Platzhalter für Profilbild

sontho

Lesejury Star
offline

sontho ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sontho über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2019

Eine Reise auch zu mir selbst

Survival-Guide für die Seele
0

Das Cover zeigt ein Bild von Frau Oberle mit indischen Bürgern. Neben ihr steht ein kleines Mädchen.

Im Buch beschreibt Frau Oberle ihre Erfahrungen während eines 7 jährigen Aufenthalts in Indien. Sie ...

Das Cover zeigt ein Bild von Frau Oberle mit indischen Bürgern. Neben ihr steht ein kleines Mädchen.

Im Buch beschreibt Frau Oberle ihre Erfahrungen während eines 7 jährigen Aufenthalts in Indien. Sie selbst arbeitete als Psychologin in der Schweiz, bis sie ihrem Ehemann, den es im Auftrag seiner Firma dorthin verschlug, nach Indien folgte. Hier mußten sie sich mit einer fremden Kultur und Lebensweise auseinandersetzen. Alleine das für Europäer eher mittelalterlich anmutenden Frauenbild und das Kastenwesen stellten eine große Herausforderung dar.
Das Buch selbst ist ein Bericht der sich aus Erfahrungen und Beobachtungen in dieser fremden Welt zusammensetzt. Die Autorin hat diesem Bericht Ratschläge und Gedanken zugefügt, die für sie dort hilfreich waren.
Nach eigener Aussage erlebte sie wunderschöne, aber auch sehr dunkle Tage. Ihr Ziel ist es mit diesem Buch Leser und Leserinnen anzuregen,
manches im Leben neu zu bedenken und andere Wege auszuprobieren.
Im Buch erleben wir wie die Autorin lernt mit fremdbestimmten Lebens- und Berufssituationen klarzukommen. Trotzdem behält sie ihre innersten Werte bei. Dies ist auch als Anregung gedacht, einfach einmal quer zu denken. Vielleicht entsteht so das Konzept eines erfrischten Lebens.

Sehr plastisch beschrieben sind die Erfahrungen der Autorin als westliche Frau auf dem indischen Subkontinent. Dort wird aus Frau Doktor Oberle Mrs, Markus. Das Buch ist mit vielen zum Teil persönlichen Bildern illustriert. Sie zeigen auch die Spanne des Lebens zwischen Armut und fortschrittlicher Industrienation.

In meinen Augen ist es ein lesenswerte Buch für Menschen, die daran interessiert neue Aspekte in ihr Leben zu lassen.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Wirren auf dem Weg in die Ehe

Der Geschmack von Schmerz
0

Das Cover in weinrot gehalten, mit der goldenen Gesichtsmaske. Unten schaut ein Stück Landschaft hervor.

Die Autorin nimmt ihre Leserinnen und Leser mit in das Jahr 1763. Am Bodensee lebt Isabeau zusammen ...

Das Cover in weinrot gehalten, mit der goldenen Gesichtsmaske. Unten schaut ein Stück Landschaft hervor.

Die Autorin nimmt ihre Leserinnen und Leser mit in das Jahr 1763. Am Bodensee lebt Isabeau zusammen mit ihren Eltern. Sie hatte eine glückliche Kindheit mit sehr vielen Freiheiten. Jetzt hat der Vater Pläne sie zu verheiraten.Sie soll den Sohn des Werft Besitzers Bersperger heiraten. Diese Heirat wäre für das Unternehmen des Vaters und für die Bersperger Werft lukrativ. Das wurde so verabredet, und so sollte geschehen. Also sah sich Isabeau unerwartet mit den Hochzeitsplänen konfrontiert. Sie begehrt dagegen auf, und wird zu Verwandten nach Paris geschickt.
Dort sieht ihre Zukunft nicht rosig aus. Die Tante ist verbittert, der Onkel ein Lebemann. Sie wird dort in die Gesellschaft eingeführt, und nimmt an verschiedenen Veranstaltungen teil. Sie lernt in diesem Zusammenhang den Marquis de Sade kennen. Der umgarnt sie mit Aufmerksamkeiten. Isabeau fühlt sich zu ihm hingezogen.

