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Veröffentlicht am 08.12.2019

Konnte meinen hohen Erwartungen nicht gerecht werden

Das Floriansprinzip
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Buchmeinung zu Rebecca Gable – Das Floriansprinzip

„Das Floriansprinzip“ ist ein Kriminalroman von Rebecca Gable, der 1999 bei Bastei Lübbe erschienen ist. Die gekürzte Hörbuchfassung ist 2019 bei Lübbe ...

Buchmeinung zu Rebecca Gable – Das Floriansprinzip

„Das Floriansprinzip“ ist ein Kriminalroman von Rebecca Gable, der 1999 bei Bastei Lübbe erschienen ist. Die gekürzte Hörbuchfassung ist 2019 bei Lübbe Audio erschienen und wird durch Simon Jäger vorgetragen.

Zum Autor:
Rebecca Gablé studierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin und lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca. Ihre historischen Romane und ihr Buch zur Geschichte des englischen Mittelalters wurden allesamt Bestseller und in viele Sprachen übersetzt.

Sprecher:
Simon Jäger (geboren 16. März 1972 in West-Berlin) ist ein deutscher Synchronsprecher, Hörspielsprecher, Dialogregisseur, Dialogbuchautor und Rezitator. Bekannt ist er vor allem als deutsche Feststimme von Josh Hartnett, Heath Ledger, Matt Damon und Jet Li sowie als Interpret von Hörbüchern, die überwiegend den Genres Thriller und Science-Fiction zuzuordnen sind.

Klappentext:
"Heiliger Florian, verschone mein Haus, zünde lieber das Dach meines Nachbarn an." Nach diesem Prinzip entsorgt die Wohlstandsgesellschaft ihren Müll in der Dritten Welt. Als Mark Malecki einen Versicherungsbetrug aufklären will, stößt er auf einen Müllschieberring, der mit illegaler Abfallbeseitigung Millionen verdient und skrupellos jeden "entsorgt", der die Geschäfte gefährdet. Dann geschieht ein Mord, und Malecki erkennt zu spät, dass Giftmüll auch eine tödliche Waffe sein kann...

Meine Meinung:
Auf dieses Frühwerk der wohl erfolgreichsten deutschen Autorin historischer Romane war ich sehr gespannt, auch weil die Leseprobe vielversprechend war. Die Figuren hatten Ecken und Kanten, das Thema ist aktuell und der Schreibstil der Autorin ist angenehm lesbar. Dazu ein Privatdetektiv mit persönlichen Problemen, der es aber mit (über-) mächtigen Gegnern aufnimmt. Also ein typischer Noir. Doch je weiter die Geschichte fortschritt, desto mehr Ernüchterung machte sich bei mir breit. Die vielversprechenden Ansätze verpufften ins Leere. Ich hatte das Gefühl, das die Autorin irgendwie den Faden verloren hatte. Malecki agierte mit Ansätzen von James Bond, offenbarte kaum glaubhafte Kontakte und ließ fast jede Vernunft vermissen. Die Autorin wollte zuviel und der Leser bekommt deshalb zu wenig. Die Nebenfiguren blieben durchweg flach gezeichnet, zwar mit der ein oder anderen Überraschung, aber doch blass. Die privaten Probleme nahmen einen zu großen Raum rein und Malecki wandelte auf einem seltsamen Pfad zwischen knallhartem Ermittler und liebevollem Vater. Da fehlte mir einfach eine klare Linie. Der Spannungsbogen brach mehrfach ab und auch eingestreute humorvolle Stellen konnten nicht überzeugen.
Der Vortrag Simon Jägers war eigentlich wie immer überzeugend, aber retten konnte er das Werk nicht mehr.

Fazit:
Dieses Buch konnte meine hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen und hat mich in vielerlei Hinsicht enttäuscht. Trotz einiger guten Ansätze bewerte ich es nur mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstimme
  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.11.2019

Dieses Buch hat mich nicht mitgenommen

Der letzte Streich
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Buchmeinung zu Katharina Gerwens – Der letzte Streich

„Der letzte Streich“ ist ein Kriminalroman von Katharina Gerwens, der 2019 bei Piper ebooks erschienen ist.

Zum Autor:
Katharina Gerwens wurde ...

Buchmeinung zu Katharina Gerwens – Der letzte Streich

„Der letzte Streich“ ist ein Kriminalroman von Katharina Gerwens, der 2019 bei Piper ebooks erschienen ist.

