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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2019

Gesellschaftsroman

Der junge Doktorand
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Jan Peter Bremers Roman „Der junge Doktorand“ hat einen besonderen Stil.

Günter Greilach ist Maler, ein neuer Doktorand soll seine Bilder anpreisen.
Als der Doktorand Florian ankommt beginnt eine eigenartige ...


Jan Peter Bremers Roman „Der junge Doktorand“ hat einen besonderen Stil.

Günter Greilach ist Maler, ein neuer Doktorand soll seine Bilder anpreisen.
Als der Doktorand Florian ankommt beginnt eine eigenartige Vorstellung. Günter Greilachs Frau nimmt ihn in Beschlag und textet ihn voll . Der Maler ist grummelig. Das Ehepaar macht sich gegenseitig Vorwürfe. Die Beiden irritieren Florian und mich.

Jan Peter Bremer versteht es gut, diesem dünnen Buch einen besonderen Flair zu geben.
Der Roman ist spritzig mit einer schönen Prosa mit Sprachwitz geschrieben.
Das Cover passt und besticht von seiner Einfachheit.
Ich war von der Geschichte sehr angetan.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Ergreifend

Die Zeit der Töchter
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Katja Maybachs Roman „Die Zeit der Töchter“ ist die großartige Fortsetzung von Die Stunden unserer Mütter.
Es sind die 1950er Jahre in München. Anna zieht zu ihrer Cousine Antonia. Anna beginnt mit Ihrer ...


Katja Maybachs Roman „Die Zeit der Töchter“ ist die großartige Fortsetzung von Die Stunden unserer Mütter.
Es sind die 1950er Jahre in München. Anna zieht zu ihrer Cousine Antonia. Anna beginnt mit Ihrer Kariere als Schauspielerin. Beide Frauen sind gezeichnet von den Kriegsjahren.
Ihre Mütter leben im Elternhaus und betätigen sich in der Flüchtlingshilfe. Das bringt ihnen keine Freunde. Vivian trifft auf dem Bahnhof den kleinen Daniel, der ein dunkelhäutiges Besatzungskind ist. Die Autorun schreibt über die Anfeindungen der Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands, sie wurden genau so angefeindet wie heutzutage die Asylanten. Ich weiß aus Erzählungen meiner Mutter, das die Autorin das genau getroffen hat. Sie beschreibt die Schicksale aller Beteiligten sehr gut.
Der Roman ist manchmal richtig traurig. Ich war gefesselt und habe mit allen mitgefiebert. Die Autorin schreibt wunderbar voller Emotionen.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Dreißig Jahre später

Bis ihr sie findet
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Die britische Schriftstellerin Gytha Lodge hat mit „Bis ihr sie findet“ ihr Krimidebüt geschrieben.

Sechs Jugendliche zelten 1983 im Wald mit Drogen und Alkohol. Morgens ist die vierzehnjährige Aurora ...


Die britische Schriftstellerin Gytha Lodge hat mit „Bis ihr sie findet“ ihr Krimidebüt geschrieben.

Sechs Jugendliche zelten 1983 im Wald mit Drogen und Alkohol. Morgens ist die vierzehnjährige Aurora verschwunden. Trotz großer Suche wird sie nicht gefunden.
Dreißig Jahre später wird zufällig ein Skelett gefunden. Detektive Jonah Scheens war damals als junger Polizist schon dabei. Jetzt hat er den Ehrgeiz mit seinem Team den Mörder zu finden. Verdächtig sind alle.

Die Autorin versteht es die Emotionen aller Beteiligten gut nach zu empfinden. Sie baut eine gute Spannung auf und lässt uns mit ermitteln. Es gibt immer wieder neue Wendungen. Fast bis zum Schluss ist der Schuldige ungewiss.

Gytha Lodge hat ihr Debüt glänzend bestanden, da ist viel Potential. Ihren Namen muss ich mir merken. Ich hoffe auf weitere interessante Romane.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Rassismus der nicht endet

Ein anderer Takt
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Der Autor William Melvin Kelly Lebte von 1937 bis 2017. Sein Roman „Ein andere Takt“
spielt um 1957. Er wird ungewöhnlich von dem dunkelhäutige Autor aus der Sicht der Weißen geschrieben. Ein Lob an ...


Der Autor William Melvin Kelly Lebte von 1937 bis 2017. Sein Roman „Ein andere Takt“
spielt um 1957. Er wird ungewöhnlich von dem dunkelhäutige Autor aus der Sicht der Weißen geschrieben. Ein Lob an der Hoffmann &Campe Verlag, das er dieses brillante Werk herausgegeben hat.
Er ist ein Zeugnis der amerikanischen Minderheitenpolitik, die immer noch aktiv ist.

Man erfährt, wie der Vorfahre des 1957 lebenden Tucker Calibans mit seinem Sohn als Sklave nach Sutton im Süden der USA eintrifft. Die Geschichte ist wie üblich grausam und brutal. Da wird schnell gemordet, es kommt auf ein Menschenlehnen nicht an.
Als um 1962 die farbige Bevölkerung plötzlich aus dem Ort verschwinden sind die Weisen aufgebracht und suchen bis zum Ende Schuldige. Das Ende wird nicht direkt beschrieben aber doch angedeutet.
Ein anderer Takt ist eine bewegendes Stück Zeitgeschichte, eine gute Literatur.

Veröffentlicht am 29.08.2019

Die Hexe Circe

Ich bin Circe
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Die Autorin Madeline Miller schreibt die Mythologie mit Raffinesse neu.
Ich habe schon in meiner Jugend gerne Geschichten über die Götter gelesen.
Der Roman „Ich bin Circe“ wird vom Eisele Verlag verlegt. ...


Die Autorin Madeline Miller schreibt die Mythologie mit Raffinesse neu.
Ich habe schon in meiner Jugend gerne Geschichten über die Götter gelesen.
Der Roman „Ich bin Circe“ wird vom Eisele Verlag verlegt. Er zeigt uns Circes Gefühlswelt und ihren Kampf um Anerkennung. Circe ist die Tochter von Helios, dem Sonnegott. Sie ist aus der Art geschlagen, sie hat keine goldblonden Haare, ihre Augen sind dunkel und ihre Stimme hört sich an, wie von Sterblichen. Ihre Geschwister passen alle in die Familie, dadurch wird sie nicht beachtet.

Circe bemerkt das sie hexen kann und rächt sich. Sie wird auf die Insel Aiaia verbannt.
Das ist alles besonders gut konstruiert. Es kommen noch viele bekannte Götter ins Spiel, über die man sich wundern muss, wie grausam sie sein können. Aber auch berühmte Sterbliche begleiten Circe, so wie Odysseus und seine Frau Helena.

Die Autorin hat dies Geschichte mit Circe spannend und fesselnd geschrieben. Von den Göttern ist schon alles bekannt. Aber so hat es Spaß gemacht den Roman gerne zu lesen.