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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2019

Wie gewohnt großartig

The Light in Us
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Charlotte ist eine überaus talentierte und ambitionierte Violinistin, bis ein schrecklicher Verlust ihr die Freude an der Musik raubt. Seither versucht sie, sich mit diversen Jobs über Wasser zu halten, ...

Charlotte ist eine überaus talentierte und ambitionierte Violinistin, bis ein schrecklicher Verlust ihr die Freude an der Musik raubt. Seither versucht sie, sich mit diversen Jobs über Wasser zu halten, doch als es selbst für die Miete nicht mehr reicht, kommt ihr ein besonderes Jobangebot gerade recht. Als Assistentin soll sie sich um Noah kümmern, welcher bei einem Unfall sein Augenlicht verlor. Seitdem lebt der ehemalige Extremsportler und Journalist zurückgezogen und stößt jedem vor den Kopf, der ihm zu nahe kommt, auch Charlotte. Doch die hat nicht vor, sich so einfach vertreiben zu lassen.

Als dieser Roman erschien, war mir klar, dass die Autorin einmal mehr ein Meisterwerk geschrieben haben musste. Deshalb konnte ich auch nicht warten, ihn zu lesen und wurde in keinster Weise enttäuscht. Auf typische Emma Scott-Weise hat mich die Geschichte absolut in ihren Bann gezogen und mich von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten.

Der Schreibstil war wieder einmal ein Genuss. Emma Scott weiß einfach, mit tiefgründigen und poetischen Worten Gefühle zum Ausdruck zu bringen, wie kaum eine andere. Dabei ließ sich die Geschichte aber wieder einmal super einfach und schnell lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

Auch die Handlung war von vorn bis hinten einfach wunderschön. Wie schon in ihrem All In-Duett hat die Autorin auch hier wieder Themen angesprochen, von denen man so noch nicht oft in New Adult-Romanen gelesen hat. Eines davon ist Musik, aber nicht einfach Rock oder Pop, denn das gibt es schon recht oft in Büchern, sondern vielmehr die Liebe zu ihr, die Gefühle, die sie transportiert und die Emotionen, die sie auslösen kann. Dem gegenüber steht die Blindheit Noahs und wie er, der er einmal ein sehr aktiver und risikoliebender Mensch war, damit zurecht kommen muss. Und natürlich darf die Liebe nicht fehlen, eine Liebe, die nicht einfach da ist, sondern sich entwickelt und wächst. Das alles wurde super schön, emotional und realitätsnah beschrieben, aber nicht klischeehaft oder kitschig. Die ganze Handlung, sowie die Charaktere wirkten vielmehr absolut realistisch und ich habe mit den beiden Protagonisten einfach nur mit geliebt, gelebt und gelitten.

Charlotte und Noah sind aber auch sehr gut und nachvollziehbar geschriebene, liebenswerte Charaktere. Natürlich ist Noah oft unausstehlich und ein Ekel, aber das hat eben auch einen Grund. Charlotte hingegen ist ganz anders als er, ruhig und besonnen, obwohl auch sie etwas oder besser jemanden verloren hat. Zusammen ergeben sie aber dennoch ein Traumpaar, welches perfekt zusammen passt, jedoch auch Höhen und Tiefen zu bewältigen hat.

Für mich ist und bleibt Emma Scott auch mit diesem Buch ein Garant für tiefgründige, emotionale Geschichten, in denen Menschen in den Vordergrund gestellt werden, die nicht so sind, wie alle anderen. Ich liebe diesen Roman einfach und kann es kaum erwarten, auch die nächste Geschichte aus der Feder dieser Autorin zu lesen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Eine tragisch schöne Geschichte in Zeiten des Krieges

Für immer die Deine
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Bei ihrer Recherche zu einem Artikel über den Zweiten Weltkrieg, stößt die Hamburger Journalistin Marie auf Klara und Fritz, ein Ehepaar im Alter von knapp einhundert Jahren. Nach erstem Misstrauen gegenüber ...

Bei ihrer Recherche zu einem Artikel über den Zweiten Weltkrieg, stößt die Hamburger Journalistin Marie auf Klara und Fritz, ein Ehepaar im Alter von knapp einhundert Jahren. Nach erstem Misstrauen gegenüber der jungen Frau öffnet sich Klara ihr gegenüber und erzählt ihr, wie sie mit siebzehn unverhofft schwanger wurde, Fritz heiratete, welcher kurze Zeit später in den Krieg ziehen musste und von einem alten Mann, der nicht der war, der er vorgab zu sein. Sie erzählt Marie ihre ganze tragische aber auch romantische Geschichte, welche auch Auswirkungen auf deren Leben hat.

