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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut liebenswerte Geschichte über die Liebe und die Angst, verletzt zu werden

Der kleinste Kuss der Welt
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Während eines Tanzabends trifft ein junger Erfinder eine schöne Dame, die ihn sofort in seinen Bann zieht. Als er sie küsst, wird sie unsichtbar und verschwindet. Sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf und ...

Während eines Tanzabends trifft ein junger Erfinder eine schöne Dame, die ihn sofort in seinen Bann zieht. Als er sie küsst, wird sie unsichtbar und verschwindet. Sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf und so beginnt er mit der Suche nach ihr. Dabei helfen ihm ein Detektiv und dessen Papagei.

Mit seinem metaphorischen und poetischen Schreibstil lässt Mathias Malzieu den Leser in eine Liebesgeschichte eintauchen, die zunächst völlig unmöglich scheint. Dabei versprüht die ihm eigene Bildgewalt einen ganz besonderen Charme und Zauber, welche mich von der ersten Seite an sehr fasziniert haben. Die Charaktere sind wunderbar skurril und liebevoll ausgearbeitet. Man konnte sich gut in die Gefühle des Protagonisten hinein versetzen und wurde so Zeuge seiner aufkeimenden Liebe, Verzweiflung und später inneren Zerrissenheit. Die Idee ist spannend und wurde grandios umgesetzt in eine etwas verrückte, aber absolut liebenswerte Geschichte über die Liebe und die Angst, verletzt zu werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Originelle Idee, zuckersüß umgesetzt!

Klar ist es Liebe
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Die beiden Studenten Lea und Gabe belegen den gleichen Kurs: Kreatives Schreiben. Lea ist das nette Mädchen von nebenan. Gabe schleppt ein Geheimnis mit sich herum, aufgrund dessen er das letzte Semester ...

Die beiden Studenten Lea und Gabe belegen den gleichen Kurs: Kreatives Schreiben. Lea ist das nette Mädchen von nebenan. Gabe schleppt ein Geheimnis mit sich herum, aufgrund dessen er das letzte Semester verpasst hat und das ihn schwer mit genommen hat.

Das Buch wurde aus 14 verschiedenen Perspektiven geschrieben, beispielsweise aus der Sicht der besten Freunde, des Bruders, aber auch die Barista, die Seminarleiterin, der Busfahrer oder sogar ein Eichhörnchen oder eine Parkbank tun ihre Meinung kund. Eben alles Menschen, die sich um die beiden herum befinden und in irgendeiner Form Anteil an deren Leben haben. Lea und Gabe kommen dabei jedoch nicht zu Wort.

Mir gefällt diese Herangehensweise an die Liebesgeschichte zwischen Lea und Gabe total gut. Diese wechselnde Erzählperspektive ist wirklich mal was komplett anderes. Dem Leser wird nur das offenbart, was auch die Anderen sehen beziehungsweise geben Lea und Gabe eben nur das preis, was sie wollen. Was tatsächlich in ihnen vorgeht, darüber kann man nur spekulieren. Für alle ist aber schnell klar, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen, jedoch beide zu schüchtern sind, um sich gegenseitig anzusprechen. Ich kann mich gut in beide hinein versetzen, da ich selber eher introvertiert bin.

Dadurch, dass man so gut wie gar keine Anhaltspunkte über ihre tatsächliche Gedanken- und Gefühlswelt hat, wird leider eine gewisse Distanz zwischen dem Leser und Lea und Gabe aufgebaut. Die anderen Charaktere wirken dadurch etwas sympatischer, besonders auch dadurch, dass jeder durch seinen eigenen Erzählstil besticht.

Absoluter Lieblingscharakter ist ungeschlagen das Eichhörnchen. Ich mag aber auch Victor oder die alte Dame im Cafe sowie den Busfahrer besonders gern. Dies sind alles etwas andere Persönlichkeiten, die mich überzeugen können und dem Buch mehr Würze und Humor geben.

Durch die häufigen Perspektivenwechsel und einen lockeren und leichten Schreibstil rinnen die Seiten einem nur so durch die Finger. Für mich waren diese schnellen Wechsel überhaupt nicht gewöhnungsbedürftig. Das einzige, was etwas "gestört" hat ist, dass ich manchmal nicht wusste, wer genau während der Dialoge grade was gesagt hat. Ansonsten fand ich die Umsetzung bisher sehr gelungen.

