Profilbild von Stampelchen

Stampelchen

Lesejury Star
offline

Stampelchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stampelchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2019

Mehr als eine seichte, jugendliche Liebesgeschichte

Halva, meine Süße
0

Meinung:
Die Autorin hat mit „Halva, meine Süße“, wirklich ein interessantes Buch geschaffen, denn sie verpackt ein brisantes, aber leider immer noch relevantes Thema in eine Liebesgeschichte. So hat mich ...

Meinung:
Die Autorin hat mit „Halva, meine Süße“, wirklich ein interessantes Buch geschaffen, denn sie verpackt ein brisantes, aber leider immer noch relevantes Thema in eine Liebesgeschichte. So hat mich das Buch nach dem Beenden erst einmal völlig sprachlos und emotional erregt zurückgelassen. Denn die flüssige und passende Sprache, sowie der hohe emotionale Anteil reißen den Leser mit und lassen ihn nicht mehr los. Die Geschichte fliegt nur so dahin und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Dementsprechend gefällt mir Fr. Alpstens Herangehensweise an den Roman sehr gut, denn sie führt den Leser gefühlvoll und geschickt in die Geschichte ein. Man erhält dabei einige interessante Informationen über den Iran und die Umstände dort, ohne dass es zu überladen oder vorurteilbehaftet wirkt. Durch den Prolog kann sich der Leser auch schon denken, was genau der Preis war, damit die Familie nach Deutschland fliehen konnte. Die Autorin stellt auch das normale Leben der Familie anschaulich vor. Man merkt dabei, dass sie ihre iranischen Wurzeln nicht vergessen, sich aber dennoch in das deutsche Leben integriert haben.

Doch leider wird diese positive Darstellung später, vor allem gegen Ende des Romans, wieder zunichte gemacht. Halvas Vater beruft sich im Roman auf seine Ehre, aufgrund dessen er das damalige Versprechen halten muss. Auch wenn ich dieses Ehrgefühl von ihm nicht selbst fühlen kann, konnte ich zumindest nachvollziehen, dass er sein Wort gegenüber seinem Retter und Freund nicht einfach komplett brechen kann. Doch der Weg, den die Geschichte ab diesem Zeitpunkt nimmt, war irgendwie falsch.
Denn ab diesem Zeitpunkt war es für mich teilweise grenzwertig für manche Entscheidungen und Handlungen Verständnis aufzubringen. Doch die Nachvollziehbarkeit hört für mich spätestens dann auf, als die Sache endgültig eskaliert. Mudi und sein Vater rasten komplett aus und auch die Reaktion von Halvas Mutter passt einfach nicht in das Bild, dass ich vorher von ihnen vermittelt bekommen habe. Außerdem wurden dadurch die Vorurteile, die eh oft gegen Menschen mit muslimischem Hintergrund bestehen, irgendwie noch bestätigt. Dies finde ich sehr schade und ich glaube auch nicht, dass dies das eigentliche Ziel der Autorin war.

Die Charaktere sind alle, zumindest bis zum Zeitpunkt der Eskalation, glaubhaft beschrieben. Dabei ist auch Halvas Tante Miryam eine interessante Figur. Aber vor allem Halva und Kai bekommen im Laufe des Romans immer mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit. Auch wenn sich für mich persönlich die Liebesgeschichte etwas zu schnell entwickelt hat bzw. durch die Ereignisse zu schnell entwickeln musste, kann ich mich in die beiden hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

Besonders Halva ist eine sehr liebevoll gestaltete Protagonistin. Sie benötigt zwar sehr lang, bis sie wirklich versteht was vor sich geht, aber das ist in ihrer unbeschwerten und verliebten Art sehr glaubhaft. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, als sie um ihre Liebe und vor allem um ihre Freiheit und Zukunft kämpft und sich den alten, überholten Traditionen nicht beugen will. Auch ihr innerer Konflikt zwischen ihren eigenen Wünschen und der Liebe zu ihrer Familie sind authentisch dargestellt…. Zumindest bis zum letzten Kapitel. Hier konnte ich ihre Entscheidung einfach nicht verstehen. Selbst unter den vorher genannten Hintergründen, war mir das einfach unverständlich und somit hat das Buch für mich leider überhaupt kein befriedigendes Ende. Da muss man ja schon fast auf einen Nachfolger hoffen. Zumal dieses Verhalten einfach nicht zu der kämpferischen Halva, die der Leser im restlichen Roman kennenlernen durfte, passt.

