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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2019

Wichtiges Thema, aber die Umsetzung war nicht meins...

Wicker King
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Die Aufmachung des Buches finde ich echt total toll. Nicht nur das gold-schwarze Cover mit den vielen Schnörkeln, sondern vor allem das Innenleben ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. Zum einen ...

Die Aufmachung des Buches finde ich echt total toll. Nicht nur das gold-schwarze Cover mit den vielen Schnörkeln, sondern vor allem das Innenleben ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. Zum einen weisen die Buchseiten einen Farbverlauf auf. Sind sie anfangs noch weiß, werden sie mit der Zeit immer dunkler, bis sie am Ende tiefschwarz sind. Diese Veränderung spiegelt den Inhalt der Geschichte gut wieder, denn je dunkler die Seiten sind, desto schlechter steht es um Jack. Zusätzlich gibt es auch während der Geschichte viele Bilder, Kritzeleien, Briefe und ähnliches, die das Buch sehr plastisch und lebendig machen.

Und auch das Thema an sich finde ich sehr wichtig und spannend. Ich arbeite selbst mit psychisch kranken Erwachsenen und habe schon einige akute Psychosen erlebt, deshalb war ich sehr gespannt, wie die Autorin dieses Thema umsetzten würde und vor allem, wie sie dieses schwierige Verhalten für den Leser greifbar machen würde.

Und genau daran ist „Wicker King“ für mich persönlich leider gescheitert.

Ich verstehe, wieso die Autorin diesen Weg gewählt hat, ihre Geschichte zu erzählen. Mit extrem kurzen und lange Zeit unzusammenhängenden Kapiteln, in denen oft überhaupt nichts passiert und die völlig aus den Kontext gerissen wirken und damit einfach verwirren. Diese Art der Darstellung stellt nämlich das abstrakte einer Psychose dar, aber dennoch bin ich damit überhaupt nicht warm geworden.

Ich fand es einfach nichtssagend, ja sogar lange Zeit einfach langweilig, weshalb ich auch mal ein paar Seiten übersprungen und gefühlt nichts verpasst habe. Wenn sich mal etwas anbahnen würde, dann ist das Kapitel vorbei und man bleibt seinen eigenen Gedanken oder Andeutungen dazu überlassen. Die verwendete Jugendsprache fand ich hier schon passend, aber der Schreibstil konnte mich einfach nicht einfangen.

Das gleiche gilt für die Charaktere. Sie bleiben einfach total flach und unnahbar. Ich konnte Jacks Veränderung zwar mit dem Kopf verstehen, aber nicht im Geringsten nachfühlen. Bei Augusts Umgang mit Jacks Erkrankung war es eher das Gegenteil. Ich konnte es zu einem gewissen Teil nachfühlen, aber finde es doch schlimm, wie weit er es hat laufen lassen, auch trotz ihrer großen Freundschaft. Die Co-Abhängigkeit, auf die Autorin hinaus will und die sie im Nachwort extra nochmal hervorhebt, ist definitiv deutlich geworden, aber zum Großteil schon echt auf eine sehr gefährliche Art beschrieben, die ich von der Massage her nicht ganz gut finde, vor allem eben für die Zielgruppe der Jugendlichen.

Fazit:
Ein interessantes und wichtiges Thema und eine tolle und detailreiche Aufmachung des Buches, aber leider war die Umsetzung der Geschichte nicht meins. Ich kann die Intention der Autorin verstehen, bin aber mit der besonderen, so verworrenen und langweiligen Erzählweise überhaupt nicht klar gekommen, konnte keine Verbindung zu den Figuren aufbauen und finde es teilweise nicht gut, wie in „Wicker King“ mit dem Thema der Psychosen umgegangen wird. Deshalb kann ich am Ende nicht mehr als solide 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Ok für zwischendurch, muss man aber nicht gelesen haben

Liebe macht lustig
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Meinung:
Eigentlich lese ich ganz gerne mal einen typischen Frauenroman und dieser hier verspricht eine ganz interessante Geschichte. Denn der Großteil des Buches handelt von einem katastrophalen Urlaub, ...

