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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2019

Amüsant mit Witz und Humor

Heiliger Gummistiefel
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"Heiliger Gummistiefel" von Bea Berger, ist ein amüsant und durchgehen lustiger Unterhaltungsroman für humorvolle Lesestunden.

Susi Schniebel hat das Glück nicht gepachtet. Denn vom Freund betrogen, ...

"Heiliger Gummistiefel" von Bea Berger, ist ein amüsant und durchgehen lustiger Unterhaltungsroman für humorvolle Lesestunden.

Susi Schniebel hat das Glück nicht gepachtet. Denn vom Freund betrogen, der Job auf der Kippe stehend und mit einer landesweiten Blamage im Radio, braucht sie jetzt dringend Trost und Ablenkung.
Was könnte da besser helfen als sich zu betrinken?
Doch einen kompletten Filmriss später erwacht sie nicht nur total verkatert in einem Bus voller Senioren, sondern auch mit Peniskostüm wieder. Ausgerechnet in einem Karmeliterkloster irgendwo in der niederbayerischen Pampa, endet die Reise.
Doch die anfängliche Panik weicht schon schnell ihrer grossen Neugierde für die seltsamen nächtlichen Geräusche, die eindeutig aus dem Mönchstrakt stammen. Und was führt der gut aussehende Hausmeister Ben mit seinen dubiosen Telefonaten nur im Schilde? Eine Fülle an Fragen die Susi umbedingt nachgehen muss.

Schon zu Beginn wird man schnell in Susi Schniebels chaosträchtigem Leben voller Peinlichkeiten gezogen, fühlt sich gut unterhalten, kann an vielen Stellen lachen und schmunzeln. Auch die Charaktere sind mit viel Witz und Humor ausgearbeitet, die Abwechslungsreich für beste Unterhaltung gesorgt haben. Besonders Susi Schniebel, die allein schon durch ihren amüsant gewählten Nachnamen, ihrer tollpatschigen Art, sich immer wieder in Fettnäpfen und Blamagen katapultiert, hat mir oft beim lesen ein lächeln auf die Lippen zaubern können.
Doch obwohl es mit Suis Schniebel nicht langweilig wird, fand ich den Handlungsverlauf an einigen Stellen etwas zu überspitzt und überzogen ausgearbeitet. Natürlich lebt ein Unterhaltungsroman von dramatisierten Handlungssträngen und doch war es mir insgesamt zu viel.

Humorvoll, locker, leicht mit viel Situationskomik ist der Schreibstil von Bea Berger, der mich zügig durch die Kapitel führen und somit ein kurzweilig aber durchgehend amüsantes Lesevergnügen bescheren konnte. 

Insgesamt habe ich mich auf einer total humorvollen Ebene gut unterhalten gefühlt, konnte lachen und beherzt schmunzeln auch wenn einiges teilweise ziemlich überspitzt dargestellt wurde.
Lesenswert für jeden der gerne beim Lesen lacht oder zumindest ein schmunzeln auf dem Gesicht haben möchte.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Süsses Schnabeltierabenteuer

Rufus und sein Schnabeltier
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"Rufus und sein Schnabeltier" von Michael Engler, ist eine ganz liebenswert und warmherzig bebilderte Geschichte für Kinder zum Vorlesen.

Der kleine Rufus begegnet auf seinem Nachhauseweg dem altklugen ...

"Rufus und sein Schnabeltier" von Michael Engler, ist eine ganz liebenswert und warmherzig bebilderte Geschichte für Kinder zum Vorlesen.

Der kleine Rufus begegnet auf seinem Nachhauseweg dem altklugen Schnabeltier Sydney. Sie bemerken das sie eine Gemeinsamkeit haben, den beide wollen sie unbedingt nach Australien. Doch der erste Reiseversuch endet in der Betriebshalle des städtischen Busunternehmens und das, obwohl sie doch genau den Bus genommen haben, der am weitesten nach rechts unten fährt. Doch sie geben nicht auf und versuchen ihr Ziel auf dem Wasserweg zu erreichen. Das sie statt auf dem Ozean auf einem See landen, können sie nicht ahnen, aber die Freunde lassen sich nicht entmutigen. Wird es ihnen am Ende gelingen, per Flugzeug nach Australien zu fliegen?

