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Veröffentlicht am 10.09.2019

Viva la vida!

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
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!!Eines meiner Buchhighlights 2019!!

Frida hatte schon immer feste Ziele im Leben. Sie wollte unbedingt Ärztin werden beispielsweise und sie wollte Diego Rivera zum Mann. Sie hatte sich unsterblich in ...

!!Eines meiner Buchhighlights 2019!!

Frida hatte schon immer feste Ziele im Leben. Sie wollte unbedingt Ärztin werden beispielsweise und sie wollte Diego Rivera zum Mann. Sie hatte sich unsterblich in diesen Maler, in dieses Genie, verliebt und wollte ganz mit ihm sein. Nur beruhte diese bedingungslose Liebe nicht auf gegenseitige Treue. Diego betrog sie nach Strich und Faden aber dennoch war ihre Liebe zu ihm immer da. Ihr malerisches Talent wuchs und schnell erkannte das auch die Kunstwelt. Picasso, Kandinsky und wie sie alle hießen, vergötterten Frida Kahlo. Sie ging ihren Weg, verfolgte ihr Ziel im Leben. Sie wollte leben aber nur mit der Malerei und mit Diego. Dennoch war ihr Leben geprägt von schweren Schmerzen. Körperlich sowie seelisch war sie ein besonderer Mensch....

Es gibt mittlerweile unzählige Bücher über Frida Kahlo. Tania Schlie, die hier als Caroline Bernard schreibt, hat im Buch „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ ihre Geschichte aufgeschrieben. Im Nachwort hat sie wunderbar vermerkt, das sie hier und da nur Daten umgeschrieben hat, Tagebuchauszüge wiedergegeben hat und eben ihre Geschichte auf ihre Weise erzählen wollte. Sie hat selbst den „Kahlo-Virus“ bekommen und ist diesem selbst mach Mexico gefolgt.
Bernard hat einfach ein wahnsinnig tolles Gespür Geschichten zu erzählen! Ihr Schreibstil ist flüssig und bunt, genau wie Fridas Kleider und ihr Drang sich der Welt damals zu zeigen. Bernard hat diese Magie, die Frida Kahlo ausmachte und auch bis heute noch, postum umgibt, perfekt eingefangen! Das schöne an der Geschichte ist, das wirklich nur Fridas Leben beleuchtet wird und nur bis zu einem gewissen Punkt in das Leben von Diego und Frida gefischt wird. Wir dürfen hier Frida erleben - pur und in Farbe! Die Liebe zu den Männern und Frauen, die sie hatte und auch ihren Begegnungen und eben zu ihrer großen Liebe Diego wird immer nur kurz behandelt. Hier wird kein Liebesroman erzählt sondern eine andere Art der Biografie! Die Liebe war hier „light“ aber dafür das Leben der Frida Kahlo „pur“! Natürlich hat man sofort ihr Gesicht vor Augen, ihre Brauen, ihren Mund...sie war eine eigensinnige Frau, die es liebte zu lieben und begehren und begehrt zu werden. Es war wirklich mehr als beeindruckend wie Bernard hier Frida wiedergegeben hat. Das sie so tief in ihre Seele abgetaucht ist, zeigt von einer großen Recherche und Liebe/Verehrung dieser Künstlerin. Mich hat dieses Buch ab der ersten Seite gefesselt und ich konnte es nur selten aus der Hand legen! Diese Buch sprüht vor Kraft, Leben, Farben, Mexico und eben Frida. Bei den Beschreibungen der gemalten Bilder hat man ihre Werke immer (bildlich) vor Augen und damit auch das Gefühl endlich zu begreifen was sie damit ausdrücken wollte. Frida hatte ein mehr als hartes Leben aber sie hat das Beste daraus gemacht und das ist sehr beachtlich und gibt Mut ihr es ähnlich zu tun. Ihre Anschauung zum Leben war schon sehr intensiv. Caroline Bernard hat Frida Kahlo hiermit eine wunderbare Stimme gegeben die ihr sicherlich gefallen hätte. Nichts wurde geschönt, die Sprache war klar, harmonisch und kraftvoll. Alles hatte einen großen Klecks Farbe inne, hatte wunderbares mexikanisches Flair und war dadurch ein richtiges Kopfkino beim lesen.

Dieses Buch gehört zu meinen Lieblingsbüchern 2019 und ich kann Tania Schlie nur danken für dieses geniale Buch einer genialen Frau! Man merkt ihre Hochachtung in jeder Zeile. Frida Kahlo hätte es sicherlich gefallen....Viva la vida!

Veröffentlicht am 09.09.2019

Wein forever!

Grundkurs Wein
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Wer Literatur über Weine sucht, kommt an Jens Priewe nicht vorbei. In seinem neuen Buch „Grundkurs Wein“ geht er unheimlich intensiv auf dieses Thema ein. Gleich im Vorwort beschreibt er, wie es zu diesem ...

