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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Message verpackt in nette Liebesgeschichte

Von wegen Liebe
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Wesley ist einer der beliebtesten Typen an der Schule. Er ist ein Frauenheld, der Jede haben kann, die er will und das auch weiß. Er ist der Meinung, dass es in jeder Mädchenclique eine sogenannte "DUFF" ...

Wesley ist einer der beliebtesten Typen an der Schule. Er ist ein Frauenheld, der Jede haben kann, die er will und das auch weiß. Er ist der Meinung, dass es in jeder Mädchenclique eine sogenannte "DUFF" gibt, was soviel heißt wie "die unattraktive fette Freundin". Über dieses Mädchen soll man, wenn man sich gut mit ihr stellt, an die Hübschen der Clique heran kommen. Auf einer Party teilt er der Protagonistin Bianca mit, dass er sie für eine DUFF hält und sie sein Schlüssel zu ihrer besten Freundin Casey sein soll. Dies bestätigt natürlich Biancas ersten Eindruck, dass er ein Macho und ein absolutes Arschloch ist. Mit so jemandem will sie nichts zu tun haben. Auf der anderen Seite ist dieser Hass auf ihn aber auch eine willkommene Ablenkung von ihren Problemen.

Von Anfang an bin ich nicht mit Bianca warm geworden. Sie ist eine Schwarzseherin und totale Pessimistin. Sie hasst die Schule, die Leute dort – vor allem Wesley – und mag eigentlich nur ihre besten Freundinnen Casey und Jess. Irgendwie hat sie immer an allem etwas zu meckern, feiert bei Partys nie mit und solche Dinge. Allerdings hat sie auch viele Probleme, die ihr schwer zu schaffen machen. Ihre Eltern stehen knapp vor einer Scheidung, ihr Vater kämpft mit seinen eigenen Dämonen und Bianca mit der Angst, dass seine Vergangenheit ihn einholen könnte. Sie macht alles mit sich selbst aus, frisst alles in sich hinein, kann sich niemandem anvertrauen. Außerdem hat ihr Wesleys Aussage, sie sei eine DUFF schwer zugesetzt. Meiner Meinung steht sie auch nicht besonders zu ihrer Meinung. Anfangs beschimpft sie zum Beispiel Wesley aufs Übelste und macht ihn schlecht, aber handelt dann total gegensätzlich und irgendwie teilweise schon fast schizophren. Für mich auf jeden Fall nicht nachvollziehbar oder besonders authentisch.

Ich mochte Wesley mehr als Bianca selbst. Obwohl er ein Weiberheld und total arrogant ist, hat er dennoch einen weichen Kern und wirkt sympathisch.

Das Buch hat mich unterhalten und es war spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Bianca manövriert sich von einer Misere in die nächste und ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wie sich daraus wieder retten will, sodass ich es nicht aus der Hand legen konnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut grandioses und lesenswertes Endzeit-Epos

Die Zwölf
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Die sechsjährige Amy wird von einem FBI-Agenten aus einem Nonnenkloster entführt, wo sie zuvor von ihrer überforderten und allein erziehenden Mutter zurück gelassen wurde. Er bringt sie in eine Forschungseinrichtung ...

Die sechsjährige Amy wird von einem FBI-Agenten aus einem Nonnenkloster entführt, wo sie zuvor von ihrer überforderten und allein erziehenden Mutter zurück gelassen wurde. Er bringt sie in eine Forschungseinrichtung irgendwo im Nirgendwo. Dort dient sie als Probandin in einer Versuchsreihe, deren Ziel es ist, Menschen unsterblich zu machen. Die Experimente geraten völlig außer Kontrolle und es entflieht etwas, das das Ende der Menschheit bedeuten könnte.