Meinung:
Eigentlich lese ich ganz gerne mal einen typischen Frauenroman und dieser hier verspricht eine ganz interessante Geschichte. Denn der Großteil des Buches handelt von einem katastrophalen Urlaub, bei dem man eigentlich nur Mitleid mit den Charakteren haben muss. Außerdem wird im Laufe des Romans deutlich, dass alle Figuren so ihre Probleme mit der Liebe und / oder ihren Ehepartnern haben. So ist der Autorin der Beginn der Handlung auch wirklich gut gelungen. Man wird mit viel Humor mit den Protagonisten bekannt gemacht und lernt Beth und Clare etwas genauer kennen, wobei die beiden so unterschiedlichen Frauen auch gleich sympathisch wirken.

Auch die Reise, das Kennenlernen der Anderen, teilweise ziemlich skurrilen und besonderen Gäste, sowie die Ankunft im „Schloss“ ist abwechslungsreich, spannend und auch manchmal witzig beschrieben. Man kann sich dabei sehr gut in die jeweilige Situation hineinversetzen und auch über die witzigen Stellen schmunzeln.
Doch nach ca. einem Drittel des Buches wendet sich das Blatt. Zwar entwickelt sich die Geschichte weiter, jedoch ist die Handlung danach etwas langweilig, sowie ziemlich abstrakt und wirkt oft künstlich.
Der Schreibstil ist dabei relativ flüssig, so dass sich das komplette Buch, trotz der Schwächen sehr zügig lesen lässt. Doch hat er auch nichts Besonderes.

Die Protagonisten sind ausführlich beschrieben, besitzen Ecken und Kanten und sind größtenteils glaubwürdig und sympathisch. Die vielen teilweise echt skurrilen Nebencharaktere besitzen einen gewissen Charme und bringen noch etwas Leben in das Buch. Aber manchmal ist es schon etwas Zuviel des Guten… Z. B. Ein katholischer Priester, der in seinem Urlaub das Priesteramt vorrübergehend ablegt, fremde Frauen nach Strich und Faden verführt und dabei auch ziemlich unorthodoxe Ratschläge gibt.
Dahingegen kommen manch andere der Nebencharaktere leider etwas zu kurz. Sie werden immer nur am Rande erwähnt und bleiben dabei einfach zu blass.

Fazit:
Ein Buch das man ganz gut zwischendurch lesen kann, aber man nicht unbedingt gelesen haben muss, da die Handlung leider nach dem ersten Drittel des Romans stetig schlechter wird und dabei künstlich wirkt. Da sich das Buch trotzdem echt zügig lesen lies, bereue ich zwar nicht, dass ich es gelesen habe, aber es wird mir wohl auch nicht lange in Erinnerung bleiben. Am Ende reicht nur für 2 Sterne

Veröffentlicht am 07.09.2019

Gute Idee, aber leider....

An und für dich
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Meinung:
Der Klappentext und auch das Cover versprechen eigentlich einen Roman ganz nach meinem Geschmack.
So beginnt das Buch auch als typischer Frauenroman und lässt einen ganz gut in die Geschichte ...

Meinung:
Der Klappentext und auch das Cover versprechen eigentlich einen Roman ganz nach meinem Geschmack.
So beginnt das Buch auch als typischer Frauenroman und lässt einen ganz gut in die Geschichte einsteigen. Dahingehend fand ich zwar Greg schon von Beginn an etwas unsympathisch und Saffys Reaktionen etwas übertrieben, aber das muss ja noch nicht viel heißen. Vor allem Conor und Jess sind mir gleich ans Herz gewachsen.

Es wird nach jeder Seite deutlicher, dass es sich bei „An und für dich“ in meinen Augen weder um eine reine Liebesgeschichte, noch um typische Frauenliteratur handelt. Das Buch erzählt von Liebe, Freundschaft, Überraschungen, Krankheit, Veränderungen und Problemen. Also alles in allem eigentlich ein sehr weitreichender Mix, welcher der Geschichte auch Tiefgang verleiht. Auch die teilweise relativ überraschenden Wendungen des Romans bringen frischen Wind in die Story und tragen ihren Teil zu diesem ungewöhnlichen Buch bei.

