Das Schwimmteam des Penfield College bekommt einen neuen Trainer und das ist kein geringerer als der Ex-Profischwimmer Alex Clark. Doch nicht nur Chloes Team ist völlig aus dem Häuschen, als er die Stelle antritt, sondern auch Chloe selbst merkt bald, dass ihr Alex mehr bedeutet als sie möchte..
Chloe Campbell war mir zu Beginn eigentlich recht sympathisch. Sie ist ehrgeizig, lernt viel und sitzt lieber mit einem Buch in ihrem Zimmer als auf Partys zu gehen. Außerdem ist sie sehr schlagfertig und setzt sich für sich und ihr Team ein. Leider hat sich der erste Eindruck im Verlauf der Geschichte nicht so wirklich bestätigt, denn Chloe hat meiner Meinung nach teilweise sehr naiv gewirkt und manche Handlungen konnte ich leider nicht so ganz nachvollziehen.
Alex Clark konnte ich von Anfang an nicht so ganz einschätzen, denn er ist neben Chloe etwas blass geblieben. Der Ex-Profischwimmer wirkt auf den ersten Blick eigentlich recht freundlich und wie der typische Frauenschwarm. Doch schon bald merkt man, dass er sich aus seinem Ruhm nicht wirklich etwas macht. Trotzdem hat es mich gestört, dass er immer wieder widersprüchliche Aussagen von sich gegeben hat und auch sein Handeln nicht so wirklich dazu gepasst hat. Nach und nach merkt man aber, dass er eine große Last mit sich herum trägt, wodurch sein Verhalten rückblickend auch etwas verständlicher wird.
Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich zwar langsam, aber gefühlt war es ein ewiges hin und her mit einem Schritt vor und wieder zurück. Trotzdem hat es mir gefallen, wie die beiden sich einander immer mehr öffnen und sich auch gegenseitig aus der Komfortzone heraus locken.
Vom Rand aus sieht Alex auf mich herunter, so durchdringend, dass mich das Gedankenchaos, das ich gerade im Wasser zurückgelassen habe, mit voller Wucht zurückholt. (Position 1055)
Als Nebencharaktere lernt man vor allem das restliche Schwimmteam kennen. Ehrlich gesagt habe ich die Mädels eher als nervig empfunden und die Gespräche haben sich irgendwann einfach nur noch im Kreis gedreht. Außerdem finde ich es schade, wie sie Chloe teilweise in den Rücken fallen, denn das sollte eigentlich keine Mannschaft machen. Trotzdem merkt man auch, dass vor allem ihre Mitbewohnerin und Freundin Anna immer für sie da ist - auch wenn sich Chloe unmöglich verhält. Außerdem gibt es da noch Max, welcher ebenfalls gut mit Chloe befreundet ist. Ihn konnte ich ehrlich gesagt nicht so wirklich einschätzen, obwohl er mir eigentlich recht sympathisch war.
Der Schreibstil von Tine Nell lässt sich sehr angenehm lesen, denn er ist locker leicht und sehr bildhaft. Dabei schildert sie vor allem das Gefühlschaos, das bei den beiden Charakteren herrscht, was mir aber auf Dauer doch etwas zu viel des Guten war, denn es wiederholt sich doch einiges. Leider wurde das Buch dadurch an manchen Stellen auch etwas langatmig und blieb oftmals doch etwas oberflächlich, weil gerade tiefer gehende Gespräche abrupt endeten. Dabei wird das gesamte Buch aus Chloes Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhält. Hin und wieder hätte ich aber gerne auch mal einen Einblick in Alex' Gedankenwelt gehabt, denn so hätte ich ihn vielleicht noch besser verstehen können.
Ich habe mich sehr gefreut mal ein Buch zu lesen, in dem es um den Schwimmsport geht, da ich das in dieser Form noch nicht hatte. Leider lag der Fokus aber sehr stark auf der Liebesgeschichte und nicht so wirklich auf dem Sport und der Mannschaft.
Das Cover des Buches ist leider nicht so mein Fall, aber trotzdem finde ich es schön, dass es durch die blaue Farbgestaltung einen Bezug zur Geschichte herstellt.
Insgesamt konnte mich das Debüt von Tine Nell nicht so ganz von sich überzeugen, denn obwohl es sich angenehm lesen lässt, war ich oftmals genervt von den Charakteren und dem ewigen hin und her. Deshalb gibt es von mir 3/5 Sterne.