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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2019

Leider eine Enttäuschung...

The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind
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Meinung:
Also die Kurzbeschreibung bzw. die Idee dahinter hat mich sofort gefesselt, weil sie so perfide wie auch genial ist. Jeder kennt Kettenbriefe und -aufgaben, aber nicht in so einer Dimension. Mit ...

Meinung:
Also die Kurzbeschreibung bzw. die Idee dahinter hat mich sofort gefesselt, weil sie so perfide wie auch genial ist. Jeder kennt Kettenbriefe und -aufgaben, aber nicht in so einer Dimension. Mit dieser herausragenden Idee war es für mich eigentlich klar, dass dies ein super Thriller sein muss.

Leider habe ich mich da aber auf allen Ebenen getäuscht, denn ich fand die Geschichte leider nur bedingt spannend, zum Teil auch recht abgedreht und voll mit Klischees.

Aber fangen wir mal mit dem an, was ich ok fand. Das Buch ist in zwei Teile eingeteilt, bei Teil eins geht es um die Entführung, beim zweiten Teil dann um das danach. Jeder hat mit den Folgen dieser grauenhaften Entführung zu Kämpfen und man bekommt auch ein paar Einblicke zu den Hintergründen der Drahtzieher und Rachel möchte Rache.

Prinzipiell muss ich sagen, dass ich den ersten Teil noch ganz ok fand. Nichts Besonderes, aber ok und solide lesbar. Obwohl ich die Figuren recht oberflächlich und eindimensional fand, konnte ich schon irgendwie mit Rachel und Kylie mitfühlen und war gespannt, wie es weitergeht. Auch den moralischen Aspekt fand ich ganz gut dargestellt. Es war glaubhaft, dass man in so einer Extremsituation auch seine Werte vergisst und plötzlich Sachen macht, die man sich so nie zugetraut hätte. Ebenso fand ich das Prinzip der Kette grundsätzlich nachvollziehbar und realistisch dargestellt und gar nicht so unrealistisch und sehr erschreckend, dass solche Menschenketten wirklich funktionieren könnten.

Wirklich abgedreht wurde es für mich aber erst in Teil zwei. Da empfand ich den Schreibstil plötzlich als extrem kühl, wurde immer mehr von der Geschichte distanziert und konnte auch kaum noch Spannung spüren. Eigentlich wollte ich zwar schon wissen, wer und was genau hinter der Kette steckt, aber das, was ich erfahren habe, hat mir nicht gefallen. Und auch die Entwicklungen fand ich immer unglaubwürdiger. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr war ich versucht das Buch einfach abzubrechen. Am Ende hab ich die Seiten nur noch überflogen und war einfach froh, als es vorbei war.

Fazit:
Eine so geniale Grundidee wurde einfach in den Sand gesetzt. Dabei fand den moralischen Aspekt und das Konstrukt der Kette ganz gut dargestellt und Teil eins des Buches, der sich mit der Einführung beschäftigt hat, noch ganz solide und ok. Aber Teil zwei war ziemlich abgedreht, kaum spannend und für mich sehr kühl und distanziert erzählt. Da hat die Geschichte mich völlig verloren und ich war nur noch froh, wie es vorbei war. Deshalb bleiben am Ende leider auch nur die Enttäuschung und knappe 2 Sterne.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Wichtiges Thema, aber die Umsetzung war nicht meins...

Wicker King
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Die Aufmachung des Buches finde ich echt total toll. Nicht nur das gold-schwarze Cover mit den vielen Schnörkeln, sondern vor allem das Innenleben ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. Zum einen ...

Die Aufmachung des Buches finde ich echt total toll. Nicht nur das gold-schwarze Cover mit den vielen Schnörkeln, sondern vor allem das Innenleben ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. Zum einen weisen die Buchseiten einen Farbverlauf auf. Sind sie anfangs noch weiß, werden sie mit der Zeit immer dunkler, bis sie am Ende tiefschwarz sind. Diese Veränderung spiegelt den Inhalt der Geschichte gut wieder, denn je dunkler die Seiten sind, desto schlechter steht es um Jack. Zusätzlich gibt es auch während der Geschichte viele Bilder, Kritzeleien, Briefe und ähnliches, die das Buch sehr plastisch und lebendig machen.

