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Veröffentlicht am 11.11.2016

Sophie Seidel - Are you finished? - No, we are from Norway

Are you finished? - No, we are from Norway
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Gestaltung:
Das Taschenbuch ist in einem hellen Blauton gehalten und die Vorderseite schmückt eine Kellnerin, welche wohl die Autorin selbst darstellen soll - mit Föhn und Bierkrug in den Händen. Über ...

Gestaltung:
Das Taschenbuch ist in einem hellen Blauton gehalten und die Vorderseite schmückt eine Kellnerin, welche wohl die Autorin selbst darstellen soll - mit Föhn und Bierkrug in den Händen. Über und neben ihr sind die Sprechblasen, die den Buchtitel beinhalten, platziert. Auch der Buchrücken wurde mit Sprechblasen geschmückt, hier sind es drei Stück, welche Sätze von den Gästen enthalten, wie "Ich hätte gerne eine Portion Emmentaler. Aber bitte nicht so viele Löcher, ja?". Dieses in der Ich-Form geschriebene Sachbuch ist nach dem Prolog, in dem man erfährt, wie es zu diesem Buch kam, in 14 Kapitel eingeteilt und im Anschluss daran folgen Epilog, Glossar, indem einige bayerische Begriffe erklärt werden, und letztlich der Dank.

Meine Meinung:
Sophie tritt ihren ersten Arbeitstag im Münchner "Bräufassl", einem Top Lokal inmitten Münchens, an und macht nicht nur Bekanntschaft mit den Kollegen, sondern auch mit Gästen, die es schaffen, in Erinnerungen behalten zu werden. Sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne, zum Beispiel Zechenpreller oder ein Pärchen, welches gegenseitig nichts vom Alkoholkonsum erfahren darf. Erwähnenswert ist für die Autorin auch, dass es auch im Leben einer Kellnerin mal schlechte Tage gibt, Tage an denen ein künstliches Lächeln schwer fällt, Tage an denen man lieber trauern würde, statt lächelnd zu bedienen. Aber auch schlechte Restaurantbewertungen sowie die Trinkgeld Regelung werden debattiert, da manche Gäste lediglich aufrunden oder gar kein Trinkgeld geben. Beispielsweise verlangt ein Gast nach einer Schmerztablette und gibt nach seinem Essen nichtmal 1 Cent Trinkgeld, ein anderer gibt der Kollegin Bärbel 10 Cent und meint daraufhin, sie solle sich das mit ihren Kollegen bitte teilen.

"Wer Menschenkenntnis entwickeln möchte, sollte entweder Psychologie studieren oder in die Gastronomie gehen." (S. 12)


Ich liebe Erfahrungsberichte und habe im Vorfeld schon einige aus unterschiedlichen Berufsfeldern (Psychiater, Hebamme, Krankenschwester, Arzt, Rettungssanitäter und Gerichtsmedizinerin) gelesen und kann mich immer wieder aufs Neue von diesem Genre berieseln lassen. Jedenfalls hat auch dieses Buch mir wirklich gut gefallen, es war teilweise köstlich amüsant, andererseits bitter und ernst - eine gelungene Mischung und ein guter Einblick in die Gastronomie.

Fazit:
Wer sich ebenfalls für Erfahrungsberichte interessiert, wird mit "Are you finished? - No, we are from Norway" bestens versorgt sein.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Kathrin Wessling: Morgen ist es vorbei

Morgen ist es vorbei
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Ich denke, jeder von uns hat mal diesen schmerzhaften Moment im Leben durchlebt: Trennung und der damit verbundene Trennungsschmerz. Bei mir war es nach einer langen Beziehung schlimmer als nach kurzen ...

Ich denke, jeder von uns hat mal diesen schmerzhaften Moment im Leben durchlebt: Trennung und der damit verbundene Trennungsschmerz. Bei mir war es nach einer langen Beziehung schlimmer als nach kurzen Beziehungen, ein stechender Schmerz in der Herzgegend, als wenn das Herz herausgerissen wird. Plötzlich vergisst man all die schlechten Momente, denkt an die guten Zeiten, will daran festhalten, aber es geht nicht. Je nach Trennungsgrund kommt bei einigen vielleicht auch das Gefühl der Wut oder gar Hass auf. Bei mir war es glücklicherweise eher ein "auseinanderleben" und dennoch mit Trennungsschmerz verbunden, man war sich schließlich jahrelang sehr vertraut.