Zum Autor:
Katharina Gerwens wurde 1952 in Epe (jetzt Gronau in Westfalen) geboren und verbrachte ihre Kindheit auf dem Dorf. Seit ihrem 15. Lebensjahr schreibt sie Chansons für Udo Jürgens. Nach ihrer Ausbildung zur Journalistin arbeitete sie in verschiedenen Verlagen und ist heute als freie Lektorin tätig. Katharina Gerwens lebt und arbeitet in München und Niederbayern.

Klappentext:
Ein Mittelalterfestival in Ortenburg! Dieses Spektakel wollen sich Kommissarin Franziska Hausmann und ihre Freundin Marie nicht entgehen lassen. Dass die Zeitreise zu einem Horrortrip wird, ahnen sie nicht. Am zweiten Tag passiert es: Ein kostümierter Mann wankt auf Franziska zu, flüstert unverständliche Worte und bricht zusammen. In seiner Brust steckt ein Dolch. Bei dem Toten handelt es sich um ein Mitglied einer Gruppe gestresster Manager, die im Bayerischen Wald Entschleunigung suchen. Doch die werden sie am Ufer der Donau wohl nicht mehr finden, denn schon bald folgt die nächste Leiche …

Meine Meinung:
In diesem Buch spielen Beziehungen eine wichtige Rolle. Kommissarin Hausmann macht mit der Frau des Oberstaatsanwalts Urlaub im Bayrischen Wald. Als ihr eine Leiche vor die Füße fällt, bittet sie der Oberstaatsanwalt zu ermitteln. Die drei Ortspolizisten brauchen dringend Unterstützung und so wird auch ein Kommissar, der schon in Rente gegangen ist, reaktiviert. Er ist Vater eines der Polizisten und ist hinsichtlich der Fähigkeiten seines Sohnes befangen. Es gibt eine weitere Tote, die ebenfalls an einem Kurs für Pflegeheimleitungen teilnimmt. Die Figuren sind nicht sonderlich tief gezeichnet und wirkten auf mich nur bedingt sympathisch. Gestört hat mich die mehrfach auftretende sexuelle Komponente bei der Darstellung der Figuren und ein Verhältnis kommt noch dazu. Auch das ein oder andere Klischee wird gerne von der Autorin aufgegriffen. Unter diesen Nebengeräuschen leidet die Spannung erheblich. Da helfen auch eingeschobene Passagen mit Gedanken des Mörders nicht wirklich. Nebenbei wird noch Kritik an den Auswüchsen im Pflegebereich geübt. Die Ermittlungen der Polizisten wirken nicht sehr professionell, aber am Ende wird ein sauberes Motiv präsentiert. Die Sprache ist einfach und gut verständlich. Atmosphäre gab es kaum und auch die Ermittler blieben mir fern.

Fazit:
Dieser Kriminalroman hat mich enttäuscht zurückgelassen und ich vergebe deshalb nur zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).

Veröffentlicht am 12.10.2019

angenehmer Schreibstil, aber überzeichnete Handlung

Letzte Ausfahrt Auerberg
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Buchmeinung zu Nicole Peters – Letzte Ausfahrt Auerberg

„Letzte Ausfahrt Auerberg“ ist ein Kriminalroman von Nicole Peters , der 2019 bei KBV erschienen ist.

Zum Autor:
Nicole Peters (* 1968) hat in ...

Buchmeinung zu Nicole Peters – Letzte Ausfahrt Auerberg

„Letzte Ausfahrt Auerberg“ ist ein Kriminalroman von Nicole Peters , der 2019 bei KBV erschienen ist.

Zum Autor:
Nicole Peters (* 1968) hat in Bonn Geografie studiert, entschied sich anschließend jedoch dazu, im Lektorat eines Verlages zu arbeiten. Sie ist eine der „Mörderischen Schwestern“ und Mitglied der Literaturwerkstatt Hennef, ihrer Heimatstadt. „Land im Nebel“, ein historischer Roman, erschien 2018. „Letzte Ausfahrt Auerberg“ ist Nicole Peters’ erster Kriminalroman.

