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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2019

Romantischer Lesegenuss

Die kleine Patisserie in Paris
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Nina träumt davon Patisserie herzustellen. Deshalb denkt sie, sie könnte einiges lernen, wenn sie Sebastian, der beste Freund ihres Bruders und früher auch mal ein Freund von ihr, für einige Wochen in ...

Nina träumt davon Patisserie herzustellen. Deshalb denkt sie, sie könnte einiges lernen, wenn sie Sebastian, der beste Freund ihres Bruders und früher auch mal ein Freund von ihr, für einige Wochen in seinem neuen Bistro in Paris unterstützt. Ausserdem will sie einfach auch mal weg von zuhause, wo sie von ihren Eltern umsorgt und von ihren vier Brüdern genervt wird.

In Paris angekommen wird Nina sogleich von Sebastian herum kommandiert. Ist das noch der Sebastian, den sie als Kind kannte, oder hat er sich dermassen negativ verändert? Nina versucht das Beste aus der Situation zu machen und freundet sich schnell mit Marguerite, einer langjährigen Stammkundin des Cafés an. Mit Marcel, dem komischen Kellner, wird sie nicht richtig warm. Er lässt Nina spüren, dass er mit Sebastians Idee, aus dem Café ein Bistro zu machen, nicht einverstanden ist.

Auch Nina findet den Umbau blöd. Ebenso die Backkurs-Teilnehmer, bei dem Nina Sebastian assistiert. Sie freundet sich schnell mit Maddie, Jane, Peter und Bill an. Die bunt zusammen gewürfelte Backschülerschar ist beeindruckt von Ninas Backkünsten und so geht es nicht lange und sie alle - zusammen mit Marcel - hecken einen Plan aus, um Sebastian davon zu überzeugen, dass Paris dieses kleine Café braucht.

Sebastian bekommt davon nichts mit. Er ist mit seinem gebrochenen Bein und der Tatsache, dass sein Freund Alex mit Nina ausgeht, beschäftigt und ist äusserst eifersüchtig. Also will auch er mit Nina ausgehen, wovon aber Ninas Bruder nicht begeistert ist, als er davon hört. Und Nina? Fühlt sich wie auf einer Achterbahn.

Sebastian ist arrogant. Aber ihn kann man gut beiseite schieben und sich an den Geschichten der anderen Charakter, allen voran die der Backtruppe, erfreuen und zuschauen, wie sie Paris entdecken und sich miteinander verbünden.

Die Streifzüge mit Nina durch die diversen Patisserien in Paris lasen sich so, als ob man auch dabei wäre und sich mit Nina durch alle Köstlichkeiten probiert. Sie machen Lust wieder mal nach Paris zu reisen oder zumindest in der nächsten Patisserie einzufallen und sich einmal quer durchs Angebot zu essen.

Mir haben Band 1 und 2 der Romantic Escapes-Serie schon gut gefallen. Durch den einnehmenden Schreibstil, die versprühte Romantik und den grosszügigen Genuss (den hier endlich mal niemand bereut!) der Patisserie-Stückchen ist aber der dritte Teil definitiv der schönste und romantischste Band der Serie bisher.

Fazit: Ein romantischer Lesegenuss!
5 Punkte.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Postkartenidylle?

Sterne sieht man nur im Dunkeln
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Ich weiss nicht, ob ich den Roman gelesen hätte, wenn er nicht als Überraschung bei mir gelandet wäre. Im Anhang des Buches finden sich einige Postkartenspruchmotive - die machten mich neugierig auf die ...

Ich weiss nicht, ob ich den Roman gelesen hätte, wenn er nicht als Überraschung bei mir gelandet wäre. Im Anhang des Buches finden sich einige Postkartenspruchmotive - die machten mich neugierig auf die Geschichte.

Annie und Thies waren zum Glück älter als ich dem Klappentext nach erwartete, beide sind über 30 Jahre alt. Protagonistin Anni ist an einem Punkt angekommen, an dem sie ihr Leben überdenkt. Erst macht sich das nur still und leise bemerkbar, weil sie ihren Job immer unattraktiver findet.

Als dann in kürzester Zeit, fast gleichzeitig, ihr Freund Thies sie heiraten will, sie ein Jobangebot in Berlin bekommt und eine ehemalige Freundin sich nach Jahren bei ihr meldet, wird Anni alles zuviel. Anni nimmt schnell entschlossen das Angebot von Maria an und reist zu ihr nach Norderney, um ihr sechs Wochen in ihrem Strandcafé zu helfen.