Das klingt ja alles erst einmal gar nicht so schlecht, doch leider hatte ich das große Problem, dass mir die Charaktere fast alle im Laufe des Romans immer unsympathischer wurden. Das ging leider soweit, dass ich mich öfters richtig über die Aussagen und Handlungen der einzelnen Charaktere geärgert habe und diese „Wut“ dann über mehrere Seiten hinweg meinen Lesespaß beeinträchtigt hat. So wurde meine Abneigung gegen Greg und Saffy immer größer, Conor entwickelt sich vom liebenden Vater und Freund zu einem Idioten, der nur, weil er einmal recht haben möchte, beinahe seine langjährige Beziehung aufs Spiel setzt. Die Einzige von den Hauptcharakteren, die mir (bis auf ein paar kleine Ausnahmen) das ganze Buch über sympathisch war und deren Handlungen ich zumindest fast immer nachvollziehen konnte, war Jess. Von den Nebencharakteren fand ich, nach anfänglichen Bedenken, Joe und Liam echt toll.

Hinter der Handlung selbst, konnte ich zumindest eine gute Idee und viel Arbeit entdecken. Die Bemühungen überraschende Elemente in die Geschichte einzubauen und den Roman dadurch undurchsichtiger zu machen, sind Frau Griffin auch ganz gut gelungen. Jedoch konnte mich die Handlung selbst (eben in Verbindung mit der Antipathie zu den meisten Charakteren) trotz manch guter Ideen, in der Umsetzung nicht für sich gewinnen.

Der Schreibstil ist größtenteils ansprechend. Allerdings zieht sich das Buch teilweise etwas in die Länge und ein paar weniger Seiten hätten wahrscheinlich nicht geschadet.

Fazit:
Die Autorin hat mit ihrem Erstlingswerk ein ausgefallenes Buch geschaffen, das sich durch seine Vielschichtigkeit von den üblichen Frauenromanen unterscheidet. Leider konnte ich den Charakteren und ihren Handlungen vermehrt wenig abgewinnen, weswegen mein Lesespaß oft getrübt wurde. So kann ich leider nicht mehr als 2 von 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Gute Ansätze, aber viele Sachen haben mich auch gestört...

Nevernight
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Meinung
Das ganze Marketing zu Teil 2 und auch das Grundthema mit den Assassinen hat mich irgendwie angesprochen und manchmal mag ich düstere und blutige Geschichten ganz gern. So war ich sehr gespannt, ...

Meinung
Das ganze Marketing zu Teil 2 und auch das Grundthema mit den Assassinen hat mich irgendwie angesprochen und manchmal mag ich düstere und blutige Geschichten ganz gern. So war ich sehr gespannt, was mich in diesem Auftaktband erwartet.

Leider muss ich sagen, dass der Einstieg in die Geschichte denkbar schlecht gewählt ist. Die Welt ist sehr komplex, das an sich ist ja nichts schlimmes, aber die ganzen verwirrenden Zeitsprünge haben es mir sehr schwer gemacht, einen Zugang zu finden. Dabei ist die Welt an sich recht interessant. Sie ist an das frühere Rom angelehnt und es gibt einige lesenswerte Ideen. Da die Welt aber auch so komplex ist, hab ich mich durchgängig etwas schwer getan, der Geschichte immer gänzlich zu folgen. Ich höre meine Hörbücher zumeist nebenbei und das ist bei diesem hier wirklich schwer möglich.

Auch der Schreib- bzw. Erzählstil an sich, ist sehr gewöhnungsbedürftig, da er oft sehr derb, direkt, düster und aggressiv ist. Gleichzeitig aber auch so ausschweifend, wiederholend und oft auch irgendwie wirr. Aber auch mit viel schwarzem Humor und Mystik.

Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler, der die Handlung schildert, sich aber oft auch mit eigenen Worten einschaltet. Dies geschieht durch Einschübe, die in der Printversion wohl als Fußnoten dargestellt werden. Diese Einschübe fand ich anfangs noch ganz witzig und interessant, mit der Zeit wurden es aber einfach viel zu viele und sie haben mich auch immer wieder aus der Geschichte gerissen. Und beim Hörbuch hat man eben auch nicht die Möglichkeit die Fußnoten einfach zu ignorieren.

