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Veröffentlicht am 01.12.2019

Hektik, Stress und eine Hand voll chaotischer junger Erwachsener

LUCE
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Inhalt:
„Die achtzehnjährige Luce lebt ein normales Leben. Schule, Hausaufgaben und die Treffen mit Jules, ihrem einzigen Freund, bestimmen ihren Alltag.
Doch die Einladung zu einer außergewöhnlichen ...

Inhalt:
„Die achtzehnjährige Luce lebt ein normales Leben. Schule, Hausaufgaben und die Treffen mit Jules, ihrem einzigen Freund, bestimmen ihren Alltag.
Doch die Einladung zu einer außergewöhnlichen Party ändert alles: Luce trifft auf den gut aussehenden Jason und seine quirlige Schwester Mel.
Als Luce die Party verlässt, wird sie von einer bizarren Kreatur mit rot glühenden Augen angegriffen und verletzt. Sie verliert das Bewusstsein. Jason rettet Luce im letzten Moment und nimmt sie mit in sein geheimnisvolles Zuhause.
Eine völlig neue Welt offenbart sich ihr und in kürzester Zeit steckt Luce mitten in einem magischen Abenteuer …“
Quelle: Buchrücken „LUCE – Liebe und magische Welten“ von Doreen Hallmann

Auf „Luce“ aufmerksam geworden bin ich durch das Bloggerteam auf Instagram. Und es hörte sich so interessant an, dass ich es auf der einen Seite unbedingt haben wollte und auf der anderen wieder mehr in Fantasy-Bücher einsteigen wollte.

Der Klappentext hatte mir eine interessante neue magische Welt versprochen und der Titel lässt auf eine Liebesgeschichte hoffen, was durch das Cover – ein schönes und überaus buntes Herz – unterstützt wird. Zusätzlich ist das Buch auch von innen sehr hübsch designt worden. Die Kapitelanfänge und -enden, sowie die Seitenzahlen sind leicht verschnörkelt, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Geschichte um die Protagonistin Luce hat mir allerdings leider nicht so gut gefallen. Die neue magische Welt war an sich ziemlich aufregend, allerdings hatte ich das Gefühl, dass viele Informationen irgendwie untergegangen sind. Vor allem auch dadurch bedingt, dass der Schreibstil auf mich etwas unausgereift und hektisch wirkte. Ich hatte das Gefühl, jegliche Handlungen mussten Zack-auf-Zack passieren, sodass beim Leser vielleicht eine dauerhaft anhaltende Spannung hervorgerufen werden sollte. Bei mir ist das leider vollkommen nach hinten losgegangen, denn so konnte ich die Geschichte nicht wirklich genießen. Der Schreibstil selbst war ansonsten recht flüssig, nur hat sich durch die vielen Informationen auch öfter mal etwas wiederholt.
Zusätzlich zu der magischen Welt geht es auch noch um die Liebe. Aber es ist keine normale Beziehung, die aufgebaut wird, sondern eher eine ziemlich komplizierte Dreiecksgeschichte. Dieser Handlungspart hat auch leider den größten Storyanteil ausgefüllt.

Im Zuge dieser Beziehung hat man auch die verschiedenen Charaktere kennengelernt. Auf der einen Seite sind sie alle sehr unterschiedlich, aber andererseits auch alle gleich. Die Jungs sind absolute Streithöhne und ziemlich eifersüchtig. Und die Mädchen wirken auf mich ziemlich naiv und egoistisch. Vor allem aufgefallen ist mir, dass sich die Namen extrem ähnlich anhören, was beim Lesen teilweise für Probleme gesorgt hat, z.B. Jules und Jason. Es war einfach ein ständiges Hin und Her und die Charaktere haben in meinen Augen alle ein extrem kindisches Verhalten an den Tag gelegt, was ich mir bei Menschen in dem Alter eigentlich schon nicht mehr vorstellen kann.