Klappentext:
Unter einer Autobahnbrücke im Bonner Norden wird eine Frauenleiche gefunden, zu deren Identität es keinerlei Hinweise gibt. Sicher ist nur, dass sie eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Bei der als Opfervertreterin bekannten Rechtsanwältin Helen Freitag meldet sich kurz darauf ein Ehepaar, das glaubt, auf den Zeitungsfotos ihre vor zwanzig Jahren verschwundene Tochter Natalie wiedererkannt zu haben.
Schnell stellt sich heraus, dass die Mandanten gut daran getan haben, sich nicht unmittelbar an die Polizei zu wenden. Denn der ermittelnde Kriminalhauptkommissar weigert sich, eine Verbindung zwischen dem damaligen Vermisstenfall und dem Leichenfund herzustellen, womöglich um seine eigenen, vor zwanzig Jahren begangenen Fehler, zu vertuschen.
Helen muss sich tiefer in die Ermittlungsarbeit einlassen, als ihr lieb ist. Als sie anonyme Emails erhält, erkennt sie, dass jemand ihre Nähe sucht, der mehr über den Mord zu wissen scheint. Sie beginnt zu ahnen, dass ihre Nachforschungen gefährlich für sie werden könnten …

Meine Meinung:
Dieses Buch besticht durch den angenehm zu lesenden Schreibstil der Autorin. Sie erzählt flüssig und doch informativ. Die Figuren werden anschaulich dargestellt und haben doch ihre Ecken und Kanten. Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen. In Rückblenden wird aus der Sicht des späteren Opfers die tragische Entwicklung ihrer Beziehung dargestellt. In der Gegenwart lernen wir die Anwältin Helen und ihre neue Auszubildende Marie mit ihren Sichtweisen kennen. Die Emotionen der Beteiligten werden deutlich und doch blieben sie mir weitgehend fremd. Leider hat mir auch die Geschichte selbst weniger gefallen. Auf mich wirkte fast alles ein wenig überzogen. Alle Figuren haben recht große Probleme im privaten Bereich und der Plot war überkonstruiert. Die Spannung wurde hoch gehalten, aber die Authenzität der Figuren ging verloren. Gerade Helen agierte mit zu viel Herz und Wagemut, insbesondere für eine Anwältin. Ich denke, dass die Autorin hier zu viel wollte.

Fazit:
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, aber die erzählte Geschichte war mir eindeutig zu konstruiert und hat mich nicht überzeugt. Deshalb kann ich nur zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) vergeben. Ich werde der Autorin aber eine weitere Chance geben.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Problembeladene Dorfpolizisten mit einer eigenen Gesetzesauslegung

Elbgift
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Buchmeinung zu Nicole Wollschläger – Elbgift

„Elbgift“ ist ein Kriminalroman von Nicole Wollschläger, der 2019 bei BoD - Books on Demand erschienen ist. Dies ist der vierte Band der ELB-Krimireihe.

Zum ...

Buchmeinung zu Nicole Wollschläger – Elbgift

„Elbgift“ ist ein Kriminalroman von Nicole Wollschläger, der 2019 bei BoD - Books on Demand erschienen ist. Dies ist der vierte Band der ELB-Krimireihe.

Zum Autor:
Nicole Wollschlaeger, 1974 in Pinneberg geboren, absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Danach schloss sie 2004 ihr Schauspielstudium in Hamburg ab und ist seitdem als freiberufliche Schauspielerin tätig. Es folgten Engagements u.a. am Ernst-Deutsch-Theater.

Klappentext:
Herzversagen, attestiert der medizinische Direktor, als in Kophusens exklusiver Seniorenresidenz eine kerngesunde Bewohnerin zusammenbricht und stirbt. Doch Polizeiobermeister Peter Brandt hegt Zweifel an der natürlichen Todesursache.
Gemeinsam mit seinen Kollegen Philip Goldberg und Hauke Thomsen stellt er heimlich Nachforschungen an. Wenig später wird in dem Seniorenstift eingebrochen, und der Hausarzt der Verstorbenen ist spurlos verschwunden. Spätestens als tatsächlich ein Mord geschieht, liegt auf der Hand: In der noblen Seniorenresidenz ist etwas faul. Die Kripo aus Itzehoe übernimmt, doch die drei Kophusener Polizisten lassen sich den Fall nicht so einfach wegnehmen und ermitteln auf eigene Faust weiter.

