Cover-Bild Die Anarchie der Buchstaben
13,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 21.10.2014
  • ISBN: 9783551560032
Kate de Goldi

Die Anarchie der Buchstaben

Ingo Herzke (Übersetzer), Gregory O'Brien (Illustrator)

***Schön durcheinander!***
Jeden Donnerstag besucht Perry ihre Oma im Heim Santa Lucia. Oma weiß nicht immer, wer Perry eigentlich ist, und außerdem findet sie, Perry sei ein Jungenname. Aber Perry macht das nichts aus. Und dann hat sie diese gute Idee mit dem Abc! Ein Buch über alle und alles in Santa Lucia, bei dem Oma und die anderen mitmachen sollen. Es geht zwar etwas durcheinander, und das Ganze wird eher ein Acb oder ein Abv. Aber ein bisschen Anarchie hat noch niemandem geschadet.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2018

Alphabet Rezension

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Inhalt:
Perry besucht immer Donnerstags ihre Oma im Santa Lucia Heim. Dort will sie gemeinsam mit ihr ein Abc-Buch über alles und jeden im Santa Lucia machen. Das ganze gestaltet sich gar nicht mal so ...

Inhalt:
Perry besucht immer Donnerstags ihre Oma im Santa Lucia Heim. Dort will sie gemeinsam mit ihr ein Abc-Buch über alles und jeden im Santa Lucia machen. Das ganze gestaltet sich gar nicht mal so leicht wie gedacht und es verdreht und verheddert sich, aus einem Abc wird ein acb und aus einem acb ein abv, doch ein bisschen Anarchie hat noch niemandem geschadet oder?