Die Geschichte endet mit einem riesigen Cliffhanger. Für mich bedeutete das an dieser Stelle ehrlich gesagt nur noch mehr Drama. Grundsätzlich bin ich schon neugierig auf den zweiten Band, weil ich hoffe, dass sich das Verhalten der Charaktere vielleicht ändert und man noch etwas mehr über die neuen Welten erfährt. Nur ist von diesem ersten Band der „Civitas Lux Saga“ leider nicht viel mehr hängen geblieben, als dass sich fast alles um eine sehr chaotische Dreiecksbeziehung dreht und eine sehr naive 18-jährige, die keine Ahnung vom Leben hat oder was sie selbst will.

Ich denke, dass „Luce“ eindeutig für jüngere Leser als mich (22) geeignet ist, da diese vielerlei Dinge noch nicht so hinterfragen oder durchdenken, wie ich es mittlerweile tue.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Die Welt der Klassenunterschiede

8 Tage im Juni
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Inhalt:
„Jenny und Lovis trennen Welten: Lovis‘ Vater verdient gut, Jenny aber weiß oft nicht, wie sie das nächste Abendessen für ihre Familie organisieren soll. Der Zufall führt die zwei zusammen: Als ...

Inhalt:
„Jenny und Lovis trennen Welten: Lovis‘ Vater verdient gut, Jenny aber weiß oft nicht, wie sie das nächste Abendessen für ihre Familie organisieren soll. Der Zufall führt die zwei zusammen: Als Lovis spätabends an einer U-Bahn-Haltestelle überfallen und von den Angreifern auf die Gleise gestoßen wird, ist es Jenny, die ihn im letzten Moment auf den Bahnsteig zieht. Bevor die Polizei kommt, läuft sie weg. Lovis geht das Mädchen mit den roten Haaren nicht mehr aus dem Kopf, er möchte sie unbedingt wiedersehen. Auch Jenny denkt an den fremden Jungen, will ihn aber so schnell wie möglich vergessen. Denn einer der Schläger ist ein Junge aus ihrer Siedlung, mit dem sie schon im Sandkasten gespielt hat. Wenn sie den verrät, steckt sie erst recht in Schwierigkeiten. Aber Lovis gibt so schnell nicht auf …“
Quelle: Buchrücken „8 Tage im Juni“ von Brigitte Glaser

In „8 Tage im Juni“ prallen regelrecht zwei Welten aufeinander. Jenny und Lovis treffen sich das erste Mal, als sie ihm nach einem Überfall das Leben rettet. Während Lovis in einer normalen Wohngegend lebt, verbringt Jenny ihr Leben in einer Art Sozialsiedlung. Die einzige Gemeinsamkeit, die die beiden haben ist, dass ihnen jeweils ein Elternteil fehlt. Während Lovis „nur“ mit starkem Stottern zu kämpfen hat, muss Jenny sich um ihre kranke Mutter und ihren kleinen Bruder kümmern und nebenbei dafür sorgen, dass täglich etwas zu Essen vorhanden ist. Und wer hätte es gedacht – nach seiner Rettung verliebt sich Lovis in Jenny. Aber beide haben nicht nur das Problem, dass sie lernen müssen, wie man Verständnis füreinander aufbringt…

Ich muss sagen, dass mir die Geschichte um Jenny und Lovis überhaupt nicht gefallen hat. Zuerst einmal täuscht das Cover ziemlich. Abgebildet ist ein junges verliebt wirkendes Paar, aber von den großen Gefühlen kann man kaum etwas in der Geschichte finden. An einer Stelle kommt es zu einem Kuss, allerdings konnte man das vorher überhaupt nicht erahnen, da man meiner Meinung nach nicht merken konnte, dass sich da überhaupt etwas anbahnt. Das empfand ich als ziemlich merkwürdig und so wirkte die minimal romantische Handlung auf mich ziemlich erzwungen.
Das könnte allerdings auch daran liegen, dass Brigitte Glaser eigentlich Krimi-Autorin ist. Dieser Teil des Buchs war auch absolut nicht verkehrt (bezogen auf den im Klappentext angesprochenen Überfall), nur sie hat versucht mindestens zwei Bereiche zu vereinen und das in meinen Augen leider nicht geschafft. Der Schreibstil war in Ordnung, aber leider gab es für mich eine Menge an vollkommen nebensächlichen Informationen. Und auch der Titel des Buchs sagt nicht viel mehr aus, als dass sich die Handlung über die genannte Tagesanzahl erstreckt.

