Cover-Bild Das Schwert der Wahrheit
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 16.05.2019
  • ISBN: 9783775159296
Gilbert Morris

Das Schwert der Wahrheit

Laura Zimmermann (Übersetzer)

Der erste Band der Wakefield-Saga! England im 16. Jahrhundert. Durch tragische Umstände lernt Myles, unehelicher Sohn einer Magd, seinen adeligen Vater kennen: Sir Robert Wakefield. Plötzlich findet Myles sich im schillernden Hofleben voller verwirrender Liebesaffären und Machtkämpfe wieder. Als er in die Auseinandersetzungen um William Tyndale gerät, der die Bibel ins Englische übersetzt, muss er sich entscheiden zwischen der Frau, die er liebt, und dem Glauben, dem er seinen Lebenssinn verdankt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2020

Gott wird uns Wakefields niemals verlassen. Nicht, solange wir ihm vertrauen.

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Gott wird uns Wakefields niemals verlassen. Nicht, solange wir ihm vertrauen.

Sir Robert Wakefield ist seiner Frau von Herzen zugetan, einzig die Tatsache, dass aus der Ehe keine Nachkommen hervorgingen, ...

Gott wird uns Wakefields niemals verlassen. Nicht, solange wir ihm vertrauen.

Sir Robert Wakefield ist seiner Frau von Herzen zugetan, einzig die Tatsache, dass aus der Ehe keine Nachkommen hervorgingen, bekümmert den gutaussehenden Edelmann. Durch eine schicksalhafte Fügung erfährt er voller Staunen und Freude von der Existenz eines unehelichen Sohnes. Der junge Mann ist das Ebenbild seines Vaters, zudem intelligent, tapfer und von aufrechter Gesinnung. Seine tief gläubige Mutter vermittelte ihm bereits in frühen Jahren den christlichen Glauben, der auch für Sir Roberts Ehefrau Jane von größter Bedeutung ist. Myles Wakefield erfährt liebevolle Annahme und große Wertschätzung und wird in allen wichtigen Dingen unterwiesen, die für den zukünftigen Herren auf Wakefield wichtig sind. Das Leben auf dem Hofe König Heinrich VIII, eine Intrige eines neidischen Verwandten und eine unerfüllte Liebe beschäftigen den jungen Mann. Als er darüber hinaus den Priester und Gelehrten William Tyndale und dessen Leidenschaft für die Übersetzung der Bibel ins Englische kennenlernt, unterstützt er die Vision dieses außergewöhnlichen Mannes. Doch das Leben unter der Herrschaft eines überheblichen und von sich selbst eingenommenen Königs birgt unzählige Gefahren, und letztendlich müssen Myles Wakefield und seine Angehörigen um ihr Leben bangen…

Der Einstieg in die Buchreihe des Autors Gilbert Morris in Form dieser bildgewaltigen und mit faszinierenden historischen Daten gespickten Geschichte war ein grandioses Leseerlebnis. Der einnehmende Schreibstil, die hervorragend gezeichneten Charaktere und die hohe Authentizität dieses Romans besaßen eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Der vorliegende erste Band thematisiert den Zeitraum zwischen 1513 und 1534 und beginnt mit der Lebensgeschichte einer Dienstmagd, die mit ihrem sechsjährigen Sohn vor den Übergriffen ihres Dienstgebers flieht. Die Lebensumstände der Bevölkerung dieser Zeit, aber auch das ausschweifende und lasterhafte Leben am königlichen Hof wurden eindrucksvoll beschrieben. Heinrichs Bestreben zur Annullierung seiner Ehe mit Katharina von Aragon, seine Sehnsucht nach einem männlichen Erben sowie die Beziehung zu seiner Mätresse und späteren Ehefrau Anne Boleyn sind Themen dieses ersten Buches. Anschaulich berichtet der Autor über die großen Veränderungen unter der Herrschaft Heinrich VIII., welcher England letztendlich in die Reformation führte und auch für die Inhaftierung und Hinrichtung William Tyndales verantwortlich zeichnete. Die Lebensgeschichte dieses tief gläubigen Gelehrten, dem die Übersetzung und breite Verteilung der Bibel in englischer Sprache zu verdanken ist, wird auf beeindruckende Art und Weise vermittelt.

