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Veröffentlicht am 06.09.2019

Logan kehrt zurück

Ganz aus Versehen verliebt
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Logans Familie wurde alles geraubt, nämlich das Zuhause. Schuld daran: die Spielsucht seines Vaters, die diesen vor Jahren leichtsinnig werden ließ - er wurde um Haus und Hof betrogen. Und zwar von dem ...

Logans Familie wurde alles geraubt, nämlich das Zuhause. Schuld daran: die Spielsucht seines Vaters, die diesen vor Jahren leichtsinnig werden ließ - er wurde um Haus und Hof betrogen. Und zwar von dem jungen Zach Hamilton, der ihn beim Pokerspielen betrog und seitdem mit seiner merkwürdigen Familie, bestehend aus Bruder und Schwester, die ihm überhaupt gar nicht ähnlich sehen, dort wie eine Made im Speck haust.
Logan erwirbt zunächst das Grundstück nebenan und versucht, mehr über die Familie herauszubekommen. Wenn er genug weiß, will er Zach mit dessen eigenen Mitteln, nämlich dem Pokerspiel, schlagen.

Was er nicht eingeplant hat, ist das gewinnende Wesen von Zacks jüngerer Schwester Eva, dem er sich einfach nicht entziehen kann. Bald schon brennt er innerlich für sie und fühlt sich zwiegespalten. Wird es Eva gelingen, ihn von seinem Plan abzubringen? Und wird er überhaupt Zach, der seit Jahren nicht mehr gespielt hat, zum Pokern kriegen?

Was zunächst als überaus neckische Western-Romantasy anmutet, entwickelt sich zu einem anspruchsvollen Drama vor einem Hintergrund aus grundlegenden Gewissens- und vor allem Glaubensfragen.

Denn Eva hat es faustdick hinter den Ohren! Hinter ihr, für die ich zunächst Matth. 5, 8, also " Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen." als Charakterisierung passend empfand, steckt wesentlich mehr als dies.

Natürlich ist sie auch reines Herzens, doch versteht sie es zudem, im Namen der Bibel und des christlichen Glaubens klug und verantwortungsbewusst zu argumentieren und zieht damit Logan quasi die Schuhe aus. Er bekommt kein Weibchen, sondern eine kraftvolle Christin, die nicht für ihren Glauben kämpft, denn in dem steht sie sicher wie ein Fels. Nein, sie kämpft mit ihm für Gerechtigkeit, Frieden und vor allem Liebe und beweist dabei Mut und Stärke.

Ein unterhaltsamer und kluger christlicher Roman, der auch immer mal wieder für einen Lacher gut ist!

Veröffentlicht am 01.09.2019

Hope.- Hoffnung - Esperanza

Die andere Hälfte der Augusta Hope
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Ein Mädchen, das die Welt anders sieht als alle anderen: das ist Augusta, die eine Hälfte der Hope-Zwillinge. Auch ihre Schwester Julia hat eine andere Wahrnehmung, aber sie versteht sie wenigstens. Als ...

Ein Mädchen, das die Welt anders sieht als alle anderen: das ist Augusta, die eine Hälfte der Hope-Zwillinge. Auch ihre Schwester Julia hat eine andere Wahrnehmung, aber sie versteht sie wenigstens. Als Einzige.

Die Eltern sind liebevolle britische Kleinbürger, die bis zu einem bestimmten Punkt tolerant sind, aber nicht anders sein wollen als andere und bloß nicht zu viel Fremdes an sich heranlassen wollen. Das beginnt mit dem schwerbehinderten Sohn der Nachbarsfamilie, mit dem die Mädchen nicht spielen sollen und endet mit dem Brexit von dessen Durchbruch sie begeistert sind.

Aber da ist Augusta schon längst nicht mehr zu Hause, sondern in einem der so fremden Länder. Allerdings einem europäischen, einem, das die Eltern schon besucht haben. Nicht in Burundi, ihrem Lieblingsland, seitdem sie sieben Jahre alt ist. Einem, in dem die Eltern sie erreichen können, wenn sie wollen. Wollen sie?

Die Geschichte der Familie Hope wird aus Augustas Perspektive erzählt, doch es gibt einen weiteren Erzählstrang, in dem Parfait berichtet. Parfait, der aus einem fremden afrikanischen Land kommt und den es nach Spanien verschlagen hat.

Auf überaus unerwartete, ja eigenartige Art und Weise verweben sich die Geschichten der beiden Protagonisten, wenn auch erst zum Ende hin. Und sie lernen ebenso wie die Leser, warum es sich lohnt, die Hoffnung nicht aufzugeben.

Ich habe die erste Auflage der deutschsprachigen Ausgabe gelesen und mich sehr darüber geärgert, dass im Klappentext schon so viel Entscheidendes verraten wird. Das spielt sich nämlich erst im letzten Viertel des Romans ab. Mein Wunsch wäre, dass dies in späteren Auflagen geändert wird - die Leser werden dadurch viel gewinnen.