Ich hatte mir deutlich mehr von der Geschichte erhofft und versprochen, deshalb war dieses Buch für mich leider ein Flop.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Charakterchaos pur

Zusammen sind wir unendlich
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Inhalt:
„Sophia ist ein Mathegenie voller Selbstzweifel – schließlich landen genug Wunderkinder unter der Brücke! Und ein Smalltalk-Gen hat sie auch nicht abbekommen. Nun zieht auch noch ihre Freundin ...

Inhalt:
„Sophia ist ein Mathegenie voller Selbstzweifel – schließlich landen genug Wunderkinder unter der Brücke! Und ein Smalltalk-Gen hat sie auch nicht abbekommen. Nun zieht auch noch ihre Freundin Elsie, die einzige Person, die sie versteht, zum Studium in die USA: ewige Einsamkeit vorprogrammiert. Wäre da nicht Josh, der Hobby-Magier, der schon lange in Sophia verliebt ist. In einem Anfall von Mut steckt er eine Spielkarte in ihr Federmäppchen. Die Herz Zwei. Für Josh eine eindeutige Liebeserklärung, für Sophia ein Rätsel. Er muss also deutlicher werden; zum Beispiel mit einem Feueralarm…“
Quelle: Buchrücken „Zusammen sind wir unendlich“ von Melissa Keil

Sophia ist ein sehr intelligentes Mädchen. Egal welches Unterrichtsfach, sie ist geistig fit und voll dabei. Das einzige, wo es ein bisschen hapert ist zwischenmenschliche Kommunikation. Sie legt sehr stark autistische Züge an den Tag und zusätzlich scheint sie an Depressionen und einer Angststörung zu leiden, denn sie braucht für absolut alles einen Plan und ist nicht in der Lage etwas zu tun, was für sie „keinen Sinn“ ergibt. Hinzu kommt, dass sie von einem Wissenschaftler namens „Perelman“ total fasziniert ist, der sich aber komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat und auf keine ihrer E-mails reagiert.
Sophias Eltern wollen eigentlich nur ein „normales“ Kind haben und versuchen alles Mögliche, wie z.B. das Besuchen eines Theaterkurses, damit sie so wird, wie alle anderen auch. Angeblich ist sie nämlich nur schüchtern.

Joshua, kurz Josh, ist ein netter, „normaler“ Junge „von nebenan“. Er ist über beide Ohren in Sophia verliebt und benimmt sich hier und da wie ein kleiner Trottel. Naja, kein Wunder, dass er bei Sophia ziemlich ratlos ist, denn sie scheint nichts von dem zu verstehen, was er ihr versucht zu vermitteln.
Er kommt aus einer sehr reichen Familie, geht aber trotzdem in einem Zauberladen arbeiten, weil das Zaubern seine große Leidenschaft ist.

Allgemein konnte ich der Geschichte um Sophia und Josh leider nicht sehr viel abgewinnen. Viel zu viele Situationen sind ähnlich, es passiert jedoch nichts nennenswertes Neues und somit zieht sich das Buch sehr. Der Schreibstil war zwar sehr angenehm, hatte mich aber öfter mal etwas irritiert, was nicht wirklich zur Verbesserung des Leseerlebnisses geführt hat.

