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Veröffentlicht am 27.09.2019

Politische Ränkespiele

Flammenflug
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Im Stadtstaat Raverra gilt ein Gesetz: wenn jemand das Magiermal im Auge trägt, muss er als sogenannten Falken zum Wohl des Imperiums gebändigt werden. Diese Bändiger, Falkner genannt, kontrollieren dann ...

Im Stadtstaat Raverra gilt ein Gesetz: wenn jemand das Magiermal im Auge trägt, muss er als sogenannten Falken zum Wohl des Imperiums gebändigt werden. Diese Bändiger, Falkner genannt, kontrollieren dann die Kraft ihres schutzbefohlenen Falken. Die Feuermagierin Zaira konnte diesem Schicksal bislang entgehen. Als sie jedoch in Gefahr gerät, entfesselt sie einen magischen Feuersturm. Nur das Eingreifen der Grafentochter Amalia kann Schlimmeres verhindern. Aber nun sind die jungen Frauen magisch miteinander verbunden. Ein Bund, der für beide verhängnisvoller wird als beide vermuten.

Mir gefielen besonders die starken Persönlichkeiten der Hauptprotagonistinnen und ihren Umgang miteinander. Auch die Fantasywelt angelegt an das Venedig aus dem 16. Jahrhundert war interessant gestaltet. Generell bin ich kein besonderer Freund von Politik. Deshalb war die Geschichte im Grossen und Ganzen nicht meins, da die politischen Ränkespiele absolut im Vordergrund standen. Aber das ist mein persönlicher Geschmack.

Jeder, der politische Verwicklungen innerhalb einer eigenen Fantasywelt mit starken Frauencharakteren liebt, liegt mit diesem Buch genau richtig. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Die Fragen dahinter

Miroloi
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Auf einer Insel gibt es ein Dorf. In diesem Dorf geben die Männer den Ton an. Die Frauen dürfen nicht lesen und müssen sich allem Gesetzen und Traditionen fügen.
In dieser Welt lebt eine junge Frau, die ...

Auf einer Insel gibt es ein Dorf. In diesem Dorf geben die Männer den Ton an. Die Frauen dürfen nicht lesen und müssen sich allem Gesetzen und Traditionen fügen.
In dieser Welt lebt eine junge Frau, die anders ist und keinen Namen tragen darf. Sie wurde als Findling gefunden und wurde von Anfang an so zur Aussenseiterin. Am Rande der Gesellschaft beginnt sie ihre Welt zu entdecken und zu hinterfragen. Sind Gottes Gesetze wirklich so unveränderlich oder kann man seine Welt selber gestalten?

Die Geschichte ist atmosphärisch gut beschrieben. Man bekommt einen guten Einblick in die Welt von dem namenlosen Mädchen, dass von sich erzählt. Der Erzählstil versprüht eine gewisse kindliche Naivität und doch merkt man, dass der Wandel von Kind zur Erwachsenen in dem Mädchen vonstatten geht. Was bedeutet es, wenn alle eingeimpften Grundfeste plötzlich nicht mehr so in Stein gemeisselt wirken? Eine sehr philosophische Frage. Vieles spricht die Autorin so durch die Augen der Hauptprotagonistin an. Mobbing, Liebe, Glaube, Fortschritt.

Ein ungewöhnliches Werk mit vielen Gedankenanstössen, wenn man sich auf den Stil und die Erzählung einlassen kann. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Schulalltag

Fünf Sterne für dich
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Konrads Leben besteht aus Bewertungen. Er schreibt Fakebewertungen im Internet. Doch auch sein Leben kategorisiert er strikt. So bekommt die neue Lehrerin Pia Flemming seiner Tochter Mathilda auch sein ...

Konrads Leben besteht aus Bewertungen. Er schreibt Fakebewertungen im Internet. Doch auch sein Leben kategorisiert er strikt. So bekommt die neue Lehrerin Pia Flemming seiner Tochter Mathilda auch sein Urteil. Zu unsicher, zu engagiert und zu hübsch. Durch Zufall erfährt Pia davon und will Konrad dafür büssen lassen. Doch schon bald stehen andere Themen im Vordergrund, die Konrad sowie Pia noch einiges abverlangen werden.

Ich mag Charlotte Lucas und ihren Stil sehr. Besonders die feine Situationskomik bringt einen zum Schmunzeln. Der Aufbau der Geschichte war vorhersehbar. Auch die Kombination zwischen dem heftigen Grundthema der Erzählung, auf das ich aus Spoilergründen nicht näher eingehen kann, mit dem lustigen Schulalltag hätte es nicht gebraucht. Aber darüber kann man hinwegsehen. Mir hat das Lesen trotzdem Spass gemacht.

Eine unterhaltsame Geschichte über den Schulwahnsinn mit Siebtklässlern.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Gute Cliffhanger

Einer wird sterben
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Eines Tages bemerkt Stelle Johannsen, dass auf der Strasse vor ihrem Haus ein Auto steht. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Je länger sie da sind, desto nervöser und ängstlicher wird Stella. ...

Eines Tages bemerkt Stelle Johannsen, dass auf der Strasse vor ihrem Haus ein Auto steht. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Je länger sie da sind, desto nervöser und ängstlicher wird Stella. Was wollen sie? Sind sie wegen ihr hier? Denn vor genau sechs Jahren hatten ihr Mann und sie einen Unfall verursacht, bei dem ein Mensch starb. Kommt nun die Quittung?

Die Geschichte war schnell zu lesen und auch spannend gestaltet. Was besonders an den kleinen Cliffhanger am Ende jedes Kapitels lag und die mir besonders gut gefallen haben. Auch Stellas aufkommende Panik wird gut transportiert. Wer kennt das nicht? Man ist alleine zuhause und fühlt sich zunehmend mulmiger, weil man sich vorstellt, was alles im Schatten lauern mag. Da das Finale dann meiner Meinung nach etwas holprig und unrund ist, gibts von mir für diesen trotzdem packenden Thriller 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Gegen das Vergessen

Hannah und ihre Brüder
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Der hochbetagte Ben Solomon ist sich sicher, dass der vermögende Stadtmäzene Elliot Rosenzweig ein ehemaliger SS-Offizier ist und seine Familie und ihn verraten hatte. Wie Brüder aufgewachsen, wandte er ...

Der hochbetagte Ben Solomon ist sich sicher, dass der vermögende Stadtmäzene Elliot Rosenzweig ein ehemaliger SS-Offizier ist und seine Familie und ihn verraten hatte. Wie Brüder aufgewachsen, wandte er sich der Nazimacht zu. Obwohl jeder glaubt, dass Ben nur altersverwirrt ist, engagiert er die Anwältin Catherine Lockhart und ihren Ermittler Liam Taggart. Diese stossen bei ihren Recherchen auf erschütternde Schicksale in Polen während des Zweiten Weltkrieges. Und dabei steht im Vordergrund: Beschuldigt Ben den Richtigen?

Vorrangig ist dieser Roman eine Justizgeschichte. Die Arbeit von Catherine steht dabei im Vordergrund. Besonders fesselt fand ich die Erzählung von Ben und seiner Lebensgeschichte. Es ist dem Autor gelungen diese sehr realitätsnah zu schildern. Obwohl das Ende vorhersehbar war, fand ich gerade Bens Geschichte sehr lesenswert. Niemand sollte vergessen, welche Grauen der Zweite Weltkrieg mit sich brachte.

Ein eher ruhiger Justizkrimi mit viel Einblick in den verherrenden Holocaust. 4 Sterne.