Und auch das Thema an sich finde ich sehr wichtig und spannend. Ich arbeite selbst mit psychisch kranken Erwachsenen und habe schon einige akute Psychosen erlebt, deshalb war ich sehr gespannt, wie die Autorin dieses Thema umsetzten würde und vor allem, wie sie dieses schwierige Verhalten für den Leser greifbar machen würde.

Und genau daran ist „Wicker King“ für mich persönlich leider gescheitert.

Ich verstehe, wieso die Autorin diesen Weg gewählt hat, ihre Geschichte zu erzählen. Mit extrem kurzen und lange Zeit unzusammenhängenden Kapiteln, in denen oft überhaupt nichts passiert und die völlig aus den Kontext gerissen wirken und damit einfach verwirren. Diese Art der Darstellung stellt nämlich das abstrakte einer Psychose dar, aber dennoch bin ich damit überhaupt nicht warm geworden.

Ich fand es einfach nichtssagend, ja sogar lange Zeit einfach langweilig, weshalb ich auch mal ein paar Seiten übersprungen und gefühlt nichts verpasst habe. Wenn sich mal etwas anbahnen würde, dann ist das Kapitel vorbei und man bleibt seinen eigenen Gedanken oder Andeutungen dazu überlassen. Die verwendete Jugendsprache fand ich hier schon passend, aber der Schreibstil konnte mich einfach nicht einfangen.

Das gleiche gilt für die Charaktere. Sie bleiben einfach total flach und unnahbar. Ich konnte Jacks Veränderung zwar mit dem Kopf verstehen, aber nicht im Geringsten nachfühlen. Bei Augusts Umgang mit Jacks Erkrankung war es eher das Gegenteil. Ich konnte es zu einem gewissen Teil nachfühlen, aber finde es doch schlimm, wie weit er es hat laufen lassen, auch trotz ihrer großen Freundschaft. Die Co-Abhängigkeit, auf die Autorin hinaus will und die sie im Nachwort extra nochmal hervorhebt, ist definitiv deutlich geworden, aber zum Großteil schon echt auf eine sehr gefährliche Art beschrieben, die ich von der Massage her nicht ganz gut finde, vor allem eben für die Zielgruppe der Jugendlichen.

Fazit:
Ein interessantes und wichtiges Thema und eine tolle und detailreiche Aufmachung des Buches, aber leider war die Umsetzung der Geschichte nicht meins. Ich kann die Intention der Autorin verstehen, bin aber mit der besonderen, so verworrenen und langweiligen Erzählweise überhaupt nicht klar gekommen, konnte keine Verbindung zu den Figuren aufbauen und finde es teilweise nicht gut, wie in „Wicker King“ mit dem Thema der Psychosen umgegangen wird. Deshalb kann ich am Ende nicht mehr als solide 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Ok für zwischendurch, muss man aber nicht gelesen haben

Liebe macht lustig
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Meinung:
Eigentlich lese ich ganz gerne mal einen typischen Frauenroman und dieser hier verspricht eine ganz interessante Geschichte. Denn der Großteil des Buches handelt von einem katastrophalen Urlaub, ...

Meinung:
Eigentlich lese ich ganz gerne mal einen typischen Frauenroman und dieser hier verspricht eine ganz interessante Geschichte. Denn der Großteil des Buches handelt von einem katastrophalen Urlaub, bei dem man eigentlich nur Mitleid mit den Charakteren haben muss. Außerdem wird im Laufe des Romans deutlich, dass alle Figuren so ihre Probleme mit der Liebe und / oder ihren Ehepartnern haben. So ist der Autorin der Beginn der Handlung auch wirklich gut gelungen. Man wird mit viel Humor mit den Protagonisten bekannt gemacht und lernt Beth und Clare etwas genauer kennen, wobei die beiden so unterschiedlichen Frauen auch gleich sympathisch wirken.