Interessant ist bezüglich dieser Perspektivenwechsel auch, dass das Buch deutlich macht, dass man häufig Spuren in den Gedanken seiner Mitmenschen hinterlässt, wo man sie gar nicht vermutet. Wer würde denken, dass sich der Busfahrer den Kopf über sein Liebesleben zerbricht? Das die Barista einen merkwürdig findet, weil man mit seinen Gedanken meist woanders ist? Oder dass seine Seminarleiterin sich als geheime Kupplerin entpuppt?

Dieses Buch lässt mich auf jeden Fall mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurück. Mich konnten sowohl die Story, die Charaktere, besonders aber der Schreibstil und die wechselnden Erzählungperspektiven überzeugen. Eine zuckersüße Lovestory.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Einstieg, der leider zu früh endet.

Die 100
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Nach einem Atomkrieg haben sich die Menschen auf Raumschiffe geflüchtet. Nach 300 Jahren, in denen kein Mensch einen Fuß auf die Erde gesetzt hat, werden 100 jugendliche Straftäter auf eben diese entsandt, ...

Nach einem Atomkrieg haben sich die Menschen auf Raumschiffe geflüchtet. Nach 300 Jahren, in denen kein Mensch einen Fuß auf die Erde gesetzt hat, werden 100 jugendliche Straftäter auf eben diese entsandt, um die Überlebenschancen zu testen. Es gibt keinerlei Erfahrungswerte, welche Gefahren sie dort erwarten werden und wie hoch die Strahlenbelastung tatsächlich noch ist.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten der Verurteilten geschrieben. Ein Teil davon befindet sich dabei auf dem blauen Planeten, der andere Teil ist auf den Raumschiffen verblieben. Spannend und fesselnd berichten die Protagonisten von den Ereignissen der Gegenwart und decken nach und nach auch die Vergangenheit auf, sodass der Leser häppchenweise erfährt, wie die Charaktere in die jetzige Situation gelangt sind. Dabei sind die Kapitel sehr kurz gehalten. Dadurch lässt sich das Buch wirklich sehr schnell lesen und es wird niemals langweilig.

Beschrieben wird einerseits eine erschreckende Welt mit schockierenden neuen Gesetzen, aufgrund deren nahezu jede noch so kleine Straftat brachial geahndet wird. Mit der Zeit wird deutlich, wie dringend die Menschen den neuen beziehungsweise alten Lebensraum Erde benötigen und dass die 100 ihre einzige und letzte Chance sind. Auf der anderen Seite verfolgt der Leser die Anfänge der Neubesiedlung der Erde und die damit verbundenen Schwierigkeiten.

Schade ist es, dass das Buch genau dann endet, wenn es grade richtig spannend zu werden verspricht. Allerdings macht grade dieser Cliffhanger Lust auf mehr. Bis der 2. Teil endlich erscheint, freue ich mich die Serie schauen zu können und bin gespannt, wie es dann letztendlich weiter geht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packend erzählter Roman über Trauerbewältigung und Neuanfänge

Was uns bleibt ist jetzt
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Nachdem Jams Freund Reeve gestorben ist, zieht sie sich in sich selbst zurück. Sie geht nicht mehr zur Schule, bricht Kontakte ab. Schließlich beschließen ihre Eltern, dass sich etwas ändern muss. Jam ...

Nachdem Jams Freund Reeve gestorben ist, zieht sie sich in sich selbst zurück. Sie geht nicht mehr zur Schule, bricht Kontakte ab. Schließlich beschließen ihre Eltern, dass sich etwas ändern muss. Jam wird auf ein Internat für psychisch labile Jugendliche geschickt. Dort hat jeder schlimme Dinge erlebt und zu verarbeiten. Abseits von allem Bekannten sollen die Jugendlichen wieder ins Leben zurück finden.

Jam hat das Glück einem ganz besonderem Kurs zugeordnet zu werden: Ausgewählte Themen der Literaturgeschichte. Zusammen mit vier anderen Jugendlichen bespricht sie dort die Werke von Sylvia Plath, die selber an Depressionen litt. Doch in diesem Kurs gibt es ganz eigene und nicht mit Logik zu erklärende Bewältigungsstrategien. Mich hat vor allem dieser etwas übernatürliche Touch sehr überrascht, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Die Idee ist toll und gut umgesetzt.

Nach und nach erfährt man immer mehr über die fünf Jugendlichen. Jeder von ihnen hat seine eigene spannende und interessante Geschichte. Ich konnte mich gut in sie hinein fühlen und mit ihnen leiden.

