Cover-Bild Der Sprung
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 28.08.2019
  • ISBN: 9783257070743
Simone Lappert

Der Sprung

Eine junge Frau steht auf einem Dach und weigert sich herunterzukommen. Was geht in ihr vor? Will sie springen? Die Polizei riegelt das Gebäude ab, Schaulustige johlen, zücken ihre Handys. Der Freund der Frau, ihre Schwester, ein Polizist und sieben andere Menschen, die nah oder entfernt mit ihr zu tun haben, geraten aus dem Tritt. Sie fallen aus den Routinen ihres Alltags, verlieren den Halt – oder stürzen sich in eine nicht mehr für möglich gehaltene Freiheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2020

Voller Leben und Weisheit

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Das kleine Städtchen Thalbach bei Freiburg ist „ein Umsteigebahnhof, eine Durchgangsstation“, hier leben all die „Hängengebliebenen, Abwartenden oder Festsitzenden“. Eines schönen Sommertages passiert ...

Das kleine Städtchen Thalbach bei Freiburg ist „ein Umsteigebahnhof, eine Durchgangsstation“, hier leben all die „Hängengebliebenen, Abwartenden oder Festsitzenden“. Eines schönen Sommertages passiert gerade hier jedoch etwas, dass die ganze Stadt in Aufruhr versetzt: Auf dem Dach eines Wohnhauses tobt eine junge Frau, die sich weigert herunterzukommen. Hast sie etwa vor zu springen?

Schnell sammelt sich eine wahre Menschenmasse auf dem Platz vor dem Wohnhaus zusammen. Sie filmen mit, machen Fotos, sonnen sich, veranstalten ein Picknick. Für die meisten wird der Tag nur als derjenige im Gedächtnis bleiben, der die Alltagsroutine für einige Stunden durchbrochen hat. Nicht mehr und nicht weniger. Für einige wenige bedeutet dieser Tag jedoch Veränderung, Wandel. Und genau diese Menschen lernen wir kennen. Abwechselnd tauchen wir in die verschiedenen Perspektiven ein – in diejenige der jungen Manu auf dem Dach, bei der sich allerdings die Innensicht auf den Sprung allein reduziert. Wir lernen Felix, den jungen Polizisten kennen, der der Frau gut zuzureden versucht; dabei hat er mit eigenen Ängsten und Reminiszenzen zu kämpfen. Finn, den Fahrradkurier, der Manus Freund ist. Winnie, die gemobbte Schülerin, der der Voyeurismus der Menschen auf dem Platz zuwider ist. Astrid, Manus ältere Schwester, die doch unbedingt Bürgermeisterin werden möchte und nun von dieser Geschichte in ein schlechtes Licht gerückt wird. Edna, die die Frau auf dem Dach zuerst erblickt und die Polizei informiert. Theres, die mit ihrem Mann einen kleinen Laden führt, der kurz vor Konkurs steht, an besagtem Tag aber überrannt wird. Maren, die die Wohnung bewohnt, deren Dach Manu nun Stück für Stück abreißt. Egon, der früher Hüte hergestellt hat, aber seinen Laden schließen musste; ganz unerwartet kommt aber eine Wendung, die womöglich ein Comeback einleuchtet. Und Henry, den Obdachlosen, der den Menschen Lebensfragen verkauft. „Wenn Sie einen Tag aus Ihrem bisherigen Leben wiederholen könnten, für welchen würden Sie sich entscheiden und warum?“

Simone Lappert ist mit einem wunderbaren Schreibstil gesegnet. Sie kann sich mühelos und fehlerfrei in jede Figur einfühlen – die Spannbreite erstreckt sich von einem pubertierenden Mädchen bis hin zu einem älteren Mann, der dem Leben nichts mehr abgewinnen kann. Genauso mühelos taucht der Leser in die einzelnen Geschichten ein und findet sich in jeder Figur ein Stück weit wieder. Man kann man sich kaum von den einzelnen Schicksalen losreißen und vieles hallt nach, auch nachdem das Buch beendet ist. Einiges bleibt offen, sodass die Geschichten individuell weitergesponnen werden können. Und auch mit einigen Fragen bleibt der Leser zurück. Wie hättest du dich in dieser Situation verhalten? Und eine Aufforderung an uns schwingt deutlich mit: Genauer hinzuschauen – in unserer eigenen Stadt, unserer eigenen Umgebung, unserem eigenen Leben.