Fazit:
Obwohl ich die Umsetzung von „Halva, meine Süße“ ab der 2. Hälfte des Romans teilweise kritisch sehe, hat es Fr. Alpsten doch geschafft, mich emotional zu fesseln. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, konnte es bis zum Ende kaum noch aus der Hand legen und vor allem habe ich auch danach noch längere Zeit darüber nachgedacht. So vergebe ich trotz der Kritikpunkte gute 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Denn, hinter diesem Roman steckt auf jeden Fall mehr, als nur eine seichte, jugendliche Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 07.09.2019

leicht, gefühlvoll und fesselnd

Herbsttagebuch
0

Meinung:
Obwohl ich den 1. Teil Glückskekssommer (bisher) nicht kenne, habe ich gut in die Geschichte gefunden. Frau Hohlfeld liefert alle nötigen Informationen um auch dem Neueinsteiger in Rosas Welt ...

Meinung:
Obwohl ich den 1. Teil Glückskekssommer (bisher) nicht kenne, habe ich gut in die Geschichte gefunden. Frau Hohlfeld liefert alle nötigen Informationen um auch dem Neueinsteiger in Rosas Welt genügend Wissen mit an die Hand zu geben, damit er sich gut in der Geschichte zurecht finden kann.

Die Idee mit dem Tagebuch hat mir gut gefallen, ich mag Familiengeheimnisse sehr gerne und fand es auch irgendwie toll, dass zwischen Augusta und Rosa so viele Parallelen offensichtlich werden.

Die Charaktere, allen voran Rosa sind der Autorin wirklich gut gelungen und alle für sich kleine, aber besondere Unikate. Sie sind ausdrucksstark, facettenreich und wirken einfach lebendig. Rosa ist eine leicht quirlige, aber total sympathische Persönlichkeit. Ihre Gedanken und Handlungen sind immer glaubhaft und wenn ich sie auch nicht alle gut geheißen habe, konnte ich sie zumindest immer nachvollziehen. Auch wenn sie Fehler macht und dabei andere verletzt, kann man ihr trotzdem nicht wirklich böse sein, denn sie macht dies nicht aus Boshaftigkeit, sondern handelt manchmal einfach etwas zu arglos.

Der Schreibstil ist flüssig, aber eher einfach gehalten, was mir zu Beginn eher etwas kritisch ins Auge fiel. Jedoch ist mir das nach den ersten paar Seiten kaum noch aufgefallen. Die Geschichte um Rosa und vor allem auch Augusta ist mit einer guten Mischung aus Liebe, Freundschaft, Humor, Geheimnissen und Dramatik ausgestattet und hat mich so in seinen Bann gezogen, dass die Seiten einfach nur so dahin geflogen sind. Rosas Turbulenzen sind so anschaulich beschrieben, dass der Leser die Geschichte bildhaft vor seinem geistigen Auge mitverfolgen kann.

Vor allem das Ende hat mir richtig gut gefallen. Frau Hohlfeld bringt nochmal richtig Spannung und sogar manch unerwartete Wendungen in das Buch.

Fazit:
Herbsttagebuch ist ein leichter, gefühlvoller und fesselnder Roman mit liebevoll gestalteten Protagonisten. Vor allem nach dem Lesen der letzten Seiten macht er Lust auf mehr, so dass Glückskekssommer und auch den 3. Teil der Reihe, sehr weit in die engerer Leseauswahl gerückt sind. Herbsttagebuch bekommt von mir sehr gute 4 von 5 Sternen und eine deutliche Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Gefühlvoll, anschaulich und unglaublich spannend...

Tote Mädchen lügen nicht
0

Meinung:
Die Idee hinter diesem Roman hat mich sofort angesprochen, weshalb ich richtig gespannt auf dieses Buch war.

Clay ist ziemlich verwirrt, als er diese Kassetten bekommt, vor allem dass er einen ...

