Profilbild von Tintenwelten

Tintenwelten

Lesejury Star
offline

Tintenwelten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tintenwelten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Würdiges und zufriedenstellendes Finale einer magischen Trilogie

Töchter des Mondes - Schicksalsschwestern
0

Cate, Maura und Tess sind Schwestern und sie sind Hexen. Dies darf jedoch niemand erfahren, denn sie leben zur Zeit der Hexenverfolgung. Sollte jemals jemand erfahren, was sie sind, droht ihnen Verbannung ...

Cate, Maura und Tess sind Schwestern und sie sind Hexen. Dies darf jedoch niemand erfahren, denn sie leben zur Zeit der Hexenverfolgung. Sollte jemals jemand erfahren, was sie sind, droht ihnen Verbannung und im schlimmsten Fall sogar der Tod. Eines Tages stößt Cate im Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter auf eine Prophezeiung, die besagt, dass drei Hexenschwestern entweder in ein neues goldenes Zeitalter führen oder den Beginn einer Schreckensherrschaft auslösen werden. Schnell ist Cate klar, dass nur sie und ihre Schwestern gemeint sein können und setzt alles daran, dass sich die Prophezeiung zum Guten hin erfüllt.


Dies ist der finale Teil einer Trilogie, die sich um Hexen, Magie, Familie, Freundschaft, Liebe, Loyalität und Verrat dreht. Sie spielt im Mittelalter, in einer Zeit, in der Frauen keine Meinungsfreiheit oder Stimme in der Gesellschaft hatten und solche, die dagegen aufbegehrten ebenso wie Hexen verbannt oder sogar getötet wurden. Das Buch spiegelt diese Stimmung sehr gut wieder und lässt den Leser ganz in dieser Welt versinken.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht der ältesten Schwester Cate, die ihrer Mutter vor ihrem Tod versprochen hat, auf Maura und Tess aufzupassen und zu verhindern, dass ihnen aufgrund der Hexerei etwas schlimmes zustößt. Nicht nur aus diesem Grund herrscht zwischen den Schwestern im Großteil der Trilogie ein gespanntes Verhältnis. Im Verlauf des Buches stellt man jedoch bei allen drei Protagonistinnen eine sehr große Entwicklung fest, welche auf mich authentisch wirkte. Ich mochte besonders Cate, die aufopferungsvoll für ihre Familie, ihre Liebe und für die Rechte der Frauen und Hexen kämpft. Kraft gibt ihr dabei ihre Liebe zu Finn, den sie schon seit ihrer Kindheit kennt. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist sehr gefühlvoll und gut beschrieben.

Der Schreibstil insgesamt ist leicht zu lesen und kurzweilig. Obwohl am Anfang des Buches eigentlich noch nicht so sehr viel passiert, wird es dennoch nicht langweilig. Die Story rennt nur so dahin und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Erst ab ungefähr dem zweiten Drittel wird es richtig actionreich und nervenaufreibend. Es kommt zu der ein oder anderen nicht erwarteten Wendung und gipfelt in einem atemraubenden Finale. Es ist ein würdiges und zufriedenstellendes Ende der Trilogie mit teilweise offenen Fragen, bei denen der Leser sich seine eigenen Antworten hineininterpretieren kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein starkes Buch über Freundschaft, Liebe, Familie, Trauer und das Erwachsen werden

Love Letters to the Dead
0

Im Englischunterricht bekommt Laurel die Aufgabe gestellt, einen Brief an eine bedeutende verstorbene Persönlichkeit zu schreiben. Dies fällt ihr besonders schwer, weil sie vor nicht allzu langer Zeit ...

Im Englischunterricht bekommt Laurel die Aufgabe gestellt, einen Brief an eine bedeutende verstorbene Persönlichkeit zu schreiben. Dies fällt ihr besonders schwer, weil sie vor nicht allzu langer Zeit auch ihre Schwester May verloren hat und sie deren Tod noch nicht verwunden hat. Sie hat immer zu ihrer großen Schwester aufgeblickt, sie bewundert und sie als Vorbild gesehen. Seit jenem schicksalhaften Tag fühlt Laurel sich innerlich zerrissen und hat sich selbst verloren. Sie hat das Gefühl sich niemandem anvertrauen zu können, weil sie sich selber die Schuld an Mays Tod gibt. So beginnt sie einer Reihe von Berühmtheiten Briefe zu schreiben. Darunter befinden sich Sänger wie zum Beispiel Kurt Cobain oder Amy Winehouse, aber auch einige Schauspieler oder eine Pilotin. Zu jeder dieser Persönlichkeiten baut sie im Verlauf des Buches eine besondere Verbindung auf, die ihr hilft, sich dem Tod ihrer Schwester, ihrer Vergangenheit sowie ihrer Gegenwart zu stellen. Sie vertraut ihnen ihre geheimsten Gedanken und Wünsche an, berichtet über ihren Neubeginn an der Highschool, neue Freunde, die erste Liebe. Dabei bekommt der Leser immer wieder Häppchen vorgeworfen, was wirklich in der Nacht von Mays Tod geschehen ist. Dadurch steigert sich Spannung kontinuierlich bis sie sich endlich öffnet und dem erwartungsvollen Leser die wahre Geschichte berichtet.