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Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein wunderbares Kleinod

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Gebundene Ausgabe: 334 Seiten
Verlag: Diogenes (28. August 2019)
ISBN-13: 978-3257070743
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein wunderbares Kleinod

Schon mit ihrem Debütroman „Wurfschatten“ konnte ...

Gebundene Ausgabe: 334 Seiten
Verlag: Diogenes (28. August 2019)
ISBN-13: 978-3257070743
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein wunderbares Kleinod

Schon mit ihrem Debütroman „Wurfschatten“ konnte mich die Schweizer Autorin Simone Lappert überzeugen. Mit „Der Sprung“ hat sie sich noch um Etliches gesteigert. Lappert erzählt mit einer unglaublichen Leichtigkeit von einem Viertel in einer Kleinstadt, wo sich die Wege der Bewohner kreuzen, manchmal nicht direkt, sondern über Eck, aber irgendwie hängt doch alles zusammen. Nach und nach wird ein Netz der Beziehungen aufgebaut. Dabei bringt die Autorin die verschiedensten Themen auf den Punkt und lässt immer wieder auch philosophische Ansätze einfließen. Mit der Zeit entsteht ein vielschichtiges Bild einer Stadtgemeinschaft, wobei aber der einzelne Mensch sichtbar bleibt. Simone Lappert besticht durch eine feinsinnige Beobachtungsgabe, anhand derer sie uns die Protagonisten nahe bringt. Die einzelnen Episoden sind fesselnd und berührend. Sie machen traurig und wütend. Manche Sätze bringen einen aber auch zum Schmunzeln.

Aus der Perspektive von verschiedenen Personen erleben wir drei schicksalsträchtige Tage. Da wäre zum einen der Polizist Felix, der mit seiner schwangeren Freundin eigentlich glücklich sein sollte, es aber nicht kann. Oder Finn, der eigentlich eine Weltreise machen wollte, nun aber wegen Manu, in die er sich verliebt hat, zögert. In Marens Ehe steht es nicht mehr zum Besten, seit ihr Mann auf dem Gesundheitstrip ist. Auch die Geschichte des Obdachlosen Henry ist sehr berührend, ebenso wie die von Winnie, die von ihren Schulkameraden übel gemobbt wird. Diese Figuren und noch einige mehr spielen eine große Rolle in diesem tiefgründigen Roman. Sie alle werden beeinflusst von dieser Frau auf dem Dach, die in den Tod zu stürzen droht, warum auch immer.

Am Ende wissen wir mehr, aber nicht alles. Nur eins ist sicher:
„Nichts war wie vorher. Absolut gar nichts.“ (S. 317)

Fazit:
„Der Sprung“ ist eins meiner Jahres-Highlights. Mit viel Empathie und Gespür für Sprache lässt Simone Lappert die Leser*innen drei schicksalhafte Tage erleben, die so manches Leben umkrempeln.

★★★★★

Veröffentlicht am 04.09.2019

Grandioses Leseerlebnis

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Es beginnt mit einer Frau, die sich aufgeregt auf dem Dach eines Mietshauses einer Kleinstadt bewegt, herunterschreit und mit Dingen um sich wirft. Zahlreiche Schaulustige wie auch die Presse sind in schauriger ...