Außerdem empfand ich viele Dinge in diesem Buch absolut nicht nachvollziehbar. Sophia zeigt ganz klare Züge von Autismus und/oder Depressionen und Angststörungen und die Familie geht nicht ein einziges Mal mit ihr zum Arzt. Stattdessen wurde mal darüber gesprochen, einen IQ-Test zu machen, weil sie ja so schlau ist. Dieser wurde jedoch nicht durchgeführt, da die Familie einfach nur eine „normale“ Tochter in ihrem Leben haben wollte. Das ist einfach ein Verhalten, dass ich als absolut verachtenswert empfinde. Normalerweise sollten sich Eltern vernünftig um ihre Kinder kümmern und nicht nichts tun oder versuchen alles zu erzwingen, damit sich irgendwas verändert.
Ziemlich unrealistisch war ebenfalls, dass Sophia am Ende des Buches auf einmal in der Lage ist, eine 180°-Wende hinzulegen in ihrem Verhalten und es ihr damit gut geht. In Null Komma Nichts hatte sie auf einmal ein fast „normales“ Verhältnis zu ihrem Bruder und konnte gegenüber Josh Gefühle zeigen. Kam da jetzt der Zwang auf, bei dieser Geschichte unbedingt ein Happy End zu erzählen? Auf mich wirkte es so.
Leider ist auch der Klappentext ziemlich irreführend. Ich hatte gedacht, dass die beste Freundin Elsie schon in die USA gegangen ist, um zu studieren, stattdessen passiert dies erst auf den letzten Seiten der Geschichte. Und da sich Sophia nicht wirklich große Gedanken darum gemacht zu haben scheint, ist auch die „ewige Einsamkeit“ nichts, was zu erwarten ist (vor Sophias plötzlichem Wandel).

Kinder-/Jugendbuch hin oder her – die Idee, von zwei vollkommen unterschiedlichen Menschen im Oberstufenalter, die sich irgendwie verlieben und bei der einer von beiden ein paar größere Probleme hat oder krank ist, ist absolut keine schlechte. Hier ist es aber definitiv an der Umsetzung gescheitert. Wenn ich deutliche Zeichen von Krankheit in einer Geschichte anspreche, dann muss ich es auch vernünftig umsetzen. So waren letztendlich Sophias Verhaltensweisen einfach nur unnatürlich und dadurch wirkte sie auf mich als Leser sehr unsympathisch.

Das einzig gute an diesem Buch, war für mich das Cover. Es zeigt das Unendlichkeitszeichen und dadurch, dass eben dieses in der Mathematik verwendet wird und auch eine magische Definition hat, hat es zu Sophia und Josh als Mathegenie und Hobby-Magier perfekt gepasst.

Letztendlich hatte ich mir von dieser Geschichte einfach viel mehr erhofft. Mehr Tiefgang, mehr Gefühle und nicht ewig dieselbe Leier, bis dann von Zauberhand alles funktioniert wie man es sich wünschen würde. Leider für mich ein absoluter Flop.

Veröffentlicht am 23.10.2022

Rezension: "Girls before Earls" von Lex Croucher

Girls before Earls – Alte Geheimnisse und neue Skandale
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Autor/in: Lex Croucher
Titel: Girls before Earls: Alte Geheimnisse und neue Skandale
Genre: Regency Romance
Erschienen: September 2022
ISBN: B09X616Q25

Transparenz
Diese Rezension basiert ...

Autor/in: Lex Croucher
Titel: Girls before Earls: Alte Geheimnisse und neue Skandale
Genre: Regency Romance
Erschienen: September 2022
ISBN: B09X616Q25

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Selbstbewusste Protagonistinnen, Diversität, rauschende Feste und geheime Küsse: Mit diesem Regency-Roman wird aus jeder Tea-Time eine Party!
England zur Regency-Zeit: In der Obhut ihrer Tante soll aus Bücherwurm Georgiana eine tugendhafte junge Dame werden. Wie langweilig! Sie sehnt sich nach Freundinnen – und nach Abenteuer! In Frances, Lord Campbells Tochter, findet sie eine Verbündete. Die Adlige entführt sie in eine Welt voll trunkener Ausschweifungen und verlockender Begegnungen. Georgiana liebt das Leben der High Society. Und sie kann gar nicht genug bekommen von den Blicken, die ihr der attraktive Thomas zuwirft. Aber als die schillernde Welt ihre Schattenseiten zeigt, müssen die Freundinnen mehr denn je zusammenhalten.