Ein ungewöhnlicher Roman über gewöhnliche und ungewöhnliche Menschen, der mich ab und zu sowohl in seinem Stil als auch in der Handlung sehr befremdete. Doch insgesamt habe ich ihn gern gelesen und vor allem die sperrige Augusta schätzen gelernt - kein Wunder, denn wir im August geborenen sollten zusammenhalten.

Wenngleich ich ihn auch den Juligeborenen ans Herz lege und es auch gut nachvollziehen könnte, wenn ein Leser, der in einem der restlichen zehn Monate geboren wurde, ihn sich zu Gemüte führt. Es lohnt sich allemal!

Veröffentlicht am 28.08.2019

Unter den Franzosen

Rheinlandbastard
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bzw. in ihrem Besatzungsgebiet befand sich das Rheinland nach dem Ersten Weltkrieg eine ganze Weile und die Ansichten der Bewohner des Gebietes dazu waren sehr unterschiedlich: die meisten Rheinländer ...

bzw. in ihrem Besatzungsgebiet befand sich das Rheinland nach dem Ersten Weltkrieg eine ganze Weile und die Ansichten der Bewohner des Gebietes dazu waren sehr unterschiedlich: die meisten Rheinländer waren dagegen und fühlten sich unterdrückt, es gab aber auch solche, die die Anwesenheit der westlichen Nachbarn durchaus schätzten: bspw. wegen deren "Savoir vivre", mehr noch allerdings aufgrund der Tatsachen, dass dadurch aufkeimende radikale politische Strömungen - nicht zuletzt die Anfänge des Nationalsozialismus - in Schach gehalten wurden.

Dem ehemaligen Polizisten Dieter Aurass ist mit seinem historischen Krimi "Rheinlandbastard" eine ganz besonders atmosphärische Schilderung der damaligen Zeit - die Handlung spielt im Jahr 1924 - gelungen. Er gewährt seinen Lesern einen Einblick in die Situation in Koblenz in der damaligen Zeit und die Situation ist eine heftige - es werden nacheinander mehrere Leichen französischer Soldaten aufgefunden, die brutal ermordet wurden. Was wohl dahinter steckt?

Nach kurzer Zeit sieht sich die französische Seite gezwungen, deutsche Kollegen mit ins Team zu nehmen und hier kommt Adalbert Wicker, ein junger deutscher Kommissar und "Star" des Krimis ins Spiel - eine wunderbare Figur, warmherzig und sonnig, dabei scharfsinnig und klug. Er ist keineswegs ein Feind der Franzosen, was ihm aber Mißtrauen von deren Seite keineswegs erspart - zumal er doch ein Fisternöllchen (wie man das in meinem Teil des Rheinlands, in Köln, nennt) mit einer französischen Krankenschwester hat. Wobei es mehr ist: die jungen Leute lieben einander aufrichtig und wünschen sich eine gemeinsame Zukunft in dieser gespaltenen Welt.

Nun, Adalbert Wicker und sein französischer Kollege, Didier Anjou - dieser ist aus mehreren Gründen keineswegs ein Freund der Deutschen - haben einige ausweglose Schleifen zu drehen, bevor sie doch noch die Kurve kriegen. Wobei das aus meiner Sicht ziemlich vorhersehbar, was die Lektüre des Krimis aber nicht weniger lohnenswert werden lässt.

Denn Dieter Aurass schreibt unterhaltsam, lehrreich, warmherzig und mit Humor. Ein Buch, das alle, die in der deutsch-französischen Kooperation in irgendeiner Form aktiv sind, unbedingt in die Hand nehmen sollten: allen voran Madame Merkel und Herr Macron!

Veröffentlicht am 11.08.2019

Eine Reise ganz, ganz weit in den Norden Europas

Insel der blauen Gletscher
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nämlich nach Spitzbergen macht der Leser dieses opulenten Romans - und noch viel mehr! Was dahintersteckt? Nun, die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen - zu Beginn des 20. Jahrhunderts und in der Gegenwart.

So ...

nämlich nach Spitzbergen macht der Leser dieses opulenten Romans - und noch viel mehr! Was dahintersteckt? Nun, die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen - zu Beginn des 20. Jahrhunderts und in der Gegenwart.

So gibt es gleich zwei Protagonistinnen: die junge Emilie, die wir 1907 im heimatlichen Elberfeld, heute Wuppertal antreffen, wo die Tochter eines Industriellen von einem interessanteren, abenteuerlicheren Leben träumt und schließlich tatsächlich als Teilnehmerin einer Gruppe von Forschern in Norwegen landet - allerdings muss sie dafür in die Rolle ihres jüngeren Bruders Max schlüpfen.