Es beginnt mit einer Frau, die sich aufgeregt auf dem Dach eines Mietshauses einer Kleinstadt bewegt, herunterschreit und mit Dingen um sich wirft. Zahlreiche Schaulustige wie auch die Presse sind in schauriger Erwartung, was sich hier noch ereignen wird. Ein Tag und eine Nacht versucht die Polizei, die Frau zur Aufgabe zu bewegen. Neben den direkt Beteiligten treten weitere Charaktere ins Geschehen ein, die mit der Dame auf dem Dach irgendwie in Verbindung stehen.

Simone Lappert eröffnet dem Leser einen Blick mitten durch unsere Gesellschaft, präziser ausgedrückt, lässt sie uns in die Abgründe der heutigen Zeit schauen. Sie bearbeitet mit ihrem Roman Probleme, mit denen wir uns aktuell tagtäglich konfrontiert sehen. Die sehr geschickt an ihre Charaktere geknüpften Themen sind beispielsweise der soziale Abstieg durch technischen Fortschritt oder durch Schicksalsschlag, Mobbing, Untreue und dunkle Geheimnisse. Sie spielt darüber hinaus mit unserem widersinnigen Bedarf, Sensationsgelüste auszuleben. Dafür kommen zunächst die Protagonisten wie der Polizist Felix oder die meckernde Alte, Edna, recht alltäglich daher und erst im Verlauf der Geschichte wird einem klar, in welcher Lebenswirklichkeit sie sich befinden.

Ich muss gestehen, ich liebe dieses Buch und die meisten Charaktere darin: Manu, weil sie aus der Reihe tanzt, Theres und Werner, weil sie wissen, was echte Liebe ist, Egon, weil er sich für nichts zu fein ist, Winnie, weil sie tapfer trotz aller Widrigkeiten ihre angehende Frau steht und selbstverständlich Roswitha, die für jeden ein offenes Ohr und einen gern angenommenen, guten Rat hat. Im ersten Moment erscheinen manche Herausforderungen der Charaktere extrem, sind es letztlich aber nicht wirklich. Ich kannte zu fast jeder Situation ähnlich Beispiele aus meinem eigenen Umfeld. Diese überdurchschnittlich vielfältigen Möglichkeiten zur Identifikation macht den Roman hochgradig glaubwürdig und real.

Doch nicht nur die Protagonisten lassen mich den Roman auf meine Favoritenliste setzen, sondern auch die von Simone Lappert verwendete Sprache. Sie ist einfach genial oder himmlisch. Ich weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll. Zum einen sind da „Hummeln, die ihren Winterpelz ganzjährig tragen“. Als Topping gibt es spontane Kommentare wie „Ich war dermaßen mit Überleben beschäftigt, dass Sterben nicht in Frage kam, […].“ (S. 163) Machmal erzeugt der Wortwitz ein spontanes Auflachen und manchmal lädt uns die Autorin zum Träumen ein. Dann hat ihre Sprache einen märchenhaften Touch. Dabei ist sie niemals kitschig, sondern einfach nur wunderbar.

Mir hat „Der Sprung“ nicht nur gefallen, er war sensationell. Es ist der absolut beste Roman, den ich in 2019 gelesen habe. Daher gebe nicht nur eine Leseempfehlung ab, sondern lege euch dieses Prachtexemplar der Literatur regelrecht ans Herz.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Tritt ins Leere

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Eine kleine Stadt. Menschen wie du und ich und überall. Sie leben ihr Leben, Tag ein, Tag aus. Junge und alte, Menschen in langjährigen Ehen und welche in neuen Beziehungen, Menschen am Ende ihres Berufslebens ...