Wer Literatur über Weine sucht, kommt an Jens Priewe nicht vorbei. In seinem neuen Buch „Grundkurs Wein“ geht er unheimlich intensiv auf dieses Thema ein. Gleich im Vorwort beschreibt er, wie es zu diesem Klassiker (erstmals 1990 erschienen!) bei diesem Verlag gekommen ist. Zudem erläutert er die Neuerungen dieses Werkes und macht schnell deutlich, das es anders ist als die vorherigen Bücher. Egal ob für Anfänger oder Kenner, Priewe macht da keine Unterschiede und erklärt sachlich und informativ die wichtigen Themen wie Preis, Gläser, Etikett, Lagerung, Herkunft und Co.. Priewe weiß genau was den Leser interessiert und was nicht. Er hat durch seine letzten Bände des Buches viel Erfahrung sammeln können und beweist dies nun aufs Neue. Ein besonders interessantes Thema waren hier die Rosé-Weine. Das gute bei Jens Priewe, er gibt einem das Gefühl, egal welchen Wein man trinkt, man gehört dazu. Egal wie teuer oder billig (ein wirklich interessantes Thema das er gut beleuchtet!), welchen Ruf er hat, man gehört eben zu den „Weintrinkern“ dazu.
Das Buch ist sehr gut strukturiert. Die verschiedenen Fotos, Zeichnungen und Bilder fügen sich sehr harmonisch in die Texte ein. Auch diese wirken flüssig und selbstbewusst geschrieben, alles wirkt kurzweilig und irgendwie auch spannend. Beim lesen merkt man schnell das ein gutes Glas Wein hier mit dazu gehört. Dieses Buch hat aber, laut Priewe einen weiteren Vorteil: man muss es nicht von vorn bis hinten durchgelesen haben, man kann auch nur einzelne Kapitel lesen. Dadurch wird dieses Buch ein echtes Nachschlagewerk und Jens Priewe wird mir dadurch noch sympatischer! Welcher Autor bietet denn schon an, auch nur die Kapitel zu lesen die einen interessieren!? Ehrlicher geht doch nicht!
Allein das optisch sehr edel anmutende Cover ist schon eine echte Augenweide! Und wenn man dann den Inhalt sich näher anschaut, merkt man das es hier stilvoll und gehaltvoll weiter geht. Diese Buch hatte eine Überarbeitung nötig und die ist dem Verlag und dem Autor perfekt gelungen!
Ein unverzichtbares Nachschlagewerk zum Thema Wein! Kurz, knackig und informativ! Dieses Buch erhält eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.09.2019

Rike und die Geheimnisse

Das Geheimnis der Fjordinsel
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Für Rike ist gerade nichts mehr so wie es war. Wir sind im Jahr 1980 im schönen Ostfriesland aber der Gefühlshimmel über Rike ist grau und dunkel. Ihr geliebter Großvater ist gestorben und der Tot ihrer ...

Für Rike ist gerade nichts mehr so wie es war. Wir sind im Jahr 1980 im schönen Ostfriesland aber der Gefühlshimmel über Rike ist grau und dunkel. Ihr geliebter Großvater ist gestorben und der Tot ihrer Großmutter war gelogen! Geoßmutter ist eines Tages verschwunden! Wie soll man da noch klar denken! Rike geht der Dache auf den Grund und will wissen wo Oma nun ist. Ihre Spur führt sie nach Norwegen und in eine gefährliche Zeit der 1920er Jahre....

Wenn ich jetzt immer einen Roman von Christine Kabus sehe, weiß ich, das dieser mir eine sehr gute Unterhaltung bietet. Genau so auch dieser hier! „Das Geheimnis der Fjordinsel“ ist ihr wieder sehr gut gelungen. Ihre Hauptfigur Rike mag man auf Anhieb und man kann absolut mit ihr mitfühlen. Das ihr Leben so aus den Fugen gerät, grenzt schon fast ein wenig an Wahnsinn, aber die Story wird dadurch nicht übertrieben oder unglaubwürdig - im Gegenteil. Kabus weiß genau wo Schluss ist und wo sie den Bogen wieder anders spannen muss. Ihre Charaktere beschreibt sie immer sehr gefühlvoll, ehrlich und offen. Die bildhaften Beschreibungen von Norwegen kenne ich bereits aus den anderen Büchern, und genau das begeistert mich immer wieder auf’s Neue! Kabus kann den Leser immer wieder damit verzaubern und das machen diese Bücher einfach aus. Rikes Geschichte erfährt viele Höhen und Tiefen und auch der Zeitenwandel ist immer perfekt gelöst. Es gab keine künstlichen Längen oder Passagen die als Lückenfüller eingebracht wurden - nein, hier stimmt wieder alles perfekt!
Wieder ein Mal ein großes Lob an Christine Kabus und ihre Liebe für Norwegen! Ich freue mich jetzt schon auf mehr!
Dieses Buche erhält eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.09.2019

Klara und Fritz

Für immer die Deine
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Wir bewegen uns im Buch „Für immer die Deine von Jana Voosen auf zwei Zeitebenen. Einerseits erleben wir wie im Alten Land bei Hamburg im Jahr 1939 der Dorf-Skandal perfekt wird, als Klara, die Tochter ...

