Lesenswert
Harper wächst unter Marines auf. Da sie aber ihr eigenes Leben führen will zieht sie weg und geht woanders aufs College. Sie hatte noch nie einen Freund oder war sonst mit irgendjemandem befreundet, da ...
Harper wächst unter Marines auf. Da sie aber ihr eigenes Leben führen will zieht sie weg und geht woanders aufs College. Sie hatte noch nie einen Freund oder war sonst mit irgendjemandem befreundet, da sie von ihrem Vater zu Hause unterrichtet wurde. Doch direkt auf ihrer ersten Party lernt sie direkt zwei Jungs kennen, zu denen sie sich hingezogen fühlt.
Das Buch ist wirklich gut geschrieben. Man kann es flüssig lesen und wird von der Geschichte gepackt.
Harper ist einem sofort sympathisch und man kann ihre Gefühle leicht nachvollziehen. Vor allem kann man verstehen warum sie und ihre Mitbewohnerin sofort zu besten Freundinnen werden. Beide sind schlagfertig und unheimlich witzig. Besonders gut hat mir gefallen, dass Harper nicht perfekt ist. Sie hat Fehler gemacht und teilweise auch ein bisschen egoistisch gehandelt, was sie in meinen Augen nur noch sympathischer gemacht hat, vor allem weil niemand komplett selbstlos handeln kann, vor allem nicht in Harpers Situation.
Nachdem das Buch schon relativ schnell Fahrt aufgenommen hat, hat man sich irgendwann gefragt, was denn noch passieren soll, da man das Gefühl hatte, dass schon alles erzählt war. Doch dem ist nicht so. Es wurde plötzlich wirklich spannend und emotional. Man konnte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen.
Ich habe eigentlich nur einen einzigen kleinen Kritikpunkt: Harper hat ein paar große Fehler gemacht, unter denen noch viele andere Leute zu leiden hatten. Trotzdem haben alle auf liebe heile Welt gemacht und zu keiner Sekunde ihr Vorwürfe gemacht. Das konnte ich überhaupt nicht verstehen. Ihr wurde einfach alles verziehen ohne mit der Wimper zu zucken oder auch nur ansatzweise sauer auf sie zu sein. Das konnte ich irgendwie überhaupt nicht verstehen. Es wurden große Reden geschwungen, warum wieso weshalb alle sich lieb haben und niemand böse aufeinander ist. Doch auch die fand ich teilweise nicht ganz überzeugend und es wurde mir einfach ein bisschen zu unrealistisch und zu weit hergeholt. Dadurch wurde in meinen Augen nur erreicht, dass alle Charaktere als unglaublich selbstlos und herzlich dastehen – außer Harper. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass nur um jeden Preis eine große Auseinandersetzung oder Katastrophe vermieden werden sollte um die Geschichte in die Richtung zu bringen, wo sie hin sollte.
Das klingt jetzt zwar so, als hätte mir dadurch das Buch so überhaupt nicht gefalle, aber das stimmt nicht. Wenn man über diese Szenen hinwegsieht – die Gott sei Dank nicht so häufig sind, aber aufgrund der langen Reden sehr lang wirken – war das Buch einfach toll. Besonders, weil es mit das erste Buch, in dem eine Geschichte wirklich komplett erzählt wird und nicht z.B. nach dem ersten Kuss aufhört. Man bekommt ihr wirklich ein Gesamtpaket mit vielen tollen Charakteren, einer einzigartigen Geschichte, einem tollen Zusammenhalt unter den Charakteren und einer unerwarteten Wendung, mit der man wirklich nicht rechnet.