Meinung:
Die Idee hinter diesem Roman hat mich sofort angesprochen, weshalb ich richtig gespannt auf dieses Buch war.

Clay ist ziemlich verwirrt, als er diese Kassetten bekommt, vor allem dass er einen Anteil an Hannahs Selbstmord tragen soll, belastet ihn sehr. Er kann es sich nicht erklären und ist dementsprechend aufgewühlt und will dem Geheimnis auf die Spur kommen. Deshalb macht er sich gleich nach Erhalt der Kassetten auf den Weg Hannahs Karte abzulaufen um dadurch die Geschehnisse besser zu verstehen.

Auf den Kassetten beschreibt Hannah ausführlich und eindrucksvoll die wichtigsten Ereignisse ihre letzten Jahre, beginnend durch ihren Umzug in die Stadt, bis zu der Zeit kurz vor ihrem Tod. Dadurch bekommt Clay nochmal einen anderen Einblick in die Ereignisse, von denen er viele bereits kennt, aber anders wahrgenommen hat. Bestimmte Personen, Handlungen und Zusammenhänge, die ihm bisher als nebensächlich erschienen waren, bekommen so eine ganz andere Bedeutung. Langsam beginnt er zu verstehen, wie Hannah sich gefühlt hat und was sie zu diesem endgültigen Schritt getrieben hat.

Die Geschichte wird zum einen aus der Sicht von Clay und zum anderen durch das Abspielen der Kassetten aus Hannahs Sicht erzählt. So sind die Kassettenerzählungen von Hannah zur besseren Abgrenzung in Kursivschrift, die restliche Geschichte in normaler Schrift geschrieben. Jedoch hatte ich trotz dieser Orientierungshilfe oft Probleme mit den häufigen und unangekündigten Perspektivenwechseln. Vor allem wenn ich das Buch nach einer Lesepause immer wieder neu zur Hand genommen habe, brauchte ich eine Weile bis ich wieder in die Geschichte hinein fand.
Doch trotz dieses Kritikpunktes gefällt mir der Schreibstil des Autors außerordentlich. Er versteht es seinen Charakteren eine glaubwürdige Tiefe zu verleihen und den Leser völlig in den Bann der Geschichte zu ziehen. Obwohl Hannah die Ereignisse ziemlich ausführlich beschreibt, bleibt der Spannungsbogen doch immer erhalten.

So kann sich der Leser mit den Charakteren identifizieren. Man versteht, wie geschockt Clay ist, als er erfährt, dass er eine Teilschuld an Hannahs Tod tragen soll. Auch seine Erwartungshaltung, als er jedes Mal eine neue Kassette einlegt und ein neuer Name genannt wird, geht auf den Leser über. Hannah ist sehr gefühlvoll beschrieben. Der Leser erlebt durch die detailgenaue Beschreibung prägende Momente aus ihrem Leben mit und kann ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Folglich kommt der Leser zwar (hoffentlich) zu einem anderen Endergebnis als Hannah (das dies alles kein wirklicher Grund für einen Selbstmord ist), jedoch kann ich verstehen, dass das alles ziemlich belastend für sie war.

Auch wenn es sich hierbei eigentlich um ein Jugendbuch handelt, so ist es für ältere Leser durchaus empfehlenswert. Denn die Thematik des Buches kann auf alle Altersklassen übertragen werden. So wird dieses immer brisante Thema des Selbstmords auf eine neue, durchgängig spannende, aber auch zum Nachdenken anregende Weise dargestellt.

Fazit:
Jay Ashton gelingt mit „Tote Mädchen lügen nicht“ ein richtig gutes Erstlingswerk. Er schreibt gefühlvoll, anschaulich und unglaublich spannend. Leider muss ich durch die vielen Perspektivenwechsel, welche mich oft etwas verwirrt haben, einen Stern abziehen. Dennoch ist das Buch zu Recht ein Bestseller geworden und bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Zwar nicht Frau Gier's Bester, aber dennoch ein guter und lustiger Roman

In Wahrheit wird viel mehr gelogen
0

Meinung:
Frau Gier schafft es mit 'In Wahrheit wird viel mehr gelogen' wieder einmal, ein tragisches Thema auf lustige Weise aufzuarbeiten. Carolins Seelenschmerz wird vor allem zu Beginn des Romans sehr ...

