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Zehra

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2016

Ein Buch mit Antworten

Das unendliche Meer
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The Infinite Sea war ganz klar ein "Füller" Buch. Ein Buch, dass Fragen über die ganze Alien-Invasion beantwortet und die Gedanken der Leser auf die richtige Fährte anstößt, aber in dem sich der Plot an ...

The Infinite Sea war ganz klar ein "Füller" Buch. Ein Buch, dass Fragen über die ganze Alien-Invasion beantwortet und die Gedanken der Leser auf die richtige Fährte anstößt, aber in dem sich der Plot an sich nicht unbedingt vorwärts bewegt.

Die Perspektive von Ringer, die von Vosch gefangen genommen wird, wird dazu benutzt die großen Fragen des ersten Buches zu beantworten. Es bestätigt manche Theorien, aber wirft neue wieder auf. Es lässt einen daran zweifeln, ob dies eine Alien-Invasion oder nur ein verstricktes Regierungs-Experiment ist.

Letztendlich kann ich nicht viel verraten, wenn ich diese Rezension so spoiler-free wie möglich halten will, aber ich fand die Enthüllungen spannend sowie schockierend. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob die Theorie, die ich nun in meinem Kopf habe, von der ich eigentlich das Gefühl habe, sie wurde mir von diesem Buch ganz bewusst eingepflanzt, zwar letztendlich die richtige Antwort sein wird, aber eigentlich gefällt sie mir ganz gut.

Auf einer Seite war dieses Buch nicht ganz so unheimlich atmosphärisch wie das erste Buch. Auf der anderen Seite hat es mir aber viel mehr gefallen aus der Perspektive von Ringer zu lesen als von Cassies und dass es brutaler, derber und schnelllebiger war.

Während wir uns im ersten Buch mit Cassie einfach nur wie der letzte Mensch auf Erden gefühlt, über die "Wellen" zuvor erfahren haben und es an sich ruhiger war, waren wir mit Ringer mitten im Geschehen und haben mehr über den 'Feind' erfahren.

Ich denke, es war ein gelungener Sequel und hat schon mal Spannung für die Auflösung im nächsten Buch aufgebaut. Und jetzt hoff ich vorallem auch, dass wir im nächsten Buch wieder aus Ringers Perspektive lesen können.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Halb gut?

HALF BAD – Das Dunkle in mir
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Sally Green benutzt Elemente von Rassismus und die dazu in Verbindung stehenden Verbrechen aus Vergangenheit wie Gegenwart um den Konflikt zwischen den White Witches und den Black Witches zu verdeutlichen. ...

Sally Green benutzt Elemente von Rassismus und die dazu in Verbindung stehenden Verbrechen aus Vergangenheit wie Gegenwart um den Konflikt zwischen den White Witches und den Black Witches zu verdeutlichen. Mir hat das sehr gefallen, weil ich fand, dass die Geschichte und alles war Nathan als 'gemischtblutiges' Kind erleiden und erdulden musste, nicht weit hergeholt gewirkt hat. Man hatte einfach diesen Vergleich zur Realität und konnte sich somit ziemlich gut vorstellen, dass sowas durchaus passieren könnte.

Half Bad ist keinesfalls mein erstes englisches Buch, also weiß ich nicht, ob ich wirklich beurteilen kann, ob es einfach zu verstehen ist oder nicht. Ich persönlich hatte keine Schwierigkeiten irgendwas zu verstehen und ich denke, wenn man sich erst einmal in den Schreibstil eingefunden hat, dürfte es auch dem Anfänger bis auf das eine oder andere Wort gelingen der Geschichte zu folgen.

Ich muss aber gestehen, dass ich zumindest am Anfang ein kleines Problem hatte, mich in die Story einzufinden, allerdings lag das nicht unbedingt an dem Schwierigkeitsgrad oder Sprache, sondern eher am Schreibstil.
So wird man anfangs einfach in die Story hineingeworfen, man liest die Gedanken des Protagonisten Nathan, der in der dritten Person von sich redet und hat eigentlich zunächst absolut keine Ahnung was geschieht und das geht auch eine kleine Weile so.
Danach gibt es einen Zeitsprung und es wird alles erzählt und erklärt, was zu der Situation zu Beginn des Buches geführt hat, bis sich die Geschichte schließlich aufholt und man sich im letzten Drittel des Buches im Jetzt befindet.
Auch wenn ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte, finde ich eigentlich das versetzte Erzählen eine gute Idee und im Nachhinein gefällt es mir sehr gut.

