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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2019

Würdiger Nachfolger von Schlüssel 17

Zimmer 19 (Tom Babylon-Serie 2)
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Auf der Berlinale wird anstatt des Eröffnungsfilm ein Snuff-Film gezeigt und als ob das noch nicht reicht, ist der Mord an der Tochter des Bürgermeisters Otto Keller zu sehen. Am Ende des Films droht eine ...

Auf der Berlinale wird anstatt des Eröffnungsfilm ein Snuff-Film gezeigt und als ob das noch nicht reicht, ist der Mord an der Tochter des Bürgermeisters Otto Keller zu sehen. Am Ende des Films droht eine Stimme: Sieh, was euch erwartet.
Kommissar Tom Babylon und Psychologin Sita Johanns beginnen zu ermitteln, doch leider schweigen die Zeugen. Was suchen diese zu verbergen?
Die Zahl 19, die während der Ermittlungen auftaucht, erinnert Sita an schreckliche Erlebnisse in ihrer Jugend.
Und auch Tom wird an seine Vergangenheit erinnert, als er zufällig auf ein Mädchen trifft, die seiner toten Schwester zum Verwechseln ähnlich sieht. Wer ist das Mädchen und was macht es auf der Berlinale? Doch bevor Tom das klären kann, ist das Mädchen auch schon wieder verschwunden.

Meine Meinung:
„Zimmer 19“ ist der Nachfolger von „Schlüssel 17“, den ich mit Begeisterung gelesen habe. Umso erfreuter war ich, als ich von dem zweiten Buch erfuhr. Der Schreibstil ist genauso spannend wie beim ersten Teil.
Ich war überrascht, dass der Fall nicht nur mit Toms sondern auch mit Sitas Vergangenheit in Verbindung steht.
Die Beschreibung von Sitas Vergangenheit hat mich fast mehr gefesselt, als der Fall selber.
Tom ist mir sympathisch, aber die Art wie er immer noch an seiner toten Schwester hängt, fand ich manchmal schon ein wenig befremdlich.
Ich hatte sowohl das Hörbuch als auch das Buch zur Verfügung, so dass ich zwischen den beiden Medien hin und her switchen konnte. Sascha Rotermund liest gut, mitunter aber fast zu euphorisch, das hat mich ein klein wenig gestört.
Dennoch war das Ende sehr spannend und ich war ziemlich überrascht über die Auflösung. Marc Raabe versteht es die verschiedenen Handlungsstränge geschickt zusammen zu führen.

Aufgrund des kleinen Cliffhangers am Ende des Buches, hoffe ich auf ein baldiges Erscheinen des dritten Teils.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Spannender Krimi mit leichten Schwächen

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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Der Journalist Jan Römer möchte sich eine Auszeit nehmen und macht Urlaub im Thüringer Wald. Doch leider ist es bald mit der Ruhe vorbei, eine verletzte Joggerin erzählt Jan von verschiedenen unaufgeklärten ...

Der Journalist Jan Römer möchte sich eine Auszeit nehmen und macht Urlaub im Thüringer Wald. Doch leider ist es bald mit der Ruhe vorbei, eine verletzte Joggerin erzählt Jan von verschiedenen unaufgeklärten Mordfällen, die es hier in der Vergangenheit gab. Kurz darauf ist die Frau verschwunden und Jan ist neugierig geworden, was es mit den Morden auf sich hat.

Der vierte Fall um Jan Römer ist etwas schwächer als die Vorgängerteile, aber trotzdem sehr spannend und unterhaltsam.
Das Cover passt sehr gut zum Thema und spricht mich auch sehr an.
Durch die verschiedenen Zeitebenen bleibt die Handlung abwechslungsreich und lebendig. Ich fand vor allem die Abschnitte, in welchen man den Gedanken des Täters folgen konnte, besonders interessant. Die Gefühlsduselei zwischen den Freunden war mir allerdings ein bisschen zu schwülstig.
Die Spannung wurde trotzdem immer mehr gesteigert und ich konnte bis zum Ende nicht mehr aufhören zu lesen.

Fazit: Spannender Krimi, klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Das Schicksal der Zwangsarbeiterin

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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In einer Kiesgrube in der Nähe von München werden menschliche Knochen von einer Spaziergängerin entdeckt. Wie sich herausstellt, handelt es sich um zwei Personen, die vor ca. 70 Jahren erschossen worden ...

In einer Kiesgrube in der Nähe von München werden menschliche Knochen von einer Spaziergängerin entdeckt. Wie sich herausstellt, handelt es sich um zwei Personen, die vor ca. 70 Jahren erschossen worden sind. Bei der Leichenschau wird festgestellt, dass es sich wahrscheinlich um einen deutschen Mann und eine Frau aus dem Baltikum handelt. In der Nähe des Fundorts befand sich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs eine Munitionsfabrik, in der verschleppte Zwangsarbeiter arbeiten mussten. War die Frau dort beschäftigt?

Gina Angelucci, die gerade aus dem Erziehungsurlaub zurückgekehrt ist, und für die Altfälle zuständig ist, möchte herausfinden wer die Toten sind und was ihnen zugestoßen ist. Gegen den Widerstand des Oberstaatsanwaltes beginnt sie zu ermitteln.



Ich habe bisher alle Bücher der Reihe um Kommissar Dühnfort und den ersten Band um seine Frau Gina Angelucci gelesen und bin ein großer Fan beider Reihen.