A - Am Anfang war es nur eine kleine Story.
B - Bis es zu etwas wurde das man verstehen und schätzen lernen musste.
C - Chaos der Buchstaben, denn irgendwie ist es das, ein reines Chaos und gleichzeitig total logisch, sinnvoll und geordnet. Wenn da nicht unser Sonderling Perry wäre.
D - Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht ein Abc-Buch über ihre Besuche im Santa Lucia bei ihrer Oma zu gestalten. Und sie erlebt viel Dinge, davon sind die wenigsten normal. Aber was ist schon normal, wenn man solche Eltern hat.
E - Eltern, die wert auf auftreten, Aussprache und Worte legen, Eltern, die sehr einschüchternde Berufe haben und dazwischen Perry, die gar nicht recht ins Bild passen wollte mit all ihren Besonderheiten. Und trotzdem fügte sie sich in das Buchstaben-Chaos um sie herum perfekt ein.
F - Für mich ist dieses Buch ein kleiner Schatz, den ich behüten muss, ein kleines Büchlein, dass vielleicht nicht mir einer mega Story aufwarten kann aber dafür mit Charme, Witz und Herzenswärme.
G - Ganz anders als gewöhnlich, sind schon zwei Worte mit G, und die ganze Zeit war ich aufgeregt, welche Wörter Perry wohl als nächstes aufstöbern würde, ich bin diesen kleinen aber schönen Weg mit ihr gegangen und fand sie durch ihr Wesen super süß, denn sie ist besonders.
H - Hat das ganze etwas in mir ausgelöst? Das hat es. Ich hatte nämlich eine tolle Unterhaltung, natürlich steckte mehr hinter all dem, denn dieses kleine Mädchen lässt sich in keine Norm pressen und das liest man diesem Buch auch an. Selbst wenn es ihre Eltern versuchen indem sie das Kind beschäftigen um keine Anstrengungen zu haben, ist sie immer noch ein kleiner Sonderling. Aber auf eine, wie ich fand charmante Art und Weise.
I - Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass die kleine Perry ein sehr ehrgeiziges Kind ist, das zwar nicht wie andere und doch genauso ist aber als es um ihr Abc-Buch ging wurde sie zwei Köpfe größer. Ich empfand das alles als unterhaltsam, aber auch sehr einprägend, denn mir hat es vermittelt, dass es völlig okay und gut ist nicht in eine Norm zu passen, sich abzuheben, anders zu sein. Das es für jeden auf der Welt einen Platz gibt.
J - Jeder der dieses Buch liest wird sicher etwas anderes dabei fühlen, ich konnte zwar Abstand zu der Geschichte halten und war mehr der stille Zuschauer als mittendrin, doch hat mich Perry auch oft an die Hand genommen und mitgerissen. Es war so ein hin und her zwischen am Rand beobachten und mitten drin, wenn ich auch öfter am Rand stand. Es war völlig gut so, denn ich habe das Geschehen versucht zu interpretieren und dann zog es mich doch einfach zu sich. Ich konnte mich also durch den Sog dieser kleinen Geschichte gar nicht wirklich wiedersetzen. Dabei wollte ich es gerne von außen betrachten. ;Mich über die alten Leute amüsieren, die einfach herrlich witzige Dinge gesagt haben, urkomisch beschrieben waren.
K - Konnte ich aber nicht. Auf der einen Seite ist es natürlich einfach so: witzig. Doch im scharfen Kontrast dazu steht natürlich, dass es sich um alte Menschen handelt, die teilweise nicht mehr ganz bei ihrem alten Verstand sind. Sowas ist natürlich oft sehr traurig, Angst einflößend und nicht komisch. Doch wir sollen dieses Buch nicht lesen um traurig zu werden, da bin ich mir sehr sicher.
L - Lieber sollen wir sie tatsächlich zum lächeln finden oder gar zum lachen. Wir sollen das was geschieht nicht auf die Goldwaage lesen, auch wenn zwischen den Zeilen Botschaften schwimmen. Wir sollen uns treiben lassen und das Chaos genießen.
M - Manchmal habe ich versucht herauszufinden, was die Autorin mir sagen möchte, doch ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es keine große Nachricht hinter all dem geben muss, jedenfalls habe ich sie nicht gefunden und stattdessen selbst interpretiert, dass dieses Buch Spaß machen soll.
N - Nicht jeder wird das lieben, es ist nämlich ganz und gar sonderbar.
O - Oma ist meiner Meinung nach ein traurig-witziger Charakter. Einerseits sind die Gespräche, die Perry mit ihr führt zum Brüllen doch auf der anderen Seite regen sie auch zum nachdenken an. Nicht selten musste ich mich zwingen nicht darüber nachzugrübeln ob es okay ist das ganze lustig zu finden.
P - Perry ist zum liebhaben. Ein Kind, dass ich lieben würde, wenn es vor mir stehen würde. Sie ist schlau, kreativ und sonderbar auf eine ganz normale Weise und ich fand das so gut umgesetzt diese Charakterzüge heraus zu arbeiten. Perry ist als Kind wahnsinnig authentisch gestaltet. Ich fand sie schlagfertig und hartnäckig und es gefiel mir. Sehr. Ich mochte sie und ich mochte, dass sie sich so dahinter geklemmt hat ihr Ding zu machen, ihre Oma zu sehen und all das.
Q - Quatsch darf nämlich auch mal sein. Ich merke, wenn ich auf diese Weise schreibe denke ich viel mehr nach, dabei möchte ich euch sagen,. lest dieses Buch freut euch über den Quatsch, der bei einigen Gesprächen heraus kommt und genießt einfach die Leichtigkeit.
R - Reines Kinderbuch? Fand ich nicht, als Erwachsene hat es mir trotzdem gefallen, vielleicht ist das der Grund wieso ich distanzierter teilweise auf die Story blicken konnte und mehr nachdenken musste, aber dennoch fand ich es sehr schön. Ein Kind würde diese Geschichte sicher ganz ganz anders bewerten und verstehen als ich. Es würde mich total interessieren wie genau.
S - Stellen im Buch wurden durch Bilder dargestellt, Bilder die Perry wohl gemalt haben soll. Das brachte mich dazu dieses Buch sehr genau zu betrachten, die Worte ebenso wie die Bilder, das machte es total warm und zu einem echten Erlebnis. Ich fühlte mich wie in Perrys Abc, vielleicht war ich es ja auch ?
T - Tausend Emotionen und dann wieder keine wandern durch mich hindurch. Dieses Buch ist auf jeden Fall eine Empfehlung, denn es kann viel.
U - Und es kann Leser fesseln , zumindest mich, zum nachdenken bringen, dazu bringen mit dem nachdenken aufzuhören.
V - Verdammt, ich habe eigentlich alles gesagt, was mir auch durch den Kopf ging und es sind noch Buchstaben übrig. Ob es so auch Perry erging? Tja, vielleicht.
W - Wenn ihr das wissen wollt müsst ihr ihre Geschichte schon selber lesen, ich kann nicht versprechen, dass ihr etwas bestimmtes davon halten werdet, aber ich kann hoffen, dass es für viele so ein kleiner Schatz ist wie für mich.
X - Xylofone kamen in der Geschichte zwar nicht vor, dafür aber andere Instrumente, oder eins, das auch zu Perry gehört, weil ihre Eltern es für besser halten ein Kind zu beschäftigen. Meine Meinung dazu würde den Rahmen sprengen aber ich denke, dass dieses Buch abseits von jedem Klischee sein soll.
Y - Yippie, schlicht und einfach weil ich froh bin dieses Buch gelesen zu haben und euch sagen zu können, dass es mir gefallen hat.
Z - Zauberei. Eine kleine Zauberei ist dieses Büchlein definitiv, ihr solltet euch selbst überzeugen.