Inder Zeit beginnt in Paris eine Mordserie an jungen Frauen, die die Stadt in Atem hält. Marquis de Sade gilt als der Hauptverdächtige.
In der Folge ist Isabeaus Ruf gefährdet, wenn sie weiter bei ihm verkehrt. .....

Meiner Meinung nach ist Isabeau einerseits sehr selbstbewusst, weil sie sich gegen die Eheschließung wehrt. Andererseits muß ich das Rollenbild der damaligen Zeit zu Grunde legen. Da wurden Mädchen möglichst profitabel verheiratet. Deshalb entkommt Isabeau der Ehe mit dem Reederssohn Emmerant nicht. Der hat auch noch eine "Leiche im Keller"! Er schwängerte Isabeaus beste Freundin, die dann
Suizid beging. Isabeau geht also mit großer Vorbelastung in diese Ehe.

Die Autorin verwendet eine sehr bidgewaltige Sprache, wenn sie von Isabeau und de Sade erzählt. Dafür hat sie bestimmte Lebensereignisse in das Zeitraster des Romans gefasst. Die verschiedenen Charaktere sind realitätsnah gefasst und fügen sich in das Setting des Romans sehr gut ein.
Die historischen Hintergründe sind gut recherchiert.
Das Buch zeigt gut auf, wie schwer das Leben für ungewollt schwanger gewordene Frauen wahr. Sie wurden zu Außenseitern der Gesellschaft.
Im zweiten Teil hat das Buch einige Längen, die das weiterlesen mühsamm machen.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Das Siel und seine Morde

Strandmord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
0

Das Cover zeigt einen typischen Sommertag an der Nordsee. Die Sonne bescheint die Strandkörbe, während dunkle Wolken aufziehen.

Es ist der 8. Fall in dem die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von ...

Das Cover zeigt einen typischen Sommertag an der Nordsee. Die Sonne bescheint die Strandkörbe, während dunkle Wolken aufziehen.

Es ist der 8. Fall in dem die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von der Kripo Wittmund ermitteln. Trotzdem ist das Buch auch für Erstleser der Krimireihe problemlos lesbar.
Am Strand von Neuharlingersiel eine brutal erstochene Frau gefunden. Der Polizei ist die Tote bestens bekannt. Es ist Heike Grabowski, eine Freundin und ehemalige Kollegin.
Täter ist wahrscheinlich ein entfohener Sträfling, den Heike und ihr Kollege Bert damals hinter Gitter brachten. Er hatte den Ermittlern Rache geschworen.
Damit ist Bert Linnig in großer Gefahr! Trotzdem koordiniert Bert die Tätersuche vor Ort, während Nina nach Essen fährt um in alten Akten, der damaligen Verurteilung nach Spuren zu suchen. Es wird deutlich, das der Fall nicht so klar ist, wie auf dem ersten Blick vermutet.

Rolf Uliczka hat einen spannenden Krimi, der sich sehr gut lesen lässt. Der Autor verwendet verschiedene Stilmittel, wie z.B. Perspektivwechsel um den Spannungsbogen hoch zu halten. Der Blick auf den Fall von damals ist geschickt in diesen neuen Einsatz verwoben. Die Ermittler finden relativ zügig den Bezug.
Die verschiedenen Örtlichkeiten sind anschaulich und ausreichend beschrieben. Ein gewisser Flair Ostfrieslands und der ostfriesischen Lebensart schimmert kontinuierlich durch.
Rolf Uliczka spricht hier auch die Unwägsamkeiten des deutschen Rechtssystem an, wenn auf Statements warum lebenslang nicht lebenslang ist, und warum die Gesellschaft nicht vor solchen Individuen geschützt wird, den Trauergästen in den Mund legt.

Das Buch hat mir gut gefallen, nur der Schluss wirkte ein wenig konstruiert.

