Ein vielversprechender Klappentext, der leider nicht hält was er verspricht
Washington Black heißt der Sklavenjunge, dessen Schicksal der Leser von der ersten Seite an begleiten soll. Der Leser befindet sich in Barbados im Jahre 1830, wo der junge Sklave, wie viele andere, auf ...
Washington Black heißt der Sklavenjunge, dessen Schicksal der Leser von der ersten Seite an begleiten soll. Der Leser befindet sich in Barbados im Jahre 1830, wo der junge Sklave, wie viele andere, auf einer Zuckerrohrplantage arbeiten muss. Da der Besitzer verstirbt kommt kurzerhand ein relativer junger, kränklicher Besitzer, dessen Grausamkeit keine Grenzen kennt. Doch wie es manchmal in Familien ist, so ist sein Bruder, Christopher Wilde, genau das Gegenteil vom griesgrämigen Plantagenbesitzer. Seines Zeichens Erfinder, Entdecker und Naturwissenschaftler und Gegner der Sklaverei. Washington wird nach kurzer Zeit zum Diener des Erfinders ernannt, kann dieser sein Luftschiff schließlich nicht alleine erbauen und flugtauglich machen.
Beide merken bald, dass sie nur ein Ziel haben. Weg von der tödlichen Plantage.
Mein Fazit:
Der Schreibstil ist einzigartig und lässt sich sehr gut lesen.
Zunächst beginnt alles sehr turbulent. Die Wortgefechte zwischen den Wildes sind sehr spannend zu lesen und auch das Leben auf der Plantage wirkt zunächst interessant, obgleich natürlich auch schockierend. Ich war gleich auf den ersten Seiten mitten im Geschehen und gruselte mich. Ich war hin und weg von dieser Erzählung. Das raue Leben, die furchtbaren Bedingungen, die fehlende Liebe, all das bringt die Autorin brillant rüber. Doch dann kommt die Reise.
Die Reise der beiden ist weniger spektakulär, als ich erhofft hatte. Auch wenn eine Hiobsbotschaft auf die nächste folgt, viele ungeahnte Ereignisse passieren, ich hatte nach einiger Zeit auf ihrer Reise keine Lust mehr weiter zu lesen. Mir fehlten die Spannungsbögen und es gab keinerlei Sogwirkung mehr. Als wäre auf der Reise ein Schalter umgelegt worden.
Das war sehr schade, denn das Buch begann sehr vielversprechend. Im ersten Viertel werden alle möglichen Gefühle hochgeholt und es wirkt fast wie ein Hauch von Kriminalgeschichte. Ab dem nächsten 3/4 ist das Buch dann nur noch eine Reihung von Ereignissen, die einzeln betrachtet zwar interessant, doch in der Reihung eher gewollt wirkten.