Cover:
Wunderschön. Bei diesem Wort könnte ich es belassen, denn es sagt ja eigentlich genau aus, wie ich es finde, aber ich muss einfach noch dazu sagen, dass es nicht nur von außen einfach unglaublich ist sondern auch die Innengestaltung ist so, so hübsch und warm. Und das macht das Buch so oder so besonders.


Schreibstil:
Als erste fiel mir auch, dass Kate de Goldi sehr anders schreibt. Sie hat da ihre eigene Weise und die liegt nicht in der Norm (Wer hätte es gedacht?) Und es passt. Es ist einfach genau wie die Geschichte selbst. Als ich später erfuhr wie alt Perry ist (lest es und ratet mal) fand ich ihren Stil noch besser, denn sie war dabei unheimlich authentisch und nah, ich habe ihr abgenommen, dass sie die Geschichte aus der Sicht eines Kindes schriebt und konnte dadurch eine Bindung aufbauen.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Wundervoll

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Ich bin in letzter Zeit auf so viele positive Meinungen zu Die Anarchie der Buchstaben gestoßen, dass es mich in den Fingern juckte, die Seiten des Buches zu durchstöbern. Das stellte sich als ein sehr ...

Ich bin in letzter Zeit auf so viele positive Meinungen zu Die Anarchie der Buchstaben gestoßen, dass es mich in den Fingern juckte, die Seiten des Buches zu durchstöbern. Das stellte sich als ein sehr guter Entschluss heraus, denn nicht nur die einzelnen Buchseiten sind allesamt hochwertig und liebevoll gestaltet, das Buch selbst ist auch etwas ganz besonderes. Es dreht sich hauptsächlich um die beiden Charaktere Perry und ihre Oma. Perry selbst ist ein junges Mädchen und was genau mit ihr los ist, das können wir im Buch nur erahnen. Sie berichtet uns, dass sie auf einer besonderen Schule ist und nach ihren Verhalten würde ich persönlich auf ADHS tippen, allerdings gibt es dafür wenige bis keine eindeutigen Beweise. Bei Perrys Oma Honora sieht das allerdings anders aus. Sie hat Alzheimer und ist im Seniorenheim Santa Lucia. Als Perry anfängt, ihre Oma regelmäßiger zu besuchen formt sich zwischen beiden eine Beziehung, von der beide Seiten profitieren.