Michael Engler hat mit seinen beiden Charakteren Rufus und Schnabeltier Sydney eine abenteuerreiche Geschichte entstehen lassen, die für Kinder unterhaltsam und spannend ausgearbeitet ist. Denn mit Sydney und ihren Eigenarten an Rufus Seite, die immer eine Idee hat von der sich Rufus gerne anstecken lässt, herrscht konstant Abwechslung und witzige Unterhaltung. Man kann schmunzeln, lachen das für Spass beim Vorlesen sorgt. Auch die Charaktere sind authentisch, liebenswert ausgearbeitet die man sich durch die vielen bunten Illustrationen auf den grossen Buchseiten gut vorstellen kann. 

Der Schreibstil von Michael Engler ist locker, leicht und kindgerecht einfach zum Vorlesen. Denn auch die Kapitel sind kurz, übersichtlich die durch viele bunte Bilder unterstrichen werden.

Eine süsse Schnabeltiergeschichte für Kinder zum Vorlesen.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Emil und sein grosses Abenteuer

Emil und die Kobolde
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“Emil und die Kobolde“ von Christopher Bünte, ist eine fabelhafte Koboldgeschichte, angelehnt an ein bekanntes Märchen.

Der junge Emil ist ein braver, gut erzogen aber stinklangweiliger Typ an dem bis ...

“Emil und die Kobolde“ von Christopher Bünte, ist eine fabelhafte Koboldgeschichte, angelehnt an ein bekanntes Märchen.

Der junge Emil ist ein braver, gut erzogen aber stinklangweiliger Typ an dem bis auf seine Knickerbockershose nichts besonders scheint. Vermutlich ist er sogar der langweiligste Junge in ganz Piefingen, der ausserdem von seinen Eltern einen Schlüssel um den Hals gehängt bekommt hat, da sie wenig Zeit für ihn haben. Doch als vier garstige Kobolde in sein Leben treten und in der Wohnung für jede Menge Chaos, Verwüstung und Unruhe sorgen ist Emil sichtlich beunruhigt. Denn seine Eltern geben ihm die Schuld für das angestellte Chaos, überlegen ihn zu einem Psychiater zu schicken oder schlimmer noch auf einer Autobahnraststätte auszusetzen. Das möchte Emil um jeden Preis verhindert und beschliesst etwas gegen die Eindringlinge zu unternehmen. Er sucht Rat bei der kleinen Ürmina, die im Komposthaufen im Garten wohnt und hofft das sie ihm weiterhelfen kann.

Christopher Bünte hat mit Emil einen eher unscheinbaren Jungen erschaffen, der mit dem auftauchen vier garstiger Kobolde nicht nur drei Prüfungen bestehen muss, sondern auch über sich hinauswächst. Angelehnt ist die Handlung an eine altbekannte Sage, die Thematisch in Richtung Comic und Fantasy geht. Denn neben den vier unruhestiftenden Kobolden, gibt es auch ein Irrlicht, bzw. eine gute Fee die im Komposthaufe im Garten hinter Emils Haus wohnt und ein alter mysteriöser Mann der magische Kräfte zu besitzen scheint.
Insgesamt sind die Charaktere aber sehr gut im Detail beschrieben, die man sich vor dem inneren Auge sehr bildhaft vorstellen kann. Auch der Verlauf der Handlung der die Sage des Rumpelstilzchen neu interpretiert nimmt verständlich und kinngerecht ihren Lauf. Die Geschichte lässt sich total gut vorlesen, denn man fühlt sich beim Vorlesen ein klein wenig wie ein Geschichtenerzähler, da man als Leser mehrfach angesprochen wird und die Geschichte somit einen persönlichen Touch bekommt. Auch fühlt man sich mit einbezogen, es werden Fragen offen dargelegt die man sich kurz vorher ebenfalls gestellt hat. Nur das Ende, das vielleicht auf eine mögliche Vorstellung schliessen lässt und Raum für eigene Interpretationen lässt, waren im Gesamten zu offen gehalten, das wir gerne beantwortet gehabt hätten.