Die Figuren waren interessant, wenn auch nicht alle ausgefleischt. Unser Protagonist Nathan hat mir eigentlich gefallen, ich mochte ihn, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte er ist nicht dreidimensional genug. Er ist mir nicht unbedingt ans Herz gewachsen, aber er hatte eine solide Stimme, die mir zumindest nicht auf die Nerven gegangen ist.

Die Welt in der die Story sich abspielt, die Magie und das System nach dem die Figuren handeln war für mich greifbar und ich hätte gern mehr erfahren, aber das kann ja in den nächsten Bänden noch passieren und ich finde, die Autorin hat für das erste Buch ein gutes Gerüst aufgebaut.

Half Bad war ein Buch, dass ziemlich viele gute Seiten hatte und es ist eine Reihe die ich gerne weiterlesen werde. Ich finde das Buch hat Spannung aufgebaut, spricht interessante Themen an und schafft es, dass man mehr über die Welt und die Figuren erfahren möchte.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Wem kann man trauen?

Girl on the Train
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Ich denke, 'The Girl on the Train' ist so ein Buch, dass man lesen sollte ohne wirklich viel darüber zu wissen. Seien es auch nur die simpelsten Eindrücke, denn ich finde auch die können beeinflussen, ...

Ich denke, 'The Girl on the Train' ist so ein Buch, dass man lesen sollte ohne wirklich viel darüber zu wissen. Seien es auch nur die simpelsten Eindrücke, denn ich finde auch die können beeinflussen, also werde ich versuchen, meine Rezension jetzt so spoiler-free zu halten, wie nur möglich.

Ich lese zwar nicht viele Thriller, aber hatte das Gefühl, das dieser hier ein äußerst gelungener war. Die Tatsache, dass die Perspektive aus der wir lesen zunächst zwischen zwei und dann drei Figuren wechselt und das sie alle oder zumindest mehrere unzuverlässige Erzähler sind, hält den Leser so ziemlich auf Trab und die Gedanken überschlagen sich.

Wenn auch zunächst ein wenig langsam, sind die Ereignisse des Buches in der ersten Hälfte nicht langweilig. Es ist Spannung da und eben dadurch das man immer wieder auf verschieden Fährten gelockt wird, kommen unglaublich viele Fragen und Neugierde auf und man will weiterlesen.

Man hat immer wieder das Gefühl auf der richtigen Spur zu sein, aber ein paar Seiten weiter ist man sich schon gar nicht mehr so sicher. Und ich denke, dass ist echt gelungen, denn man will schließlich keinen Thriller lesen, bei dem man das Ende schon nach ein paar Seiten erahnen kann.

Die Figuren waren jetzt nicht unbedingt Menschen, die man sich ans Herz schließt, aber jeder Einzelne von ihnen war auf seine eigene Weise faszinierend und irgendwie auch verdorben, aber es hat auch nicht weit hergeholt gewirkt. Man wollte nur mehr über sie erfahren und auch endlich wissen, welchen von ihnen man eigentlich trauen kann.

Der Schreibstil war ordentlich. Ich hab mich schnell eingefunden und ich finde, er hat zu der Story gepasst und die Sprache war einfach zu verstehen.

Alles in allem, hat mich 'The Girl on the Train' sehr unterhalten und wenn man Lust auf einen Thriller hat, der einem das Ganze nicht zu leicht macht, dann würde ich dieses Buch sehr empfehlen!

Veröffentlicht am 11.11.2016

Hammer Character Development!

Von wegen Liebe
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Ich muss sagen, allen Dingen voran, war The DUFF für mich eine Überraschung. So stand ich kurz davor, dass Buch aus der Hand zu legen, aber bin froh es nicht getan zu haben!

Die Gründe, wieso ich kurz ...

Ich muss sagen, allen Dingen voran, war The DUFF für mich eine Überraschung. So stand ich kurz davor, dass Buch aus der Hand zu legen, aber bin froh es nicht getan zu haben!