Myles Morgan fungiert zwar als Protagonist dieses Buches, seiner Familie und seinem Umfeld wird jedoch ebenfalls große Aufmerksamkeit zuteil. Dem Autor ist es gelungen, die Figuren seines Romans mit hoher Authentizität auszustatten, die Charaktere sind facettenreich beschrieben, den Gedanken und Emotionen der handelnden Personen wurde überzeugend Ausdruck verliehen. Mit der grazilen Schönheit und Herzensbrecherin Isabella Bourneville sowie der sanftmütigen und hübschen Hannah Kemp treten zwei ganz höchst konträre Frauen in Myles‘ Leben. Während sich Myles Familie in Gestalt seiner leiblichen Mutter Margred, seinem Vater Sir Robert sowie der sanftmütigen Stiefmutter Lady Jane als liebevolle und gläubige Menschen entpuppen, macht ein entfernter Verwandter dem Protagonisten das Leben schwer. Seine Bitterkeit, seine abgrundtiefe Verachtung und sein Hass dem Erben von Wakefield gegenüber bringen zusammen mit Myles‘ Freundschaft zu William Tyndale Spannung und Gefahr ins Buch. Heinrich VIII und sein Hofstaat stehen auf der Sonnenseite des Lebens, seine Frauen und engsten Ratgeber bewegen sich aufgrund der Launenhaftigkeit und des Hochmuts des Königs jedoch stets am Rande des Abgrunds.

Abschließend möchte ich auf die gefällige optische Aufmachung dieses Buches, auf die übersichtliche Gliederung der vier Buchteile unter exakter Anführung der Zeit der Handlung sowie den geschichtlichen Überblick im Anhang hinweisen, der auch eine Aufstellung der Wakefield-Dynastie und des Königshauses beinhaltet.

Fazit: Mit „Das Schwert der Wahrheit“ als erster Band der neu aufgelegten Wakefield-Saga hat der SCM-Verlag mir allergrößtes Lesevergnügen bereitet. Jeder, der historischen Romanen zugetan ist und sich für das Leben in England zur Zeit Heinrich VIII. interessiert, wird von diesem Buch fasziniert sein. Die starke Gewichtung auf den christlichen Glauben und die Tatsache, dass Gilbert Morris sich hervorragend gezeichneter Charaktere bedient, machen diesen akribisch recherchierten Roman zu einem regelrechten Lesehighlight.

Völlig begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung für dieses Buch, auf dessen Nachfolger ich mich sehr freue!

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ein tiefer Glaube an Gott in schweren Zeiten

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"Der Glaube ist nimmermehr stärker und herrlicher denn wenn die Trübsal und Anfechtung am größten sind." (Martin Luther)
England 16. Jahrhundert:
Durch tragische Umstände verliert der junge Myles seine ...

"Der Glaube ist nimmermehr stärker und herrlicher denn wenn die Trübsal und Anfechtung am größten sind." (Martin Luther)
England 16. Jahrhundert:
Durch tragische Umstände verliert der junge Myles seine Mutter, die Magd Margred Morgan. Doch noch mit dem Tode ringend soll er einen letzten Auftrag für sie erfüllen, bei dem er danach erfährt, wer sein Vater ist. Sir Robert Wakefield, der bis dahin nichts von seinem Sohn ahnte, freut sich unerwartet ein Nachkomme für sein Anwesen zubekommen. Ebenso Lady Jane Wakefield, sie nimmt Myles wie ein Sohn bei sich auf und lernt ihn alles, was er als Adeliger wissen muss, während Myles Vater in das Kämpfen und fechten beibringt. Zudem ist Lady Jane mit der Familie Kemp und dem Gelehrten William Tyndale befreundet, die Myles schon als Kind gekannt hat. Myles für den alles neu ist, kommt außerdem mit den Machenschaften des Hoflebens beim König in Berührung. Doch immer wieder treibt ihn eine Sehnsucht zu William Tyndale von dem er viel Wissen über die Bibel und den Glauben erfährt. Tyndale möchte die Bibelübersetzung ins Englische vorantreiben und muss deshalb vor Verfolgung fliehen. So kommt es, das sich Myles eines Tages entscheiden muss zwischen dem Glauben an Gott oder der Frau die er liebt.

