2. Weltkrieg in der Eifel
WinterbienenWinterbienen ist eins der 20 Bücher, welche auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2019 stehen. Das Buch ist in Tagebuchform geschrieben und handelt vom letzten Kriegswinter in der Eifel. Es ist die ...
Winterbienen ist eins der 20 Bücher, welche auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2019 stehen. Das Buch ist in Tagebuchform geschrieben und handelt vom letzten Kriegswinter in der Eifel. Es ist die ...
Leider wurden nur vereinzelte Bilder von Signe Munch vor den Nazis gerettet. So ging uns allen ein Kleinod in der Malerei verloren. Die Nazis vernichteten ihre Bilder, als sie die Wohnung beschlagnahmten ...
Leider wurden nur vereinzelte Bilder von Signe Munch vor den Nazis gerettet. So ging uns allen ein Kleinod in der Malerei verloren. Die Nazis vernichteten ihre Bilder, als sie die Wohnung beschlagnahmten und Signe in ein Lager kam. Signe ist die Nichte des Künstlers Edward Munch und er gab wohl auch den Ausschlag für den Titel des Buches. Nordlicht, so nannte er die Stimmung ganz im Norden, wo eins seiner Häuser stand. Genau lag es am Oslofjord und der Name des Ortes ist Åsgårdstrand. Das Haus ist heute ein gut besuchtes Museum.
Das Cover des Buches Die Malerin des Nordlichts zeigt das Haus des Edvard Munk und den großen Oslofjord. Sehr gut gewählt und ein perfekter Hinweis auf die Stimmung des Buches. Der Leser erfährt in dem Buch auch einen Teil der Geschichte Oslos, welches damals noch Christiania hieß. Aber auch Kopenhagen beschreibt die Autorin, denn hier besuchte Signe eine Akademie. Leider wurde sie von den anderen Studierenden oft „nur“ als Nichte des berühmten Malers gesehen. Das ärgerte sie, aber es stachelte auch ihren Ehrgeiz an. Immerhin vertrat sie ihren ganz eigenen Stil, der nichts mit dem ihres Onkels gemein hatte.
Es ist ein ruhiges aber dennoch sehr emotionales Buch. Signe war eine starke Persönlichkeit, die in schwierigen Situationen stets besonnen handelte. Die Autorin beschreibt die Furcht vor dem Erstarken der Nationalsozialisten in Deutschland. Dass die Angst begründet ist zeigt sich spätestens dann, als die Nazis Norwegen fest in ihrer Hand hielten. Es gab Menschen im Widerstand, die leider immer wieder enttarnt und verhaftet wurden. Das Leben Signes war durchzogen von Verlust und Trauer. Dennoch verstand sie es, sich an kleinen Dingen zu erfreuen und das Heute zu genießen.
Mir gefiel Die Malerin des Nordlichts gut. Es ist unglaublich, wie viele Stunden Frau Johannson wohl recherchiert haben muss. Das Leben Signes ist so interessant und es gibt nur wenige Aussagen, die schriftlich festgelegt wurden. Die Autorin verstand es meiner Meinung nach perfekt, diese sensible Persönlichkeit sehr treffend zum „Leben zu erwecken“. Einzig die Umsetzung als Hörbuch gefiel mir nicht so gut. Aber das ist wohl auch Geschmackssache.
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Er war gerade mal 18 Jahre alt, als er mit einem Freund durch die Straßen seines Heimatortes schlenderte. Der liegt in Schottland, im Geloway Forest und heißt Wigtown. Zu dem Zeitpunkt fiel ihm der Buchladen ...
Er war gerade mal 18 Jahre alt, als er mit einem Freund durch die Straßen seines Heimatortes schlenderte. Der liegt in Schottland, im Geloway Forest und heißt Wigtown. Zu dem Zeitpunkt fiel ihm der Buchladen zum ersten Mal auf und er war der festen Überzeugung, dass der Laden kein Jahr überstehen würde. 12 Jahre später fuhr er zu Weihnachten wieder einmal nach Hause und ging in den Laden. Er kam mit dem Inhaber ins Gespräch und kein Jahr später war er selbst der Besitzer der Buchhandlung.
So schnell kann es gehen. Was vor vielen Jahren noch undenkbar war, das ist jetzt der Lebensinhalt von Shaun Bythell. Er ist mit Leib und Seele Buchhändler und begann schon rasch nach dem Einzug ins „Bücherhaus“ mit dem Schreiben eines Tagebuchs. Hier notierte er besondere Ereignisse seines Berufslebens. Dazu gehörte etwa wie seltsam sich einige Kunden verhalten oder was er beim Ankauf alter Bücher erlebte. Auch sein Privatleben fand hin und wieder Beachtung. Die Eigenarten der Mitarbeiter, welche im Laufe der Jahre immer mal wieder wechselten, ebenfalls. Irgendwann einmal wollte Shaun das Tagebuch als Erstlingswerk veröffentlichen und voilà, es ist ihm gelungen.
Das Buch beginnt an einem Mittwoch, und zwar am 05. Februar. Auf Jahreszahlen verzichtete der Autor. Er schreibt von Nicki, der schwierigen aber äußerst zuverlässigen Aushilfe, die als Zeugin Jehovas streng gläubig ist. Seine Freundin heißt Anna. Sie ist US-Amerikanerin und recht erfolgreiche Autorin. Mittlerweile ist er mehr oder weniger stolzer Besitzer von 100.000 Büchern, die auf mehreren Etagen verteilt sind.
George Orwells Buch „Erinnerungen an eine Buchhandlung“ wird in dem Tagebuch eines Buchhändlers häufig erwähnt und am Beginn eines Monats gibt es ein Zitat daraus. Die Bücher kauft er aus Nachlässen oder Geschäftsaufgaben an und veräußert sie im Laden oder im Internet. Ja, auch bei Amazon bietet er seine Bücher an und der Grund dafür ist durchaus nachvollziehbar.
Bei Büchern aus Nachlässen ist er stets berührt. Erfährt er dabei doch viel aus dem Leben der Vorbesitzer und das ist nicht immer schön. Die Aufzeichnungen des Tagebuchs gehen über ein Jahr und der Beginn war 2014. Am Anfang sehen die Zahl der Bestellungen im Internet und der Bücher, die er fand. Nach dem Eintrag gibt es die Höhe der Einnahmen sowie die Anzahl der Kunden zu lesen. Einiges änderte sich nach 2014 aber die Buchhandlung gibt es immer noch.
Das Buch gefiel mir. Es ist humorvoll und abwechslungsreich geschrieben. Halt so, wie ich mir das Leben eines Buchhändlers auch vorstelle. Die Sprache ist einfach und die Handlung lässt sich jederzeit problemlos nachvollziehen. Das liegt mit Sicherheit auch an der guten Übersetzung von Mechthild Barth. Das Cover ist ein Augenschmaus. Also, ich gebe eine ganz klare Leseempfehlung.