Ein richtiger Pageturner
Das InstitutKurzbeschreibung
Ein Vorort in Minneapolis. Mitten in der Nacht werden die Eltern des zwölfjährigen Luke Ellis umgebracht und er selbst von den Tätern betäubt und entführt.
Als er wieder erwacht, befindet ...
Kurzbeschreibung
Ein Vorort in Minneapolis. Mitten in der Nacht werden die Eltern des zwölfjährigen Luke Ellis umgebracht und er selbst von den Tätern betäubt und entführt.
Als er wieder erwacht, befindet er sich in einem Institut, irgendwo in Maine.
Auch andere Kinder, die genau wie Luke paranormal veranlagt sind, befinden sich dort.
Einige verschwanden schon vor seinem Auftauchen nach etlichen Tests im Hinterbau. Und kehrten nie wieder zurück.
Lukes Gedanken an Flucht und sein Überlebenswille werden von Tag zu Tag stärker, doch noch nie gelang es jemanden aus dem Institut zu fliehen.
Meinung
Ich hätte nicht gedacht, dass ich bei Kings recht ausschweifenden Schreibstil mal von einem Pageturner rede aber ich finde, die Bezeichnung kommt diesem Roman sehr nah.
Die Geschichte, die hier erzählt wird, konnte mich aufgrund ihrer Tiefe vollkommen überzeugen und begeistern.
Horror- oder Schockmomente stellten sich bei mir zwar weniger ein, dafür aber eine spannende und auch fesselnde Handlung, die mich von Anfang bis Ende mitfiebern ließ.
Die Hauptfigur Luke ist nicht nur paranormal veranlagt, sondern auch hochintelligent und es war eine unglaubliche Freude, ihn in dieser Geschichte zu begleiten.
Während ich die Handlung nur selten richtig gruselig fand, war es die dichte Atmosphäre, die insbesondere über dem Institut schwebte, die mich so derart in ihren Bann zog.
So vergingen die über 750 Seiten wie im Flug, was bei mir eher ungewöhnlich ist, wenn es sich um dickere Bücher und sehr detaillierten Schreibstil handelt.
Hier passte es aber einfach, da die bildliche Beschreibung so gut gelungen war, dass es mir vorkam, ich wäre selbst in diesem Institut.
Das allein ist schon gruselig genug!
Was mich aber ebenfalls überzeugte, war die Zeichnung der Charaktere, wobei hier die Sympathie fast ausschließlich auf die Kinder lag.
Nicht nur Luke wuchs mir im Laufe der Geschichte ans Herz, sondern auch alle anderen Kinder.
Es gibt allerdings auch einen kleinen Kritikpunkt.
In dieser Handlung taucht eine für mich recht ungewöhnliche Berufsbezeichnung auf, die mich so irritierte und meinen Lesefluss immer wieder abbremste, dass ich zunächst glaubte, es handele sich um einen Übersetzungsfehler.
Nach einigen Recherchen vermute ich aber nun, dass diese Bezeichnung von dem englischen Begriff für "Aufwecker" abgewandelt wurde. Hier hätte ich gerne etwas mehr Hintergrundinformationen gehabt.
Nichts destotrotz gefiel mir der Roman bis zum Schluss, den ich persönlich ebenfalls sehr gelungen fand.
Fazit
„Das Institut“ ist für mich neben der „Bill Hodges-Trilogie“ eines seiner stärksten Werke der letzten Jahre.
Wieder einmal hat Stephen King es geschafft, mich mit einer außergewöhnlichen und fesselnden Geschichte zu überzeugen, die nicht nur spannend, sondern auch voller Tiefe ist.Ich bin gespannt was der Autor die nächste Zeit noch so veröffentlichen wird.