Auf „Arthur und der schreckliche Scheuch“ habe ich mich schon riesig gefreut. Sieht das Cover nicht toll aus? Also ich mag es richtig gerne, es verströmt so eine schön abenteuerliche und actionreiche Atmosphäre. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, war meine Vorfreude auf das Buch wirklich groß. Ich war schon so gespannt, was für ein aufregendes Abenteuer mich wohl in der Welt Arro erwarten wird.
Die elfjährigen Zwillinge Arthur und Rose sind mal wieder über die Sommerferien bei ihrem Opa zu Besuch. Leider ist das gemeinsame Spielen von damals mittlerweile vorbei. Früher haben die Geschwister die tollsten Dinge bei ihrem Opa erlebt, aber mit den Jahren hat sich das Verhältnis der beiden Kinder sehr verschlechtert. Während Arthur eigentlich noch sehr gerne spielen möchte, ist sich Rose längst zu alt dafür und verbringt lieber Zeit mit ihrem Handy oder dem Nachbarmädchen Maisy. Als Arthur seiner Schwester erzählt, dass er meint einen Zauberer auf Opas Dachboden gesehen zu haben, lacht sie ihren Bruder nur aus. Er glaubt doch nicht wirklich mehr an das Fantasieland Arro, das sie sich damals als Kinder ausgedacht haben, oder? Als ihr Opa aber plötzlich spurlos verschwunden ist, nachdem er durch das alte Klappbett gekrochen ist, welches angeblich das magische Tor zu Arro sein soll, und kurz darauf auch Arthur verschollen ist, muss Rose einsehen, dass ihr Fantasieland doch wirklich existiert! Auch sie reist nach langer Zeit wieder zurück nach Arro. Arhur und Rose müssen bei ihrer Ankunft nur feststellen, dass sich in Arro vieles verändert hat. So ist Kreuch, der Scheu, der Vogelscheuchenmann, noch viel böser und mächtiger geworden als er es damals war. Um an die Zwillinge zu kommen, hat er sogar ihren Opa entführt und hält ihn gefangen! Gemeinsam mit vielen magischen Gefährten versuchen Arthur und Rose ihren Großvater zu retten. Ein gefährliches Abenteuer erwartet sie.
Was für ein unglaublich cooles Buch! Kennt ihr das, wenn ihr mit einem Buch beginnt und schon nach den ersten Seiten wisst, dass ihr ein Highlight in Händen haltet? Bei mir war es so mit „Arthur und der schreckliche Scheuch“. In meinen Augen ist Jenny McLachlan hier so ein richtiger Kinderbuchschatz gelungen, der definitiv auch für Jugendliche und Erwachsene absolut lesenswert ist. Ich jedenfalls bin total verliebt in das Buch und habe herrliche Lesestunden damit verbracht.
Dank dem wunderschönen, flüssigen Schreibstil, der recht großen Schrift und den angenehm kurzen Kaptel fliegt man hier nur so durch die Seiten. Hinzu kommt dann natürlich noch die mitreißende Handlung. Ich kann euch versichern: Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf! Einer spannenden Szene und überraschenden Wendung folgt der nächsten. Ich habe das Buch quasi inhaliert und leider viel zu schnell wieder beendet.
Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht des 11-jährigen Arthur in der Ich-Perspektive. Arthur habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber und süßer Junge, den man einfach sofort gernhaben muss.
Seine Zwillingsschwester Rose dagegen war mir leider nicht so sympathisch. Im Verlaufe des Buches habe ich sie zwar noch deutlich lieber gewonnen, aber zu Beginn fand ich sie ziemlich gemein und anstrengend. Sie benimmt sich schon wie so ein typischer Teenager, macht ständig einen auf reif und erwachsen und findet, dass ihr Bruder total kindisch und freakig ist. Ein bisschen konnte ich Rose aber auch verstehen. Die beiden Kinder sind eben in dem Alter, in welchem man sich auseinander entwickelt und es so langsam uncool ist, Zeit mit dem Bruder oder der Schwester zu verbringen.
Mich hat es aber dennoch ziemlich traurig gemacht zu sehen, wie schlecht das Geschwisterverhältnis der beiden mittlerweile ist. Durch Arthurs Erzählungen erfahren wir, dass er und seine Schwester sich früher viel besser verstanden haben, wobei es auch damals natürlich schon kleine Reibereien gab. Das kennen wohl die meisten, die Geschwister haben. ;)
Als kleine Kinder jedenfalls haben Arthur und Rose sehr viel zusammen gespielt und gemeinsam haben sie das Fantasieland Arro erfunden.