Für ein Schulprojekt muss Perry ein ABC gestalten. Dass ihre Oma sehr gut mit Wörtern kann, findet sie sehr schnell heraus und so wird das in besonderer Form ein Projekt von beiden zusammen. Ähnlich wie der Charakter der beiden und des ganzen Buches, ist das allerdings ein ganz besonderes ABC, ein ACB, das darüber hinaus künstlerisch gestaltet wird, wie viele der Illustrationen zeigen. Es war wundervoll, die Darstellungen des Altersheims zu lesen, von Perrys Umgang mit den Bewohnern und überhaupt, Perry selbst zu erfahren. Trotz ihren jungen Jahren hat sie einen so wundervollen Charakter und eine offenherzige Denkweise, dass ich ihren Gedanken so sehr gerne gefolgt bin.

Darüber hinaus hält die Geschichte dank ihrer vielen Leerstellen sehr viel für den Leser bereit. Schon während des Lesens wird man immer wieder gefordert, das Gesagte und das Ungesagte zu verbinden, was dazu führt, dass man das Buch sehr bewusst wahrnimmt. Man beginnt, die Thematik bzw. die vielen verschiedenen angesprochenen Themen viel stärker zu beleuchten, was letztendlich dazu führt, dass man viel intensiver über alles nachdenkt. Bei mir hat das einen bleibenden Eindruck hinterlassen und mich darüber hinaus nachhaltig beeindrucken können. Obwohl es zunächst nach einem Kinderbuch aussieht, kann ich Die Anarchie der Buchstaben jedem wärmstens ans Herz legen.

Die Anarchie der Buchstaben überzeugt nicht nur durch die außergewöhnlich schöne Gestaltung sondern vermittelt auch eine herzerwärmende Geschichte zwischen Großmutter und Enkelin, von der beide Seiten profitieren. Egal ob Perry oder Honora, ich habe beide in mein Herz geschlossen und die Botschaft, die sie und das Buch vermitteln, ist grandios.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Das ABC der Honora Lee

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"Die Anarchie der Buchstaben" erzählt die Geschichte der sehr aufgeweckten und kecken 9-jährigen Perry, die einen straff organisierten Wochenplan hat. Plötzlich bricht das Donnerstagsangebot weg und all ...

"Die Anarchie der Buchstaben" erzählt die Geschichte der sehr aufgeweckten und kecken 9-jährigen Perry, die einen straff organisierten Wochenplan hat. Plötzlich bricht das Donnerstagsangebot weg und all die Anstrengungen der Mutter, vielleicht doch noch einen Schwimmkurs oder Ähnliches zu finden, bleiben unerfüllt. Aber da kommt Perry selbst schon die Passende Idee. Wie wäre es denn wenn sie die Donnerstag Nachmittage künftig bei ihrer Großmutter im Pflegeheim Santa Lucia verbringt ? Zunächst halten die Eltern das für keine gute Idee, denn Oma Honora Lee leidet an Demenz. Und doch geben sie nach und denken sich: Warum eigentlich nicht ?
Und so kommt es, das Perry ab sofort jeden Donnerstag im Santa Lucia verbringt.

Ihre Großmutter, das muss sie schnell lernen, ist eine etwas unwirsche Frau, die wirklich so ziemlich alles vergisst. Sie kann sich zum Beispiel nie daran erinnern wer Perry eigentlich ist und echauffiert sich auch darüber, das Perry doch eigentlich ein Jungenname ist. Perry tut das alles mit einem Schulterzucken ab und hat stattdessen eine großartige Idee, wie sie Oma eine Freude machen und ihr helfen könnte, damit sie nicht immer alles vergisst.

Und so beginnt sie, gemeinsam mit den Schwestern, Pflegern, Bewohnern des Santa Lucia ein ABC Buch zu schreiben. Aber nicht irgendeines. Sondern ein sehr eigenwilliges, in dem sich die Buchstaben nicht an die richtige Reihenfolge halten und die entsprechenden Worte alle einen Bezug zum Santa Lucia haben.

