Neues von Matthew und Diana
Bei manchen Büchern werden wir ja mit unvorhergesehenen Fortsetzungen überrascht. „Bis ans Ende der Ewigkeit“ ist so ein Buch, mit dem ich nicht gerechnet habe, das aber eine riesige Vorfreude in mur geweckt ...
Bei manchen Büchern werden wir ja mit unvorhergesehenen Fortsetzungen überrascht. „Bis ans Ende der Ewigkeit“ ist so ein Buch, mit dem ich nicht gerechnet habe, das aber eine riesige Vorfreude in mur geweckt hat, gehört doch die All Souls-Trilogie zu meinen Lieblingen im Regal. Sie ist so erfrischend anders und auf leise Art magisch und bezaubernd. So freute ich mich darauf, in „Bis ans Ende der Ewigkeit“ auf viele alte Bekannte zu stoßen und neue Charaktere kennen zu lernen.
Wie bereits die All Souls-Trilogie, die vor kurzem sogar in eine Serie umgesetzt wurde, bedient dieses Buch nicht nur das Young Adult-Publikum, sondern eher ältere Leser, die -wie ich – auch auf ältere Protagonisten und eine unverkitschte Handlung stehen.
Wir begleiten als Leser hier verschiedenen Erzählperspektiven. Zum einen dürfen wir Phoebe bei ihrer Geburt zur Vampirin begleiten, wir blicken mit Marcus in seine düstere Vergangenheit zurück und wir lernen Dianas und Matthews Kinder besser kennen.
Alle drei Perspektiven laufen lose zu einem Gesamtbild zusammen. Hier wird es sicherlich einige kritische Stimmen geben, denen einfach zu wenig passiert. Dem kann ich bedingt zustimmen, da das Buch jetzt nicht Non stop-Action für seine Leser bereit hält. Wenn man weiß, worauf man sich einlässt und was man zu erwarten hat, enttäuscht „Bis ans Ende der Ewigkeit“ auf keiner Linie. Für meinen Geschmack hätte es allerdings ebenfalls etwas „mehr“ sein können – das Buch fühlte sich an wie ein Wiedersehen mit alten Freunden, von denen man sich dann doch sehr schwer wieder lösen kann.
Obwohl hier viele Schauplätze eröffnet werden, ergeben alle Handlungsstränge ein stimmiges Gesamtbild. Den Rahmen bildet dabei auch die Geschichte der Wiedergeburt von Phoebe zur Vampirin. Ich muss sagen, dass mir diese Story mit am besten gefallen hat, da die Autorin es wie bereits in den Vorgängern schafft, eine erwachsene Art von Fantasy zu Papier zu bringen, fernab von kitschigen Glitzervampiren und rotwangigen Teenies oder blutrünstigem Splatter. Mir gefällt die erschaffene Welt von Diana und Matthew sehr gut, gehört sie doch auch bereits vor der großen Diskussion zu den ersten Werken, in denen ich bewusst Diversität in Büchern wahrgenommen habe.
Natürlich kommt hier auch die Romantik nicht zu kurz, wobei weniger Diana und Matthew im Mittelpunkt stehen als Marcus und Phoebe. Hier hätte ich mir neben der gegenseitigen Sehnsucht etwas mehr Drama gewünscht, zumal Marcus Background, der so intensiv in „Bis ans Ende der Ewigkeit“ beleuchtet wird, sicherlich genügend Konfliktpotential bereitgestellt hätte. Dieses wurde allerdings leider nicht genutzt, sodass ich mich als Leser am Schluss schon gefragt hatte, worauf die Geschichte von Marcus denn jetzt hin gearbeitet hatte. Bereits in der All Souls-Trilogie wurden die Vorkommnisse in New Orleans thematisiert, sodass ich hier irgendwie mehr erwartet habe. Ich hatte leider den Eindruck, dass die Autorin vorher zu sehr abgeschweift ist und nun auf die schnelle das Buch fertig bringen musste. Deshalb hier entsprechend Punktabzug in der B-Note.
Insgesamt ist das Buch für alle Fans der Reihe ein absolutes Muss. Es ist aber auch für jeden geeignet, der in die Reihe hineinschnuppern möchte. Ich kann es trotz der Kritikpunkte als kurzweiliges Lesevergnügen empfehlen, insbesondere wenn ihr auf erwachsene Fantasy und einen wirklich wundervollen Schreibstil voller historischer Hintergrundinfos steht.