Eher ruhig und mit einer düsteren Stimmung, aber unterhaltsam und mit einer besonderen Protagonistin
Vanitas - Schwarz wie ErdeMeinung:
Ich habe nun schon einige Bücher von Ursula Poznanski gelesen, die meisten haben mir gut gefallen, weshalb ich auch auf ihr neues Werk gespannt war.
„Vanitas – Schwarz wie Erde“ ist definitiv ...
Meinung:
Ich habe nun schon einige Bücher von Ursula Poznanski gelesen, die meisten haben mir gut gefallen, weshalb ich auch auf ihr neues Werk gespannt war.
„Vanitas – Schwarz wie Erde“ ist definitiv eine ganz andere Art Thriller. Wir steigen in die Geschichte ein, nachdem schon etwas passiert ist, was Polizeispitzel Carolin in Häufchen Elend verwandelt hat. Früher bestimmte eine taffe Frau, ist ihr Leben nun von dauernden Ängsten geplagt. Sie befürchtet dass die brutalen Verbrecher, die sie zu Fall bringen wollte, sie finden und foltern könnten. 10 Monate ist es her, seit sie knapp entkommen und ein neues, zurückgezogenes Leben in Wien begonnen hat und nun soll sie ihre Deckung verlassen und zurück nach Deutschland kommen.
Dies ist die Ausgangslage dieses neuen Thrillers und viel mehr erfährt man leider auch nicht von dem, was damals genau passiert ist. Carolin hat zwar immer mal wieder kurze Erinnerungen, die die Gründe ihrer großen Angst untermauern, aber was genau damals passiert ist bleibt noch im Dunkeln. Das fand ich schon etwas schade, da ich immer das Gefühl hatte, das mir hier Wissen fehlt, aber ich denke, dass dies Thema im nächsten Teil der Reihe sein wird.
Prinzipiell ist das Tempo in diesem Thriller eher ruhig und gediegen. Es passieren zwar Morde, aber es gibt kaum Szenen mit rasanter Action. Aber trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, denn die gedrückte und dichte Stimmung, die durch Carolins Ängste entsteht, konnte auch mich gut packen und mitziehen.
Die Aufgabe, die Carolin erhält, erscheint auf den ersten Blick ganz einfach, läuft auch wirklich gut an, entwickelt sich mit der Zeit aber doch zu einer sehr komplexen und gefährlichen Sache. Man merkt als Leser zwar schon bald, dass mehr hinter der Fassade stecken muss, aber was genau und wer dahintersteckt, konnte ich nie benennen. Dementsprechend war ich doch gespannt und die Auflösung des ganzen fand ich auch überraschend und zufriedenstellend. Beim Showdown geht es dann doch recht zur Sache, die Figuren zeigen ihr wahres Gesicht und Carolin wird auch von ihrer gefürchteten Vergangenheit eingeholt.
Erzählt wird der Thriller aus der Ich-Perspektive von Carolin, was in diesem Setting auch wirklich gut ist, da man so ihre Ängste und die düsteren Stimmungen, aber auch ihre Überlegungen und Grübeleien sehr gut nachvollziehen kann und dies ja ein großer Bestandteil der Geschichte ist.
Übrigens, die Idee, Botschaften durch Blumen zu überbringen und auf die Bedeutung der einzelnen Blumen einzugehen fand ich schon ganz interessant und einen netten Zusatz, da ich mich damit noch nie beschäftigt hatte.
Fazit:
Ein eher ruhiger, aber doch sehr dichter und unterhaltsamer Thriller mit einer ungewöhnlichen, aber überzeugenden Protagonistin, einer bedrückenden und düsteren Grundstimmung und interessanten und komplexen Hintergründen, auf die ich so nicht gekommen wäre. Ich hätte mir etwas mehr Infos zu der Geschichte aus der Vergangenheit gewünscht, aber ich glaube, dass dies noch Thema in der Fortsetzung sein wird. Insgesamt habe ich mich auch ohne viel rasante Action gut unterhalten gefühlt und vergebe solide 4 Sterne.