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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Liebesgeschichte, die Hindernisse überwindet

Verliebt in Hollyhill
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Die 17-jährige Emily hat von ihrer verstorbenen Mutter einen Hinweis bekommen, dass sie nach Hollyhill reisen soll, um die Wurzeln ihrer Vergangenheit aufzudecken. Auf dem Weg dorthin lernt sie den distanzierten, ...

Die 17-jährige Emily hat von ihrer verstorbenen Mutter einen Hinweis bekommen, dass sie nach Hollyhill reisen soll, um die Wurzeln ihrer Vergangenheit aufzudecken. Auf dem Weg dorthin lernt sie den distanzierten, aber ebenso anziehenden Matt kennen. Als sie in dem kleinen Ort ankommt, ist sie sofort verzaubert, denn Hollyhill und seine Bewohner sind so anders, irgendwie magisch, mysteriös und geheimnisvoll. Dort erfährt sie, was es mit der Vergangenheit ihrer Mutter auf sich hat und was sie selber damit zu tun hat.

Wie bereits im ersten Band, entführt uns die Autorin auf eine spannende und packende Reise durch die Zeit zusammen mit Emily und Matt und all den anderen Charakteren, die man in Herz geschlossen hat. Gut und liebevoll gezeichnet, wirkt jeder von ihnen auf seine eigene Art und Weise sympathisch. Dieses Mal werden Emily und ihre Freunde vor ein Rätsel gestellt, das es im Jahr 1811 zu lösen gilt. Kaum sind sie durch die Zeit gesprungen, taucht eine Kutsche mit einem bewusstlosen Mädchen auf. Auf der Suche nach dessen Identität müssen sie sich in ein Herrenhaus einschleichen, um das Geheimnis hinter dessen Mauern zu ergründen. Von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd und niemals langweilig, hält das Buch einige interessante und unvorhersehbare Wendungen parat. Es ist eine gut durch dachte und authentische Zeitreisegeschichte, die Lust auf mehr Hollyhill macht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Emotionale Liebesgeschichte, aber leider viel zu kurz

Küss mich wach
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Ein lukratives Jobangebot zieht Stacey nach Chicago. Als sie den Job allerdings nicht bekommt, will sie nicht aufgeben und gescheitert nach Hause zurück kehren. Doch wie soll sie sich ohne Geld und ohne ...

Ein lukratives Jobangebot zieht Stacey nach Chicago. Als sie den Job allerdings nicht bekommt, will sie nicht aufgeben und gescheitert nach Hause zurück kehren. Doch wie soll sie sich ohne Geld und ohne Unterkunft in einer fremden Stadt behaupten? Als sie als Tramperin zu Mitch ins Auto steigt, macht dieser ihr ein unmoralisches Angebot: Sie soll mit ihm zusammen zu seiner Familie fahren und sich dort eine Woche lang als seine Freundin ausgeben und ihn somit vor unangenehmen Fragen bewahren. Obwohl Mitch teilweise sehr distanziert ist, spielt er seine Rolle als zärtlicher und liebevoller Freund sehr gut und so dauert es nicht lange, dass Stacey sich zu ihm hingezogen fühlt. Doch Mitchs Vergangenheit holt ihn ein und legt den frisch Verliebten Steine in den Weg. Werden sie die Hindernisse überwinden können?