Die Gründe, wieso ich kurz davor stand, The DUFF nie zu beenden, lagen hauptsächlich an der Hauptfigur Bianca Piper.
So habe ich absolut nichts gegen zynische und sarkastische Figuren - ganz im Gegenteil, sie zählen eigentlich zu meinen liebsten. Das waren allerdings nicht die einzigen Eigenschaften von Bianca und die negativen haben überwogen.
So hat Bianca ein unglaubliches Überlegenheitskomplex - sie denkt sie ist intelligenter als der Rest, tiefgründiger als der Rest und hat mehr Würde und Anstand als der Rest.
'Der Rest' sind dabei ihre Mitschüler und darunter fallen auch ihre besten Freundinnen, Casey und Jessica.
Casey und Jessica sind zwei tolle Persönlichkeiten. Sie sind zuvorkommend, lieb und unvoreingenommen, haben ihren Spaß und sind einfach offen für Dinge und eigentlich stets positiv eingestellt - also der komplette Gegenteil von Bianca und alles was sie nicht verdient.
Denn Bianca hat den Drang dazu, ziemlich schlecht über ihre eigenen besten Freunde zu denken. So hat sie einen sehr ausgeprägten Hang zum slut-shaming, d.h. sie kritisiert u.A. überaus gern, dass die beiden bei einem CLUB-Besuch TANZEN und an Liebe glauben und MEHR ALS EINE Beziehung hatten. OH NEIN, was fällt diesen jungen Mädchen bloß ein? Wie können sie nur glauben, dass ihre Jugend da ist um Erfahrungen zu machen und Spaß zu haben, statt spießig an der Bar rumzuhocken und Cherry Cola zu trinken und über andere zu urteilen???
Weibliche Figuren, oder auch Frauen allgemein im echten Leben, die andere Frauen runter machen, weil sie ihren Lebensstil nicht verstehen und diese Frauen aufgrund ihres Aussehens und ihres Sexuallebens verurteilen, sind eigentlich nicht so mein Ding. Denn solch eine Einstellung ist meiner Meinung nach komplett veraltet und geht eigentlich gegen alles was ich als Feministin glaube, nämlich den Zusammenhalt von Frauen und die Akzeptanz von verschiedenen Lebensstilen, auch wenn man sie vielleicht für einen selbst nicht vorstellen kann - denn mit wievielen Personen eine Frau ihr Bett geteilt hat, definiert nicht wie viel Respekt sie verdient und mindert auf gar keinen Fall ihren 'Wert'.

Diese Haltung von Bianca hat mich also überaus aufgeregt und sorgte für ein 'cringe' hier und da.
Dazu kam, dass sie nicht nur ihre besten Freundinnen und andere Frauen so behandelt, sondern auch Wesley Rush, das männlicher Gegenstück in diesem Buch. So wird Wesley mehr als nur ein, zwei, fünf oder zehnmal, als 'Man-Whore' bezeichnet. Hure -- ein unglaublich unschönes Wort, egal in welcher Sprache und egal gegen wen es gerichtet ist.
Dabei ist Bianca vollkommen egal, dass Wesley ziemlich offen und ehrlich über seine Machenschaften ist und sich nicht dafür schämt.

All das, hat also nicht unbedingt dazu beigetragen, mich Bianca mögen zu lassen. Aber ich hab mich dazu entschieden, weiterzulesen, denn irgendwie mag ich mich sehr gern aufregen -- besonders gern über fiktionale Charaktere.

Zu dieser 'Grundlage' kam dann im weiteren Verlauf des Buches hinzu, dass Bianca eine sexuelle Beziehung mit Wesley anfängt -- ihn aber dabei immer noch als 'ein Stück Dreck' und sich ihm überlegen sieht.

Ich dachte eigentlich, es kann nur noch bergab mit Bianca und mir und diesem Buch gehen.

Aber dann - aber dann!!!

Ging es überraschenderweise bergauf und es wurde sogar richtig gut!

Dies lag hauptsächlich an der Entwicklung der Beziehung von Bianca und Wesley und dem positiven Einfluss, den Wesley auf Bianca hat.
Wesley und Bianca sind zwei komplett verschiedene und eigentlich kaputte Menschen, aber zusammen machen sie irgendwie Sinn. So waren die Abschnitte mit den beiden zusammen echt lustig und haben mich sehr sehr sehr unterhalten und die beiden sind mir sogar ans Herz gewachsen.

