Wow, was für ein Buch
Inhalt:
Seit dem Tod ihres kleinen Kätzchens vor vielen Jahren hat November nicht mehr geweint. Die Sechzehnjährige ist nämlich ein Winterkind mit einer ganz besonderen Fähigkeit: Ihre Tränen können Menschen ...
Inhalt:
Seit dem Tod ihres kleinen Kätzchens vor vielen Jahren hat November nicht mehr geweint. Die Sechzehnjährige ist nämlich ein Winterkind mit einer ganz besonderen Fähigkeit: Ihre Tränen können Menschen heilen oder aber auch den Tod bringen. Um diese Kraft unter Kontrolle zu haben, wurde November in ein Kloster gebracht. Dort leben alle Winterkinder unter strengen Regeln, fühlen sich jedoch auch sicher.
Jedenfalls bis zu jenem Tag, als der Alpha, das Oberhaupt des Winterordens auftaucht. Er fordert von den Schülern ihre Kräfte einzusetzen und an ihre Grenzen zu gehen. An November scheint er ein besonderes Interesse zu haben, was dem Mädchen Angst macht. Als schließlich noch ein neuer Schüler im Kloster auftaucht und November von ihrer Vergangenheit erzählt und ihr rät, aus dem Orden zu fliehen, weiß die junge Frau nicht mehr, was sie noch denken soll.
Wer meint es wirklich gut mit ihr und wer möchte sie als Waffe missbrauchen? Kann sie ihre Tränen kontrollieren oder stürzt sie am Ende alle ins Unglück oder schlimmer noch: in den Tod … .
Meine Meinung:
Schon als ich den Klappentext zum ersten Mal gelesen hatte, war es um mich geschehen. Bei Menschen mit besonderen Fähigkeiten werde ich immer schwach und diese Winterkinder klangen echt faszinierend.
Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr leicht und ich fand es wirklich großartig, dass November schon zu Beginn von ihren besonderen Fähigkeiten weiß. Allerdings sind ihre Erfahrungen bisher nur negativ gewesen, so dass sie sich seitdem nicht mehr getraut hat, erneut zu weinen. Deshalb weiß sie auch nicht sehr viel über ihre einzigartige Kraft, die sehr selten ist. Doch unter den Winterkindern gibt es noch jede Menge anderer interessanter Fähigkeiten. Vor allem zu Beginn des Buches lernt man diese und die dazugehörigen Personen kennen. Ich hatte großen Spaß daran, die Besonderheiten der einzelnen Charaktere zu entdecken, die so vielfältig sind. Schnell erfährt man auch, dass die Fähigkeiten mit dem Geburtsmonat zu tun haben und wie die Welt aussieht, in die die Winterkinder hineingeboren wurden. Es hat mich richtig fasziniert, was sich Mina Teichert in diesem Buch einfallen hat lassen, so dass ich mich kaum noch losreißen konnte, weil ich unbedingt mehr erfahren wollte.
Ich fand es wirklich ab der ersten Seite spannend und das hat bis zum Ende nicht aufgehört, denn irgendwie scheinen alle an November zu ziehen und niemand sagt ihr die Wahrheit. Sie muss sich also auf die Suche nach Antworten machen und gerät dabei immer wieder in Gefahr. Puh, das war ein echter Nervenkitzel, denn teilweise war ich mir selber nicht mehr sicher, wer denn jetzt die Guten sind und wer die Bösen und ob es überhaupt so einfach ist, denn mit großen Fähigkeiten geht große Verantwortung hervor. Mir gefiel es auch wirklich gut, dass November nicht leichtfertig mit ihrer Kraft und damit mit Menschenleben spielt. Das ließ sie fast schon ein wenig erwachsener wirken, als sie wirklich ist. Ich glaube, ich persönlich hätte nicht so viel Selbstdisziplin, wie November sie erweist. Vielleicht habe ich sie deshalb so bewundert, denn anders als ich das von anderen Geschichten mit jugendlichen Protagonisten gewohnt bin, stürzt sie sich nicht blindlings in Gefahr oder handelt einfach aus dem Bauch heraus, ohne an die Konsequenzen zu denken. Das bringt sie jedoch auch so manches Mal in echte Bedrängnis. Trotzdem mochte ich sie wirklich und habe sie gerne durch die Geschichte begleitet, die aus ihrer Perspektive in Ich-Form erzählt wird.
Überhaupt fand ich den Schreibstil locker leicht und flüssig. Er passt sich auch super den Protagonisten bzw. der Zielgruppe an, so dass wir einige Begriffe und Redewendungen aus der Jugendsprache finden, was für mich die Geschichte auch ein bisschen aufgelockert hat.
Während man anfangs vor allem etwas über die Winterkinder und ihre Fähigkeiten erfährt, nimmt das Buch aber auch schnell an Fahrt auf und wir finden uns in einem actiongeladenen Superhelden-Krieg wieder, was ich einfach klasse fand. Natürlich gibt es in jedem Krieg Opfer und auch Mina Teichert geht mit ihren Figuren nicht gerade zimperlich um, was jedoch in meinen Augen super zur Geschichte passt. Ich liebe es, wenn die Autoren mutig sind und sich nicht auf eine „heile Welt“ beschränken. Das würde die Story in meinen Augen zu sehr einengen. So gibt es viel mehr Spielraum, den Mina Teichert geschickt auszunutzen weiß. Dabei bietet sie ihrem Leser viele kleine und große Überraschungen, die ihn atemlos zurücklassen.
Am Ende löst die Autorin zwar die wichtigsten Fragen auf, lässt aber auch noch ein paar Dinge offen, so dass es durchaus eine Fortsetzung geben könnte. Ich würde sie sofort lesen.
Fazit:
Wow, was für ein Buch. Da fällt es mir schwer, meine Begeisterung in Worte zu fassen. Hier hat man alles, was man sich nur wünschen kann: tiefgründige, einzigartige Charaktere mit interessanten Fähigkeiten, Spannung vom Anfang bis zum Ende, jede Menge Action, Geheimnisse und Überraschungen und einen flüssigen Schreibstil. Mich hat das Buch wirklich total mitgerissen und ich wünsche mir von Herzen, dass es noch mehr Geschichten in dieser magischen Welt gibt … viel mehr.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.