Eine kleine Stadt. Menschen wie du und ich und überall. Sie leben ihr Leben, Tag ein, Tag aus. Junge und alte, Menschen in langjährigen Ehen und welche in neuen Beziehungen, Menschen am Ende ihres Berufslebens und welche, die auf die nächste Stufe der Karriereleiter erpicht sind. Gelungene Lebenswege und tüchtig misslungene. Jeder hat ein Päckchen dabei, sein eigenes individuelles Päckchen – das kann zu viel Gewicht sein, Mobbing, finanzielle bis hin zu existenzielle Sorgen, Geheimnisse in der Gegenwart und in der Vergangenheit.
Und dann geschieht etwas. Das altbekannte oft täglich gleiche Gefüge verrutscht durch ein Ereignis mitten in dieser Stadt: eine junge Frau steht auf dem Dach. Suizidgefährdung! Ein gigantischer Notfalleinsatz ruft die Rettungskräfte auf den Plan und die Schaulustigen auf den Platz. Während sich die Blicke in den Himmel richten, gerät das Leben der Menschen am Boden in Bewegung, dieses Ereignis durchbricht ihren Alltag, sie weichen ab von ihren alltäglichen Wegen - und wenn es nur durch die Straßensperre der Polizei ist. Sie bewegen sich in ihrem Geflecht, aber die Strukturen sind aufgeweicht, instabil, durchlässig geworden – und dieser fast organische Körper beginnt sich an einigen Stellen neu zu formieren und hinterlässt das Gesamtgebilde und die einzelnen Ankerpunkte, die Menschen in dieser Stadt und anderswo, ebenfalls mitunter verändert zurück.
Simone Lappert ist ein Kunstückchen gelungen. Ihr Buch „Der Sprung“ vollführt mit jedem neuen Kapitel einen Perspektivwechsel. Sie schildert das Leben, die Sorgen und Nöte einiger Menschen in einer kleinen Stadt an einem beliebigen Tag, gibt Einblick in ihr Leben. Auf den ersten Blick und zu Beginn des Buches haben die Protagonisten (für den Leser) wenig bis nichts miteinander zu tun, im Laufe der Geschichte und mit mehr Personen, die hinzukommen, verdichtet sich das Bild, Fäden werden gesponnen und miteinander verknüpft rund um ein das Kernereignis des Buches – die junge Frau auf dem Dach, die Ziegel in die Menge schleudert.
Ein Buch, das aus so vielen einzelnen Kapiteln mit immer wechselnden Personen besteht, die aber trotzdem nicht in der Beliebigkeit versumpfen und – für mich – auch eigentlich immer klar und sofort identifizierbar oder zuordenbar bleiben, das ist große Kunst. Die Autorin charakterisiert so treffend, behutsam und mit unheimlicher Liebe für all ihre einzelnen Figuren, dass sie einem als Leser auch weitestgehend richtig ans Herz wachsen. Ich fand ganz besonders spannend, wie unterschiedlich gewichtet aber auch die Information zu Personen war, die übermittelt wird. Bei einigen Personen erfährt man sehr viel, auch über Vergangenes, weil es wichtig ist für ihr Verhalten und ihre Reaktion auf die Frau auf dem Dach. Bei anderen bleibt dies angerissen, wieder andere agieren nur in der Gegenwart. So wie es auch in der Realität welche gibt, die aus welchen Gründen auch immer, näher dran sind als andere, die Passanten bleiben.
Interessant ist, dass die Frau auf dem Dach, ihre Gedanken und Gefühle sowohl für die anderen Personen im Buch als auch den Leser nicht einhundertprozentig offenbart werden – sie erhält kein eigenes Kapitel, keine eigene Stimme. Sie stellt das verbindende Element dar und so werden ihre Gedanken während eines bestimmten Zeitpunktes chronologisch unabhängig als Intermezzi zwischen den einzelnen Teilen des Buches eingestreut, sie starten als Prolog und enden als Epilog und gipfeln in einem letzten Satz, der nicht nur ihre Motive klärt, sondern auch als Sinnbild für alle anderen Personen gelten kann. Sie stellt eine Klammer für alles und alle dar. Dieses Momentum teilt sie mit einer anderen Person im Buch, die kein eigenes Kapitel erhält, aber auch so etwas wie den „Klebstoff“ zwischen all den Lebenslinien darstellt – die Cafébesitzerin am Platz, die alle kennen und schätzen.
Fazit: „Der Sprung“ ist ein Buch, wie man selten eines liest. Es könnte aufgrund seiner Struktur zerrissen sein und ist das genaue Gegenteil davon, eine Symphonie, in der jedes Instrument zu hören ist und der Orchesterklang den Genuss ausmacht. Beeindruckende, berührende Soli werden eingestreut und spiegeln sich im Großen und Ganzen wider. Grandios! Kleine sprachliche Kostbarkeiten, Personen, so vielfältig, dass jeder sich ein Stück darin finden kann, Drama, ganz fein eingestreuter Humor, ein paar Weisheiten und philosophische Gedanken am Rande und gar nicht mal so wenig Spiegel der kritikwürdiger Strömungen der aktuellen Gesellschaft – anspruchsvolles Leserherz was willst du mehr. Die Antwort ist klar: mehr Bücher wie dieses.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Literarisches Perlchen

