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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2019

Unerwartete neue Spuren

Wisting und der Tag der Vermissten
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Ein Krimi wie ich ihn mag. Unblutig, aber durch die Ermittlungstätigkeit spannend und real. Von mir eine klare Leseempfehlung!
William Wisting lässt das ungeklärte Verschwinden von Katharina Haugen vor ...

Ein Krimi wie ich ihn mag. Unblutig, aber durch die Ermittlungstätigkeit spannend und real. Von mir eine klare Leseempfehlung!
William Wisting lässt das ungeklärte Verschwinden von Katharina Haugen vor 24 Jahren nicht los. Im laufe der Zeit ist es zur Tradition geworden, am Jahrestag die alten Akten hervorzuholen. Vielleicht gibt es ein kleines Detail, was man all die Jahre übersehen hat, oder alte Rätsel lassen sich durch einen neuen Blickwinkel lösen. Auch besucht er am Jahrestag den Mann der Verschwundenen und es ist etwas ähnliches wie Freundschaft oder zumindest sehr gute Bekanntschaft entstanden. Doch dieses Jahr kann er Martin Haugen nicht antreffen und auch nicht erreichen. Mehrmalige Versuche scheitern. Erst am nächsten Tag ist er wieder zu Hause, möchte aber nicht sagen wo er gewesen ist.
Zeitgleich reist Adrian Stiller, EU-Ermittler aus Oslo, an und bittet um Mithilfe. In einem weiteren ungeklärten Entführungsfall konnten auf Grund neuer Techniken Fingerabdrücke gesichert werden. Es sind ausgerechnet die von Martin Haugen. Sie dienen aber lediglich als Indiz und nicht als Beweis.
Ein absolut interessanter Blickwinkel: man hat einen Verdächtigen, muss nun aber Beweise finden. Der Weg, den Adrian Stiller bestreiten möchte, ist höchst ungewöhnlich. Sie wollen Hausen, auch mittels der Presse, nervös machen und so die Schlinge immer enger ziehen. Können sie ihn Schritt für Schritt zu einem Geständnis führen?
Und unterschwellig ist da natürlich die Möglichkeit, dass es doch einen anderen Täter gibt, Haugen aber in irgendeiner Form beteiligt ist. Wie geht jemand damit um, so lange geschwiegen zu haben? Wird er tatsächlich sein Gewissen erleichtern oder sich in die Ecke gedrängt fühlen und überreagieren?

Veröffentlicht am 22.09.2019

Küstenjunge007

Küstenstill
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Hardy Finkel ist zurück in der Heimat und sein erster Arbeitstag steht bevor. Doch der Beginn ist alles andere als herzlich. Er wird in das Büro der KPI-Leiterin Annika Liebkorn zitiert, die gleich die ...

Hardy Finkel ist zurück in der Heimat und sein erster Arbeitstag steht bevor. Doch der Beginn ist alles andere als herzlich. Er wird in das Büro der KPI-Leiterin Annika Liebkorn zitiert, die gleich die Fronten klären will. Denn seine Begrüßungsmail „sein völlig unangemessen“. Hardy ist sich allerdings keiner Schuld bewußt und sein BKA-Account ist bereits abgemeldet. Wo kommt also diese Mail her?
Und dann direkt ein Mordfall: auf dem Instagram-Account von Julia Asmann finden Freunde ein beunruhigendes Foto und aus Sorge wird die Polizei benachrichtigt. Mit seiner neuen Kollegin Greta macht er sich zum Tatort auf. Tatsächlich finden sie die Leiche von Julia Asmann, doch das Bild was sich Hardy und Greta zeigt, ist nicht identisch mit dem Instagram-Foto. Gibt es möglicherweise ein weiteres Opfer? Aber wer ist es? Außerdem kennt Hardy das Opfer. Ist dies tatsächlich ein Zufall?
Das Buch läßt sich sehr angenehm lesen und ist flüssig geschrieben. Die vielen Kapitel sind kurzweilig und enden manchmal mitten im Geschehen, so dass man einfach weiterlesen muß. Auch wenn sich uns Lesern langsam ein Motiv offenbart und Zusammenhänge erkennbar werden, so bleibt doch die eigentliche Identität von Küstenjunge007 bis zum Schluß im Dunkeln. Verdächtige gibt es viele, doch wir werden geschickt in die Irre geführt. Überraschendes und gelungenes Ende!

Veröffentlicht am 10.09.2019

der Kastanienhof

Der Kastanienmann
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Die Ermittler Naia Thulin und Mark Hess sind ein ungleiches Paar. Thulin möchte weg aus der Abteilung und Hess ist ein ausgebrannter Europol-Mitarbeiter, der zwangsweise nach Kopenhagen zurückkehrt. Von ...