Die Schreibweise ist zwar leicht, und locker aber anfangs doch etwas gewöhnungsbedürftig, an die man sich aber nach wenigen gelesenen Seiten schnell gewöhnt.
Obwohl der Erzählstil etwas altertümlich, leicht hochtrabend, geschwollen erscheint, passt die Erzählweise doch ganz gut zum Gesamtkonzept der Geschichte. Denn auch hier wird man in einem Erzählsprung in eine bereits vergangene Zeit, ins Jahr 1858 versetzt, wo Kaiser herrschten und in Schlössern residierten.

Insgesamt eine mitreisend und ganz liebevoll ausgearbeitete Geschichte mit Kobolden, einer Fee und einem Jungen auf der Suche nach sich selbst ist. Empfehlenswert für Kinder ab einem Lesealter von neun Jahren, zum Vor oder Selbstlesen, die gerne Fantasy und Comic mögen.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Humorvoller Unterhaltungsroman über die Alterspubertät

Du bleibst mein Sieger, Tiger
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"Du bliebst mein Sieger, Tiger" von Maxim Leo und Jochen Gutsch" ist ein humorvoller Unterhaltungsroman über Alterspubertät.

Es gibt Phasen im Leben die einfach unumgänglich sind, darunter zählt die schwierige ...

"Du bliebst mein Sieger, Tiger" von Maxim Leo und Jochen Gutsch" ist ein humorvoller Unterhaltungsroman über Alterspubertät.

Es gibt Phasen im Leben die einfach unumgänglich sind, darunter zählt die schwierige und verwirrende Zeit die auch als Alterspuperät  bezeichnet wird. Man sollte denken auch die Phase geht vorbei, doch die Wahrheit ist, es wird noch ein bisschen schlimmer. Denn jetzt beginnt Phase zwei, die fortgeschrittene Alterspuberät.
Weibliche Alterspubertierende wollen plötzlich das man sich als Paar neu entdeckt, Tango tanzt, zum Vegetarier oder sogar Veganer wird oder sie interessenrieren sich und besuchen einen Wildkräuterworkshop.
Männliche Alterspubertierende verblassen vor Neid der Teenagerfreunde ihrer Töchter, versinken in Nostalgie oder fahren zur Haartransplantation nach Osteuropa. Das tröstliche daran ist aber, umso mehr sich fortgeschrittene Alerspubertierende gegen das Alter wehren, umso lustiger wird es. 

Auf eine total humorvoll und lustige Art, schildert das Autorenduo Maxim Leo und Jochen Gutsch, die Lebensphase Alterspubertierender und Interpretiert diese anhand von witzigen Alltagssituationen. Um ehrlich zu sein habe ich mir noch gar keine Gedanken über diese Phase des Lebens gemacht, konnte aber beherzt lachen und schmunzeln. Denn geschildert werden die Erlebnisse aus der Sicht eines Alterspubertierenden die wie aus dem Leben gegriffen, authentisch und mit viel Selbstironie einfach nur zum lachen bringen.
Doch obwohl ich mich köstlich über die Situationskomik amüsieren konnte, wird es ab Mitte des Buches irgendwie etwas belehrend und schleppend, da ein Abschnitt mit "wertvollen" Tipps und Tricks für die Alterspubertät gewidmet wird. Unterhaltsam mit Niveau geschildert ja, aber für mich insgesamt ein etwas schleppend und zäher Abschnitt der nicht ganz zum Rest gepasst hat.
Gegen Ende hin werde jedoch die Lachmuskeln nochmals ordentlich strapaziert das mir wiederum sehr gefallen hat.

Der Schreibstil besticht durch schräge, total witzigen und locker, leicht durchgeknallte Abschnitte die sich fliessend lesen.