Annis Freund Thies war mir am Anfang sehr sympathisch, ein Traumpaar die zwei. Ich verstand weder seine noch Annis Reaktion auf die Hochzeitsfrage; verstand nicht, wieso sie nicht normal darüber reden können. Erst später im Roman wird erzählt, was zu diesen Reaktionen führte. Nach und nach erfährt man nämlich nicht nur, weshalb Anni und Thies einst zusammen gefunden haben, sondern auch was zur Entfremdung von Maria und Anni führte und wie Anni zu ihrem Job kam.

Auf der Insel erlebt Anni dann so einiges und muss sich ihrer Vergangenheit stellen, doch noch immer weiss sie nicht, wie sie ihre Zukunft gestalten will.

Die Zeit auf der Insel ist toll beschrieben, die Charaktere wie Marias Mutter Iris und Surfer Simon waren mir sehr sympathisch. Für einen Schuss Exzentrik sorgt hingegen Thies Mutter Mo.

Trotz anfänglichem Bedenken fesselte mich die nette Story sehr schnell. Meike Werkmeister ist mit "Sterne sieht man nur im Dunkeln" ein toller Roman gelungen. Er traf mit den erfrischenden (Handlettering-)Sprüchen total meinen Geschmack. Echt eine coole und neue Idee, diese in den Roman einzubauen. Dank diesen Sprüchen und dem sehr stimmigen Schluss - ich dachte anfänglich an ein ganz anderes Ende - vergebe ich gerne einen halben Extra-Punkt.

Fazit: Inselfeeling verpackt in einer sehr stimmigen, authentisch erzählten Geschichte.
4.5 Punkte.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Bleibt in Erinnerung

Sehnsucht nach Mill River
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An einem Winterabend fahren die beiden Stadtpolizisten durch die schneebedeckten Strassen von Mill River. Trotz Schneegestöber sehe Kyle und Leroy hier und da durch Fenster in die lichterhellten Wohnungen ...

An einem Winterabend fahren die beiden Stadtpolizisten durch die schneebedeckten Strassen von Mill River. Trotz Schneegestöber sehe Kyle und Leroy hier und da durch Fenster in die lichterhellten Wohnungen einiger Einwohner. Es ist als sässe man bei ihnen im Auto und sie erzählten uns die Geschichten der Buch-Protagonisten.

Auch Pfarrer Michael schaut aus dem Fenster, hinauf zu Marys Villa auf dem Hügel. Er kennt die Geschichte des Hauses, die Freuden und das Leid, das darin geschehen war und noch immer geschieht. Die meisten Einwohner von Mill River haben Mary noch nie gesehen, doch Mary kennt sie - durch Erzählungen ihres Freundes Michael. Manchmal geschehen kleine Wunder in Mill River. Doch nur Michael und Mary kennen die Wahrheit darüber.

Durch die zwei Erzählstränge im Buch - einer erzählt die Gegenwart und einer die ungewöhnliche Lebensgeschichte der 80-jährigen Mary - erfahren wir Leser immer mehr über die Geschehnisse in der kleinen Stadt. Der Autorin gelingt es trotz viel Dramatik ruhig zu schreiben. Am Ende des Buches staunen nicht nur die Bewohner von Mill River über die Frau, die in der Marmorvilla auf dem Hügel wohnte.

Eigentlich ein ganz normaler Roman, der in einer Kleinstadt spielt. Aber:

Dieses Buch hebt sich von den üblichen "Kleinstadtleben"-Romanen deutlich ab. Es geht in die Tiefe. Es berührt. Das Buch bringt einen dazu, sich Gedanken darüber zu machen, wie es wäre wenn es da "oben" jemanden gibt, der sich um einen sorgt, auch wenn man kaum etwas über diese Person weiss.

Und noch fünfeinhalb Jahre nachdem ich diesen Roman las, denke ich oft an Mary und Mill River - "Sehnsucht nach Mill River" ist ein Buch das einem im Gedächtnis bleibt.

Nun, im April 2019, erscheint ein zweiter Teil, zumindest ein weiterer Roman von Darcie Chan, "Sommer der Versöhnung", der ebenfalls in Mill River angesiedelt ist. Ich bin gespannt, ob man darin bekannte Gesichter antreffen wird und ob der mir auch so lange nach geht wie der vorliegende herzbewegende Roman "Sehnsucht nach Mill River".

Fazit: Ein ganz tolles und absolut feinfühliges Buch!
4.5 Punkte.

Veröffentlicht am 07.07.2024

Pizza, Drinks und Liebe

Der wunderbare Foodtruck am Strand
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Nach einer Trennung und nach dem Tod ihres Grossvaters baut Lucy sich ein neues Leben in Northumberland auf. Sie hat einen alten Bus umgebaut und will mit ihm als Pizza-Foodtruck an Märkten, Partys und ...