So wächst Bianca auch sehr als eine Person, sie gesteht sich ihre Probleme ein und versucht sich zu verbessern und sich gegenüber anderen Menschen zu öffnen.

Ihr wird auch klar, dass sie andere Menschen nicht verurteilen sollte, vorallem nicht Menschen, die sie kaum kennt.
So stammen diese Worte auch tatsächlich von Bianca Piper:

"[...] I might never know. That was her choice. Her life. And it wasn't my place to judge. It was never my place to judge. [...] I decided that I'd think twice before calling Vikki -- or anyone else for that matter -- a whore again. Because she was just like me. Just like everyone else. That was something we all had in common. We were all sluts or bitches or prudes or Duffs."

Bianca hatte sozusagen ihre 'Bekehrung' - eine, die meiner Meinung nach jeder haben sollte.
Wow, das hier ist echt lang geworden, aber ich musste meine Gedanken zu dieser Figur einfach loswerden -- den zumindest zum Nachdenken hat sie mich gebracht.

Abschließend, die Entwicklung der Hauptfigur hat mir also sehr gefallen und auch der Plot von The DUFF war eigentlich ziemlich erfrischend und ich werde es gerne weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 11.11.2016

Eine Punktlandung dieses Romans ist sehr wahrscheinlich

Punktlandung in Sachen Liebe
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Zurzeit lese ich ziemlich viel YA Contemporary - einfach weil es nicht besonders anspruchsvoll, aber unterhaltsam ist. Also perfekt, wenn man nicht so viel Zeit wegen Schule und anderen Terminen hat, obwohl ...

Zurzeit lese ich ziemlich viel YA Contemporary - einfach weil es nicht besonders anspruchsvoll, aber unterhaltsam ist. Also perfekt, wenn man nicht so viel Zeit wegen Schule und anderen Terminen hat, obwohl ich nicht so ein super Fan von Kitsch bin - also ist es immer ein schmaler Grad, ob ein Buch dieser Art mir besonders gefällt oder nicht.

The Statistical Probability of Love at First Sight war da eher auf der gefällt mir Seite.

Eigentlich stellen sich bei mir bei Insta-Love, d.h. wenn sich zwei Figuren schon nach einer überaus kurzen Zeit die unsterbliche Liebe bekennen, die Nackenhaare auf.
In diesem Fall allerdings, hat es mich nicht besonders gestört.

So spielt sich dieses Buch im Zeitraum von ca. 24 Stunden ab. Unsere zwei Protagonisten, Hadley und Oliver, lernen sich am Flughafen beim Warten auf ihren gemeinsamen Flug nach London kennen und sitzen durch eine glückliche Fügung, während dieses Fluges nebeneinander.
Weil die Hemmschwelle mit Personen, von denen man erwartet, sie nach einem Flug nie wieder im Leben zu sehen, ziemlich niedrig ist, erzählen sich die beiden ziemlich viel über ihre eigene Person und ihr Leben.
So reden sie über vermeintlich ziemlich banale Dinge, wie die Beziehungen zu ihren Eltern, wohin sie gerade unterwegs sind, usw. Aber die Chemie zwischen Hadley und Oliver stimmt und so kommen sie sich mit viel Witz und Charme näher und es hat mir einfach sehr Spaß gemacht, über ihr Zusammenspiel miteinander zu lesen.

So hat mir auch der Neben-Plot gefallen, mit Hadley und ihrem Vater, der neu heiratet und weshalb sie schon seit einiger Zeit einen Groll gegen ihn hegt. Dabei scheint ihre Mutter mit der Trennung abgeschlossen zu haben und hat einen Freund ihrerseit (der übrigens nicht aufhört, ihr Heiratsanträge zu machen, obwohl sie immerzu Nein sagt - super witzig), aber es ist eher so, dass Hadley sich selber betrogen und verlassen fühlt.
Es war großartig zu lesen, wie sich das zwischen den beiden entwickelt hat und mit Hadley gemeinsam zu erkennen, dass die 'Böse Stiefmutter' eigentlich ganz niedlich ist - genauso wie ihre Brautjungfern, die wie Feen wahre Wunder vollbringen.

Dieses Buch von Jennifer E. Smith war ein rasches und amüsantes Lesevergnügen mit sympathischen Figuren und ich würde es jedem für 'kurz zur Entspannung zwischendurch' empfehlen!