Ein spannender Dystopie-Auftakt
Ich habe bisher noch nicht so viele Dystopien gelesen, obwohl sie mich doch sehr oft ansprechen. "Eve of man" hat mich von der Idee her auch direkt gecatcht und die Tatsache, dass es einfach um eine Protagonistin ...
Ich habe bisher noch nicht so viele Dystopien gelesen, obwohl sie mich doch sehr oft ansprechen. "Eve of man" hat mich von der Idee her auch direkt gecatcht und die Tatsache, dass es einfach um eine Protagonistin namens "Eve" geht, hat irgendwie auch dazu beigetragen, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. ?
In "Eve of man" geht es wie gesagt um ein Mädchen namens Eve, die nach 50 Jahren das erste Mädchen ist, welches geboren wird. Niemand weiß wieso keine Mädchen mehr geboren werden und das Schicksal der Menschheit liegt in Eves Händen, denn sie soll für weiblichen Nachwuchs sorgen. Hierfür wurden 3 junge Männer ausgewählt, die für diese Aufgabe in Frage kommen und Eve soll sich für einen der Männer entscheiden. Doch auf Eve, die in einer Kuppel, getrennt von allen anderen aufwächst, warten einige Hürden und manche davon verändern ihr Leben schlagartig.
Damit Eve in der Kuppel nicht völlig einsam lebt, wurde ihr eine Freundin zur Seite gestellt. Ihr fragt euch jetzt wie das sein kann, wo Eve doch das einzige Mädchen ist - naja diese Freundin ist eine KI (künstliche Intelligenz) namens Holly. Holly ist eigentlich nichts anderes als eine Simulation eines Mädchens, doch sie ist für Eve tatsächlich zu einer sehr engen und wichtigen Freundin geworden. Die einzigen weiblichen Personen die noch existieren sind alle 60 Jahre alt oder noch älter und somit wäre diese Freundschaft nicht die gleiche, wie zu Holly, die von Eves Kindheit an, schon an ihrer Seite war. Doch auch rund um Holly gibt es einiges, das Eve nicht zu 100% weiß und schon bald ändert sich auch diese Freundschaft..
Eve ist ein Charakter, der im Laufe der Handlung an Mut gewinnt und anfängt zu zweifeln, ob alles, was ihr eingetrichtert wird, auch gut so ist. Mir hat diese Entwicklung wirklich gut gefallen und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.
Neben Eve ist Bram ein sehr zentraler Charakter. Ich mochte ihn sehr gerne und fand es gut, dass einige Kapitel auch aus seiner Sicht erzählt wurden. Bram ist eine starke Persönlichkeit, die es sehr schwer hat, da sein Vater ein wirklich ziemlich grausamer Menscht ist. Aber Bram lässt sich nicht unterkriegen und kämpft für seine Ziele und sagt, was er denkt.
Generell ist der Schreibstil sehr angenehm und die Geschichte lässt sich flüssig und schnell lesen. Das einzige, was ich nicht so toll fand war, dass sich manche Kapitel doch sehr gezogen haben. Es klingt jetzt etwas paradox, aber das Buch war eigentlich dauerhaft so auf Spannung ausgelegt, dass es irgendwann einfach an Spannung verloren hat (ich hoffe ihr könnt nachvollziehen, was ich meine).
Das Setting, also insbesondere die Kuppel, in der Eve aufwächst fand ich interessant und konnte sie mir gut bildlich vorstellen.
An einigen Stellen fand ich die Handlung recht vorhersehbar und es ging mir gerade an Stellen, an denen Gefühle eine Rolle spielen, etwas zu schnell. So wurde zum Beispiel eine sehr heftige Entscheidung wirklich sehr schnell getroffen, obwohl das in meinen Augen schon ein gewisses zögern verlangt hätte, da es so doch ein wenig unrealistisch war.
Natürlich gibt es in dieser Geschichte auf Rebellen, die der Meinung sind, dass Eve gefangen gehalten wird und die ihre Freiheit erzielen wollen. Hier hätte ich mir gern etwas mehr über die Rebellen gewünscht, da sie erst gegen Ende nur eine recht kleine Rolle spielen.
Auch eine kleine Liebesgeschichte durfte natürlich nicht fehlen und die hat mir auch wirklich richtig gut gefallen. Sie wirkte authentisch und so zerbrechlich und einfach süß, dass ich hier total mitgefiebert habe.
Das Ende, welches mich aufgrund seines krassen Cliffhangers wirklich sprachlos gemacht hat, war einfach super und macht definitiv neugierig auf den zweiten Teil der Trilogie.
Fazit:
Ein recht spannender Auftakt einer dystopischen Trilogie. Die Geschichte war für mich kein unschlagbares Highlight, aber definitiv ein Lesegenuss, denn ich wurde gut unterhalten und habe mitgefiebert. Die Grundidee finde ich auch sehr interessant und ich bin gespannt, was uns noch so auf Eves Reise erwartet. Die Handlung hat ihre Schwächen, da sie teils vorhersehbar war und ihre Längen hat, aber es ist dennoch eine gute Dystopie, bei der die Folgebände die kleinen "Schwächen" des ersten Bandes definitiv noch "ausbessern" können.
Ich freue mich auf den nächsten Band und bin gespannt, was uns noch alles erwartet.
Von mir gibt es 4 von 5 Sterne