Buchtitel und Coverdesign
Das Cover zu „Girls before Earls“ ist recht hell gestaltet und scheint eine Szene an der frischen Luft darzustellen. Während im Vordergrund mittig drei junge hübsche gleichaltrige Mädchen in schönen Kleidern stehen, kann man im Hintergrund ganz leicht ein See- oder Flussufer erahnen. Die drei könnten Freundinnen sein, was auch sehr gut zum Titel des Buches passen würde. Dieser selbst ist im oberen Bereich in einer schildähnlichen Form platziert worden und unterstützt das Cover seinen Regency-Charme zu versprühen. Aber oberen Coverrand ziehen sich ein paar Blumenranken über die gesamte Breite. Alle Farben harmonieren geradezu perfekt miteinander und geben ein insgesamt sehr stimmiges Bild ab.
„Girls before Earls“ könnte auch bedeuten „Freundschaft vor Liebe“ bzw. dass der freundschaftliche Zusammenhalt viel wichtiger ist, als sich bspw. wegen eines Mannes zu streiten. „Alte Geheimnisse und neue Skandale“ ist als Untertitel mit einer reißerischen Überschrift zu vergleichen. Es macht neugierig, herauszufinden, um welche Geheimnisse es sich wohl handeln mag. Skandale im Regency-Bereich deuten meist auf geheim Liebschaften hin, wobei ich nach Lesen der Geschichte eher davon überzeugt bin, dass es dabei mehr um das exzessive Verhalten der Charaktere geht als etwas anderes. Aber dazu mehr im weiteren Verlauf meiner Rezension.

Charaktere
Miss Georgiana Ellers führt ein recht unaufgeregtes, zurückgezogenes Leben und ist eine Buchliebhaberin durch und durch. Da ihre Eltern aus gesundheitlichen Gründen ans Meer gezogen sind, wurde sie zu ihrer Tante und ihrem Onkel aufs Land geschickt, um dort zu leben. Von elterlicher Zuneigung und Liebe kann man im Hause Ellers leider kaum sprechen. Georgianas größter Wunsch ist es dazu zu gehören. Dabei legt sie recht eigensinniges Verhalten und eine große Klappe an den Tag, was sie stellenweise aber auch stark naiv wirken lässt.
Insgesamt hatte die Geschichte noch viele weitere Charaktere, allerdings konnte ich nicht noch ‚den einen‘ zweiten Hauptcharakter ausmachen. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eigentlich von Miss Frances Campbell handelt, die Georgiana zu Beginn der Geschichte kennenlernt, und nicht über Georgiana selbst. Das war für mich etwas irritierend und verwirrend zugleich.

