Die Distel von Glasgow - bescheiden, zart und stachelig
Hurentochter - Die Distel von GlasgowDas schöne Cover und mein Faible für historische Romane liessen mich nicht an diesem Buch vorbei gehen. Und ich war neugierig, wie die Autorin die Distel, die schottische Nationalblume, in die Geschichte ...
Das schöne Cover und mein Faible für historische Romane liessen mich nicht an diesem Buch vorbei gehen. Und ich war neugierig, wie die Autorin die Distel, die schottische Nationalblume, in die Geschichte eingeflechtet hatte.
Emilys Mutter kam bereits schwanger auf geheimnisvolle Weise ins Frauenhaus von Glasgow und niemand wusste, wo sie herkam. Auch wenn Emily im Bordell aufwuchs, erlebte sie eine wohlbehütete Kindheit. Ihr Leben und ihre Träume geraten jedoch in Gefahr, als Margery, die Bordellmutter, verstirbt. Emilys Welt gerät aus den Fugen und sie muss sich auf die Suche nach ihren eigenen Wurzeln machen. Der Vergleich mit der Distel gefällt mir hier sehr gut: Emily erscheint als zartes Wesen, doch wenn es drauf ankommt, kann sie auch stachelig und robust sein - eben wie eine Distel.
Ich war sehr schnell drin in der Geschichte und der angenehme Erzählstil der Autorin liessen die Zeilen nur so vorbei fliegen. Man spürt die jugendliche und moderne frische Art der Autorin, die nicht immer so richtig zum viktorianischen Schottland zu passen scheint. Gleichzeitig hatte für mich gerade diese Mischung aus historisch und modern einen gewissen Reiz und die lebendige Erzählweise passt gut zur Protagonistin,
Für meinen Geschmack waren doch recht viele Ereignisse und Wendungen in den Plot verpackt - manchmal ein bisschen zu viel des Guten. Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und es als eher leichte Lektüre für vergnügliche Stunden empfunden. Und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Emily und Co. in den beiden weiteren Bänden dieser Trilogie. Auch wenn die Teile aufeinander aufgebaut sind, könne man diese einzeln als abgeschlossene Romane lesen, was ich hier vom ersten Band absolut bestätigen kann.
Ich vergebe sehr gute 4 Sterne. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir von Tabea Koenig noch einiges lesen werden.