Wäre ich nicht auf Instagram mit dieser Geschichte konfrontiert und wäre nicht so sehr von ihr geschwärmt worden, ich bin ehrlich, wäre ich niemals an diesem Buch hängen geblieben. Und dennoch bin ich wahnsinnig froh, dass ich sie gelesen habe, denn auch ich muss mich den positiven Stimmen anschließen.

Erzählt wurde die Geschichte in verschiedenen Zeitsträngen und aus verschiedenen Perspektiven. Dadurch bekommt man einen sehr guten Gesamteindruck von den einzelnen Charakteren, ihren Gedanken und ihren Gefühlen, auch wenn sie nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Ansonsten ist Jana Voosens Schreibstil zwar recht niveauvoll und stilsicher, aber auch leicht und einfach zu lesen, weshalb ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

Die Handlung in diesem Roman war einfach wundervoll, romantisch, dramatisch und emotional und obwohl sie nicht besonders aufregend war, war sie dennoch sehr interessant und konnte mich absolut in ihren Bann ziehen. Dabei ist sie nicht nur eine Familiengeschichte und auch nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern spricht viele verschiedene Themen an, wie zum Beispiel junge, ungestüme Liebe, Familie, Vergebung und das Überleben in Kriegszeiten. Es erzählt von einer starken Frau, Zivilcourage und stillem Heldentum und davon, wie eine Liebe auch durch dramatische Zeiten hindurch bestehen kann. All das hat mir einfach keine Ruhe gelassen und ich musste das Buch einfach in beinahe einem Rutsch durchlesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte von Klara und Fritz ausgeht. Und auch Maries Schicksal hat mich nicht kalt gelassen.

Wobei ich auch schon bei den Charakteren wäre. Diese fand ich zwar nicht alle unbedingt sympathisch, aber das machte mir gar nichts aus, waren sie doch alle sehr gut und nachvollziehbar geschrieben. Für mich wirkten sie durchweg realistisch und greifbar. Klara ist eine selbstbestimmte, starke Frau, egal ob in der Jugend oder im Alter, Fritz hingegen eher ruhig und bodenständig. Zusammen ergeben sie ein süßes Paar, welches ich sehr mochte. Marie hingegen fand ich nicht ganz so sympathisch, aber dennoch nicht weniger gut beschrieben.

Für mich ist dieser Roman auf jeden Fall eine absolute Empfehlung und auch, wenn er mich trotz einiger emotionalen Stellen, nicht zum Weinen gebracht hat, so hat er mich doch berührt. Wer also gern emotionale, realistisch wirkende Geschichten mit historischem Hintergrund liest, sollte hier unbedingt zugreifen.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Romantisch, dramatisch, tiefgründig, Cherry

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Als die sechzehnjährige Jasmine Elliot das erste Mal Saxophon spielen hört, ist sie sofort verliebt in seine Musik und umso besser sie den schüchternen Jungen mit den wunderschönen braunen Augen kennenlernt, ...

Als die sechzehnjährige Jasmine Elliot das erste Mal Saxophon spielen hört, ist sie sofort verliebt in seine Musik und umso besser sie den schüchternen Jungen mit den wunderschönen braunen Augen kennenlernt, umso mehr verliebt sie sich in ihn. Doch gerade, als sie beide zusammen am glücklichsten sind, muss sie New Orleans gegen ihren Willen verlassen und Elliot ausgerechnet dann im Stich lassen, als er sie am meisten braucht.
Sechs Jahre später kehrt Jasmine zurück, das Leben hat sie verändert. Doch auch Elliot ist ein anderer Mensch. Die Narben der Vergangenheit haben ihn kalt und hart gemacht.

Mir fehlen die Worte und doch will ich mein Bestes geben, um diesem grandiosen Buch gerecht zu werden. Dass Brittainy C. Cherry tiefgründige und emotionale Geschichten schreiben kann, steht zwar außer Frage, aber dieses hier hat mich einfach nur umgehauen.