Dies ist der 2. Teil eines Endzeit-Epos, welches wirklich absolut genial ist. Das Buch spielt zu verschiedenen Zeiten. Teilweise im Jahr 0, also als die Katastrophe grade erst geschehen ist und dann viele Jahre später. So wird sowohl die aktuelle Entwicklung beleuchtet als auch die postapokalyptische Welt. Zudem tritt eine unglaubliche Anzahl von Protagonisten auf, die in allen möglichen Bevölkerungsschichten leben oder ganz unterschiedliche Rollen spielen, so dass der Leser einen totalen Rundumblick erhält, um das ganze kolossale Ausmaß der Folgen dieses einen Experiments mitzuerleben. Besonders faszinierend war für mich auch, dass sich der Schreibstil mit dem Wechsel der Perspektive häufig drastisch verändert. Es ist, genau wie der erste Band mit seinen über 1000 Seiten, zu keiner Zeit jemals langweilig, langatmig oder sinnlos ausgeweitet. Der Autor braucht einfach die volle Anzahl an Seiten, um seine Welt so absolut komplex und bild- sowie wortgewaltig darzustellen. Sämtliche Charaktere sind unheimlich authentisch und durchdacht, das Szenario wahnsinnig bedrohlich, beängstigend und menschenfeindlich. Das Buch beschäftigt sich zu dem mit vielen ethischen und moralischen Fragen. Es fesselt von der ersten bis zur letzten Seite, besticht durch einen phantastischen Schreibstil und ist wirklich absolut grandios und lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Klasse Geschichte über die Irrungen und Wirrungen der ersten Liebe, über Freundschaft und Neuanfänge

Auf eine wie dich habe ich lange gewartet
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Laura zieht mit ihren Eltern zusammen aufs Land, weil ihr Vater dort einen neuen Job gefunden hat. Für sie als typisches Großstadtmädchen kann es erstmal nichts schlimmeres geben. Sie ist sich sicher, ...

Laura zieht mit ihren Eltern zusammen aufs Land, weil ihr Vater dort einen neuen Job gefunden hat. Für sie als typisches Großstadtmädchen kann es erstmal nichts schlimmeres geben. Sie ist sich sicher, dass sie sich langweilen wird und es ihr dort gar nicht gefallen kann. Doch dann treten zwei Menschen in ihr Leben: Auf der einen Seite Enzo, der so süße Zähne hat und auch so immer sehr nett zu ihr ist und ihr immer ein offenes Ohr schenkt. Auf der anderen Seite ist Irina, die eine Außenseiterin ist, weil sie einfach anders ist als die Anderen und immer zu ihrer Meinung steht und diese auch lauthals vertritt. Besonders mit Irina verbringt Laura sehr viel Zeit und plötzlich kommt es auf einer Party zu einem Kuss zwischen den beiden. Dies stürzt Laura in ein komplettes Gefühlschaos. Ist sie jetzt lesbisch? Und wieso fühlt sie sich dann trotzdem zu Enzo hingezogen?

Das Buch beschreibt glaubhaft die Gefühle der 16-jährigen Protagonistin, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Sie fühlt sich hin- und her gerissen zwischen ihren beiden Freunden, ist sich ihrer Gefühle unsicher und hat Angst vor den Reaktionen ihrer Umwelt. Sie macht im Verlauf des Buches eine große Entwicklung durch. Ist sie anfangs eher zickig und bockig, so sieht sie doch bald einige Fehler ein und verändert auch manche Ansicht. Überhaupt wirkt sie zum Ende hin erwachsener und reifer.

Alle drei Protagonisten – Laura, Irina und Enzo – sind mir von der ersten Seite ans Herz gewachsen. Alle haben etwas ganz besonderes und sind sehr interessante Charaktere mit ihren ganz persönlichen Eigenheiten und Baustellen im Leben.

Eine wirklich klasse umgesetzte Geschichte über die Irrungen und Wirrungen der ersten Liebe, über Freundschaft und Neuanfänge.

Veröffentlicht am 15.09.2016

In Kombination mit den Youtube-Videos wirklich total genial

Das geheime Tagebuch der Lizzie Bennet
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Vor einigen Jahren entstand die Idee "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen in einer modernen Fassung in Form von Youtube-Videos wieder aufleben zu lassen. Dies wurde auf dem Youtube-Kanal "The Lizzie Bennet ...