Laurel durchläuft während des Buches eine unglaubliche Entwicklung. Das zerrissene, hilflose, verzweifelte und von Schuld geplagte Mädchen, welches die Kleidung der toten Schwester trägt und sich kontinuierlich fragt, was diese in verschiedenen Situationen wohl getan hätte und unbedingt so sein will wie sie, findet im Verlauf Stück für Stück zu sich selbst. Ihr Charakter wirkt auf mich unglaublich authentisch. Ich habe mit ihr gelitten, geliebt und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Auch sämtliche andere Charaktere konnte ich in mein Herz schließen. Ob das nun ihr Schwarm Sky, ihre Freundinnen Hannah und Natalie oder ihre Familie war. Alle hatten ihre eigene tiefgehende und liebenswerte Persönlichkeit mit ihren eigenen Wünschen, Hoffnungen und Problemen, die Laurel in ihren Briefen wunderbar einfängt.

Es ist ein starkes Buch über Freundschaft, Liebe, Familie, Trauer, das Erwachsen werden und die Schwierigkeiten, die das mit sich bringt. Dies alles ist verpackt in emotionale und tiefgründige Briefe, die wirklich ans Herz gehen. Ein tolles Buch, welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartige und traumartige Welt, in der mysteriöse und phantastische Dinge geschehen

Dunkelsprung
0

Julius Birdwell ist ein Flohzirkusdirektor und ein Goldschmied. Als seine Flöhe eines Nachts dem Frost zum Opfer fallen, überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich ist er auf der Mission eine Meerjungfrau ...

Julius Birdwell ist ein Flohzirkusdirektor und ein Goldschmied. Als seine Flöhe eines Nachts dem Frost zum Opfer fallen, überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich ist er auf der Mission eine Meerjungfrau zu befreien, die mysteriöse Elisabeth tritt in sein Leben und er ist gezwungen über den Tellerrand seiner bisher so geregelten kleinen Welt hinaus zu blicken. Bei der Suche nach der Gefangenen treffen die beiden ungleichen Gefährten auf Green. Dieser ist ein Privatdetektiv und einer alten Dame auf der Spur, welche sich auf der Flucht befindet. So beginnt ein unglaubliches und phantastisches Abenteuer.

Alle drei Charaktere sind wunderbar skurril und jeder kommt mir auf seine Weise ein bisschen verrückt vor. Da ist Julius, der seinen Flöhen immer ähnlicher wird, Green, der ständig Dinge vergisst und sich andere einzubilden scheint und Elisabeth, die eigentlich gar kein Mensch ist und deren Motiv Rache ist. Außer Elisabeth trifft der Leser auf weitere übernatürliche Wesen, so dass die Geschichte schon fast an ein Märchen erinnert. Doch dass das Leben eben kein Märchen ist, bekommen die Protagonisten am eigenen Leib zu spüren.

Die Handlung wird durch zahlreiche Perspektivenwechsel unterbrochen, die primär aus der Sicht von Julius und Green erzählt werden. Dies steigert die Spannung immer weiter und gewehrt gute Einblicke in die Gefühle und Beweggründe der Charaktere.

Der Schreibstil gestaltet sich für mich sehr skurril und besticht mit tollen Metaphern. Schreibstil, Handlung, Schauplatz und Charaktere erinnern mich an die Filme von Tim Burton und gefallen mir wirklich sehr gut. Ich fühlte mich hineinversetzt in eine großartige und traumartige Welt, in der mysteriöse und phantastische Dinge geschehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Dreh dich nicht um
0

Samantha wurde vier Tage lang vermisst. Als sie dann verletzt und blutüberströmt in einem Wald aufgegriffen wird, kann sie sich an nichts erinnern. Sie weiß weder wer sie ist, wo sie ist oder was passiert ...

Samantha wurde vier Tage lang vermisst. Als sie dann verletzt und blutüberströmt in einem Wald aufgegriffen wird, kann sie sich an nichts erinnern. Sie weiß weder wer sie ist, wo sie ist oder was passiert ist, noch weiß sie etwas über ihr Leben vor dem Gedächtnisverlust. Doch das ist noch nicht alles. Auch ihre angeblich beste Freundin Cassie wird vermisst und ist weiterhin unauffindbar.