Meinung:
Frau Gier schafft es mit 'In Wahrheit wird viel mehr gelogen' wieder einmal, ein tragisches Thema auf lustige Weise aufzuarbeiten. Carolins Seelenschmerz wird vor allem zu Beginn des Romans sehr deutlich. Sie hasst jeden, empfindet alle Menschen um sich herum nur noch als Idiotien und kann nur noch daran denken, dass Karl tot ist. Trotzdem verfällt der Leser dabei nicht in eine Trauerstimmung, sondern wird durch Carolins starken Sarkasmus, sowie den schwarzen Humor auf witzige Art durch die Geschichte geführt. Und dies auch ohne, dass es unpassend oder aufgesetzt wirkt.

Der Schreibstil von Frau Gier ist wieder einmal göttlich. Die Autorin setzt Wortspiele, Sarkasmus und Humor geschickt ein, so dass man beim Lesen oft lachen muss. Aber im Gegensatz dazu schafft sie auch geschickt platzierte Stellen, die zum Nachdenken anregen sollen.
So flechtet Frau Gier viele bekannte Vorurteile in ihren Roman ein, und greift diese unterschwellig an. Hierbei möchte ich ein Beispiel anführen, nämlich die Tatsache, dass wir Menschen oft zu Notlügen greifen, oder etwas verschweigen, weil wir der Meinung sind, dass es in dem Moment die bessere Option ist. Jedoch endet dies zumeist mit noch viel größeren Problemen, als wenn man gleich die Wahrheit gesagt hätte. So verschweigt Carolin im Roman auch ihre vielen Begabungen, doch als es später doch heraus kommt, beschimpft sie ihr Ex-Freund (auch später noch) als notorische Lügnerin. Der Leser kommt ins Grübeln und erkennt Parallelen zu bekannten Situationen.

Die Charaktere sind wie immer leidenschaftlich beschrieben und besitzen ausreichend Tiefe, sowie Ecken und Kanten, um glaubwürdig zu sein.
Leider konnte ich mich dieses Mal nicht vollkommen mit der Protagonistin Carolin identifizieren. Obwohl sie durchaus sympathische Seiten hat, war sie mir teilweise etwas zu überheblich. Dieses Gefühl hatte ich zwar wirklich nur an sehr wenigen Stellen, aber es genügt um den Roman als etwas schlechter wie meine bisher gelesenen Gier-Romane zu empfinden und dem Roman dadurch ein Buchherz abzuziehen.
Die Nebencharaktere hingegen sind alle gut gelungen. So musste ich bei den Therapiesitzungen einfach immer nur den Kopf schütteln und mich fragen, wie es diese Dame jemals zur Therapeutin geschafft hat.

Besonders gut gefallen mir auch noch die Zitate, welche jedes Kapitel einleiten. Die Zitate beziehen sich jeweils aufs nachfolgende Kapitel und enthalten manchmal auch Anmerkungen von Carolin. Ich fand viele gut und passend gewählt, und eines welches mir mit am besten gefallen hat lautet:
'Glück ist etwas, das man zum ersten Mal wahrnimmt, wenn es sich mit großem Getöse verabschiedet.' ( Marcel Achard S. 51)

Fazit:
"In Wahrheit wird viel mehr gelogen" ist zwar nicht Frau Gier's Bester, aber dennoch ein guter und lustiger Roman, in dem der Humor, trotz des tragischen Theams, nicht zu kurz kommt. Es bekommt von mir 4 sehr gute Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Toll, aber unbefriedigendes Ende

Blutrote Lilien
0

Cover und Aufmachung:
Der Schutzumschlag ist mit verschiedenem Blätterwerk und Ranken, sowie auch einigen Blutstropfen verziert. Es entsteht ein stimmiger Gesamteindruck welcher zur Geschichte passt. Auch ...