Dies ist der Auftakt einer mehrteiligen Reihe von Kurzromanen mit dem Titel "Tales of Chicago". Sowohl Stacey als auch Mitch mochte ich von der ersten Seite an. Auf mich wirkten sowohl diese beiden Charaktere, als auch sämtliche Nebenrollen sehr authentisch. Die meisten von ihnen habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, so dass ich gerne noch viel mehr von ihnen erfahren hätte. Hier liegt auch das "Problem". Der Roman umfasst nur ca. 130 Seiten und so kam mir vieles sehr gerafft und kurz vor. Für mich wurden sämtliche Etappen des Buches - das Verlieben, die Probleme und so weiter - zu schnell beschrieben und "abgehandelt", so dass das Buch einfach ruck zuck vorbei war, obwohl man doch grade erst zu Lesen begonnen und sich grade erst in das Buch hinein gefühlt hatte. Auf der einen Seite sehr schade, weil ich liebend gerne alles detaillierter und ausführlicher erfahren hätte. Andererseits auch gut, denn es zeigt, dass mir sowohl die Idee, Handlung, Charaktere und Umsetzung gefallen haben. In den nächsten Teilen soll es wohl primär um andere Protagonisten gehen, jedoch tauchen auch Stacey und Mitch wieder auf, was ich toll finde. Es ist in jedem Fall eine emotionale Liebesgeschichte, die den Leser alle Phasen des Liebens und Leidens erleben lässt, ihn aber mit einem guten Gefühl aus der Geschichte entlässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungenes Buch, das sich mit den Abgründen der menschlichen Seele befasst – tiefgründig, emotional

Die Welt ist kein Ozean
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Die 16-jährige Franziska macht ihr Schulpraktikum in einer Klinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche. Dort trifft sie nicht nur auf Patienten mit Ess-, Zwangsstörungen oder Neurosen sondern auch ...

Die 16-jährige Franziska macht ihr Schulpraktikum in einer Klinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche. Dort trifft sie nicht nur auf Patienten mit Ess-, Zwangsstörungen oder Neurosen sondern auch auf den schwer traumatisierten Tucker, der seit einem Jahr nicht mehr gesprochen hat. Wider allen Erwartungen löst sie etwas in ihm aus, so dass er sich ihr gegenüber zu öffnen beginnt. Plötzlich steht sie vor der Entscheidung: soll sie ihrem Verstand und somit ihrem Lebenstraum oder ihrem Herzen folgen?

Das Buch beschreibt sehr emotional und mitreißend das Ausmaß und den Umgang mit psychischen Erkrankungen und dass manchmal Schulmedizin und Therapie eben nicht ausreicht, um schwere Schicksalsschläge zu verarbeiten. Dabei beobachtet der Leser die aufkeimende Beziehung zwischen Franziska und Tucker. Nach und nach werden die Ereignisse, die zu Tuckers Trauma geführt haben aufgedeckt. Man erfährt aber zusätzlich auch einiges über andere Patienten, die Probleme ihrer besten Freundin Nellie sowie der dramatischen Vergangenheit von Franziskas Familie, was ich ebenfalls sehr spannend finde.

Sämtliche Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und wirken auf mich sehr authentisch. Allerdings stehe ich Franziska etwas zwiegespalten gegenüber. Sie ist gut behütet aufgewachsen und nimmt diese Praktikumsstelle zunächst nur an, weil sie eine Art Helfersyndrom zu haben scheint und weil sie das Besondere reizt. Meiner Meinung nach überschätzt sie sich maßlos, weil sie sich von Anfang an ausmalt, die Menschen dort heilen zu können und das ohne jegliches Vorwissen. Auf der anderen Seite macht sie im Verlauf des Buches auch immer wieder deutlich, dass sie sich vermutlich zu viel erhofft, wenn sie sich einbildet, Tucker wirklich helfen zu können. Obwohl sie in dieser Klinik ins kalte Wasser geworfen wird, tut sie meistens instinktiv das Richtige und findet so den ersehnten Zugang zu ihm. Allerdings finde ich es auch fragwürdig, ob ein solcher Fortschritt, wie er hier bezüglich Tucker beschrieben wird, in einer derart kurzen Zeit möglich ist. Dennoch hat mich die Geschichte von der ersten Seite an gepackt. Ich habe mit Franziska und Tucker gelitten und konnte mich meist in die Protagonistin hineinversetzen. Ihr Zwiespalt zwischen ihrem Lebenstraum - der Musik - oder Tucker zu wählen, wurde ebenfalls gut umgesetzt.