Auch die Reise, das Kennenlernen der Anderen, teilweise ziemlich skurrilen und besonderen Gäste, sowie die Ankunft im „Schloss“ ist abwechslungsreich, spannend und auch manchmal witzig beschrieben. Man kann sich dabei sehr gut in die jeweilige Situation hineinversetzen und auch über die witzigen Stellen schmunzeln.
Doch nach ca. einem Drittel des Buches wendet sich das Blatt. Zwar entwickelt sich die Geschichte weiter, jedoch ist die Handlung danach etwas langweilig, sowie ziemlich abstrakt und wirkt oft künstlich.
Der Schreibstil ist dabei relativ flüssig, so dass sich das komplette Buch, trotz der Schwächen sehr zügig lesen lässt. Doch hat er auch nichts Besonderes.

Die Protagonisten sind ausführlich beschrieben, besitzen Ecken und Kanten und sind größtenteils glaubwürdig und sympathisch. Die vielen teilweise echt skurrilen Nebencharaktere besitzen einen gewissen Charme und bringen noch etwas Leben in das Buch. Aber manchmal ist es schon etwas Zuviel des Guten… Z. B. Ein katholischer Priester, der in seinem Urlaub das Priesteramt vorrübergehend ablegt, fremde Frauen nach Strich und Faden verführt und dabei auch ziemlich unorthodoxe Ratschläge gibt.
Dahingegen kommen manch andere der Nebencharaktere leider etwas zu kurz. Sie werden immer nur am Rande erwähnt und bleiben dabei einfach zu blass.

Fazit:
Ein Buch das man ganz gut zwischendurch lesen kann, aber man nicht unbedingt gelesen haben muss, da die Handlung leider nach dem ersten Drittel des Romans stetig schlechter wird und dabei künstlich wirkt. Da sich das Buch trotzdem echt zügig lesen lies, bereue ich zwar nicht, dass ich es gelesen habe, aber es wird mir wohl auch nicht lange in Erinnerung bleiben. Am Ende reicht nur für 2 Sterne

Veröffentlicht am 07.09.2019

Gute Idee, aber leider....

An und für dich
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Meinung:
Der Klappentext und auch das Cover versprechen eigentlich einen Roman ganz nach meinem Geschmack.
So beginnt das Buch auch als typischer Frauenroman und lässt einen ganz gut in die Geschichte ...

Meinung:
Der Klappentext und auch das Cover versprechen eigentlich einen Roman ganz nach meinem Geschmack.
So beginnt das Buch auch als typischer Frauenroman und lässt einen ganz gut in die Geschichte einsteigen. Dahingehend fand ich zwar Greg schon von Beginn an etwas unsympathisch und Saffys Reaktionen etwas übertrieben, aber das muss ja noch nicht viel heißen. Vor allem Conor und Jess sind mir gleich ans Herz gewachsen.

Es wird nach jeder Seite deutlicher, dass es sich bei „An und für dich“ in meinen Augen weder um eine reine Liebesgeschichte, noch um typische Frauenliteratur handelt. Das Buch erzählt von Liebe, Freundschaft, Überraschungen, Krankheit, Veränderungen und Problemen. Also alles in allem eigentlich ein sehr weitreichender Mix, welcher der Geschichte auch Tiefgang verleiht. Auch die teilweise relativ überraschenden Wendungen des Romans bringen frischen Wind in die Story und tragen ihren Teil zu diesem ungewöhnlichen Buch bei.

Das klingt ja alles erst einmal gar nicht so schlecht, doch leider hatte ich das große Problem, dass mir die Charaktere fast alle im Laufe des Romans immer unsympathischer wurden. Das ging leider soweit, dass ich mich öfters richtig über die Aussagen und Handlungen der einzelnen Charaktere geärgert habe und diese „Wut“ dann über mehrere Seiten hinweg meinen Lesespaß beeinträchtigt hat. So wurde meine Abneigung gegen Greg und Saffy immer größer, Conor entwickelt sich vom liebenden Vater und Freund zu einem Idioten, der nur, weil er einmal recht haben möchte, beinahe seine langjährige Beziehung aufs Spiel setzt. Die Einzige von den Hauptcharakteren, die mir (bis auf ein paar kleine Ausnahmen) das ganze Buch über sympathisch war und deren Handlungen ich zumindest fast immer nachvollziehen konnte, war Jess. Von den Nebencharakteren fand ich, nach anfänglichen Bedenken, Joe und Liam echt toll.

