Will Brielle lieber als Terranerin oder Orkusianerin leben?
Zum Inhalt:
Brielle lebt nun seit zehn Jahren als Orkusianerin in den Meeren von Oasis. So sehr sie dieses Leben auch liebt, vermisst sie ihr Leben als Terranerin von Tag zu Tag immer mehr. Da kommt der ...
Zum Inhalt:
Brielle lebt nun seit zehn Jahren als Orkusianerin in den Meeren von Oasis. So sehr sie dieses Leben auch liebt, vermisst sie ihr Leben als Terranerin von Tag zu Tag immer mehr. Da kommt der Auftrag von ihrem Onkel Isea an den Nordpol zu reisen gerade richtig um sie von ihren trüben Gedanken abzulenken. Denn am Nordpol soll es einen selbst ernannten König geben, der Terraner in Orkusianer und umgekehrt verwandelt und Brielle soll herausfinden, wer dieser König ist. Doch als sie von ihrem Auftrag nicht zurückkommt, schickt Isea Rahes, Flinke Flosse und Xeo um Brielle zu suchen und wieder nach Earora zurückzubringen. Was ist mit Brielle geschehen? Wer ist dieser König und was sind seine wahren Absichten?
Meine Meinung:
Mit ihrem lockeren Schreibstil und ihren bildreichen und detaillierten Beschreibungen der Menschen, Tiere und Handlungsorte an Land und im Wasser entführt die Autorin den Leser nicht nur erneut nach Oasis, sondern lässt die beiden verschiedenen Welten, die doch nicht ohne einander existieren können, vor dessen Augen lebendige werden. Ich jedenfalls hatte alles bildlich vor Augen. Außerdem flechtet sie Wissenswertes über die Unterwasserwelt, über das Zusammenspiel der Flora und Fauna zu Land und Wasser und den Himmelskörpern, ebenso wie die Auswirkungen von Naturkatastrophen mit einer Leichtigkeit in die Geschichte ein, sodass man ganz nebenbei sogar noch etwas dazulernt oder sich dieser Dinge zumindest wieder bewusst wird.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen einzelner Figuren, sodass man den unterschiedlichen Handlungssträngen zu jeder Zeit gut folgen kann.
Brielle war mir wie bereits im ersten Band wieder sympathisch. In ihr schlummert immer noch eine rebellische, abenteuerlustige Seite. Man merkt aber auch, dass sie erwachsender geworden ist und sich dadurch nicht nur noch mehr Gedanken um ihre Umwelt macht, sondern versucht für alles eine Lösung zu finden und jedem zu helfen. Ihr Gerechtigkeitssinn kommt in diesem Band noch mal ein Stück weit mehr zu tragen, finde ich. Wodurch man auch ihre Wut und ihren Unglauben über die Taten der Göttergeschwister nachvollziehen kann. Außerdem spürt man ihre Selbstzweifel, ihren inneren Konflikt deutlich und leidet als Leser mit ihr mit. Denn Brielle weiß nicht, ob sie mehr Terraner oder Orkusianer ist, wo sie doch beide Welten liebt.
Neben Brielle ist mir Rahes ans Herz gewachsen. Er ist ein liebenswerter, gerechter Orkusianer, der versucht zu jeder Zeit ein guter Freund für Brielle zu sein und das trotz, dass sie ihn sehr verletzt hat. Denn Rahes empfindet mehr als nur Freundschaft für Brielle. Als Leser leidet man mit ihm mit und spürt seine Zerrissenheit, als er sich fragt, ob er seinem König Isea wirklich weiterhin blind folgen kann.
Alle Figuren finde ich durchweg gut gezeichnet. Sie haben ihre Ecken und Kanten, gute und schlechte Eigenschaften, die sie vielschichtig machen und selbst wenn man ihre Verhaltensweisen nicht gutheißen kann, sind sie für den Leser nachvollziehbar.
Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, die mich von der ersten Seite gefesselt, mich mit einigen unvorhersehbaren Wendungen überrascht und bei der ich bis zur letzten Seite nicht wusste, wie die Geschichte ausgeht. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.