Nach einer Trennung und nach dem Tod ihres Grossvaters baut Lucy sich ein neues Leben in Northumberland auf. Sie hat einen alten Bus umgebaut und will mit ihm als Pizza-Foodtruck an Märkten, Partys und dergleichen auftreten und dort ihre Pizzen verkaufen. Der Einstieg ist nicht so einfach, doch sie bekommt Hilfe von anderen Foodtruck-Besitzern. Dabei lernt sie Jack kennen, der einen Cocktail-Bus bewirtschaftet. Sie treffen sich oft beruflich auf diesen diversen Events, lernen sich dabei kennen, treffen sich bald auch privat. Doch beide haben einen Rucksack voll Vergangenheit auf ihrem Rücken und so dauert es, bis die zwei sich wirklich näher kommen.

Dazwischen gibt es feine Pizza, kreative Drinks und viel Wohlfühlatmosphäre.

Ich mochte die Charaktere, auch wenn Jack manchmal zu sperrig und einzelgängerisch erscheint, das wäre für eine tolle Geschichte nicht nötig gewesen.

Viele der Geschichten der Party-Gastgeber waren sehr schön oder humorvoll. Jack wie auch Lucy passen ihre Rezepte den Events an, so dass sie immer wieder Neues servieren können, man war jedesmal gespannt, was sie beim nächsten Fest anbieten werden.

Ein Roman bei dem man hungrig und durstig werden kann. (Wer auf den Geschmack gekommen ist: im Anhang sind einige Rezepte abgedruckt.) Garniert mit Familienstorys und nett zu lesen. Überzeugt mit dem schönen Setting und der Idee mit den Foodtrucks.

Fazit: Nette Sommer-Lektüre mit tollem Setting.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Eine winterliche Fortsetzung

Der wunderbare Foodtruck im Schnee
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Beim Lesen von Band 1 "Der wunderbare Foodtruck am Strand" dachte ich, dass es sich dabei um einen Stand Alone handelt. Kurz darauf sah ich dann aber, dass es einen zweiten Band geben wird. Da mir der ...

Beim Lesen von Band 1 "Der wunderbare Foodtruck am Strand" dachte ich, dass es sich dabei um einen Stand Alone handelt. Kurz darauf sah ich dann aber, dass es einen zweiten Band geben wird. Da mir der erste Band gefallen hat, griff ich also auch zu diesem. Obwohl es auch manchmal eine Fahrt an den "Strand" gibt, geht es hier "im Schnee", also sehr winterlich weiter und zwar mit den gleichen Protagonisten wie "im Strand". Eigentlich dachte ich im Voraus, es wären andere Figuren, doch nein, es geht hier mit Lucy und Jack weiter.

Das war eine Überraschung, aber ist auch gut, denn oftmals wünscht man sich bei Romanen ja eine Fortsetzung, man möchte wissen, wie es nach dem Happy End weitergeht. Genau das bekommt man mit diesem zweiten Band der Northumberland Love-Reihe.

Lucy und Jack haben ja am Ende des ersten Bandes gerade erst eine Beziehung begonnen. Die erstmal sehr locker ist und vor allem ist da Jack, der immer wieder mal auf Abstand geht. Er ist der Typ "davon laufen", was in seiner Vergangenheit verankert ist. Lucy würde lieber reden, aber leider ist sie auch nicht die, die mal Klartext redet, sondern es nur auf die sanfte Weise versucht.

Das ist so ein bisschen mein Kritikpunkt an der Story. Aber ansonsten ist die Geschichte schön winterlich, mit den Aufträgen geht es weiter - und entgegen dem "bald" im Klappentext, taucht Lucys Ex, Liam, erst gegen Ende auf. Der dann natürlich für Wirbel sorgt.

Ich würde die beiden Bände eher als einen Band sehen. Band 2 ist die Fortsetzung und ohne Band 1 versteht man Band 2 nicht. Wenn ihr den ersten noch nicht gelesen habt, dann schaut, dass ihr gleichzeitig auch Band 2 in Reichweite habt, damit ihr direkt weiter lesen könnt.

Wie zuvor dreht sich hier neben dem Foodtruck-Job einiges um Verlustängste. Autorin Caroline Roberts baut das alles in eine schöne Marktstimmung an verschiedenen Locations ein. Winterliche Cocktails von Jack und Lucys Weihnachtspizza müssten eigentlich zum Buch dazu gereicht werden

Fazit: Nette, unterhaltende Story in schöner winterlicher Atmosphäre.
4 Punkte.

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