Cover und Aufmachung:
Der Schutzumschlag ist mit verschiedenem Blätterwerk und Ranken, sowie auch einigen Blutstropfen verziert. Es entsteht ein stimmiger Gesamteindruck welcher zur Geschichte passt. Auch im Buch ist jede Seitenzahl ist mit einem Blattornament versehen und jedes neue Kapitel wird durch einen Vogeldruck eingeleitet. Schon alleine das peppt das Buch in Sachen Gestaltung ziemlich auf. Das Highlight jedoch ist ein Brief in Pergamentoptik, welcher sogar durch ein Siegel verschlossen wird. Der Inhalt des Briefes wird erst durch die Geschichte verständlich, aber das schadet nicht im Geringsten. Es ist eine schöne Idee, die ich gerne wohlwollend erwähne.

Meine Meinung:
Mit 'Blutrote Lilien' ist der Autorin ein sehr schöner historischer Jugendroman gelungen. Der Fakt, dass die Geschichte in einem wahren Kontext spielt und sich dabei auf reale Personen und Hintergründe stützt macht dies noch deutlicher und verleiht noch mehr Glaubwürdigkeit.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, das Buch lässt sich trotz manch französischer Wörter schnell lesen. Auch der teils amüsante Erzählstil der Ich-Erzählerin hat die richtige Mischung. Er wirkt locker und erzeugt manchmal ein Schmunzeln, aber passt durchaus zu der Zeit und wirkt nicht aufgesetzt oder zu modern.
Charlotte ist zu Beginn ein naives Mädchen, welches mit den Anforderungen am Hof nicht wirklich gut zurecht kommt, doch im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich trotz aller Widrigkeiten zu einer starken Persönlichkeit, welche ihre eigene Meinung vertritt. Ihre Gefühle und Handlungen sind sehr authentisch und wecken die Sympathien des Lesers.
Aber auch einige Nebencharaktere sind gut gelungen. So vor allem Angoulevent, der König der Spielleute und Diener des Prinzen Condé. Er schafft es mit seiner besonderen Art in den verschiedensten Situationen Charlotte aufzuheitern und auch den Leser zu beeindrucken.
Zunächst ist die Handlung noch ziemlich vorhersehbar, je weiter die Geschichte aber voranschreitet bessert sich dies etwas. Die Liebesgeschichte ist unterschwellig präsent, spielt aber eher nur eine Nebenrolle, was dem Buch aber auch überhaupt nicht schadet.
Die Altersempfehlung für Jugendliche von 13 ' 16 Jahre ist gut gewählt, jedoch ist die Geschichte auch für Junggebliebene Erwachsene durchaus reizvoll.
Doch nun muss ich leider auch noch etwas bemängeln. Nachdem sich die Autorin auch öfters Zeit für eine anschauliche Beschreibung der Nebensächlichkeiten (z. B. Der Kleider) genommen hat, überraschen die letzten 50 Seiten nur noch. Es geschieht so viel gleichzeitig und nichts wird wirklich ausführlich erklärt. Das Ende selbst kommt einfach viel zu abrupt und ist unvollständig. Zuerst war ich der Meinung, dass es wohl eine Fortsetzung geben soll und deshalb das Ende so viele Fragen offen lässt. In diesem Fall hätte ich gut mit diesem (zwischenzeitlichen) Ende leben können, doch da es anscheinend keinen weiteren Band geben soll, finde ich dieses Ende nicht sehr zufriedenstellend. Es gibt zwar zumindest ein kleines Happy End, aber es bleiben einfach viel mehr Fragen offen, als wie beantwortet werden. Im Laufe der Handlung wurden so viele Fragen aufgeworfen, auf welche der Leser dann (leider) einfach keine Antworten bekommt'

Fazit:
'Blutrote Lilien' ist ein sehr gut gelungener historischer Jugendroman, der durchaus auch für junggebliebene Erwachsene einen Reiz bietet. Die Autorin erzählt eine glaubwürdige Geschichte von Lügen, Intrigen, Macht aber auch von wahrer Freundschaft und Liebe. Leider hat das Buch durch das unbefriedigende Ende den Sprung zum Perfekten Buch nicht geschafft, so vergebe ich aber immer noch 4 gute Sterne und kann es als Leselektüre nur empfehlen.