Schreibstil und Handlung
Bei „Girls before Earls“ handelt es sich um den Debütroman von Autorin Lex Croucher. Die Geschichte ist vollständig aus der Sicht von Miss Georgiana Ellers geschrieben, was leider nur bedingt dafür gesorgt hat, dass ich mich gedanklich und gefühlsmäßig in sie hineinversetzen konnte. Oftmals konnte ich sie nicht verstehen und viele ihrer Entscheidungen hätte ich persönlich anders getroffen. Ansonsten hielt der Schreibstil eine Menge Beschreibungen parat, die für meinen Geschmack zu viel gewesen sind. Mir persönlich fehlte es an Dialogen und wirklichen Unterhaltungen zwischen den einzelnen Charakteren, denn was an Beschreibungen zu viel vorhanden gewesen ist, gab es an Wortwechseln in meinen Augen zu wenig.
Handlungstechnisch muss ich sagen, dass das meiste für mich leider nicht in die Regency-Zeit gepasst hat. Ständig gab es Partys, überall wurde Alkohol in Massen getrunken oder Drogen konsumiert. Es war ein ständiges sich im Kreis drehen und für die damalige Zeit ein viel zu übertriebenes Bild. Meine Erwartungen an die Geschichte haben diese Schilderungen einfach vollkommen über den Haufen geworfen. Generell bin ich mir auch nach Abschluss des Buches noch gar nicht wirklich sicher, was eigentlich die Grundhandlung der Geschichte gewesen sein soll. Es wirkte auf mich eher wie die langweilige und auch äußerst langwierige Aneinanderreihung der immer gleichen Alltagssituationen reicher verwöhnter Jugendlicher, die sich an keinerlei Regeln halten und die immer dazu neigen negativ aufzufallen. Grundsätzlich könnte man das als einen Schrei nach Hilfe auffassen, aber solche eine Interpretation lies die Geschichte nur begrenzt zu, denn jegliche Aspekte dieser Art wurden nicht wirklich weiter beachtet. Auch habe ich zwischen den einzelnen Charakteren weder wahre Freundschaft noch echte Liebe fühlen können, auch wenn der Klappentext etwas anderes erhoffen lässt. Die meiste Zeit bin ich ehrlich gesagt einfach nur von der Handlung und den Akteuren genervt gewesen. Zusätzlich schockiert haben mich jedoch die mehrfach existenten Schilderungen von sexueller Belästigung und noch schlimmeren Handlungen, die im weiteren Verlauf allerdings ebenfalls nicht weiter ausgeführt oder ausgearbeitet worden sind – weder für die heutige noch für die damalige Zeit. Wenn ich solche Themen auf den Tisch bringe, dann muss auch ordentlich damit gearbeitet werden, aber nicht einfach nach dem Motto „hinklatschen und liegen lassen“ vorgehen. Das Beste an der Geschichte waren für mich die Charaktere Betty und Thomas, die leider viel zu wenig Auftritte bekommen haben und die ich beide gerne noch ein wenig besser hätte kennenlernen wollen. Hätte man Thomas‘ Geschichte noch etwas weiter ausgebaut, dann wäre er ein toller Protagonist geworden und Betty hätte vielleicht früher oder später auch ihre eigene Geschichte bekommen können. Den beiden Personen ist es zu verdanken, dass die Story meinerseits überhaupt einen Stern bekommt, denn ohne sie bin ich mir nicht sicher, ob ich an der Geschichte überhaupt etwas gut gefunden hätte.

Fazit
„Girls before Earls“ hat mich leider auf ganzer Länge enttäuscht. Was war das bitte für eine Geschichte? Ich habe keine Grundhandlung ausmachen können und von den Charakteren möchte ich gar nicht erst anfangen. Auch wenn der Werbeslogan etwas anderes sagt: Die Story ist absolut nicht mit ‚Bridgerton‘ vergleichbar!

Bewertung: 1  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2022

Rezension: "American Crown" von Katharine McGee

American Crown – Beatrice & Theodore
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Autor/in: Katharine McGee
Titel: Beatrice & Theodore
Reihe/Band: American Crown, Band 1
Genre: Young Adult
Erschienen: Juli 2022
ISBN: B09JW117ZK

Transparenz
Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Katharine McGee
Titel: Beatrice & Theodore
Reihe/Band: American Crown, Band 1
Genre: Young Adult
Erschienen: Juli 2022
ISBN: B09JW117ZK