Meine Meinung:
Von Anfang an hatte ich so meine Probleme mit den drei Kophusener Polizisten, die alle ein bisschen angeschlagen wirken. Die drei Polizisten sind befreundet und sie halten zusammen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Charaktere könnten etwas tiefer gestaltet sein, aber für einen Regionalkrimi ist es okay. Nicht in Ordnung ist aber das Vorgehen der Gesetzeshüter in einigen Aktionen. Mag ein Undercovereinsatz noch angehen, so ist der Diebstahl von Akten zumindest fragwürdig. Dazu kommt eine unterschwellige, aber latente Herabwürdigung der reichen Bewohner und Ärzte der Elbresidenz. Auch fehlten mir als Neueinsteiger einige Informationen zu Geschehnissen aus früheren Werken, auf die Bezug genommen wurde. Zudem benimmt sich Philip seiner Lebensgefährtin gegenüber recht seltsam und für mich in keineer Weise nachvollziehbar. Da kann auch der interessante Schlussteil mit einem gelungenen Showdown nur noch den Schaden begrenzen. Einige meiner Kritikpunkte wären leicht zu vermeiden gewesen und sind deshalb um so ärgerlicher.

Fazit:
Da mich einige Punkte nicht nur gestört sondern sogar geärgert haben, kann es trotz guter Ansätze nur zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten) geben.

Veröffentlicht am 01.09.2019

In vielerlei Hinsicht überfrachtet

Der Tote vom Elbhang
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Buchmeinung zu Anke Küpper – Der Tote vom Elbhang

„Der Tote vom Elbhang“ ist ein Kriminalroman von Anke Küpper, der 2019 bei HarperCollins erschienen ist. Dies ist das Krimidebut der Autorin.

Zum Autor:
Anke ...

Buchmeinung zu Anke Küpper – Der Tote vom Elbhang

„Der Tote vom Elbhang“ ist ein Kriminalroman von Anke Küpper, der 2019 bei HarperCollins erschienen ist. Dies ist das Krimidebut der Autorin.

Zum Autor:
Anke Küpper studierte Germanistik, Romanistik und Medienwissenschaften in Hamburg, Bochum, Poitiers und Bordeaux.
Seit über zwanzig Jahren arbeitet sie als Buchautorin.

Klappentext:
Ein besonderer Fund präsentiert sich Svea Kopetzki und ihrem Team vom Morddezernat Hamburg: Menschenknochen, sorgsam gesäubert und in Fell eingewickelt. Auf einem zur Zwangsversteigerung ausgeschriebenen Grundstück am noblen Falkensteiner Ufer waren sie vergraben. Sind die Knochen der Grund, warum der stadtbekannte Immobilieninvestor Kampmann bei der Versteigerung des Anwesens bereit war, einen Rekordpreis zu zahlen? Woher hat der mittellose Eigentümer Dreyer plötzlich das viele Geld, um seine Schulden zu begleichen?

Meine Meinung:
Der Krimi beginnt mit einer Szene aus der Sicht eines Täters, der eine Leiche zu entsorgen hat. Danach folgen wir den Perspektiven mehrerer Personen, meist begleiten wir aber die Kommissarin Svea Kopetzki. Der Schreibstil ist klar, präzise und trotzdem leicht und angenehm zu lesen. Svea ist aus dem Ruhrgebiet vor ihrem Exfreund nach Hamburg geflohen, weil dieser sie gestalkt hat. Svea hat eine raue Schale und fühlt sich noch nicht wohl in Hamburg. Sie wirkt auf mich nur bedingt sympathisch, aber im Job agiert sie kompetent. So weit, so gut. Aber dann nimmt die Überfrachtung ihren Lauf. Jeder im Ermittlungsteam bekommt persönliche Probleme der heftigeren Art, neben dem Mordfall wird Wirtschaftskriminalität im Immobilienbereich thematisiert und ein Cold Case spielt auch noch eine Rolle. Dann gibt es auch noch eine Liebelei und Svea macht sich ohne Not auf Wohnungssuche. Unter den ganzen Problemen leidet der Informationsfluss im Team und dadurch auch die Stimmung. Die Auflösung am Ende ist vollständig und nachvollziehbar. Für mich waren es einfach viel zu viele Baustellen, die aufgemacht wurden. Dadurch verlor das Buch sich in Nebenhandlungen und vor allem an Spannung. Ohne klaren Faden war auch mein Lesefluss beeinträchtigt und mein Lesevergnügen beeinträchtigt. Das ist sehr schade, denn zu Beginn war es völlig in Ordnung.

Fazit:
Der Kriminalroman hat mir trotz guter Ansätze nur weniger gut gefallen, weil er in vielerlei Hinsicht überfrachtet war. So gibt es nur zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) und keine Leseempfehlung.