Ein Buchladen zum Verlieben
Ein Buchladen zum VerliebenSara aus Schweden reist nach Iowa, um dort endlich ihre Brieffreundin Amy zu treffen. Doch als sie in dem kleinen Dorf Broken Wheel ankommt, muss sie feststellen, das diese vor kurzem verstorben ist. Doch ...
Sara aus Schweden reist nach Iowa, um dort endlich ihre Brieffreundin Amy zu treffen. Doch als sie in dem kleinen Dorf Broken Wheel ankommt, muss sie feststellen, das diese vor kurzem verstorben ist. Doch sie beschließt, ihr Abenteuer nicht durch diesen Schicksalsschlag platzen zu lassen, zieht kurzerhand in Amys Haus und eröffnet kurze Zeit später mit Amys Büchersammlung eine Buchhandlung. Mit Hilfe der Bücher versucht sie, das verschlafene Nest ein wenig aus der Reserve zu locken, schließlich liebt sie selber Bücher über alles.
Ich habe mir derart viel von diesem Buch erwartet, dass ich etwas enttäuscht war... Für mich zieht sich das Buch unheimlich in die Länge. Erst etwa in der Mitte des Buches, wurde ich langsam warm mit der Handlung und seinen Charakteren. Es ist einfach urkomisch, was die Bewohner von Broken Wheel alles drauf haben. Manchmal frage ich mich, ob die nicht einen Sprung in der Schüssel haben. Ihre Handlungen sind zumindest im Verlauf der Story humorvoll und sehr skurill und haben mich mehr als einmal zum schmunzeln gebracht.
Sara scheint sich in ihrem bisherigen Leben ja nicht mit viel anderem beschäftigt zu haben, als mit Büchern. Einerseits natürlich verständlich, denn ich liebe Bücher ja selber. Auf der anderen Seite lebt sie in deiner kompletten Traumwelt, sie identifiziert sich total mit den Helden aus ihren Geschichten ohne dabei ein "richtiges" eigenes Leben zu führen. Deshalb hat sie auch keine Freunde und ist irgendwie total weltfern und in sich zurück gezogen. Ihr großer Traum ist es, selber eine Rolle in ihrem Leben zu spielen, unternimmt aber keinerlei Anstalten, selber etwas dazu beizutragen. Erst als sie nach Broken Wheels kommt, scheint sie etwas aus sich heraus zu kommen und zu sich selbst zu finden.
Was mir im Verlauf des Buches und besonders natürlich auch am Ende gefallen hat, ist der zunehmende Zusammenhalt der Bewohner Broken Wheels. Aus welchen Gründen auch immer haben sie Sara in ihr Herz geschlossen und möchten, das sie bleibt.
Das Sara die Leute ausgerechnet mit den Büchern in ihren Bann zieht, finde ich allerdings fragwürdig. Außerdem finde ich, dass die Bücher an sich auch nicht ausschlaggebend sind für den Gesinnungswechsel der Stadt. Bücher werden in dem Buch zwar thematisiert, aber leider nicht in der Form, in der ich mir das erhofft hatte. Vor allem in den letzten Kapiteln spielen sie eigentlich gar keine Rolle mehr.
Obwohl das Buch hauptsächlich aus Saras Perspektive geschildert ist, springt es teilweise zwischen den anderen Bewohnern der Kleinstadt, was dem ganzen nochmal zusätzlichen Pfeffer gibt und den Leser einige Personen besser kennen lernen lässt, was mir wirklich gut gefallen hat, da in Broken Wheel so viele tolle und spannende Charaktere leben.
Ich mag an dem Buch auch die Zwischensequenzen, in denen man Amys Briefe an Sara lesen darf. Das bringt sie einem näher und zeigt schön, wie sich die Beziehung zwischen den beiden Frauen entwickelt hat.
Alles in allem war es ein nettes Buch für zwischendurch, dessen Story für mich anfangs eher lahm war, aber dann zunehmend spannender, witziger und skuriller wurde und in einem kitschigen aber schönen Ende gipfelte.