Schwierig war für mich als Charakter auch ihre beste Freundin Nellie, die aufgrund einer Trennung ihrer Eltern derart von Misstrauen befallen ist, dass sie teilweise echt nervig rüber kam – wenn auch aus verständlichen und nachvollziehbaren Gründen.

Es ist ein gelungenes Buch, das sich mit den Abgründen der menschlichen Seele befasst – tiefgründig, emotional und fesselnd.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein höllisch gutes Lesevergnügen

Hellhole - Wenn der Teufel bei dir los ist …
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Max ist 17 Jahre alt und ein Nerd. Er liebt Computerspiele. Aber ganz besonders liebt er seine Mutter, für sie würde er alles tun. So überlegt er nicht lange, als in seinem Keller eines Tages ein vermeintlicher ...

Max ist 17 Jahre alt und ein Nerd. Er liebt Computerspiele. Aber ganz besonders liebt er seine Mutter, für sie würde er alles tun. So überlegt er nicht lange, als in seinem Keller eines Tages ein vermeintlicher Satan erscheint. Dieser bietet ihm nämlich einen Deal an: Wenn Max ihm eine Villa mit Whirlpool besorgt, dann heilt er im Gegenzug dessen Mutter von ihrer lebensbedrohlichen Krankheit. Doch kann man einem Teufel wirklich trauen?

Diese Idee ist auf jeden Fall mal etwas komplett anderes und wurde dabei noch absolut grandios umgesetzt. Gespickt mit schwarzem Humor und einem spritzigen Schreibstil sorgt sie für garantierte Unterhaltung. Sämtliche Protagonisten, ob Helden oder Antiheld sind liebevoll ausgearbeitet worden und bestechen durch ihren eigenen Charme. Der Leser begleitet Max und seine Freundinnen Audie und Lore durch die Höhen und Tiefen (meistens Tiefen), die so ein Satan mit sich bringt. Dabei bringt sich Max von eine Schwierigkeit in die nächste, während Audie durch ihr übersprudelndes Temperament für Lichtblicke sorgt und Lore ihn durch ihr Wissen unterstützt. Teufel "Burk" sorgt durch sein Verhalten und seine Forderungen für allerlei Verwirrung, ist dabei ein wirklich interessanter Charakter, der im Grunde eigentlich gar nicht so böse wirkt, der allerdings immer wieder den Teufel heraus hängen lässt und den man, vor allen Dingen, leicht unterschätzen kann.

Alles in allem ein höllisch gutes Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut liebenswerte Geschichte über die Liebe und die Angst, verletzt zu werden

Der kleinste Kuss der Welt
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Während eines Tanzabends trifft ein junger Erfinder eine schöne Dame, die ihn sofort in seinen Bann zieht. Als er sie küsst, wird sie unsichtbar und verschwindet. Sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf und ...

Während eines Tanzabends trifft ein junger Erfinder eine schöne Dame, die ihn sofort in seinen Bann zieht. Als er sie küsst, wird sie unsichtbar und verschwindet. Sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf und so beginnt er mit der Suche nach ihr. Dabei helfen ihm ein Detektiv und dessen Papagei.

Mit seinem metaphorischen und poetischen Schreibstil lässt Mathias Malzieu den Leser in eine Liebesgeschichte eintauchen, die zunächst völlig unmöglich scheint. Dabei versprüht die ihm eigene Bildgewalt einen ganz besonderen Charme und Zauber, welche mich von der ersten Seite an sehr fasziniert haben. Die Charaktere sind wunderbar skurril und liebevoll ausgearbeitet. Man konnte sich gut in die Gefühle des Protagonisten hinein versetzen und wurde so Zeuge seiner aufkeimenden Liebe, Verzweiflung und später inneren Zerrissenheit. Die Idee ist spannend und wurde grandios umgesetzt in eine etwas verrückte, aber absolut liebenswerte Geschichte über die Liebe und die Angst, verletzt zu werden.