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
„Von heute an bist du zwei Menschen auf einmal: das Mädchen Beatrice und Beatrice, die Erbin der Krone. Und wenn sie sich uneins sind und verschiedene Dinge wollen, dann muss die Krone gewinnen. Immer.“
Prinzessin Beatrice ist Thronerbin der Vereinigten Staaten von Amerika, und gewohnt, immer im Rampenlicht zu stehen. Doch als sie vor die Frage gestellt wird, wen sie heiraten möchte, fühlt sie sich wie in zwei Teile gespalten: Da ist ihr öffentliches Ich, das auf Veranstaltungen erscheint, und das alle Pflichten der Kronprinzessin perfekt erfüllt. Inklusive der standesgemäßen Heirat.
Und dann gibt es da die gestohlenen Momente mit ihrer wahren, heimlichen Liebe.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Am meisten hat mich an diesem Buch das Cover angezogen, denn es ist einfach wunderschön. Auf einem golden schimmernden Untergrund mit leicht ausgeblichenem Wappen im Hintergrund ist im vorderen Bereich eine etwa mittegroße Krone abgebildet. Sie ist mit vielen kleinen und großen Steinen besetzt, die regelrecht um die Wette funkeln und leuchten. Besonders stechen ein paar rote Edelsteine aus der Krone hervor und ziehen ihre Blicke auf sich. Darunter ist in schwarzer geschwungener Schrift der Titel „American Crown“ abgedruckt, während wiederum darunter in Großbuchstaben der Untertitel „Beatrice & Theodore“ abgebildet worden ist. Insgesamt ist das Cover, mal abgesehen von der imposanten Krone, farblich sehr dezent gehalten, wird allerdings durch eben diesen Gegenstand zu einem absoluten Eyecatcher!
Der Titel selbst beschreibt schon recht gut, worum ich vermute, dass es in der Geschichte geht. Amerika als Monarchie – eine durchaus faszinierende Angelegenheit. In Kombination mit dem Untertitel, der wohl die Namen der Protagonisten der Geschichte abbildet, hoffte ich auf eine royale Liebesgeschichte mit ein paar Intrigen, um das ganze etwas aufzupeppen, und war auf jeden Fall sehr gespannt, was mir hier geboten werden würde.

Charaktere
Beatrice ist die Thronerbin von Amerika und wird, ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Samantha, schon ihr ganzes Leben lang auf diese Rolle vorbereitet. Da nun auch noch die Suche nach einem geeigneten Ehemann auf dem Plan steht, weiß sie Stück für Stück schwerer mit ihrem Leben umzugehen, vor allem, da sie nicht nur ein Leben meistern muss, sondern eher zwei. Mit ihrer Schwester streitet sie sich die meiste Zeit und dann ist da noch die Sache mit ihrem Herzen, dass eindeutig ihrer Pflicht gegenüber dem Land im Wege steht.
Samantha ist nahezu ihr ganzes Leben lang auf ihre große Schwester Beatrice eifersüchtig, da diese von elterlicher Seite wesentlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt bekommt als sie und ihr Zwillingsbruder Jefferson. Samantha fühlt sich unbeachtet und hat keinen Plan, was sie in ihrem Leben einmal erreichen möchte. Stattdessen verbringt sie die meiste Zeit mit Späßen, ihrer besten Freundin Nora oder damit, mit ihrem Bruder über die Stränge zu schlagen.
Noras Mutter ist im Palast angestellt und so ist selbst gewissermaßen schon von klein auf im Schloss großgeworden. Ihre Kindheit hat sie die meiste Zeit mit den Zwillingen verbracht und gemeinsam haben die drei das Schloss unsicher gemacht und die Kindermädchen hinters Licht geführt. Nora war ein recht blasser Charakter, den man regelrecht übersehen konnte, so unauffällig und unspektakulär ist sie und ihr Leben.
Und dann haben wir zum Schluss noch Daphne, deren Charakter einem typischen Teenager-Biest gleicht. Sie ist überheblich, eingebildet, gleichzeitig aber auch intelligent und wird seit Ewigkeiten von ihrer Mutter darauf getrimmt, sich einen reichen Mann zu angeln. Das Beziehungsaus mit Jefferson, dem Bruder von Beatrice und Samantha, hat sie auch nach Monaten noch nicht überwunden und setzt alles daran, ihn wieder für sich zu gewinnen.

