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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

kurzes Vergnügen

Kalte Schuld
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Leo Born schreibt mit bekannten Akteuren und da es sich um einen Kurzkrimi handelt, hat man schnell den Eindruck, dass alles reduziert auf die Spannung und den Thrill ist. Das macht Spaß, auch wenn ich ...

Leo Born schreibt mit bekannten Akteuren und da es sich um einen Kurzkrimi handelt, hat man schnell den Eindruck, dass alles reduziert auf die Spannung und den Thrill ist. Das macht Spaß, auch wenn ich nicht genau weiß, warum man so etwas macht? Die Rahmenhandlung ist dünn, die Aktion und das Tempo hoch und eigentlich kann man die Geschichte an einem Stück weg lesen.
Macht das Spaß - ja schon.
Möchte man mehr - ja unbedingt.
Bitte lieber wieder Krimis, die sich ein bisserl Zeit lassen. Die der Handlung Raum zum Aufbau und zur Entwicklung geben. Und auch zu der ein oder anderen überraschenden Wendung.

Ein unterhaltsamer Krimi für den eiligen Leser

Veröffentlicht am 19.09.2019

guter Erstling

Rubicon
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Rubicon von Kai Havaii ist ein gelungenes Debüt mit Luft nach oben.
Was mir gefallen hat? Der Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist und vor allem in den Action-Szenen eine gehörige Portion Spannung ...

Rubicon von Kai Havaii ist ein gelungenes Debüt mit Luft nach oben.
Was mir gefallen hat? Der Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist und vor allem in den Action-Szenen eine gehörige Portion Spannung aufzubauen weiß. Genau die richtige Mischung zwischen Tempo und Information. Sehr gutes Kopfkino. Ich hatte schnell den Eindruck, dass es sich hier um den ersten Teil einer Reihe handeln könnte, denn dem Hauptdarsteller, Carl Overbeck, und seiner bewegten Vergangenheit im Afghanistan-Krieg wird sehr viel Raum gegeben. Da ist das Tempo etwas gedrosselt und man wartet ungeduldig, wann man wieder in der Gegenwart angelangen wird.

Die ist erst mal gar nicht so rosig, denn Carl hat keinen Job und die Ehefrau hat sich getrennt. Notgedrungen nimmt er einen Auftrag an, der schon nah dran am Auftragskiller ist. Aber die Sache entwickelt sich schnell ganz anders wie er es erwartet hat. Und plötzlich hat er die Mafia zum Gegner und eine Frau an seiner Seite, die ihm sehr nahekommt. Beides wird gefährlich für ihn.

Warum ein Stern Abzug? Die Geschichte hat kleinere Längen und dafür an anderer Stelle manchmal zu wenig Unterfütterung durch Fakten. Ich habe das Buch dennoch sehr gerne gelesen und empfehle es jedem interessierten Leser, der auf der Suche nach einem neuen deutschen Thriller-Autoren ist.

Veröffentlicht am 19.09.2019

interessantes Thema

Alles, was wir sind
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Der Klappentext war einfach so vielversprechend, da konnte ich gar nicht anders als zuzugreifen. Erzählt wird die Geschichte von Olga Iwinskaja, der Geliebten des bekannten russischen Autors Boris Pasternak. ...

Der Klappentext war einfach so vielversprechend, da konnte ich gar nicht anders als zuzugreifen. Erzählt wird die Geschichte von Olga Iwinskaja, der Geliebten des bekannten russischen Autors Boris Pasternak. Sie wird verhaftet, auch weil das Zentralkomitee in Moskau verhindern will, dass der neueste Roman von Pasternak „Dr. Schiwago“ herauskommt. Sie wird verhört, weil man Pasternak als Staatsfeind entlarven möchte. Aber sie hält unverbrüchlich zu ihm, lässt alle Fragen nach dem Inhalt des Romans und den Hintergründen dafür, warum Pasternak ihn geschrieben haben könnte, unbeantwortet. Sie übersteht drei Jahre Haft.
Auf einer weiteren Ebene versuchen die Amerikaner eine Agentin in Pasternaks Nähe einzuschleusen, denn sie wollen dessen Literatur gegen das russische Regime einsetzen. Erzählt wird von der Ausbildung junger Frauen, die zu Geheimagentinnen ausgebildet werden sollen.
Die Geschichte ist hoch politisch, beruht zumindest in Teilen auf wahren Begebenheiten und beleuchtet viele Aspekte und Situationen des Kalten Krieges. Es geht um die heiße Phase des „Kalten Krieges“ ist aber kein reiner Spionageroman sondern beleuchtet auch, wie die Menschen sich in Ausnahmesituationen verhalten, wie sie auf den Druck des Regimes unterschiedlich reagieren.
Ein Buch, welches Aufmerksamkeit fordert und ein hochinteressantes Thema neu aufbereitet.