Die Ermittler Naia Thulin und Mark Hess sind ein ungleiches Paar. Thulin möchte weg aus der Abteilung und Hess ist ein ausgebrannter Europol-Mitarbeiter, der zwangsweise nach Kopenhagen zurückkehrt. Von Zusammenarbeit und einem gemeinsamen Vorgehen kann keine Rede sein, jeder verfolgt seine eigenen Spuren. Hess scheint zuweilen gelangweilt und nicht interessiert. Wenn es geht, verschwindet er und kümmert sich um seine privaten Sachen.
Doch sein Interesse wird geweckt als bei einem aktuellen Tatort ein gebasteltes Kastanienmännchen auftaucht und sich daran Fingerabdrücke von Rosa Hartungs Tochter befinden, welche vor einem Jahr verschwunden ist. Wie kann das sein? Gibt es dafür eine logische Erklärung? Thulin und Hess haben dafür unterschiedliche Theorien und sind sich uneinig ob der Fingerabdruck für die Ermittlungen überhaupt von Bedeutung ist. Muss der Fall der Entführung neu überprüft werden oder ist die Aufklärung damals korrekt gelaufen? Und dann gibt es ein zweites Opfer …
Mich konnte dieses Buch überzeugen und fesseln. Manchen mag es zu langatmig sein, aber es ist flüssig geschrieben und kleine Details halten die Spannung konstant aufrecht. Ich habe es nur ungern aus der Hand gelegt und das Lesen unterbrochen.
Ein Thriller kommt nicht ohne Blut aus. Aber es war nicht zu ausführlich und man hat sich nicht mit absoluten Grausamkeiten überboten. Sondern die Story stand im Vordergrund. Und diese, sowie das Motiv für die Morde, war schlüssig und nachvollziehbar.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Wie weit würdest du gehen?

Kalter Strand
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Der Einstieg ins Buch ist eindringlich: ein Mann (Markus) vor einem Haus und ist kurz davor es in Brand zu setzen. Doch er hat Gewissensbisse und ist hin und her gerissen. Wird er es trotzdem tun? Seiner ...

Der Einstieg ins Buch ist eindringlich: ein Mann (Markus) vor einem Haus und ist kurz davor es in Brand zu setzen. Doch er hat Gewissensbisse und ist hin und her gerissen. Wird er es trotzdem tun? Seiner Meinung nach hat er keine Wahl. Doch warum? Denn das Schlimme ist, das sich Menschen darin befinden.
Wie es dazu kommen konnte erfahren wir im weiteren Verlauf. Es werden die Ereignisse der letzten Woche erzählt.
Eine Tode wird am Strand im dänischen Urlaubsgebiet gefunden und deren Identität muss geklärt werden. Indizien deuten darauf hin das sie Deutsche sein könnte und so wird Skanpol, eine Untereinheit von Europol ansässig in Hamburg, zur Unterstützung hinzu gerufen. So reisen Jette Vestergaard und Tom Skagen an, um bei den Ermittlungen zu helfen. Nicht nur die Identität ist unklar auch die Todesursache muss geklärt werden. Steckt vielleicht Selbstmord dahinter?
Parallel dazu sind mehrere Urlauber im Ferienhausgebiet angekommen um ihren Urlaub zu verbringen. Anfang scheinen sie sich gut zu verstehen, die Kinder spielen zusammen, man unterhält sich angeregt,… Doch dann verhalten sie sich „komisch“. Der Hund einer der Urlauber verschwindet und wird später tot aufgefunden. Misstrauen macht sich breit und sie sprechen nicht mehr miteinander. Was geht hier vor?
Um Laufe der Ermittlungen um die Tode, stößt Tom Skagen auch auf die Urlauber. Doch hat es überhaupt etwas miteinander zu tun?

Veröffentlicht am 11.08.2019

Der Club der Henker

Wer Furcht sät
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Schon die einleitenden Gedichte und Zitate stecken ein Teil des Themas dieses Buches ab – Hinrichtung. Und im Prolog ist man dann live dabei. Der Taxifahrer Mahmud Irani wird entführt und von seinem Entführer ...

Schon die einleitenden Gedichte und Zitate stecken ein Teil des Themas dieses Buches ab – Hinrichtung. Und im Prolog ist man dann live dabei. Der Taxifahrer Mahmud Irani wird entführt und von seinem Entführer aufs Schafott geführt.
Als Leser ist man zuerst geschockt. Was hat dieser Mann getan? Warum wurde er ausgesucht? Oder hat er es tatsächlich “verdient“? Denn es scheint so als hätte er sich der Vergewaltigung von jungen Mädchen schuldig gemacht. Trifft es hier möglicherweise den „Richtigen“?
Also Polizist steht Max für das Gesetzt und muss die Henker suchen und stoppen. Doch die Bevölkerung Londons steht zum Teil hinter den Henkern und so wird auch Max Ziel von Anfeindungen.
Eine weitere Hinrichtung folgt, doch es fehlen Spuren die zu den Tätern führen und so beginnen zermürbende Ermittlungen. Dies ist kein Buch mit Nervenkitzel und Gänsehautfaktor, aber für mich trotzdem absolut klug. Der schmale Grat zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch, Schuldig und Unschuldig, zwischen Gerechtigkeit und Rache wird beleuchtet ohne zu moralisierend zu sein. Ein Buch das nachdenklich macht. Denn jeder hat schon von einem Urteil gehört oder gelesen dass er für absolut ungerecht hielt. Aber Selbstjustiz kann wohl kaum die richtige Antwort darauf sein!?