Dieses Büchlein ist mit seinen nur 160 Seiten wirklich sehr dünn, aber stark im Inneren. Ich hatte ehrlich gesagt überhaupt keine Erwartungen an die Geschichte und bin deshalb völlig unvoreingenommen eingestiegen und habe Perry erst einmal kennengelernt.
Und auch ihre Eltern. Die enge Bindung zum Vater war für mich recht schnell greifbar, die Beziehung zur Mutter fand ich allerdings höchst fragwürdig, denn hier hatte ich das Gefühl, das sie Perry gerne ein bisschen abschiebt, wahrscheinlich weil Perry kein einfaches Kind ist.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das sie vielleicht eine leichte Form von Autismus oder das Asperger Syndrom haben könnte, was ich überwiegend an ihrer Art des Malens, an ihrem festen eingefahrenen Tagesablauf und auch an ihren teilweise doch recht speziellen Interessen festmache.

Vielleicht irre ich mich auch und sie ist einfach schlichtweg nur ein aufgewecktes und sehr neugieriges und wissbegieriges Kind. Im Endeffekt ist das auch egal, denn Perry ist superklasse, genau so wie sie ist. Sie geht mit offenem Herzen durch die Welt und wird für die Bewohner und das Pflegepersonal im Santa Lucia recht schnell ein fester Bestandteil.

Das Buch ist wirklich herzallerliebst und wunderbar geschrieben, hat aber auch eine deutliche Botschaft. Nämlich die, das wir weniger in Schubladen denken und uns gerade in Bezug darauf ein Beispiel an den Kindern nehmen sollten. Ich finde, der Unterschied wie wir als Erwachsene die Welt sehen und wie sie auf Kinder wirkt, wird von Kate de Goldi hier sehr gut dargestellt. Während Perrys Vater sich nämlich manchmal schon fast dazu zwingen muss, seine Mutter im Pflegeheim zu besuchen, geht Perry freiwillig und gerne dort hin. Während ihr Vater nicht weiß, wie er mit der Demenz seiner Mutter umgehen soll, nimmt Perry diese einfach so hin, auch wenn das bedeutet, das sie ihrer Oma jede Woche aufs neue erklärt, das sie trotz kurzer Haare und ihrem Jungennamen eben kein Junge und ihre Enkelin ist. Auf Erwachsene wirkt sowas sicher frustrierend und macht traurig, während Kinder solche Dinge einfach hinnehmen und einfach froh sind, über die Zeit, die sie mit diesem geliebten Menschen verbringen.

Für mich ist das Buch mal wieder ein Appell an mehr Gelassenheit, an weniger Vorurteilsdenken, daran Dinge einfach so hinzunehmen wie sie sind, was man im Alltag ja gerne mal vergisst.

Zudem ist es eine charmante Geschichte mit einer wirklich tollen Protagonistin die man schnell ins Herz schließt und somit ist auch "Die Anarchie der Buchstaben" mal wieder ein rundum gelungenes und absolut lesenswertes Königskind.

Veröffentlicht am 16.01.2018

Das Abecedarium, schief und krumm

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Die kleine Perry hat an jedem Nachmittag eine andere Beschäftigung, ob Klavier spielen oder den Sportkurs „Musik und Bewegung“. Als dies am Donnerstag entfällt, hat Perry die Idee zu ihrer Großmutter ins ...

Die kleine Perry hat an jedem Nachmittag eine andere Beschäftigung, ob Klavier spielen oder den Sportkurs „Musik und Bewegung“. Als dies am Donnerstag entfällt, hat Perry die Idee zu ihrer Großmutter ins Pflegeheim Santa Lucia zu fahren. Dort unterhält sie sich mit ihrer Oma, die an Alzheimer erkrankt ist, dem Pflegepersonal und den anderen verschrobenen älteren Leuten. Um sich zu beschäftigen beschließt die Kleine ein ABC zu erstellen – ein ABC über Santa Lucia. Zu jedem Buchstaben malt sie Personen oder Dinge auf ein Blatt Papier. Daneben hält sie Wörter fest, die zu dem entsprechenden Buchstaben und dem Pflegeheim passen. Von Namen wie „A wie Audrey“, über „W wie Wanderstock, den Melvyn als Waffe einsetzt“ bis zu „G wie ganz schön komisch“ ist alles vertreten. Die Handlung dreht sich hauptsächlich um das ABC und ist eher unspektakulär.