Veröffentlicht am 05.09.2019

gute Fantasy

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Kingdoms of Smoke ist eine Fantasyreihe, die für 14-17-jährige LeserINNEN geschrieben wurde. Die Verschwörung von Brigant ist der erste Band, der mit über 500 Seiten ein umfangreicher Einstieg in eine ...

Kingdoms of Smoke ist eine Fantasyreihe, die für 14-17-jährige LeserINNEN geschrieben wurde. Die Verschwörung von Brigant ist der erste Band, der mit über 500 Seiten ein umfangreicher Einstieg in eine klassische High-Fantasy-Welt ist. Der Schreibstil ist gut lesbar und durchaus etwas für ältere Semester. Das Cover besticht natürlich mit dem roten Nebel der durchaus etwas mit der Story zu tun hat.

Da es eine neue Welt ist, werden erst mal eine Vielzahl an Personen und Orten vorgestellt. Es gilt die diversen politischen Strömungen zu durchschauen, die Hierarchien der Gesellschaften zu verstehen, die Charakter der Hauptdarsteller besser kennen zu lernen.

Es drohen Kriegshandlungen, in die jugendliche Protagonisten verwickelt werden. Besonders gefallen hat mir hier Prinzessin Catherine, die man ja gleich am Anfang in einer sehr prägnanten Szene gezeigt bekommt. Ihre anfängliche Unsicherheit verändert sich im Laufe der Geschichte. Sie hat das meiste Potential zu einem Wandel. Auch Tash ist ein toller Charakter. Durch sie kommt die nötige Magie in das Fantasy-Epos.

Unter dem Aspekt, dass es sich um einen Jugendroman handelt, kann ich das Buch empfehlen. Auch wenn ihm manchmal etwas die Tiefe fehlt, so hat er mich doch gut unterhalten und lies sich flott und gerne lesen. Ich werde sicherlich auch Band zwei ins Auge fassen. Fantasy von dieser Güte geht immer.

Veröffentlicht am 05.09.2019

ungewöhnliche Geschichte

Ein anderer Takt
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Ein ungewöhnlicher Roman, denn er beschreibt eine Situation, die so nie stattgefunden hat ist aber kein SF oder Fantasy-Roman sondern einer, der das Zeitgeschehen nur in ein neues Gewand verpackt.

Das ...

Ein ungewöhnlicher Roman, denn er beschreibt eine Situation, die so nie stattgefunden hat ist aber kein SF oder Fantasy-Roman sondern einer, der das Zeitgeschehen nur in ein neues Gewand verpackt.

Das Ganze spielt sich in der kleinen fiktiven Stadt Sutton im Süden der USA ab und beginnt im Juni 1957 als sämtliche schwarzen Mitbürger ihre Habseligkeiten packen, alles Haus und Gut vernichten und dann geschlossen die Stadt und den Staat verlassen. Ohne Angabe von Gründen, ohne dass man erkennt, warum sie dies tun und wer sie dazu veranlasst hat.

Die Weißen beobachten diesen Exodus verwirrt, überrascht später verstört und erschrocken, denn nun droht alles in der kleinen Stadt zusammenzubrechen, denn die Schwarzen, haben die Stadt am Laufen gehalten und niemand weiß, was zu tun ist.

Eine ungewöhnliche Geschichte erzählt aus der Sicht der zurückbleibenden Weißen. Ich musste fast schmunzeln über ihr Verhalten, ihre dümmliche Art dies alles abzutun und dann zu erkennen, dass sie jetzt erst merken, was sie an den schwarzen Mitbürgern hatten und was sie ihnen vorenthalten haben.

Das Buch liest sich schnell und hinterlässt ein Gefühl, dass die Geschichte sich auch heute noch in vielen Städten der USA so ähnlich ereignen könnte. Also immer noch aktuell.