Schreibstil und Handlung
Für mich war „American Crown“ das erste Buch von Autorin Katharine McGee und vorerst wohl auch das letzte. Die Geschichte ließ sich zwar flüssig lesen, aber viel mehr Positives konnte ich dem Buch leider fast nicht abgewinnen. Die einzelnen Szenen und Kapitel hatten für meinen Geschmack viel zu viele Beschreibungen inne und im Vergleich unglaublich wenig an Konversation zwischen den Charakteren, dass das inhaltliche Vorankommen sehr viele Längen hatte und ich geradezu froh gewesen bin, als ich auf der letzten Seite angekommen war. Ein weiterer überaus großer Störfaktor ist für mich die Tatsache gewesen, das die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven geschrieben worden ist, deren Wechsel nicht unbedingt immer direkt deutlich geworden sind. Die Kapitel von Beatrice, Samantha, Nora und Daphne wechselten sich durch das ganze Buch hinweg ab und leider sorgte diese Masse an unterschiedlichen Storyparts bei mir für Verwirrung und teilweise auch inhaltliches Unverständnis, denn es ist nicht wirklich deutlich geworden, was all diese Perspektiven zum Fortgang der Handlung beitragen sollten, abgesehen mal davon, dass die Seitenzahl der Geschichte dadurch in die Höhe getrieben wurde und man sich mit einer Vielzahl unsympathischer Charaktere herumschlagen musste. Insgesamt haben schon all diese angesprochenen Aspekte kein sonderlich gutes Lesegefühl bei mir hervorgerufen, aber leider ging es immer noch weiter bergab. Wo waren zum Beispiel die männlichen Erzählperspektiven? Bei einem Untertitel wie „Beatrice & Theodore“ hatte ich dahingehend auf jeden Fall auch eine Sichtweise von ihm erwartet. Allerdings durfte ich generell sehr schnell feststellen, dass dieser Untertitel nahezu überhaupt nichts dem Geschichte zu tun hatte. Für mich vermittelte dieser Titel, auch in Kombination mit dem Klappentext, ein vollkommen falsches Bild der Geschichte. Ich erwartete eine geplante Hochzeit aus Pflichtgefühl, eine heimliche Liebe, einige Probleme dahingehend, aber am Ende dennoch ein Happy End. Aber nichts dergleichen geschah und generell nahm diese ganze Hochzeitssache nur einen minimalen Platz in der Geschichte ein. Hinzu kommt noch, dass dieses Buch gewissermaßen auch mehrere Liebes-Dreiecksgeschichten innehatte, die absolut chaotisch gewesen sind, Nichts mit der angeteaserten Handlung zu tun hatten und als Inhalt generell einfach nicht mein Fall sind.
Insgesamt weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich hier eigentlich gelesen habe. Es fehlte an gefühlt jeder Stelle an Tiefe, jegliche Handlungen der Charaktere waren in den meisten Fällen von einem Augenrollen meinerseits begleitet oder gar unvollendet und die ständig wechselnden Perspektiven machten das Chaos perfekt. Was das Buch bieten konnte waren eine Menge Klischees, Dramen, Intrigen, Lügen und Skandale. Allerdings wollte ich keine Klatschzeitschrift lesen, sondern eine royale Liebesgeschichte. Und gerade letzteres war dieses Buch mit 100%iger Sicherheit nicht. Jegliche Erwartungen, die das Cover oder der Klappentext geschürt haben, wurden enttäuscht und somit blieb ich am Ende mit einer Menge Frust, Unverständnis und offenen Fragen zurück.

Fazit
Leider war diese Geschichte für mich ein ganz großer Flop. Das Buch erzählt die Geschichten von viel zu vielen Charakteren mit zu vielen verschiedenen Storyparts und auch generell fehlte es mir an Tiefe. Für mich hat hier einfach nichts gepasst. Werde die Reihe definitiv nicht weiterlesen, denn ich war einfach nur froh, als es vorbei gewesen ist.

Bewertung: 1  von 5 Sternen

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