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Eine Frau steht auf einem Dach und scheint springen zu wollen, doch sie tut es nicht. Stattdessen hält sie Rettungsdienste, Polizei, Einwohner und Medien auf Trab, indem sie das Dach beginnt abzudecken ...

Eine Frau steht auf einem Dach und scheint springen zu wollen, doch sie tut es nicht. Stattdessen hält sie Rettungsdienste, Polizei, Einwohner und Medien auf Trab, indem sie das Dach beginnt abzudecken und dergleichen. Die Polizei versucht ihr Bestes, um die Frau vom Dach zu bekommen, aber eine Entscheidung gibt es erst am zweiten Tag… Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf das Umfeld der Frau, aber auch Anwohner und Polizisten bewegt das Geschehen.


Diesem Buch kann man, oder zumindest ich, mit einer Rezension kaum gerecht werden, denn es ist so grandios konstruiert, teils mutig und beeindruckend, sodass ich einfach versuche spoilerfrei meine Eindrücke zu schildern.


Der Geschichte lässt sich leicht folgen, obwohl extrem viele Personen mitten im Geschehen sind und auch deren Vergangenheit eine teils große Rolle spielt. Der Leser bemerkt schnell, dass man Menschen nicht in Schubladen stecken sollte, solange man sie und ihre Geschichte nicht kennt. Alle Charaktere sind mehr oder weniger lose miteinander verbunden. Einige kennen sich persönlich, andere haben nur einen Bezug zu dem Haus auf dem die Frau steht und zu springen droht. Ihre Beschreibungen sind sehr gelungen und haben jeden einzelnen authentisch und doch individuell wirken lassen, sodass man sie gut auseinanderhalten konnte. Es gibt jedoch nicht nur Menschen, die unter dem Geschehen leiden, sondern sogar solche die profitieren.
Furchtbar, aber sehr gut geschildert finde ich die Zuschauer des Spektakels. Diese Gafferei, die sogar dazu führt, dass manche wünschten, die Frau würde springen – eigentlich unfassbar, aber man weiß ja, dass das heute durchaus realistisch ist. Es gibt aber noch viele weitere Gedankenanstöße – einfach toll geschrieben!


Das Buch ist gespickt mit schönen Metaphern, lässt sich leicht lesen und hat einen roten Faden, an dem der Leser sehr gut entlanggeführt wird. Besonders gelungen finde ich das Ende, denn es ist etwas offen und gewöhnlich mag ich das überhaupt nicht – hier ist es aber stimmig und einfach passend.


Dieses Buch hat mich nicht nur beim Lesen sehr gut unterhalten, sondern wirkt auch Tage später noch nach. Ein literarisches Perlchen, welches ich so schnell sicher nicht vergessen werde und das ich gerne weiterempfehle!