Neue, außergewöhnliche Idee!
Days of Blood and StarlightDie Idee mit der Erstellung neuer Körper wirkt auf den ersten Blick fast grotesk, ist aber eigentlich ziemlich interessant. Eins muss man der Autorin auf jeden Fall lassen: Fantasie hat sie. Und wenn man ...
Die Idee mit der Erstellung neuer Körper wirkt auf den ersten Blick fast grotesk, ist aber eigentlich ziemlich interessant. Eins muss man der Autorin auf jeden Fall lassen: Fantasie hat sie. Und wenn man sich auf diese Fantasie einlässt, kann man sich in eine epische Welt entführen lassen.
Laini Taylors Schreibstil ließ Bilder in meinem Kopf entstehen, von einer von Krieg geprägten Welt, von grausamen Engeln und von Chimären, fantastischen Wesen zwischen Mensch und Tier.
Der Krieg wird grausam und realistisch (wenn man mal von den beteiligten Wesen absieht) dargestellt. Nach Jahrhunderten des Krieges weiß niemand mehr so genau, wer die Bösen waren und eigentlich braucht es die auch gar nicht, denn es kämpfen zwei Seiten gegeneinander und auf beiden Seiten gibt es Beteiligte, die den Krieg gar nicht wollen und die ich als Gute betrachte.
Damit hat Laini Taylor in gewisser Weise die Realität des Krieges erfasst und schockierend übertragen. Auf beiden Seiten gibt es die gewaltsamen Anführer, die Rache und Macht über die andere Rasse wollen. Auch Rassismus spielt eine Rolle - ebenfalls ein Aspekt realer Kriege - denn viele Soldaten hassen aus Prinzip Wesen der anderen Art.
Dabei verschwimmen oft die Grenzen zwischen Gut und Böse.
Und in diesem Krieg stecken Akiva und Karou. Das Buch wird hauptsächlich aus diesen beiden Sichten, aber manchmal auch aus Zuzanas Sicht und hin und wieder kurz aus der Sicht anderer Nebenfiguren erzählt.
Akivas innerer Konflikt zwischen seiner Liebe zu Karou und seiner Verpflichtung als Soldat wurde meiner Meinung nach überzeugend dargestellt, auch wenn ich ihn nicht mehr ganz so umwerfend fand, war er doch ein toller Charakter.
Karou ist zwar auf der einen Seite Madrigal, auf der anderen Seite aber auch Karou und kämpft mit diesem paradoxen Zweispalt in sich selbst. Sie hat sich verändert und trotzdem irgendwie dieselbe. Diesen schwierigen Konflikt fand ich ebenfalls sehr gut dargestellt.
Und Zuzana ... ist einfach toll. Ihre lockere Art sorgt für eine Prise Humor und bereichert das Buch.
Fazit: Eine fantastische, neue Welt mit einem realistischen Krieg und Charakteren, die nachvollziehbar mit inneren Konflikten kämpfen.