Doch zum Ende hin kommt es zu einer völlig unerwarteten Wendung, die sämtliche Erzählungen Jams in ein völlig anderes Licht rücken. Dazu muss ich jedoch auch sagen, dass eben diese Wendung Jam nicht unbedingt sympatischer macht. Während man ihre Gefühle und Handlungen anfangs gut nachvollziehen konnte, stellt man all dies am Ende gewaltig in Frage.

Es ist ein Buch über Trauerbewältigung, psychische Abgründe, unterschiedliche Wahrnehmungen und was diese auslösen können, packend erzählt und sehr interessant.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Dämonen-Saga ist ein wahres Epos, ein Muss für Fantasy-Fans

Der Thron der Finsternis
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Die Menschheit wird nachts von Dämonen heimgesucht. Sie steigen aus dem sogenannten Horc empor und töten alles, was sich bewegt. Die einzige Möglichkeit, die sich den meisten Menschen bietet, ist sich ...

Die Menschheit wird nachts von Dämonen heimgesucht. Sie steigen aus dem sogenannten Horc empor und töten alles, was sich bewegt. Die einzige Möglichkeit, die sich den meisten Menschen bietet, ist sich hinter schützenden Siegeln zu verstecken. Kaum jemand bekämpft die Horclinge. So muss der junge Arlen zusehen, wie auch seine Mutter von den Bestien zerfleischt wird. Aus Trauer und aus Wut, dass sein Vater nichts unternommen hat, um sie zu retten, läuft er davon.

Arlen ist nur einer der vielen Charaktere, von denen Peter V. Brett in seiner Dämonen-Saga berichtet. Da sind unter anderem auch noch Leesha, eine angehende Kräutersammlerin, Renna, die von ihrem Vater terrorisiert wird und Rojer, ein Waisenjunge. Im Verlauf der verschiedenen Bände kommen noch Jardir und Inevera hinzu, die in der Wüste leben und bei deren Stamm es Sitte ist, sich den Dämonen entgegen zu stellen und möglichst viele von ihnen zu töten, um Ehre anzuhäufen. All diese Charaktere sind unterschiedlicher, wie sie nicht sein können, aber jeder von ihnen ist absolut spannend und hat seine eigene Geschichte. In jedem Band gab es bisher immer ein oder zwei Menschen, über die man mehr erfahren hat als über die anderen. In Band vier „Der Thron der Finsternis“ ist es diesmal Inevera, in deren Leben man detaillierter eintaucht.

Diese häufigen Perspektivenwechsel sind leider häufig auch etwas verwirrend, weil man in den verschiedenen Bänden immer wieder noch mal die gleichen Situationen erlebt, nur aus einer anderen Sicht. Hat beispielsweise im ersten Band Arlen die Geschehnisse geschildert, so berichtet im nächsten Band Jardir und im darauffolgenden Buch erzählt Inevera. So hat man zwar einen umfassenden Rundumblick, dennoch springt man immer wieder zwischen Zeiten, Personen und Orten.

Sämtliche Charaktere sind detailliert und liebevoll ausgearbeitet worden und jeder einzelne macht im Verlauf der Geschichte eine großartige Entwicklung durch. Mein persönlicher Favorit ist auf jeden Fall Arlen, der den Leser ja von den ersten Seiten an begleitet und der mir besonders ans Herz gewachsen ist.

Die Idee, dass man sich vor den Dämonen mit Siegeln schützen und sie möglicherweise auch damit bekämpfen kann, finde ich sehr spannend. Interessant ist auch, dass die Menschen zwar wie im Mittelalter leben, es allerdings zahlreiche Hinweise darauf gibt, dass die Bücher tatsächlich in der Zukunft spielen.

Mir hat es auch gut gefallen, dass sowohl im dritten als auch im vierten Band einige Kapitel über die Dämonen selber auftauchen. Das bringt einem diese Kreaturen ebenfalls näher und es wird klar, dass ihre Beweggründe nicht nur hirnloses Töten sind. Allerdings sind deren Gedanken und Handlungsweisen ebenso erschreckend.

In „Der Thron der Finsternis“ geht es mitunter nicht nur noch um das Bekämpfen der Dämonen, sondern auch vermehrt um Politik. Dadurch, dass die Menschen aus dem Norden und die Menschen aus der Wüste hier immer mehr aufeinander treffen und dabei zwei völlig verschiedene Welten und Glaubensrichtungen aneinander geraten, werden einige Probleme aufgeworfen.

Die Dämonen-Saga ist ein wahres Epos, ein Muss für Fantasy-Fans, das sowohl Freundschaft und tiefe Gefühle, Politik und Intrigen, Kriege und den Kampf ums Überleben vereint.