Auch dieser Fall war wieder sehr interessant, der Schreibstil wie immer flüssig und angenehm zu lesen. Zwischendurch hatte die Handlung mal einen Hänger, aber das Ende war spannend und für mich sehr emotional.

Die Handlung ist in zwei Zeitebenen unterteilt - die Gegenwart in der Gina herauszufinden versucht, was damals geschah und aus der Sicht der jungen Kairi, die 1944 als Zwangsarbeiterin in der Heeresmunitionsfabrik in Altbruck arbeiten musste. Besonders der historische Teil hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: Wieder ein sehr gelungener Kriminalroman mit einem sehr interessanten Thema.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Nemesis, die Göttin des gerechten Zorns

Nemesis
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Im vierten Teil der Cupido Reihe entdeckt die Staatsanwältin C. J. Townsend anhand eines Brandings an einer weiblichen Leiche, dass der Snuff-Club, der vor einigen Jahren in Florida sein Unwesen trieb, ...

Im vierten Teil der Cupido Reihe entdeckt die Staatsanwältin C. J. Townsend anhand eines Brandings an einer weiblichen Leiche, dass der Snuff-Club, der vor einigen Jahren in Florida sein Unwesen trieb, immer noch aktiv ist. Sie kennt die Vorgehensweise der Mitglieder und auch deren Namen. Es sind hochrangige und milliardenschwere Teilnehmer. Da C. J. ihnen nicht mit legalen Mitteln das Handwerk legen kann, nimmt sie das Gesetz in die eigenen Hände.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich alle Teile der Reihe gelesen habe, außer bei Argus, den ich sehr gut fand.
Aber man kann auch gut ohne Vorwissen dem Buch folgen. Der Titel Nemesis, die Rachegöttin ist gut gewählt und passt perfekt zur Handlung.

C.J. hat in den Vorgängerbänden viel Gewalt erlebt, das wird in Rückblenden geschildert, somit kann ich ihre Handlungsweise durchaus nachvollziehen. Die Morde werden detailliert und blutig beschrieben, für zartbesaitete Seelen ist das Buch definitiv nicht geeignet. Wer sich von solchen Beschreibungen nicht abhalten lässt, der bekommt einen spannenden Thriller geliefert.

Das Ganze wird ab und zu durch das Privatleben von C.J. und ihrem Mann Dominick Falconetti unterbrochen, die sich beide sehr ein Kind wünschen und sich an eine Adoptivagentur wenden.
Wenn ich mir den Schluß betrachte, denke ich die Geschichte von C.J. Townsend ist auserzählt und es wird wohl keinen Nachfolgeband mehr geben. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem Ende.

Fazit: Spannender und nervenaufreibender Thriller, aber nichts für sensible Leser.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Fantasievoll, aber noch ausbaufähig

Die Verlobten des Winters
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Ophelia lebt auf der Arche Anima, wo sie die Bibliothek betreut. Sie hat eine besondere Gabe, sie kann Dinge lesen. Dazu muss sie nur ihre Handschuhe ausziehen.
Sie hat bereits einige Heiratsanträge abgelehnt, ...

Ophelia lebt auf der Arche Anima, wo sie die Bibliothek betreut. Sie hat eine besondere Gabe, sie kann Dinge lesen. Dazu muss sie nur ihre Handschuhe ausziehen.
Sie hat bereits einige Heiratsanträge abgelehnt, aber jetzt befehlen ihr die Doryennen aus diplomatischen Gründen Thorn zu heiraten, der auf der Arche Pol lebt. Sie muss zu ihm auf den Pol kommen und lebt dort erst einmal bei seiner Tante Berenilde. Dort erfährt sie, dass Thorn zu dem Klan der Drachen gehört und nicht sonderlich beliebt ist. Ab jetzt muss sie um ihr Leben fürchten, da ihre Hochzeit verfeindeten Klans ein Dorn im Auge ist. Intrigen sind an der Tagesordnung.

Die Inhaltsangabe zu dem Buch, hat mich sehr an die Bücherreihe Abarat von Clive Barker erinnert, die zu meinen Lieblingsbüchern gehört. Auch dort gab es viele eigene Welten, hier sind es die Archen. Die Spiegelreisende hat ihre eigene Geschichte, die komplett anders erzählt wird, aber nicht weniger fantasievoll. Die Autorin besticht mit neuen Ideen, z.B. einem Schal, der kuschelt und Gefühle hat, einer eiskalten Welt, die aber dank der Täuschungskunst der Miragen heimelig und warm wirkt. Ophelia ist eine bedachte und sehr ruhige Heldin, die sich viel zu viel gefallen lässt, aber trotzdem genau weiß, was sie will. Thorne ist ein unnahbarer Mann, den ich trotzdem oder gerade deswegen ziemlich interessant finde. Wer eine Liebesgeschichte erwartet wird enttäuscht werden, aber ich erwarte mir in den Folgebänden doch, dass die beiden sich zumindest zusammen den Gefahren und Aufgaben stellen werden, die noch vor ihnen liegen. Ich hoffe, dass dann noch weitere Archen eine Rolle spielen und nicht nur der Pol.

Laura Maire hat eine angenehme Stimme und hat die Geschichte unterhaltsam vorgelesen. Mir wurde zu keiner Zeit langweilig und die vielen tollen neuen Ideen haben mir sehr gut gefallen. Zwar könnte der Band noch ein wenig mehr Handlung gebrauchen, vor allem könnte Ophelia etwas mehr Durchsetzungsvermögen haben, aber dennoch wurde ich gut unterhalten. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und hoffe auf eine stärkere Ophelia.