Dabei ist der Schreibstil der Autorin wieder grandios, leicht und schnell zu lesen und dennoch tiefgründig und niveauvoll. Gespickt ist dieses Buch von vorn bis hinten mit unzähligen ergreifend und bewegend schönen Sätzen, womit sie mir einmal mehr bewiesen hat, dass sie die Queen der poetischen Sprache ist. Jedenfalls habe ich die Geschichte einfach nur so aufgesaugt.

Denn auch diese ist wunderschön, tiefgründig und von der ersten bis zur letzten Seite packend und mitreißend. Die Kombination aus Liebesgeschichte und Musik war meiner Meinung nach einfach super und auch, wenn die Leidenschaft der beiden Protagonisten im zweiten Teil der Geschichte nicht mehr allzu viel Platz einnahm, war diese Liebe zur Musik jederzeit spürbar und anwesend. Aber nicht nur Liebe und Musik spielen in diesem Roman eine große Rolle, sondern auch Mobbing, Gewalt und Tod. Diese Themen bringen zu der sehr romantischen Liebesgeschichte noch die richtige Portion Spannung und Drama mit ins Spiel. Zusammen ergibt dies eine wahnsinnig emotionale Liebesgeschichte zwischen vom Schicksal gebeutelten jungen Menschen, die mich in ihren Bann gezogen hat, die mich fassungslos gemacht hat, demütig und nachdenklich, die mich zum Weinen gebracht hat, aber auch zum Lachen und vor allem mein Herz berührt hat.

Und auch die Charakterzeichnungen und deren Entwicklungen haben mir richtig gut gefallen. Vor allem mochte ich aber an ihnen, dass sie anders waren, kein Mainstream, wie üblich, sondern Charaktere mit einzigartigen Persönlichkeiten. Elliot ist ein schüchterner Junge mit Liebe zum Jazz, der gemobbt wird und dennoch stark ist und für andere eintritt. Jasmine dagegen ist, obwohl sie von ihrer Mutter gedrillt wird und so gut wie kein eigenes Leben hat, aufgeschlossen und selbstbewusst. Beide sind zwar gegensätzlich, passen aber auch sehr gut zusammen. Dazu gibt es noch Nebencharaktere wie Ray, TJ und Elliots Mutter, die extrem liebenswert sind, aber auch Jasmines Mutter, die schlimmer nicht hätte sein können.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass dieser Roman wieder ein typischer Cherry war, nur noch besser und noch emotionaler, wenn das überhaupt möglich ist. Mich hat sie jedenfalls wieder absolut überzeugt und ich freue mich schon auf ihre nächste Geschichte, von der ich sicher bin, dass auch sie mich begeistern wird.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Vielschichtig, emotional, großartig!

Das Schmetterlingszimmer
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Ganz allein lebt die 69-jährige Posy im alten, ländlich gelegenen Admiral House, dort wo sie als Kind gelebt hat und welches sie verlassen musste, als ihr Vater starb. Doch nun sind viele Jahre ins Land ...

Ganz allein lebt die 69-jährige Posy im alten, ländlich gelegenen Admiral House, dort wo sie als Kind gelebt hat und welches sie verlassen musste, als ihr Vater starb. Doch nun sind viele Jahre ins Land gegangen, vieles ist geschehen und ausgerechnet jetzt trifft sie wieder auf den einen Mann, der sie vor fünfzig Jahren einfach so sitzen lassen hat. Posy ahnt nicht, welch schreckliches Geheimnis Freddie jahrelang vor ihr verheimlicht hat und wie dieses mit dem düsteren Schmetteringszimmer ihres Vater zusammenhängt.

Ein großes, ganz liebes Dankeschön geht einmal mehr an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag, dass ich diesen wunderbaren, emotionalen und unterhaltsamen Roman als Rezensionsexemplar lesen durfte. Es war mir eine große Freude, Posys Geschichte mitzuerleben.

Diese wird, wie in den meisten Romanen der Autorin, aus zwei Zeitebenen erzählt, wobei die Vergangenheit aus der Ich-Perspektive, direkt aus Posys Sicht erzählt wird, die Gegenwart aus einer personellen Perspektive mit Blick auf viele verschiedene Charaktere, die unmittelbar mit Posys Schicksal verbunden sind. Dabei ist der Schreibstil super gut, zwar beschreibend, aber nicht zu ausführlich und richtig leicht lesbar.