Insgesamt ein humorvolles Buch das mit viel Selbstironie, Witz und Situationskomik ein kurzweiliger Lesegenuss verspricht. Wer gerne beim lesen laut lacht, wird sich bei diesem Buch gut unterhalten fühlen.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Abwechslungsreich und geheimnisvolles Leseerlebnis

Auf leeren Seiten
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„Auf leeren Seiten“ von Melanie Bottke, ist ein insgesamt abwechslungsreich, witzig und rätselhafter Thrillerroman mit geheimnisvoll ausgearbeiteten Charakteren.

Jungautorin Bianca Steinkamp erhält die ...

„Auf leeren Seiten“ von Melanie Bottke, ist ein insgesamt abwechslungsreich, witzig und rätselhafter Thrillerroman mit geheimnisvoll ausgearbeiteten Charakteren.

Jungautorin Bianca Steinkamp erhält die Möglichkeit mit neun weiteren angehenden Autoren für eine Woche ein Schreibcamp zu besuchen. Abgeschottet im Nirgendwo bewohnen sie jeweils ein Cube und tauchen während Workshops in die Buchwelten der exzentrischen Künstlerseelen ein. Doch der Weg vom unbekannten Nobody zum Bestsellerautor fordert manchmal extreme Methoden, das für Bianca zum reinsten Abenteuer wird aber gleichzeitig auch eine Reihe an Rätsel aufwirft. Nichtsahnend befindet sich Bianca bereits als Spielfigur mitten in einem moralisch zwiespältigen Experiment. Höchste Zeit für sie die Hintergründe aufzudecken.

Melanie Botte entführt von Anfang an in eine geheimnisvoll, rätselhaft und ausgeflippte Welt angehender Künstler, die in exzentrischer Weise ihren Charakteren leben einhauchen. Allesamt ein Haufen aus schrägen und besonderen Figuren die die Handlung ausmachen, faszinieren und regelrecht an die Geschichte gefesselt. Sie sind authentisch und lebensnah beschrieben, mit denen man sich gut, wenn man sich auf die künstlerische Denkweise der Autoren  hineinversetzten und einlassen kann.
Aufgebaut ist die Handlung in zwei Erzählstränge die zum einen aus der Sicht der Jungautorin Bianka und zum anderen durch Theo erzählt wird. Dieser wiederum ist ein wahrer Sonderling um ihn nicht als Irren zu bezeichnen, der eine gewisse Faszination durch sein Tun und Handeln in mir auslösen konnte. Immer wieder hinterfragt man beim lesen einige Ereignisse die die Geschichte leicht mystisch aber interessant gestaltet und ist gespannt auf das zusammenfügen der Handlungsstränge.
Für mich nimmt die Handlung bis zum Schluss einen gänzlich unerwarteten Lauf, in der ich mich immer wieder durch falsch gelegte Fährten der Autorin in die Irre hab führen lassen, das in ein sonderbar und total mitreisendes Ende mündet. Bisher habe ich noch nichts vergleichbares gelesen, das an Abwechslung, Rätsel, Humor und Romantik alles in einem zu bieten hatte.

Total fliessend, locker und leicht empfand ich den Schreibstil von Melanie Botte, der mich zügig durch die Handlung führen konnte. Man liest Kapitel für Kapitel die eine angenehme Leselänge habe und mag gar nicht mehr aufhören zu lesen das mir total gut gefallen hat.
Doch obwohl die Handlung fesselt und eine gewisse Spannung birgt, war es für mich kein klassischer Thriller, da keine oder einfach zu wenig geballte Spannung und Nervenkitzel aufkommt. Wobei das Ende schlüssig, auflösend und Luft für eigene Gedanken lässt, ist es ingesamt ein abwechslungsreiches Leseerlebnis.

Insgesamt eine gelungen und abwechslungsreicher Unterhaltungsroman mit interessant ausgearbeiteten Charakteren der kurzweilig aber hohen Unterhaltungswert mit sich bringt.