Perry ist ein kleines aufgewecktes und fröhliches Mädchen. Ihre Eltern jedoch blieben das gesamte Buch über sehr flach. Man erhält den Eindruck, als würden sie nur für ihren Job leben und sich nur gelegentlich mit ihrer Tochter beschäftigen. Diese hat auch ein Kindermädchen, das sich oft um ihren eigenen Sohn und Perry kümmert.

Trotz der wenigen Seiten konnte Kate de Goldi eine schöne Geschichte erzählen. Der Schreibstil ist sehr einfach und enthält kurze Sätze, passend zu der jungen Protagonistin. Auch die Sprache ist sehr schlicht gehalten und etwaige schwierige Wörter, die Perrys Vater benutzt, lässt sie sich direkt erklären.

„Die Anarchie der Buchstaben“ ist eine leise Geschichte, die von der Beziehung Perrys zu den Bewohnern des Pflegeheims erzählt. Obwohl die älteren Leute alle an Alzheimer oder sonstigem erkrankt sind, baut Perry eine freundschaftliche und sehr innige Beziehung zu ihnen auf. Ich schätze, dass Perry erst in die Grundschule ist und finde es sehr bewundernswert, wie wenig sie sich davon einschüchtern lässt, dass ihre Oma immer wieder fragt „Wer ist Perry?“. Auch die Pfleger des Heimes haben das kleine Mädchen ins Herz geschlossen und gehen mit den Patienten liebevoll und sehr geduldig um.


Fazit:
„Die Anarchie der Buchstaben“ ist ein kurzes und leicht zu lesendes Buch für Zwischendurch. Es wird von der geduldigen und liebevollen Beziehung zwischen der jungen Perry zu ihrer dementen Großmutter, den anderen Heimbewohnern und dem Pflegepersonal erzählt. Die eher unspektakuläre Handlung lebt von der ruhigen Erzählweise und dem, was der Leser zwischen den Zeilen liest.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Das Alphabet mal anders

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Perry ist ein kleines ungewöhnliches Mädchen. Da ihre Eltern beide Berufstätig sind, hat Perry viele Veranstaltungen nach dem Schulunterricht, die ihre Mutter organisiert. Diverse Kurse, Musikunterricht ...

Perry ist ein kleines ungewöhnliches Mädchen. Da ihre Eltern beide Berufstätig sind, hat Perry viele Veranstaltungen nach dem Schulunterricht, die ihre Mutter organisiert. Diverse Kurse, Musikunterricht oder ihr Kindermädchen unternimmt was mit ihr. Als dann ihr Donnerstag Nachtmittag Kurs ausfällt hat Perry den Wunsch ihre Großmutter im Pflegeheim zu besuchen. Zwar sind ihre Eltern anfangs recht skeptisch doch erlauben sie es Perry. Perrys Oma Honora hat Demenz und eigentlich ein recht mürrisches Verhalten doch Perry kommt gut mit ihr aus. Honora war früher selber Lehrerin und sucht immer ihre Schüler und am liebsten hat sie das Alphabet. Und so kommt es das Perry ihrer Oma ein ganz persönliches Alphabet schenken möchte und zwar ein dass mit ihrem Pflegeheim so wie deren Bewohner und Personal zu tun hat. Und so chaotisch wie es in dem Pflegeheim zu geht so chaotisch geht es mit dem Alphabet voran.
Dieses Buch hat eine wirklich schöne Geschichte. Vom Schreibstil könnte man meinen es ist nur was für kleine Kinder gedacht doch die Story ist auch was für älter. Zwar hat das Buch keine wirklichen Höhen und Tiefen doch erzählt es von einem schönen Zusammenhalt unter Familie und was auch Familie bedeutet. Auch finde ich die Geschichte tiefgründiger als man meint und die schönen Zeichnungen unterstreichen vieles.
Mit hat das Buch sehr viel Freude gemacht.