Der Hörbuchsprechen Robert Frank macht einen guten Job. Ich fand seine etwas hohe Stimme anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit hab ich mich gut daran gewöhnt und fand sie auch sehr passend zum Genre und zur Atmosphäre.

Am Ende ist dann auch noch etwas Spannung aufgekommen, da es doch einige unerwartete Wendungen gab, die ich aber zum Teil doch auch etwas übertrieben fand.

Fazit
Es fällt mir schwer eine Bewertung abzugeben. Lange habe ich überlegt, aber auch mit mehr Zeit wurde es nicht leichter oder eindeutiger. Es gab einige gute Ansätze und Ideen, aber auch ganz viele Sachen, die mich einfach gestört und die mich mit der Geschichte nicht haben warm werden lassen. Auch wenn mich das Ende zwar noch ein bisschen versöhnt hat und ich deshalb auch zu Teil 2 gegriffen habe, kann ich aber aufgrund der vielen Schwierigkeiten doch nicht mehr als gute 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht wirklich erfüllt....

Unter uns nur Wolken
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Meinung:
Als ich die Kurzbeschreibung gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Ich mag solche Geschichten gerne und habe mich, wie angekündigt, auf einen Generationenroman gefreut, der sowohl ...

Meinung:
Als ich die Kurzbeschreibung gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Ich mag solche Geschichten gerne und habe mich, wie angekündigt, auf einen Generationenroman gefreut, der sowohl berührt, als auch witzig ist.

Leider wurden meine Erwartungen kaum erfüllt.

Mir war durchaus vorher klar, dass Florian sehr anstrengend sein wird und anfangs fand ich das durchaus ok und nachvollziehbar, dass er um seine Frau trauert und gegen die Krankheit bzw. das Wahrhaben davon ankämpft. Genauso wie auch Tom genervt und überfordert und auch Ani einfach verzweifelt ist.

Aber nachdem die erste Hälfte des (recht kurzen) Buches fast ausschließlich daraus besteht, dass man sich mit Gemeinheiten vertreiben will und sich Schuldzuweisungen an den Kopf wirft und diese auch soweit gehen, dass sie den humorvollen Bereich deutlich überschritten haben, war mir das einfach alles zu viel. Im Grunde immer noch nachvollziehbar, das ja, aber auch unsympathisch und einfach nur nervig.

Der Wandel dahingehend, dass man sich dann vielleicht doch irgendwie leiden kann passiert zwischen den Zeilen, was auch ok ist, aber das große Einsehen von Florian und die sich entwickelnde Liebesgeschichte waren dann doch zu abrupt. Das konnte ich nicht nachfühlen.

Die Charaktere waren soweit recht gut beschrieben, hatten alle ihre Ecken und Kanten, wobei diese für mich überhandgenommen haben. Symapthiepunkte gabs leider immer weniger und die berührenden und leisen Szenen waren zwar durchaus immer mal wieder (zu) kurz da, konnten die allgemeine Abneigung gegen die Figuren aber nicht mehr ganz rausreißen.

Statt dieser vielen Bosheiten, hätte ich mir viel mehr über die Krankheit selbst, aber auch die Vergangenheit von Florian mit Greta gewünscht. Und mehr Szenen die wirklich zum Lachen sind. So hab ich mich eher geärgert oder über die kindischen Sturheiten der Figuren den Kopf geschüttelt.

Das Ende war dann nach den eher schlechten Umständen doch noch etwas versöhnlich, wenn auch nicht völlig überzeugend.

Fazit:
Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht wirklich erfüllt, für mich hat die Mischung der einzelnen Elemente einfach nicht gepasst. Das Gemeine und die kindischen Sturheiten waren zwar im Grunde nachvollziehbar, aber mir definitiv zu viel und einfach unsympathisch. Ich konnte darin wenig Lustiges entdecken und die leisen und tiefgründigen Szenen waren zu wenig. Auch die Entscheidungen am Ende und die Liebesgeschichte gingen zu plötzlich von der Hand, um wirklich überzeugend zu sein. Auch wenn das Ende zumindest noch ein bisschen versöhnlich war, kann ich nicht mehr als gute 2 Sterne vergeben.