Vor ihrem Verschwinden war Samantha die Highschool-Prinzessin, die "Herrscherin" der Elite und der Reichen und Schönen. Zusammen mit ihren Freunden hat sie die ganze Schule terrorisiert und diejenigen, die unter ihrer Würde waren, hatten definitiv nichts zu lachen. Deshalb sind jetzt alle relativ überrascht, dass die neue Samantha einen kompletten Persönlichkeitswechsel vollzogen hat. Sie kann sich nicht mehr mit ihrem alten Ich und ihren damaligen Freunden identifizieren.

Sie setzt alles daran, ihre Erinnerungen wieder zu erlangen, damit man Cassie finden und herausfinden kann, was ihnen zugestoßen ist. Dabei wird sie von unerwarteter Seite unterstützt: Carson, der Sohn eines Angestellten, der früher unter ihrer Würde gewesen wäre, hilft ihr Licht ins Dunkle zu bringen. Dabei versingt Samantha immer mehr in Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Erinnerungen. Als dann auch noch Warnungen auftauchen, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Was wäre, wenn ihr Gedächtnisverlust fremd verschuldet und der Täter noch auf freiem Fuß ist? Ist Samantha in Gefahr? Und was ist mit Cassie geschehen?

Der Leser begleitet Samantha hautnah bei ihrer Suche nach ihren Erinnerungen, der Wahrheit und sich selbst. Dadurch, dass das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, wirkt alles sehr authentisch, man kann sich sehr gut in sie hineinversetzten. Der Wechsel zwischen Halluzinationen, Wahnvorstellungen und tatsächlichen Erinnerungen, die nicht immer klar voneinander abzugrenzen sind, verwirren und ängstigen nicht nur die Protagonistin. Auch als Leser kommt man kaum zu Atem, weil ständig etwas neues und bedrohliches geschieht. So ist das Buch wirklich absolut spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ich konnte und wollte es kaum aus der Hand legen.

Natürlich beinhaltet das Buch auch eine Liebesgeschichte. Auch diese wurde für mich glaubhaft aufgebaut und dargestellt. Anfangs geprägt von Zweifeln, fühlt Samantha sich hin und her gerissen. Doch im Verlauf des Buches entwickelt sich diese zarte Pflanze der Zuneigung zu etwas ganz tollem und spannendem, dass dem Thriller noch zusätzlich Pfeffer verleiht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Thriller mit übernatürlichem Touch, der in einem unerwartetem und atemraubenden Finale gipfelt

Dangerous Visions - Es liegt in deiner Hand
0

Charlotte ist ein Orakel. Das bedeutet, sie kann in die Zukunft schauen. Ihr Leben lang hält sie sich an drei Regeln: Jede sich anbahnende Vision muss unterdrückt werden. Niemand darf je erfahren, was ...

Charlotte ist ein Orakel. Das bedeutet, sie kann in die Zukunft schauen. Ihr Leben lang hält sie sich an drei Regeln: Jede sich anbahnende Vision muss unterdrückt werden. Niemand darf je erfahren, was sie ist. Und die Zukunft darf unter keinen Umständen verändert werden. Den Preis eines Regelverstoßes musste sie im Alter von sechs Jahren bitter lernen. Damals versuchte sie den Tod ihrer Tante zu verhindern. Stattdessen verlor sie ihren Vater und ihre Mutter landete im Rollstuhl. Als sie jetzt eine mächtige Vision nicht zurück drängen kann und seit 10 Jahren das erste Mal den Tod eines Menschen vorhersieht, ist sie hin und her gerissen. Doch bereits am nächsten Morgen sind die grausamen Bilder bereits Gesprächsthema Nummer eins bei allen Nachrichtensendern. Bei ihrer nächsten Vision ist Charlotte klar: Sie muss handeln. Dabei bekommt sie Hilfe von ganz unerwarteter Seite. Und so verstrickt sie sich in ein Verwirrspiel von Vertrauen und Verrat, Liebe und Hass, Realität und Vision, Schuld und beginnendem Wahnsinn.


Charlotte ist ein sehr authentischer Charakter, dem man die Zerrissenheit zwischen dem Wunsch, die Welt zu verbessern und der Angst, alles nur noch schlimmer zu machen, absolut abkauft. Von ihrer Tante ist sie ihr Leben lang über das Ausmaß ihrer Fähigkeiten im Dunklen gelassen worden, so dass sie es einfach nicht besser weiß und deshalb zwar nicht immer klug aber nachvollziehbar handelt. Teilweise sind Charlottes Visionen sehr blutig und erschreckend. Die Vorstellung, dass in der Kleinstadt ein Mörder frei herum läuft, der scheinbar wahllos Jugendliche abschlachtet ist wirklich sehr befremdlich.

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend, ein wahrer Pageturner, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Es ist ein Thriller mit übernatürlichem Touch, der in einem unerwartetem und atemraubenden Finale gipfelt.