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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2019

Drei Fragezeichen...

Drei
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… bleiben bei mir nach dem Lesen des Buches zurück, denn viele Erzählstränge inklusive des Endes wurden nicht komplett zu Ende erzählt bzw. bleiben offen.
Das Buch eignet sich hervorragend für Leserunden ...

… bleiben bei mir nach dem Lesen des Buches zurück, denn viele Erzählstränge inklusive des Endes wurden nicht komplett zu Ende erzählt bzw. bleiben offen.
Das Buch eignet sich hervorragend für Leserunden und überall, wo man über Bücher gerne diskutiert. Denn es gibt viele Ansatzpunkte dazu. „Drei“ bietet eine Fülle von Gefühlen: Wut, Hass, Liebe, Sehnsucht, Angst, Einsamkeit, Fremdsein, Neid, etc. Auch die Charaktere sind so inszeniert, dass diese neben Kopfschütteln und eben auch Anreiz zum tratschen geben. Dabei sind sie teilweise wie Du und ich, teilweise aber auch unkonventionell (oder vielleicht sind es auch einfach die kulturellen Unterschiede). Der Schreibstil ist gut zu lesen, eher von einer beobachtenden, nüchternen Art, die die Gefühle beschreibt, aber nicht auf die Tränen drückt oder zum lachen animiert. Zur Handlung möchte ich nicht viel schreiben, um nicht versehentlich zu spoilern. Nur soviel: es gibt ein, zwei unerwartete Wendungen.
Fazit:
Ungewöhnliches Buch mit der magischen Zahl „Drei“, das viel Raum für Spekulationen bietet. Das offene Ende muß man aber mögen. Und obwohl eigentlich nicht viel passiert, hat es mich so gefesselt, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Nicht das beste Buch das ich bisher gelesen habe, aber durchaus im oberen Drittel. Ein zweites Mal lesen eröffnet mir vielleicht nochmal neue Aspekte. Auf jeden Fall nicht das letzte Buch des Autors

Veröffentlicht am 07.09.2019

Feriencamp 2.0: Wenn Autoren workshoppen….

Auf leeren Seiten
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„Auf leeren Seiten“ ist ein interessanter Mix verschiedener Genre, der sowohl Thriller-, als auch Liebesroman- oder Fantasy-Elemente enthält.
Ausgangspunkt ist ein Autorencamp in das die besonders begabten, ...

„Auf leeren Seiten“ ist ein interessanter Mix verschiedener Genre, der sowohl Thriller-, als auch Liebesroman- oder Fantasy-Elemente enthält.
Ausgangspunkt ist ein Autorencamp in das die besonders begabten, angehenden Autoren eingeladen werden. Irgendwo in der Pampa bewohnt jedes der 10 Nachwuchstalente einen Cube auf dem weitläufigen Gelände und erhält tagsüber in Workshops den letzten Schliff verpasst. Bianka Steinkamp ist eine der Glücklichen Camp-Gewinner. Zwischen Ferienlager-Romantik und harter Arbeit stellt sie bald fest, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint und man als Autor auch mal einen Blick hinter die Kulissen werfen sollte.
Zwei Erzählstränge schildern die Ereignisse während des einwöchigen Camps. Der eine offenbart die Geschehnisse des Camps und seiner Bewohner aus Biankas Sicht. Der andere Strang scheint nichts mit dem Camp-Leben, seiner Teilnehmer, etc. zu tun zu haben und wird aus der Sicht von Theo geschildert. Wer die einzelnen Charaktere konkret sind möchte ich hier gar nicht verraten. Das solltet ihr eher lesen. Nur so viel sein gesagt: Theo ist einer meiner Favoriten, da er komplett irre ist und viel Spannung in die Handlung bringt. Mein persönlicher, heimlicher „Star“ des Buches ist jedoch „Notizi“, das kleine Notizbuch von Bianka, das immer wieder liebevoll von ihr angesprochen wird. Es hat sich von hinten unaufhaltsam in mein Herz geschlichen. Verrückt? Ja. Na und? Diese charmanten, witzigen, kleinen Ideen, die kreativ-humorvollen Dialoge und Schlagabtausche der Camp-Teilnehmer untereinander, der flüssige Schreibstil – alles gute Gründe das Buch zu lesen.
Für mich persönlich war das Ende nur zum Teil eine Überraschung, so dass ich das Buch weder von der Handlung noch vom Ende wirklich als „Thriller“ bezeichnen würde, es aber mangels einer besseren Zuordnung auch gerne in dem Genre weiter verbleiben darf. Auch das die beiden Erzählstränge sehr lang neben einander her laufen und sich nicht annähern bis zum Schluß dann alles aufgelöst wird, hat für mich persönlich nicht unbedingt zur Spannung beigetragen. Aber auch das ist, wie vieles im Leben, Geschmackssache.
Fazit:
Eine tolle Idee für den Plot, humorvolle Dialoge, komplett unterschiedliche, gut ausgearbeitete Charaktere, leicht zu lesender Schreibstil; sehr viel richtig gemacht, würde ich sagen. Für unterhaltende Stunden auf dem Sofa perfekt geeignet. So wirst Du und Dein Debüt, liebe Melanie, nicht lange ein unbeschriebenes Blatt bleiben!