In "Morgen ist es vorbei" lernen wir 13 Menschen, größtenteils Männer, kennen, die ihre Geschichten, ihre Gefühle mit uns teilen. Im Vorwort schreibt die Autorin im Poetry Slam Stil über den Liebeskummer und von der Sehnsucht nach Liebe, der Sehnsucht, dass er oder sie wieder zurückkommen könnte. Wenn einem alles in der Stadt an den Exfreund oder die Exfreundin erinnert. "Liebeskummer ist ein Bumerang aus Stacheldraht" trifft es hier ganz gut. Den Anfang der Storys macht Anna, die kurz vor ihrem Geburtstag verlassen wurde und sich am Ende sogar vor lauter Schmerz versucht das Leben zu nehmen.

"Morgen ist es vorbei" hat es geschafft, mich regelrecht an sich zu fesseln und mich nachdenklich gestimmt, denn vieles habe ich selbst haargenauso durchlebt. Zwar ist es bei mir glücklicherweise schon laaange her, aber die Erinnerungen daran bleiben. Ich empfehle dieses Buch jedem, der frisch aus einer Beziehung kommt und den Liebeskummer durchlebt, aber auch allen anderen kann ich dieses Buch nahelegen. Die Schriftart ist sehr angenehm und die 208 Seiten in einem Rutsch durchgelesen.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Henning Beck - Hirnrissig

Hirnrissig
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Meine Meinung:
Schon immer wollte ich mehr über das Gehirn wissen, aber hochgestochene Fachliteratur hat mich zum Teil regelrecht abgeschreckt. "Hirnrissig" ist da zum Glück anders, hier gelangt es Henning ...

Meine Meinung:
Schon immer wollte ich mehr über das Gehirn wissen, aber hochgestochene Fachliteratur hat mich zum Teil regelrecht abgeschreckt. "Hirnrissig" ist da zum Glück anders, hier gelangt es Henning Beck auf humorvolle, stellenweise provokative, aber auch sehr einfache Erzählweise das Wissen schmackhaft an die Leser weiterzugeben. Besonders spannend fand ich Mythos Nummer 7: "Weibliche und männliche Gehirne denken verschieden" aus dem folgendes Zitat und Resultat hervorgeht:

"Was den Mann tatsächlich zum Mann macht, ist also das weibliche Geschlechtshormon, das auch den Eisprung bewirkt. Sorry, Mario Barth." (Seite 106)

Aber auch der 14. Mythos "Mit Brainfood essen wir uns schlau" hat mein Interesse geweckt. Hierbei wird erwähnt, dass hochwertiges Fett und Eiweiß sehr wichtig fürs Gehirn sind und bezüglich der Nährstoffe habe ich mir folgendes Zitat eingeprägt:

"Nur weil Sie sich Ihren Körper mit Nährstoffen vollladen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch im Gehirn ankommen". (Seite 199, Absatz 1)


Fazit:
Humorvoll und leicht verständlich - ein gelungenes Buch für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Kerstin Gier - Für jede Lösung ein Problem

Für jede Lösung ein Problem
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Meine Meinung:
Die Handlung ist ziemlich simpel gestrickt, so dass man sich als Zuhörer entspannt zurücklehnen kann, ohne viel Nachdenken zu müssen. Doch trotz, dass die Story locker, chaotisch und humorvoll ...

Meine Meinung:
Die Handlung ist ziemlich simpel gestrickt, so dass man sich als Zuhörer entspannt zurücklehnen kann, ohne viel Nachdenken zu müssen. Doch trotz, dass die Story locker, chaotisch und humorvoll daher kommt und ich beim Zuhören die Figuren bildlich vor Augen hatte, war für mich handlungstechnisch vieles zu vorhersehbar.

Einen großen Pluspunkt hat in meinen Augen die Sprecherin Josefine Preuß erzielt. Ihre Stimme war mitunter mein größter Beweggrund für den Hörbuchkauf, da ich diese bereits in Serien und Filmen einzigartig fand. Ihre hohe, deutliche sowie klare Stimme - welche die Schauspielerin sehr jung wirken lässt - betont gekonnt Gerri's Aussagen und ist wunderbar in die Rolle der Protagonistin geschlüpft.

Fazit:
Wer zum Entspannen eine leichte, lockere, humorvolle Geschichte mit angenehmer Stimme hören möchte ist mit "Für jede Lösung ein Problem" bestens versorgt.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Susann Rehlein - Die erstaunliche Wirkung von Glück

Die erstaunliche Wirkung von Glück
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Das Buchcover ist hauptsächlich in einem schlichten Blauton gehalten. Eine Malerei eines hellblau-gelben Kronleuchters, in dem eine junge, schlanke, schwarzhaarige Frau in einem dunklen Kleid platziert ...

Das Buchcover ist hauptsächlich in einem schlichten Blauton gehalten. Eine Malerei eines hellblau-gelben Kronleuchters, in dem eine junge, schlanke, schwarzhaarige Frau in einem dunklen Kleid platziert ist schmückt das Cover. Es ist unschwer zu erkennen, dass es die Protagonistin Dorle darstellen soll. Auf dem gezeichneten Kronleuchter befinden sich drei Post-it ähnliche Kästchen unterschiedlicher Größe, in denen der Buchtitel, der Name der Autorin und das Genre vermerkt sind.