Wir bewegen uns im Buch „Für immer die Deine von Jana Voosen auf zwei Zeitebenen. Einerseits erleben wir wie im Alten Land bei Hamburg im Jahr 1939 der Dorf-Skandal perfekt wird, als Klara, die Tochter von Obstbauer Landahl, mit ihren 17 Jahren ein Kind erwartet....und der Vater ist der Pfarrerssohn. Die Hochzeit der beiden wird überstürzt vollzogen aber der Zweite Weltkrieg macht auf vor diesem Flecken Erde nicht halt.
Auf der anderen Zeitebene, im Hier und Jetzt des Jahres 2019 erleben wir Marie die ihr Liebesleben erstmal auf Eis legt aber durch ihren Job als Journalistin auf die Liebesgeschichte von Klara und Fritz Hansen stößt. Eine Begegnung der besonderen Art....das wird Marie schnell klar.
Der Wechsel zwischen den beiden Ebenen ist Voosen mehr als perfekt gelungen. Ihre Charaktere dürfen im Buch richtig Leben und Gefühle zeigen. Klara und Fritz wachsen einem ab der ersten Begegnung sofort ans Herz. Alles wirkt real und nachvollziehbar. Die Kriegsszenen sind nervenaufreibend und gefühlvoll dargestellt. Auch die Nebendarsteller tragen die Geschichte wunderbar mit weiter und auch die bildhaften Darstellungen der Landschaft lassen uns Leser entführen. Jana Voosen hat eine sehr emotionale und tiefgründige Geschichte geschrieben die unheimlich nachhallt. Zum Ende hin liefen sogar ein paar Tränen...dieses Buch berührt, fesselt, hallt nach und nimmt einen mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Alles ist so stimmig das man als Leser richtig hin und weg ist. Nichts wirkt kitschig oder gekünstelt.
Dieses Buch ist ein echtes Jahreshighlight 2019. Ich hoffe, wir lesen noch viel mehr von Jana Voosen. Sie hat die Messlatte jedenfalls ziemlich hoch gelegt...

Veröffentlicht am 04.09.2019

Eine Ode an die Nordsee

Die Nordsee
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Die Nordsee gilt im Vergleich zur Ostsee, als die Raue und Stürmische. Die Ostsee sehen viele im Vergleich zur Nordsee gar nicht richtig als „Meer“ an und das völlig zu Unrecht! Sie ist ruhiger, kann aber ...

Die Nordsee gilt im Vergleich zur Ostsee, als die Raue und Stürmische. Die Ostsee sehen viele im Vergleich zur Nordsee gar nicht richtig als „Meer“ an und das völlig zu Unrecht! Sie ist ruhiger, kann aber such anders! Die Nordsee wiederum ist geprägt von den Gezeiten, Wind, Sturm und den Menschen die in ihrer Nähe leben. Sie ist aber auch seit vielen Jahrhunderten ein gewisses Mysterium. Dichter, Künstler, Kriegsherren....alle waren und sind von ihr in einen gewissen Bann gezogen.
Tom Blass, Autor des Buch „Die Nordsee“, nimmt sich der rauen Schönheit an und geht ihr im wahrsten Sinne auf den Grund. In seinen Erzählungen und Anekdoten nimmt er uns mit in eine faszinierende Welt. Ich muss gestehen das es sich teilweise wie ein Märchen las aber es ist doch alles irgendwie Realität.
Er reist mit uns einmal quer und von rechts nach links und von oben nach unten und wieder zurück durch die See. Interessant dabei ist, das Blass einen gewissen Respekt mitbringt und das merkt man immer wieder in seinen Zeilen. Die See ist tückisch und unberechenbar. Blass weiß das und genießt es aber auch. Egal ob alte Whiskeyflaschen am Strand oder die Urlauber auf den Inseln, die Friesen, die Wikinger....alles wird er hier beleuchten und tut dies mit einer besonderen Genauigkeit. Man nimmt Tom Blass seine Akribie ab und kommt irgendwie von diesem Buch nicht mehr weg beim lesen. Sein flüssiger Schreibstil grenzt schon eher an eine Romanerzählung als an ein Sachbuch. Alles wirkt harmonisch und strukturiert.
Ich selbst lebe an der Nordsee zwischen Nord- und Ostfriesland...direkt mittendrin, Friese pur sozusagen, und erlebe jeden Tag die See. Ich bin selbst einige Zeit zur See gefahren und habe die Nordsee in allen Zuständen erlebt. Das sie besonders ist, war mir immer schon klar, aber nach diesem Buch steigert sich die Besonderheit noch mehr. Tom Blass hat eine wunderbare Ode an die Nordsee verfasst, die sehr lesenswert ist und mehr als nur rau, kalt und trübe ist....
Kleines Highlight im Buch: eine putzige Karte der Nordsee die wie ein Porträtfoto wirkt - einfach nur gelungen!

Ein wunderbares Buch das gelesen werden sollte! Eine klare Leseempfehlung!