Veröffentlicht am 02.09.2019

Messerscharf!

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Harry hat Scheiße gebaut und seine Frau Rakel ihn aufgrund dessen verlassen. Die Alkoholsucht kostet ihn zudem seinen Job bei der Polizeihochschule. Als „freier“ Ermittler darf er ab und zu alte bzw. unwichtige ...

Harry hat Scheiße gebaut und seine Frau Rakel ihn aufgrund dessen verlassen. Die Alkoholsucht kostet ihn zudem seinen Job bei der Polizeihochschule. Als „freier“ Ermittler darf er ab und zu alte bzw. unwichtige Fälle bearbeiten und hält sich damit irgendwie über Wasser. Bis er eines Morgens aufwacht und seine Kleidung und Hände voller Blut sind. Er fängt an zu ermitteln. Und wenn du denkst es geht nicht schlimmer….dann hast du noch nicht Jo Nesbøs zwölften Band rund um den Ermittler Harry Hole gelesen!
Ich weiß nicht, der wievielte Band es von Harry Hole ist, den ich gelesen habe, aber es sind schon ein paar. Es war meiner Meinung nach nicht der Beste (das war „Durst“), aber ein sehr guter. Etwas gestört, sofern man das so ausdrücken kann, war die ein oder andere Szene, die sich wiederholt hat. Wer die anderen Bände nicht kennt, dem hilft es natürlich weiter, wenn nebenbei die wichtigsten Infos eingeflochten wurden, um dem Geschehen folgen zu können. Wer jedoch schon ein paar Bände kennt, der hat ein paar Längen zu überwinden. Das macht der Rest der Story aber wieder wett. Es gibt eine große, völlig unerwartete Wende/Überraschung, die mich geschockt hat. Nie im Leben hätte ich das vorausgeahnt. Ansonsten hat es mich wie immer gefesselt und ich frage mich jedes Mal, woher Jo Nesbø diese zum Teil doch recht kranken Ideen her bekommt.
Der Schreibstil ist unverändert gut, fesselnd und leichtgängig zu lesen. Das Cover macht optisch was her, hat aber nur bedingt etwas mit dem Inhalt zu tun.
Ein Pluspunkt für mich ist der Verzicht auf einen Plastikeinband seitens des Verlags gewesen. Als ich das Buch erhielt wurde dies durch einen kleinen Aufkleber #ohnePlastik zusammengehalten. Ein guter Schritt in die richtige Richtung!
Fazit:
Wer schon vorherige Bände kennt hat ein, zwei Längen zu überwinden. Alle anderen bekommen ungetrübten Lesegenuss.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Vielleicht sag ich es dir morgen...

Vielleicht sag ich es dir morgen...
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…vielleicht aber auch nicht. Denn es ist gar nicht so einfach eine zuvor mehr oder weniger bewußt verschwiegene Tatsache zu beichten.
Das muß auch Marc feststellen. Denn Marc läuft eines Tages Julie, ...

