Die letzten Tage des Friedens
Hauke Friederichs behandelt in Funkenflug den letzten Monat, bevor der zweite Weltkrieg ausbricht. Hierbei schildert er in neun Abschnitten die Aktivitäten, die damals in der Diplomatie Europas getätigt ...
Hauke Friederichs behandelt in Funkenflug den letzten Monat, bevor der zweite Weltkrieg ausbricht. Hierbei schildert er in neun Abschnitten die Aktivitäten, die damals in der Diplomatie Europas getätigt wurden um den Ausbruch eines Krieges zu verhindern. Sowohl in Deutschland als auch in England wurde hart daran gearbeitet, den Krieg doch noch zu vermeiden. In Deutschland durchaus im Wissen, dass ein solches Handeln jederzeit zu Haft oder im schlimmsten Falle zum Tode führen könnte.
Dem Leser wird im Laufe des Buches klar, dass keine der diplomatischen Versuche Hitler hätte aufhalten können, da dieser schon bei der Besetzung der Tschechoslowakei ein Jahr zuvor gerne die Wehrmacht eingesetzt hätte. Allerdings war das Einlenken der Sowjetunion und der Abschluss des Nicht-Angriffspaktes zwischen den beiden Ländern tatsächlich eher kriegsfördernd. Hier könnte man England und Frankreich wohl noch am ehesten vorwerfen sich nicht ausreichend um die Sowjets bemüht zu haben. Aber in Großen und Ganzen wird doch klar, dass Hitler nur eines wollte: den Krieg.
Der Schreibstil des Buches ist durchaus spannend, allerdings hätte ich mir noch mehr Passagen gewünscht, in denen die Manns, Einstein und andere, nicht in die diplomatischen Kreise eingebundenen Personen, zu Wort gekommen sind. So bleibt offen, ob es Katia Manns Eltern aus Deutschland geschafft haben und was Hans Scholl und seine Freundin bei Kriegsausbruch an der polnischen Grenze erlebt haben. Da hätte ich im Epilog doch noch ein Eingehen auf die im Buch geschilderten Vorkommnisse gewünscht.
Alles in allem war es ein sehr interessantes Buch, das zeigt, dass auch kurz vor dem Ausbruch des Krieges, die Hoffnung auf Frieden nicht aufgegeben wurde.