Circe, Tochter des Helios und der Perse, erzählt ihre Geschichte
Dies ist die Geschichte von Circe, Tochter des Helios und der Perse. Tochter eines Titanen und einer Nymphe, Herrin der Insel Aiaia, Hexe, Mutter und Geliebte. Schöpferin der Scylla, Hebamme des Minotaurus ...
Dies ist die Geschichte von Circe, Tochter des Helios und der Perse. Tochter eines Titanen und einer Nymphe, Herrin der Insel Aiaia, Hexe, Mutter und Geliebte. Schöpferin der Scylla, Hebamme des Minotaurus und einsam Verbannte...
Was für eine Geschichte! Ich muss gestehen, ich habe nicht besonders viel von der Story erwartet. Mir war bekannt das die Geschichte im amerikanischen Raum große Erfolge gefeiert hat und ich besitze auch ein weiteres Buch der Autorin im Original (die deutsche Ausgabe ist leider nicht zu bekommen), dennoch konnte ich mir irgendwie nichts darunter vorstellen. Mit den mythologischen Figuren und Zusammenhängen der Geschichte bin ich soweit gut zurechtgekommen, da ich doch schon ein paar Bücher in dieser Richtung gelesen habe. Für alle die nicht so sattelfest sind gibt es hinten im Buch ein sehr aufschlussreiches Glossar.
Für mich ausschlaggebend für den Erfolg der Geschichte ist aber die Hauptfigur Circe. Es wird aus ihrer Sicht erzählt und daher erlebt man hautnah ihre Gefühle, die so anders sind als die ihrer göttlichen Verwandtschaft. Sie erlebt Jahrhunderte des Leids und der Unterwürfigkeit, bis sie durch ihre Gefangenschaft erst lernt zu leben und sich selbst kennen zu lernen. Sie erkämpft sich mit Höhen und Tiefen Dinge, die ein menschliches Leben ausmachen und so gar nicht zu ihrer Göttlichkeit passen: Liebe, Mitleid, Trauer und Selbstzweifel. Dabei erkennt sie irgendwann dass sie auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Macht besitzt die anderen das Fürchten lehren kann und lebt ein Leben, an dessen Ende sie die einzig wahre Entscheidung für sich trifft.
Dabei ist sie nicht unbedingt die ganze Zeit ein Sympathieträger, sie hat schon auch ihre Schwächen und nervigen Momente, aber genau das hat sie mir näher gebracht.
Ich persönlich kannte ihre Geschichte tatsächlich nicht und war daher begeistert wie ihr Leben mit den vielen verschiedenen Geschichten der Mythologie verwoben wurde. Das Buch war spannend und emotional und ich habe einige Zusammenhänge entdecken können die mir unbekannt waren.
Auch der Schreibstil und die verwendete Sprache waren wunderschön und absolut passend zur Stimmung im Buch.
Für mich ein Überraschungshighlight das mich neugierig macht auf "Das Lied des Achill", vielleicht ist hier ja mal eine Neuauflage möglich.
Circe, Tochter des Helios und der Perse, erzählt ihre Geschichte und ihre vielen Berührungspunkte mit bekannten Szenen der Mythologie. Das Buch ist emotional und spannend und Circe als Charakter nicht perfekt, was sie umso sympathischer für den Leser macht. Dank einem Glossar ist die Geschichte auch für Leute geeignet die bisher noch nicht so viel mit dem Thema Mythologie zu tun hatten. Ich selbst kannte ihre Geschichte bisher noch nicht und bin absolut begeistert. Ich kann die guten Meinungen aus den USA daher tatsächlich verstehen. Für mich ein überraschendes Highlight.
zuerst erschienen auf: https://cat-buecher-welt.blogspot.com/2019/09/rezi-ich-bin-circe-von-madeline-miller.html