Seicht -am seichtesten
Tage wie SeeglasDie Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach ...
Die Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach mich die Geschichte rund um Liv und Daniel richtig an, ideale Bettlektüre kurz vorm Einschlafen: seicht und nicht zu anregend. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, ebenso die fiktive Insel irgendwo in der Ostsee, der Surfshop und die anderen Lokalitäten. Lockere Schreibe und man will irgendwie wissen, wie es weitergeht.
Die letzten ca. 50 Seiten werden unausgewogen. Am Anfang wird Liv als introvertierte, junge Frau eingeführt, plötzlich freut sie sich auf eine Geburtstagsparty mit vielen unbekannten Leuten und dreht richtig auf. Sie kommt endlich - wie von Beginn an erwartet mit dem entsprechenden Mann zusammen, es dreht sich nur noch um Sex. Liv wünscht sich beim Arbeiten ab und zu seine nackte Haut zu streicheln, Haut ist nackt, Herrgottnochmal. Auch die Wortwahl ändert sich, von gut zu lesendem Schriftdeutsch mit ein paar eingeworfenen, aktuellen Ausdrücken zu jugendlichem Plaudertondeutsch. Das irritert nicht nur, es schreckte mich geradezu ab.
Also, die ersten zwei Drittel seichte Liebesgeschichte, das letzte Drittel - Schwamm drüber (es sei denn, man steht auf ausgiebige Sexszenen und Jugendsprache).