Cody McFadyen - Die Blutlinie
Die BlutlinieMeine Meinung:
Ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Smoky's Mann und Tochter durch einen Serienkiller getötet wurden. Seitdem hat sie sich völlig zurückgezogen und geht nur regelmäßig raus, um ihren ...
Meine Meinung:
Ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Smoky's Mann und Tochter durch einen Serienkiller getötet wurden. Seitdem hat sie sich völlig zurückgezogen und geht nur regelmäßig raus, um ihren Therapeuten zu besuchen. Nach 6 Monaten zeigt die Therapie erste Erfolge und Smoky besucht ihr ehemaliges FBI Team in L.A., die einen neuen Fall hineinbekommen haben, nämlich den Mord an Smoky's früherer bester Freundin Annie und zur Empörung aller wurde Annie's kleine Tochter drei Tage lang an der toten Mutter gefesselt. Der Mörder, der sich als Nachfahre von "Jack the Ripper" sieht hinterlässt persönliche Botschaften an Smoky und die Schnitzeljagd beginnt.
Der leichte, flüssige und bildliche Schreibstil des Autors hat mir sehr zugesagt. Das Buch besteht eher aus kurzen Sätzen und der Thriller ließ sich dadurch sehr schnell weglesen. Das einzige, was ich zu bemängeln hätte wären die Kapitel, die teilweise sehr weit auseinander liegen (da bin ich wohl noch verwöhnt von Fitzek Thrillern).
Die Protagonistin Smoky Barrett ist sehr tough und die geborene FBI Agentin. Nachdem ihr Leben so perfekt war, mit dem perfekten Mann, der perfekten Tochter und der steilen Karriere beim FBI, wird alles durch einen Psychopathen zerstört. Mann und Tochter sterben, sie wird vergewaltigt und durch Narben entstellt. Viele hätten sich selbst die Kugel gegeben, sie aber hat sich zurück ins Leben gekämpft und stürzte sich 6 Monate später schon wieder in die Arbeit. Außerdem wird sie vom Autor als die beste FBI Agentin und brillianteste Schützin beschrieben. Auch ihr 4-köpfiges Team wird ausführlich beschrieben, da wäre zum Beispiel die schöne rothaarige Callie, die einen unschlagbaren Charakter hat und alle "Zuckerschnäuzchen" nennt oder der gutmütige, sanfte Riese Alan. Ich konnte mit jeder Figur - außer mit dem anfangs unsymphatisch erscheinenden James - sehr schnell warm werden.
Der erste Fall von Smoky Barrett hat mir recht gut gefallen, auch wenn sich die Spannung erst nach 200 Seiten langsam aufbaut, von da an hat es sich dann auch zum absoluten Pageturner entwickelt. Vorher liegt der Haupterzählungsstrang ganz bei Smoky. Als Leser/in wird man über den Verlust ihrer Familie, über ihre FBI Kollegen, ihre beste Freundin Annie und die Therapiesitzungen informiert. Das ganze war zwar unterhaltsam, aber keinesfalls spannend. Von den Fortsetzungen erwarte ich da schon einiges mehr, also Spannung spätestens nach 50 Seiten.
Die Morde von "Jack the Ripper Junior" werden in dem Buch sehr detailliert beschrieben, was absolut nichts für schwache Nerven ist, mir persönlich aber gut gefallen hat. Im übrigen kam ich auch nicht von selbst drauf, wer hinter "Jack the Ripper Junior" steckte, das war für mich eine ziemlich große Überraschung und auch ein großer Pluspunkt für das Buch.
Fazit:
Wer einen blutigen, brutalen Thriller sucht ist mit "Die Blutlinie" bestens versorgt, auch wenn sich die Spannung hier sehr langsam aufbaut. Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen.