Ein toller Auftakt, der noch viel mehr verspricht!
Das Schwert der TotengöttinErik Zejn
Ein prinzipientreuer Soldat, der streng nach Anweisung handelt und sich keinen Fehltritt erlauben will. Er hält so sehr an seinen Vorschriften fest, dass er die Menschen hinter dem Handeln nicht ...
Erik Zejn
Ein prinzipientreuer Soldat, der streng nach Anweisung handelt und sich keinen Fehltritt erlauben will. Er hält so sehr an seinen Vorschriften fest, dass er die Menschen hinter dem Handeln nicht sieht und Entscheidungen nur aufgrund deren Taten fällt. Sein geradliniges Denken steht nicht nur der Handlung, sondern auch ihm selber im Weg. Es fällt ihm nicht leicht auf sein Herz oder seinen Instinkt zu hören oder auch nur den Gedanken zuzulassen, gegen das System zu handeln.
Wahrscheinlich ist es deswegen auch schwerer seine Person zu greifen. Dennoch blitzt gelegentlich Menschlichkeit durch seine Züge, die ihn weicher und echter werden lassen.
Mirage DeBois
Eine störrische Frau, eine Ausgestoßene, die sich in die Einsamkeit zurück gezogen hat. Ihr Leben ist nicht einfach, aber ich bewundere es wie sie kämpft, nicht aufgibt und immer ein Ass aus dem Ärmel zieht. Sie ist zwar klug, aber auch ziemlich temperamentvoll und so zerbricht mehr, als dass sie heilen kann. Mirage ist kein einfacher Charakter, doch dafür umso echter.
Für mich eine super interessante Persönlichkeit von der ich gerne mehr gelesen hätte, um hinter ihre Fassade zu blicken. Denn bei Mirage weiß man nie genau: Vertrauen oder Misstrauen?
Stimmung
Es ist düster, brutal, blutig und hinterlässt einen Schauder, der dir das Rückgrat hinunter kriecht. Katharina v. Haderer hat eine atmosphärische Stimmung geschaffen, die inmitten von Magie, Wiedergängern und magischen Artefakten spielt. Was hat es mit den wiederauferstandenen Toten auf sich? Wer hat sie geweckt? Welchem Zweck dienen sie?
Gekonnt verwebt sie die Handlung und lässt Ekel, Bedauern und Spannung miteinander harmonieren. Wer also keine Angst vor Kampfszenen hat bis das Blut hervorspritzt und sich mit einer düsteren Stimmung anfreunden kann, der ist hier genau richtig. Zwischen den Toten und den Lebenden.
Schreibstil
Die Autorin hat einen ausgezeichneten Schreibstil, ohne Wortwiederholungen und mit vielen anschaulichen Szenen, die einem im Kopf hängen bleiben. Mir wurde es manchmal zu detailliert. Nicht auf die Kampfszenen und den Ekelfaktor bezogen, sondern auf Beschreibungen von der Landschaft und insbesondere den Vergleichen, die sie zog.
Was ich mich frage
Wieso verurteilt Zejn sofort alles und jeden? Es entstehen so viele Missverständnisse, weil er nicht nachfragt oder zuhört, dass es schwer ist, diese später zu entknoten.
Sein Handeln ist stark auf das Sytem beschränkt, dass ihm als Soldat eingeprügelt wurde, dass es keinen Spielraum für eigene Gefühle lässt. Hier hätte ich mir mehr Wandlung in seinem Charakter gewünscht, mehr Zugänglichkeit, damit man auch etwas für ihn empfinden kann. Ich möchte noch mehr Lichtblicke in seinem Wesen finden, als die klitzekleinen, die er uns bisher gewährt hat.
Ich hoffe darauf, dass er im weiteren Verlauf aus sich heraus kommt.
Insgesamt war «Das Schwert der Totengöttin» ein toller Auftakt, der noch viel mehr verspricht.
Fazit: Dunkelheit, Magie, Tote, Kämpfe, Misstrauen - Das alles und noch mehr erwartet einen, wenn man «Das Schwert der Totengöttin» aufschlägt und anfängt zu lesen. Es ist atmosphärisch, düster und blutig. Eine Geschichte zwischen den Toten und den Lebenden.