Habt ihr euch in eurer Kindheit magische Welten mit euer Gedankenkraft erschaffen? Also ich ja, ich bin als Kind ständig in meine Fantasiewelten abgetaucht. Allerdings waren meine nicht so fantasievoll und beeindruckend wie die von Arthur und Rose.
Mit Arro hat die Autorin eine absolut fantastische und atemberaubend schöne Welt erschaffen! Wie die Orte alle beschrieben werden ist einfach nur der Wahnsinn. Kopfkino pur! Echt schade, dass das Hineinreisen in Bücher nicht möglich ist. Ich wäre hier beim Lesen nur zu gerne in das Buch hinein gekrabbelt, um mir das magische Land Arro selbst mal anzusehen. Den An-Aus-Wasserfall, die Magische Straße, das Krähennest, … hach, so, so cool, sag ich euch! Mein Herz hat hier beim Durchschmökern immer wieder so ein richtigen Hüpfer vor Freude getan, weil ich es einfach so schön fand, was Arthur und Rose da Großartiges dank ihrer enormen Vorstellungskraft erschaffen haben.
Was ich hier ein wenig vermisst habe, muss ich gestehen, sind Illustrationen. Und eine Karte vorne oder hinten im Buch, die das Land Arro mit seinen vielen zauberhaften Ort zeigt, hätte ich auch super gefunden. Man kann sich aber natürlich auch so, ohne diese netten Extras, alles dank den bildhaften Beschreibungen erstklassig vorstellen.
Gemeinsam mit Arthur und Rose werden wir nach Arro reisen und dort die tollsten Abenteuer erleben. Der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt, wir lernen lauter einzigartige Orte kennen und begegnen den wundersamsten Geschöpfen. Wir stoßen hier zum Beispiel auf Drachen, auf ein zum Leben erwachtes Schaukelpferd, auf die verlorenen Mädchen und noch auf viele weitere Wesen mehr.
Wer definitiv zu meinen absoluten Lieblingen zählte, ist Min. Er wurde von Arthur erfunden und ist ein Magier und Ninja zugleich. Ein Minja eben. Allerdings klappt es bei ihm mit dem Zaubern irgendwie nicht ganz so gut...
Ich fand Min einfach nur spitze! Über seine witzige und urkomische Art musste ich ständig schmunzeln und lachen.
Total gerne mochte ich auch den Opa der Kinder. Er ist so jemand, der nie richtig erwachsen geworden ist und noch an das Unmögliche und Fantastische glaubt.
Wen ich ziemlich furchterregend fand, ist Kreuch, der Scheu, der Vogelscheuchenmann und Bösewicht in dieser Geschichte. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mir sind Vogelscheuchen irgendwie nicht so ganz geheuer. Und wenn sie lebendig sind, fürchte ich mich erst recht vor ihnen! Kreuch, der Scheuch ist wirklich eine absolut böse und finstere Gestalt. Die Szenen mit ihm haben mir eine richtige Gänsehaut beschert.
Das Buch ist stellenweise schon recht düster und unheimlich. Sogar ich, als Erwachsene, habe mich manchmal ziemlich gegruselt. Aber keine Sorge, der Nervenkitzel und die Spannung sind natürlich absolut kindgerecht. Allerdings würde ich persönlich schon empfehlen, dass Kinder, die sich sehr schnell ängstigen, das Buch besser nicht alleine lesen sollten.
Total schön finde ich auch die Message, die das Buch enthält: Man sollte sich seine Fantasie erhalten und sein inneres Kind bewahren. Auch als Erwachsener sollte man nicht damit aufhören, sich die wundervollsten Dinge vorzustellen und in fremde Welten einzutauchen.
Ich hoffe nun sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Das Abenteuer endet recht abgeschlossen, allerdings ist genügend Spielraum für einen zweiten Band vorhaben. Hoffentlich wird es den geben! Ich möchte wahnsinnig gerne gemeinsam mit Arhtur und Rose zurück nach Arro reisen!
Fazit: Ein fantastisches Leseerlebnis für Jung und Alt voller Abenteuer, Magie und Fantasie! Ich bin total verliebt in diesen zauberhaft schönen Kinderbuchschatz. Die Charaktere sind wundervoll, das Setting ist einfach nur grandios und die Botschaft, die das Buch vermittelt, hat mir so richtig das Herz erwärmt. Mit „Arthur und der schreckliche Scheuch“ ist Jenny McLachlan ein ganz besonderes Buch gelungen, welches ich jedem nur ans Herz legen kann! Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 begeisterten Sternen!