Meine Meinung:
Das wunderschöne Bild mit den weiten, grünen Einblicken Englands und der Frau mit dem Kind, bei denen ich mir sofort Myles mit seiner Mutter vorstellen konnte gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und wurde von den Jahren 1513 – 1534 in mehrere Teile und Kapitel eingeteilt. Dabei geht es immer um verschiedene Schwerpunkte der einzelnen Epochen, den es umfasst großenteils die Reformation, die Familie Wakefield und die Machenschaften von König Heinrich VIII und seinen Frauen. Gerade auch die geschichtlichen Erwähnung von König Heinrich und Anne Boleyn, die ich schon von Filmen kannte, fand ich interessant. Außerdem nimmt mich der Autor mit in die Intrigen um die Familie Wakefield, die vor allem im letzten Teil viel ertragen mussten. Dabei werden hier sehr gut die historischen Ereignisse und Begebenheiten beschrieben die zu dieser Zeit stattfanden und wüteten. Ob es Krankheiten wie Fleckfieber, Aussatz oder Hinrichtungen, Verfolgungen, Verbrennungen waren, alles zeichnet der Autor hier in einer lebendigen, bildhaften Sprache auf. Ich war dabei so gefesselt von den Ereignissen rund um den Königshof, aber besonders davon was ich über die Reformation bzw. den Bibelschmuggel nach England erfuhr, der unter lebensgefährlichen Bedingungen stattfand. Diese ca. 30 Jahre der Familie Wakefield waren für mich so spannend dargestellt, sodass ich das Buch kaum weglegen konnte und mich jetzt schon auf den nächsten Teil freue. Ebenso die Charaktere die außerordentlich gut recherchiert und dargestellt wurden. So konnte ich mir sehr gut König Heinrich VIII mit all seinem Gefolge auf der Jagd, seinen Liebschaften und den ganzen Intrigen am Hof vorstellen. Beeindruckt hat mich gleich am Anfang der starke Glaube von Margred Morgan, den sie ein Stück weit an Myles weiter gibt. Ebenfalls hat mich die Herzlichkeit von Lady Jane und Sir Robert gefallen, wie sie ohne Vorbehalte sofort Myles als ihren Sohn aufgenommen haben. Gerade der starke Glaube an Gott von Lady Jane und Hannah Kemp haben mich schwer beeindruckt, besonders in diesen Zeiten war dies sicher nicht gerade einfach. Insbesondere hat mich der sympathische, mutige Myles ergriffen der schon als Kind sehr reif und wagemutig war. Oft habe ich mit ihm gehofft und gebangt, wenn er sich in Gefahr begab, was diese ganze Geschichte noch aufregender und spannender machte. Besonders da er durch Ralph Geddes einen starken Feind und Widersacher hatte, der ihm sein Erbe streitig machen wollte. Für mich war dies ein gelungener Auftakt der Wakefield Saga, bei der ich Lust auf den nächsten Band bekommen habe. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Christlicher historischer Roman mit Tiefe

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„...Und wenn ein Falkner einen seiner Vögel verliert, dann verliert er einen Teil seines Lebens. Alle die Stunden, die du in einen Falken oder Habicht investierst, machen ihn zum Teil deines Lebens...“

Margred ...