Auf der anderen Seite steht Hanna, die 2013 in Bayern von einem Tag auf den anderen vor den Trümmern ihres Ehelebens steht: ihr Mann Thorsten, mit dem sie zwei erwachsene Kinder hat, hat sie aus heiterem Himmel verlassen und sich mit einer jungen Gespielin auf eine einjährige Segeltour begeben. Auch sie zieht es nach Norwegen: sie entschließt sich, in ihren früheren Beruf als Reisereporterin zurückzukehren und nimmt einen Auftrag für einen Bericht über Spitzbergen an.

Der Leser wird pausenlos mit Sprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit konfrontiert - die Kapitel beleuchten abwechselnd die Geschicke von Hanna in den 2010ern und die von Emilie im Jahr 1907. Ein Wechsel, der durchaus gelungen ist. Vor allem über die Umstände, aber auch über den Zeitgeist, der vor dem 1. Weltkrieg herrschte, erfährt man so einiges. Auch der Kontrast der damaligen Strukturen und Einschränkungen für Frauen in Deutschland zur vergleichsweisen Freiheit eines männlichen &

34;Forscherlebens&

34; ist wirklich sehr gut, bildhaft und einfühlsam dargestellt.

Der Roman hätte aus meiner Sicht gut ein paar Figuren weniger haben können, um sich mehr auf die wirklich Wichtigen und deren Geschichten zu konzentrieren. Auch sonst fand ich, dass die Prioritäten an manchen Stellen ungünstig gesetzt waren. Für mich war der Teil um Emilie mit großem Abstand der interessantere, auf den ich mich aufgrund der wunderbar recherchierten, atmosphärisch geschilderten Details aus früheren Zeiten immer sehr gefreut habe. Hanna mit ihrem plötzlich - hier sprechen wir von einigen wenigen Tagen - erfolgten kompletten Lebenswandel hat mich eher irritiert. Zudem hätte mich das Schicksal und die Entwicklung einiger Figuren - Emilies fortschrittliche Tante Fanny und ihr Bruder Max, mit dem sie zeitweise die Identität tauschte, waren hier sehr vielversprechend - vor allem 1907 interessiert, dies wurde ein wenig unter den Tisch gekehrt.

Insgesamt aber ein packender und mitreißender Roman mit viel Herz, der Freunden und vor allem Freundinnen langer Schmökerabende herzlich zu empfehlen ist!

Veröffentlicht am 11.08.2019

Eine Reise nach Norwegen

Das Geheimnis der Fjordinsel
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macht die junge Rike aus Ostfriesland im Jahr 1980, nachdem sie nach dem Tod ihres geliebten Großvaters Fiete, bei dem sie aufgewachsen ist, Bahnbrechendes erfahren hat, das die Sicht auf ihre Familie ...

macht die junge Rike aus Ostfriesland im Jahr 1980, nachdem sie nach dem Tod ihres geliebten Großvaters Fiete, bei dem sie aufgewachsen ist, Bahnbrechendes erfahren hat, das die Sicht auf ihre Familie komplett verändert.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und so gibt es gleich zwei Protagonistinnen: die junge Norwegerin Johanne, der wir im Jahr 1926 in der Kleinstadt Horten begegnen und eben Rike.

Wie auch Rike muss Johanne gleich zu Beginn einen Todesfall verkraften und zwar den ihre Vaters, der für den Unterhalt der gesamten Familie aufkam. Rike muss nicht nur dessen Alkoholhandel regeln - ein schwieriges Unterfangen in Zeiten der teilweisen Prohibition in Norwegen - sondern auch die Familie zusammenhalten. Zudem erscheinen die Todesumstände des Vaters bald schon ziemlich undurchsichtig.

Vor allem im weiter zurückliegenden Erzählstrang gestaltet sich die Handlung ausgesprochen abenteuerlich - es geht um Schmuggelei und weitere hochkriminelle Delikte. Und natürlich wieder und wieder um die Liebe!

Der Leser wird durchgehend mit Sprüngen zwischen Gegenwart (also der Gegenwart im Roman) und Vergangenheit konfrontiert - die Kapitel beleuchten abwechselnd die Geschicke von Rike im Jahr 1980 und die von Johanne im Jahr 1926. Ein Wechsel, der durchaus gelungen ist. Vor allem über die Umstände, aber auch über den Zeitgeist, der in der Zwischenkriegszeit vor allem in Norwegen herrschte, erfährt man so einiges. Autorin Christine Kabus hat wie immer hervorragend recherchiert und versteht sich perfekt darauf, in ihren Romanen eine Atmosphäre zu Schaffen, die den Leser zeitlich und räumlich in andere Gefilde entführt.

Für mich waren die Prioritäten an mancher Stelle etwas unpassend gesetzt - zu gern hätte ich mehr über Rikes wundervollen ostfriesischen Großvater, den Kapitän Fiete erfahren und ebenso über Johannes loyale Schwester Dagny.

Doch das ist Kritik auf hohem Niveau: Insgesamt ist dies ein packender und mitreißender Roman mit viel Herz, der Freunden und vor allem Freundinnen langer Schmökerabende - und natürlich auch Norwegenfans - herzlich zu empfehlen ist!