…vielleicht aber auch nicht. Denn es ist gar nicht so einfach eine zuvor mehr oder weniger bewußt verschwiegene Tatsache zu beichten.
Das muß auch Marc feststellen. Denn Marc läuft eines Tages Julie, einer jungen attraktiven Frau, über den Weg. Anfangs hat er sie nur für eine kurze Affaire auf dem Bildschirm, bis er feststellt, dass er sich wohl mit ihr fühlt und sich zarte Gefühle entwickeln. Doch Probleme hat er im Moment schon genug – da kommt eine Beziehung nicht in Frage.
Julie liebt ihren Job und ist eigentlich ganz zufrieden. Nur ihr Chef macht ihr das Leben schwer, indem er sie ständig und nicht sehr diskret, anmacht. Das Problem rückt jedoch in den Hintergrund als sie auf Marc trifft. Sie kann ihn anfangs nicht ausstehen. Er ist distanziert und abweisend. Doch nach einer Weile stellt sie fest, dass er über Charme verfügt, dem sie sich auf Dauer nicht entziehen kann.
In dem Buch dreht sich alles um Julie und Marc. So werden auch immer abwechselnd von beiden die Ereignisse geschildert. Insbesondere was die Protagonisten dabei denken und fühlen wird dabei sehr gut dargestellt, insbesondere wie schwierig es ist, einmal verheimlichtes zum richtigen Zeitpunkt aufzuklären. Auch der Schreibstil ist dabei sehr angenehm zu lesen.
Doch obwohl es einerseits eine Stärke des Buches ist, so ist es doch auch seine Schwäche. Mir persönlich fehlte ab und zu einfach etwas Abwechslung in den Sichtweisen, anderer Personen, etc. Es war mir manchmal einfach zu gleichförmig und hatte damit für mich seine Längen. Zudem erinnerte es mich an ein, zwei Stellen an Dirty Dancing. Wer den Film/das Buch mag wird glücklich, die anderen müssen drüber hinweglesen.
Zudem noch ein Hinweis.
Nicht jeder Autor wird professionell von Buchverlagen betreut und kommt in den Genuss diverser Vorteile. So ist es auch in diesem Fall. Es handelt sich um ein Buch, dass nicht durch einen Lektor betreut wurde und das deshalb den ein oder andern fehlenden Buchstaben oder Kommata hat. Es lässt sich trotzdem gut lesen, aber man sollte das meiner Meinung nach vorab wissen.
Fazit:
Ich habe mich dazu entschieden euch heute schon und nicht erst morgen – vielleicht ;) – zu sagen, dass das Buch zwar seine Schwächen hat, aber auch eine schöne Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren und es damit Wert ist gelesen zu werden. Ich bin nun gespannt auf den zweiten Teil…

Veröffentlicht am 19.08.2019

Wenn fast nur noch Männer die Welt regieren...

Eve of Man (I)
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Die Menschheit stirbt langsam aus, denn vor 50 Jahren wurde das letzte Mal ein Mädchen geboren. Die Fortpflanzung der Menschen ist deshalb gefährdet. Eve ist die einzige Hoffnung der restlichen Bevölkerung ...

Die Menschheit stirbt langsam aus, denn vor 50 Jahren wurde das letzte Mal ein Mädchen geboren. Die Fortpflanzung der Menschen ist deshalb gefährdet. Eve ist die einzige Hoffnung der restlichen Bevölkerung und wächst deshalb gut behütet in einem goldenen Käfig auf. Damit sie nicht vereinsamt wird ihr eine Hologramm-Freundin zugebilligt. Holly wird von mehreren männlichen Piloten gesteuert. Einer davon ist Bram. Mit 16 Jahren darf sie dann aus drei vorab ausgewählten Kandidaten einen Partner wählen, mit dem sie Babys zeugen soll, die hoffentlich weiblich sind und so die Menschheit retten. Bram ist jedoch keiner davon. Doch mit dem erwachsen werden stellt Eve immer mehr unbequeme Fragen. Sie möchte selbstbestimmt Leben, selbst entscheiden mit wem sie wann wo lebt.
Der Start der Trilogie „Eve of Man: Die letzte Frau“ ist gut gelungen. Es ist ein typisches Jugendbuch, eine Dystopie, die sich mit dem Fortbestand der Menschheit beschäftigt und der Frage, was ist, wenn eine Zeit lang keine Frauen geboren werden. Das Sagen hat zwar eine Frau (Vivian), aber nach außen hin wird die Welt von Männern regiert. Vivian ist aber keinesfalls eine herzliche Frau. Nein, sie ist kaltherzig und geht über Leichen, um das zu bekommen was sie will. Wärme erfährt Eve nur über die weiteren weiblichen „Mütter“, die eigens zur Betreuung von Eve und ihrem eigenen Schutz vor der männlichen Bevölkerung in Eves-Gefängnisturm leben. Wirkliches zutrauen hat Eve aber nur zu Bram. Sie kennt ihn eigentlich gar nicht, nur als Holly. Dennoch kann sie sich ihm anvertrauen und sie werden Freunde, soweit die Situation dies zulässt.
Fazit:
Ein spannender Auftakt, der gut unterhält. Einzig die ein oder andere Länge musste kurz überwunden werden.