„...Und wenn ein Falkner einen seiner Vögel verliert, dann verliert er einen Teil seines Lebens. Alle die Stunden, die du in einen Falken oder Habicht investierst, machen ihn zum Teil deines Lebens...“

Margred Morgen muss mit ihrem kleinen Sohn Myles fliehen, weil der Gutsbesitzer ihr nachstellt. Nach einem Gebet wurde ihr offenbart, das sie sich an den Fluss Severn begeben soll. Dort findet sie eine Arbeit im Gutshaus. Myles wird von Nob als Falkner ausgebildet.
Dann aber erkrankt Margred an Fleckfieber. Sie schickt Myles zu Sir Robert Wakefield und bittet ihn, zu ihr zu kommen. Er ist Myles Vater. Er und seine Frau Jane nehmen Myles als Sohn bei sich auf.
Der Autor hat einen spannenden und tiefgründigen historischen Roman geschrieben.
Die Geschichte beginnt im Jahre 1513. Einundzwanzig Jahre lang darf ich Myles auf seinen Lebensweg begleiten. Zwei historische Ereignisse tangieren sein Leben entscheidend. Das ist zum einen das Hofleben unter König Heinrich VIII. Zum anderen ist es die Bekanntschaft mit William Tyndale, der die Bibel in die englische Sprache übersetzt hat.
Sehr genau werden die gesellschaftlichen Verhältnisse wiedergegeben. Als Knecht ist Myles grundsätzlich der Schuldige, auch wenn der Sohn des Barons die Tat ausgeheckt hat. Folgendes Zitat zeigt, dass der Baron seine Schwäche kennt:

„...Dann schreckte er zusammen, als seine Augen den Blick des Falkners auffingen. Obwohl Nob kein Wort zu ihm sagte, war Sir Geoffrey klar, dass er gewogen und zu leicht befunden wurde...“

Als Myles bei seinem Vater aufgenommen wird, mahnt ihn Tyndale:

„...Gott prüft auf zweierlei Weise: Durch Mühsal oder durch Wohlstand...“

Myles hatte zwei Frauen an seiner Seite, die ein gottgefälliges und tiefgläubiges Leben geführt haben. Das war seine Mutter Margred und Jane Wakefield. Jane hatte keine eigenen Kinder. Im Gegensatz zu den Regeln der Zeit hat ihr das ihr Mann nie vorgeworfen. Beide führten eine harmonische und liebevolle Ehe. Gemeinsam und mit behutsamer Hand lehren sie Myles alles, was er wissen und können muss, um sich in Adelskreisen bewegen zu können.
Die Gespräche mit William Tyndale, der unter anderem Kontakt zu Jane unterhält, gehen in die Tiefe des Glaubens.Er hat sich von Luther inspirieren lassen und wird seinen Weg konsequent gehen. Dazu aber muss er England verlassen und sich selbst im Ausland vor den Häschern der Krone verbergen. Der Autor lässt mich wissen, wie es gelang, die Bibel nach England zu schmuggeln. Tyndale rät seinen Helfern:

„...Wenn die Bibel selbst mit klaren Worten spricht, dann können wir sicher sein, dass wir auf festem Grund stehen. Aber in Fällen wie diese hier, in denen die Bibel uns keine deutliche Weisung gibt, müssen wir uns auf den Heiligen Geist verlassen. Er ist imstande, uns mit Gewissheit zu sagen, was der Wille Gottes ist...“

Gleichzeitig werden die Intrigen am Hofe aufgedeckt. Dort regieren Oberflächlichkeit und Ablenkung. Doch die Gunst der Königs ist sehr fragil. Wer heute noch an obersten Stelle stand, kann morgen auf dem Schafott landen. Sein wichtigstes Ziel ist die Geburt eines Sohnes und Nachfolgers. Dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat mich nicht nur gut unterhalten, sondern an Beispielen gezeigt, wie ein starker Glaube durch manch Widrigkeiten des Lebens führt.
Ein geschichtlicher Überblick und zwei kurze Stammbäume sowie ein Ausschnitt aus Band II vervollständigen das Buch.