Anders
Anika Decker ist hier eine wirklich zauberhafte, emotionale, traurige, nachdenklich stimmende, Geschichte gelungen. Ehrlich gesagt, ist das Cover im Nachhinein zwar sehr passend, allerdings hat es mich ...
Anika Decker ist hier eine wirklich zauberhafte, emotionale, traurige, nachdenklich stimmende, Geschichte gelungen. Ehrlich gesagt, ist das Cover im Nachhinein zwar sehr passend, allerdings hat es mich überhaupt nicht angesprochen. Zum Glück habe ich mich davon nicht abhalten lassen!
Rahel lag nach einer Sepsis mit multiplem Organversagen im künstlichen Koma und kämpft sich langsam wieder zurück ins Leben.
Und genau darum geht es in der Geschichte. Nicht um die Krankheit, sondern darum, wie Rahel sich im Alltag wiederfindet. Rahel muss mit der ständigen Angst leben, dass ihr Herz vielleicht nie wieder richtig arbeiten wird. Sie muss sich im Arbeitsleben beweisen, obwohl sie eine erfolgreiche Drehbuchautorin war. Sie ist dem Mitleid von fremden Leuten ausgesetzt, wenn sie erzählt, was ihr für Stolpersteine in den Weg gelegt werden. Hilfe bekommt sie nur von ihren Eltern und ihrem Bruder, der extra aus den USA angereist ist. Zusätzlich zu den Schwierigkeiten, die sich auftun, verhält sich auch ihr Freund sehr merkwürdig.
Die Darstellung der Charaktere fand ich sehr gelungen. Einige empfinden das Buch als zu humorvoll für ein so ernstes Thema, aber jeder geht nun einmal anders mit solch einem Schicksalsschlag um. Rahel kann nicht anders, als alles mit einer Portion Humor zu würzen. Dazu muss man sagen, dass Rahels Geschichte im Wesentlichen mit der der Autorin übereinstimmt, und vielleicht ist dies einfach ihre Art, diese Zeit zu verarbeiten. Mir hat es sehr gut gefallen., wie die Autorin – die übrigens die Drehbuchautorin von z.B. Keinohrhasen ist – Rahels Gefühle wiedergegeben hat.
Oft habe ich beim Lesen zwischen Lachen und Weinen geschwankt, wollte mich an Rahels Bett setzen und ihr das Gefühl geben, nicht alleine zu sein. Sie ist eine durchweg sympathische und realistische Protagonistin. Der Kevster und Rahels Mutter haben mir übrigens auch sehr gut gefallen, und ich habe mich für Rahel gefreut, dass sie solch positive Menschen an ihrer Seite hat.
Alles in allem kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung für dieses Highlight aussprechen. Mit viel Charme kann die Protagonistin Rahel trotz ihrer schwierigen Situation über sich lachen und das sollten wir alle viel öfter!