Hinter der Handlung selbst, konnte ich zumindest eine gute Idee und viel Arbeit entdecken. Die Bemühungen überraschende Elemente in die Geschichte einzubauen und den Roman dadurch undurchsichtiger zu machen, sind Frau Griffin auch ganz gut gelungen. Jedoch konnte mich die Handlung selbst (eben in Verbindung mit der Antipathie zu den meisten Charakteren) trotz manch guter Ideen, in der Umsetzung nicht für sich gewinnen.

Der Schreibstil ist größtenteils ansprechend. Allerdings zieht sich das Buch teilweise etwas in die Länge und ein paar weniger Seiten hätten wahrscheinlich nicht geschadet.

Fazit:
Die Autorin hat mit ihrem Erstlingswerk ein ausgefallenes Buch geschaffen, das sich durch seine Vielschichtigkeit von den üblichen Frauenromanen unterscheidet. Leider konnte ich den Charakteren und ihren Handlungen vermehrt wenig abgewinnen, weswegen mein Lesespaß oft getrübt wurde. So kann ich leider nicht mehr als 2 von 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Gute Ansätze, aber viele Sachen haben mich auch gestört...

Nevernight
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Meinung
Das ganze Marketing zu Teil 2 und auch das Grundthema mit den Assassinen hat mich irgendwie angesprochen und manchmal mag ich düstere und blutige Geschichten ganz gern. So war ich sehr gespannt, ...

Meinung
Das ganze Marketing zu Teil 2 und auch das Grundthema mit den Assassinen hat mich irgendwie angesprochen und manchmal mag ich düstere und blutige Geschichten ganz gern. So war ich sehr gespannt, was mich in diesem Auftaktband erwartet.

Leider muss ich sagen, dass der Einstieg in die Geschichte denkbar schlecht gewählt ist. Die Welt ist sehr komplex, das an sich ist ja nichts schlimmes, aber die ganzen verwirrenden Zeitsprünge haben es mir sehr schwer gemacht, einen Zugang zu finden. Dabei ist die Welt an sich recht interessant. Sie ist an das frühere Rom angelehnt und es gibt einige lesenswerte Ideen. Da die Welt aber auch so komplex ist, hab ich mich durchgängig etwas schwer getan, der Geschichte immer gänzlich zu folgen. Ich höre meine Hörbücher zumeist nebenbei und das ist bei diesem hier wirklich schwer möglich.

Auch der Schreib- bzw. Erzählstil an sich, ist sehr gewöhnungsbedürftig, da er oft sehr derb, direkt, düster und aggressiv ist. Gleichzeitig aber auch so ausschweifend, wiederholend und oft auch irgendwie wirr. Aber auch mit viel schwarzem Humor und Mystik.

Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler, der die Handlung schildert, sich aber oft auch mit eigenen Worten einschaltet. Dies geschieht durch Einschübe, die in der Printversion wohl als Fußnoten dargestellt werden. Diese Einschübe fand ich anfangs noch ganz witzig und interessant, mit der Zeit wurden es aber einfach viel zu viele und sie haben mich auch immer wieder aus der Geschichte gerissen. Und beim Hörbuch hat man eben auch nicht die Möglichkeit die Fußnoten einfach zu ignorieren.

Der Hörbuchsprechen Robert Frank macht einen guten Job. Ich fand seine etwas hohe Stimme anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit hab ich mich gut daran gewöhnt und fand sie auch sehr passend zum Genre und zur Atmosphäre.

Am Ende ist dann auch noch etwas Spannung aufgekommen, da es doch einige unerwartete Wendungen gab, die ich aber zum Teil doch auch etwas übertrieben fand.

Fazit
Es fällt mir schwer eine Bewertung abzugeben. Lange habe ich überlegt, aber auch mit mehr Zeit wurde es nicht leichter oder eindeutiger. Es gab einige gute Ansätze und Ideen, aber auch ganz viele Sachen, die mich einfach gestört und die mich mit der Geschichte nicht haben warm werden lassen. Auch wenn mich das Ende zwar noch ein bisschen versöhnt hat und ich deshalb auch zu Teil 2 gegriffen habe, kann ich aber aufgrund der vielen Schwierigkeiten doch nicht mehr als gute 2 Sterne vergeben.