Auf dem Buchrücken wird in kurzer Form der Inhalt beschrieben. Über dem Text befinden sich drei schmale, längliche Balken mit Worten in verschnörkelter Schriftart. Nicht zu vergessen, die Kristalle, welche das Layout schmücken und sich auch im Buch vorfinden lassen.

Der Roman verfügt über eine angenehme Schriftart- sowie Schriftgröße.

Zugegebenermaßen war ich nach den ersten Zeilen etwas enttäuscht, da ich innerlich etwas anderes erwartet hatte. Die vielen malerischen Beschreibungen sowie die vielen französischen Begriffe waren für mich sehr ungewohnt, so dass ich mich vorerst langsam an den Schreibstil der Autorin herantasten musste.

Nach einigen Seiten hat mich der Roman dann doch überzeugen können. Ich gewöhnte mich schnell an die stilistischen Mittel der Autorin und wurde neugierig. Mir schossen unzählige Fragen durch den Kopf. „Gibt es Frau Schräubchen wirklich oder leidet Dorle an Schizophrenie?“ und „Wohin verreist Frau Sonne? Ist sie sterbenskrank und fährt in ein Hospiz?“ „Oder handelt es sich alles nur um eine von Dorle ausgesponnene Traumwelt?"
Manches war für mich völlig absurd, was meine Gedanken diesbezüglich verstärkten.
Da ich ein Mensch bin, der sich sehr schnell alles schnell bildlich vorstellt, hatte ich die meisten Charaktere, wie Dorle, Joe, Frau Sonne und Frau Schräubchen, immer geistig vor meinen Augen und mich schnell an die Protagonisten gewöhnt. Nicht jedes Buch schafft es, mir Charaktere zu bieten, die ich symphatisch finde und mit denen ich schnell warm werde. „Die erstaunliche Wirkung von Glück“ hat es geschafft – und das ist ein dicker Pluspunkt.

Als Leserin konnte ich schnell herauslesen, dass die Hauptprotagonistin Dorle eine Frau ist, welche sich gerne zurückzieht und ihre Routine im Alltag beibehalten möchte oder einfach Angst vor Veränderungen in ihrem Leben hat. Sie ist eine stille, zurückhaltende Person, welche die Gesellschaft fremder Menschen vorallem aus Angst und Unsicherheit meidet. So traut sie sich beispielsweise nach einem Fitnesskurs nicht in die Gemeinschaftsdusche und steht alleine in der Umkleide, während sich die anderen Kursteilnehmerinnen unter der Dusche fröhlich unterhalten. Da habe ich – als Leserin und Sozialphobikerin, direkt hineininterpretiert, dass sie sich schon gerne wünscht, dazuzugehören und nicht völlig an sozialen Kontakten abgeneigt ist, was auch ihre sonderbare Beziehung zu ihrem Freund „Joe“ beweist. Eine Beziehung, die ohne Küssen und körperliche Nähe auskommen muss, da Dorle mit menschlicher Nähe nicht so richtig umgehen kann. Und auch wenn Joe mit seiner hippeligen, aktiven Art das volle Gegenteil zur stillen Dorle ist, geht er ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wenn es ein Wort gibt, welches die junge Frau nicht aussprechen kann, dann ist es das kurze Wörtchen "Nein". Ihre wohlhabenden, alten Nachbarn stört das jedenfalls nicht, diese behandeln sie glatt als Concierge.

Innerhalb der 320 Seiten habe ich mich einige Male gefühlt, als hätte man mir einen Spiegel vor Augen gehalten. Soziale Ängste sind für mich leider kein Fremdwort und es gab in den letzen Jahren viel zu oft Tage, an denen ich nicht einen Fuß vor die Tür setzte und bis auf meinen Freund keine sozialen Kontakte pflegte. Vielleicht konnte ich mich daher so gut in Dorle hineinversetzen?

Weshalb sich Dorle mit sozialen Kontakten, menschlicher Nähe und Widerworten so schwer tut, kann man im Laufe der Geschichte immer wieder kurz herauslesen. So erfährt man beispielsweise von einem Aufenthalt in einem Kinderheim und ihrem ohrfeigenden Vater. An dieser Stelle hätte ich allerdings gerne mehr aus Dorle's Vergangenheit erfahren.

Fazit:
Hat man sich erstmal an den Schreibstil der Autorin herangetastet, hat man eine wundervoll überraschende Geschichte vorliegen, in der auch der Humor keinesfalls zu kurz kommt.