Vor einigen Jahren entstand die Idee "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen in einer modernen Fassung in Form von Youtube-Videos wieder aufleben zu lassen. Dies wurde auf dem Youtube-Kanal "The Lizzie Bennet diaries" umgesetzt, dessen Beliebtheit immer weiter zunimmt. "Das geheime Tagebuch der Lizzie Bennet" ist das Buch zum Youtube-Kanal.

Lizzie berichtet in ihrem Tagebuch humorvoll und spannend über ihr Leben und das ihrer Familie. Über Freundschaft, Liebe, Studium und Träume. Über die Versuche ihrer Mutter alle drei Töchter – Lizzie, Jane und Lydia – möglichst wohlhabend zu verheiraten, ohne dabei großartig Rücksicht auf deren Wünsche und Vorlieben zu nehmen. So ist die Aufregung groß als der millionenschwere Medizinstudent Bing Lee in die Nachbarschaft zieht. Sofort ist klar: eine der Töchter wird seine Auserwählte. Er bringt zudem noch seine Schwester und seinen Freund Darcy mit in die Stadt. Dieser ist unhöflich, arrogant und humorlos, aber dennoch geht er Lizzie nicht aus dem Kopf. Lizzie dokumentiert in ihrem Tagebuch außerdem die Idee und Umsetzung ihres eigenen Youtube-Kanals, der Teil ihres Studiums in der Medienbranche ist und der wider Erwarten ein Hit wird.

In Kombination mit den Youtube-Videos ist das Buch wirklich total genial. Sämtliche Charaktere sind mir sofort ans Herz gewachsen. Jeder hat seine ganz besonderen und liebenswerten Eigenschaften und Macken. Durch die Tagebuchform kann der Leser tief in die Gefühlswelt von Lizzie eintauchen, der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Alles in allem ein sehr unterhaltsames, fesselndes, emotionales und niemals langweiliges Buch, dessen Handlung und Charaktere bestechend sind.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Liebesgeschichte, die Hindernisse überwindet

Amy & Matthew - Was ist schon normal?
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Amy und Matthew haben beide große Probleme, die sie in ihrem Leben stark einschränken. Amy hat eine Hemiplegie, was ihr sowohl das Laufen erschwert und eine normale Kommunikation unmöglich macht. Sie kann ...

Amy und Matthew haben beide große Probleme, die sie in ihrem Leben stark einschränken. Amy hat eine Hemiplegie, was ihr sowohl das Laufen erschwert und eine normale Kommunikation unmöglich macht. Sie kann nicht sprechen und sich lediglich durch einen Sprachcomputer verständigen. Dies ist besonders tragisch, weil sie sehr klug und begabt und psychisch überhaupt nicht betroffen ist. Matthew auf der anderen Seite leidet an einer Vielzahl an Neurosen und Zwangsstörungen. Dies macht ihn zu einem Sonderling und Außenseiter.

Als Amy in ihrem letzten Jahr auf der Highschool beschließt anstatt professionellem Personal Schüler als Schul- und Alltagsbegleiter einzustellen, übernimmt Matthew diesen Job. Zwischen diesen beiden ganz verschiedenen Menschen entsteht etwas besonderes, eine zarte Freundschaft und eine sehr schöne Liebesgeschichte.

Mich haben beide Protagonisten sehr beeindruckt. Amy ist ein sehr starker Charakter, die zwar selbstbewusst, teilweise aber auch verunsichert ist. Matthew hingegen nimmt im Verlauf des Buches immer weiter an Stärke zu, bis er irgendwann über sich selbst hinaus wächst. Ich finde es unheimlich toll, wie er mit Amy umgeht, aber auch sehr traurig, wie es immer wieder zu Missverständnissen zwischen ihnen kommt. Das liegt bestimmt auch daran, dass sie nicht sehr erfahren im Umgang mit Anderen sind. Beide geben sich gegenseitig unglaublich viel und es ist wirklich sehr schön, wie sie zu einander finden - der eine körperlich, der andere psychisch eingeschränkt - und sich dabei einfach gut ergänzen und füreinander da sind.

Es ist eine sehr rührende, emotionale und toll erzählte Geschichte über Freundschaft, die erste Liebe, Selbstbestimmung und darüber Hindernisse zu überwinden, die einem das Leben in den Weg gelegt hat.