Veröffentlicht am 04.09.2019

gelungene Mischung

kochen.
0

Von außen betrachtet ist das Buch ein echter Blickfang. Es weckt die Lust am experimentieren. Die Qualität der Herstellung ist hervorragend.

Im Buch finden sich 500 Rezepte. Es ist modular aufgebaut, ...

Von außen betrachtet ist das Buch ein echter Blickfang. Es weckt die Lust am experimentieren. Die Qualität der Herstellung ist hervorragend.

Im Buch finden sich 500 Rezepte. Es ist modular aufgebaut, was die Möglichkeit eröffnet nur Teile eines Rezepts herzustellen und sie mit Anderen zu kombinieren. Der Aufbau schafft Raum für neue Impulse auf dem eigenen Speiseplan.
Der Autor erklärt Grundlagen zu Zutaten und Kochschritten, was die Arbeit für Laien wesentlich erleichtert. Es findet sich eine Einweisung in den Umgang mit der Würzung und eine Warenkunde zu speziellen Produkten.
Ein Wermutstropfen ist, dass das Buch bei der praktischen Arbeit in der Küche leicht zu schaden kommt. Durch seine Größe nimmt es viel Platz ein.
Es braucht vielleicht etwas Zeit, bis man sich richtig mit dem Prinzip des Buches vertraut gemacht hat.
Der Test mit verschiedenen Gerichten und Kombination führte zu sehr leckeren und neuen Ideen, die sehr hochwertig sind.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Gefahrvolle Reise

Im Langboot
0

Passend zum Tiel zeigt das Cover Menschen, die während eines Unwetters vom havarierten Schiff in ein Boot umgestiegen sind.
Auf und am Schiff sind noch Menschen, die nicht mehr in das überfüllte Boot passen. ...

Passend zum Tiel zeigt das Cover Menschen, die während eines Unwetters vom havarierten Schiff in ein Boot umgestiegen sind.
Auf und am Schiff sind noch Menschen, die nicht mehr in das überfüllte Boot passen. Es ist ein schlimme Situation.

März 1841.
Das Segelschiff William Brown verlässt den Hafen von Liverpool in England. An Bord reisen unter Deck 65 Passagiere auf engstem Raum zusammengepfercht, zumeist bettelarme Iren. Sie überqueren den eisigen Nordatlantik in der Hoffnung auf ein besseres Leben in den Vereinigten Staaten.
Die Gier nach Profit und Geschwindigkeit, die Nachlässigkeit des Kapitäns sowie das menschenverachtende Treiben des Steuermannes Francis Rhodes beschwören die Katastrophe geradezu herauf.
Nur der junge schwedische Matrose Alexander Holmes erkennt die heraufziehende Gefahr und stellt sich ihr mit aller Kraft entgegen.

Der Autor nimmt uns mit ins Jahr 1841. Wir sind in einem Hafen, wo neben anderen, ein Schiff auf seine Passagiere wartet. Sie reisen unter Deck zusammengepfercht in einem Laderaum.
Dem Autor ist es gelungen die Szenen sehr plastisch zu beschreiben.
Als Leserin konnte ich gut in die Atmosphäre aus Armut und Not einsteigen. Es gelingt sie mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Es gibt im Hafen wie meistens auch Wetten und Spielereien. So nimmt der Erste Offizier einen etwas anderen Kurs, um schneller über den großen Teich zu kommen. Darauf hat er gewettet.
Der Kapitän steht der Reise eher gleichgültig gegenüber, solange er seine Ruhe und seinen Alkohol hat.
Das Leben an Bord und die Kollision mit dem Eisberg werden mit deutlichen Worten beschrieben. Die Zeit rennt - was ist zu tun?

Das Buch liest sich spannend, sicher auch weil es keine überflüssigen Längen hat. Die Geschichte und das Szenario ist logisch und bildhaft aufgebaut. Der Spannungsbogen bleibt duch die Geschichte hoch.
Die verschiedenen Charaktere wirken authentisch ûnd fügen sich gut in das Geschehen ein.

Ein lesenswertes Buch über eine schwierige Zeit, dass die Verhältnisse plastisch rüberbringt.