Die Handlung in diesem Buch ist einfach wunderschön. Zwar ist die Geschichte anfangs eher noch ruhig, doch man hat dennoch das Bedürfnis, immer weiter zu lesen, da man merkt, dass im Hintergrund etwas brodelt und dass noch irgendetwas kommen wird. Und das geschieht auch mehr oder weniger in Form von mehreren Geheimnissen, die zum Ende hin aufgedeckt werden. Bis es aber dazu kommt, lernt man ganz viele verschiedene Personen und deren Schicksale kennen. Dabei geht es um Liebe, Familie, Vertrauen und Zusammenhalt, aber eben auch um genannte Geheimnisse, um häusliche Gewalt und Tod. Das alles wird so packend erzählt, dass ich das Buch schlichtweg kaum noch aus der Hand legen konnte und das, obwohl die Geschichte so ruhig anfing. Außerdem musste ich hier und da ein paar Tränchen verdrücken, was nicht allzu oft der Fall ist. Richtig toll fand ich auch die Vielschichtigkeit der Story, die wahnsinnig viele Themen umfasst, aber dabei nicht den roten Faden verliert. Und am Ende führen alle Geschichten rund um Posy und Admirals House zu einem großen, zufriedenstellenden Finale zusammen.

Was die Charaktere angeht, so sind es viel zu viele, um auf jeden einzelnen einzugehen, aber ich kann sagen, dass ich jeden davon richtig gut, nachvollziehbar und realistisch geschrieben finde. Alle sind greifbar und wirken lebendig und Posy habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ist eine wahnsinnig starke, eigenwillige Frau mit genau der richtigen Portion Stolz, die für die Menschen einsteht, die sie liebt. Ansonsten gibt es viele vollkommen verschiedene, individuell geschriebene Charaktere, die alle ihre Besonderheiten haben.

Insgesamt ist dieses Buch wieder eines ganz nach meinem Geschmack gewesen und ich kann sagen, dass mir die Geschichte sogar noch mehr geboten hat, als der Klappentext verspricht. Diese hatte nämlich von allem etwas und wirkte für mich sehr realitätsnah, genauso wie die Charaktere. Verpackt in den tollen Schreibstil der Autorin hat mich der Roman einfach nur richtig gut unterhalten und ich kann ihn nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Tiefgründig und bildgewaltig

Als Larson das Glück wiederfand
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Larson ist alt, seine Frau gestorben und die Kinder selbst erwachsen und ausgezogen. In seiner Einsamkeit hat er allen Lebensmut verloren. Doch dann klopft ein Nachbarsjunge an seine Tür und drückt ihm ...

Larson ist alt, seine Frau gestorben und die Kinder selbst erwachsen und ausgezogen. In seiner Einsamkeit hat er allen Lebensmut verloren. Doch dann klopft ein Nachbarsjunge an seine Tür und drückt ihm eine Topfpflanze in die Hand, um die er sich kümmern soll, solange der Junge im Urlaub ist. Und plötzlich wird Larsons Leben wieder heller.

Angespornt durch ein anderes Buch des Autors, welches ich erst vor Kurzem gelesen habe, musste ich nun endlich auch diesen Schatz zur Hand nehmen und ich muss sagen, dass er mir außerordentlich gut gefallen hat und das, obwohl das Buch größtenteils eher düster gehalten ist.

Dabei ist der Schreibstil wieder einfach und leicht zu lesen, aber auch irgendwie besonders, bildlich und nachvollziehbar. Die Geschichte ist herzallerliebst und emotional. Auch hier geht es doch irgendwie wieder um Trauer und darum, wie ein armer, einsamer Mann wieder ins Leben zurück findet. Und wie er es tut, ist einfach wunderschön und tiefgründig geschrieben. Martin Widmark schafft es, auf relativ wenigen Seiten, seinen Protagonisten eine Metamorphose durchleben zu lassen, die man sehr gern miterlebt und so wird aus Dunkelheit Licht und aus Einsamkeit eine außergewöhnliche Freundschaft.

Emotional und wunderschön sind ebenfalls die Illustrationen von Emilia Dziubak, die die Geschichte wieder super gut unterstreichen und ihr eine schöne wenn auch etwas düstere Atmosphäre geben. Das passt aber alles einwandfrei zusammen und spiegelt die Trostlosigkeit in Larsons Leben wider, die sich, genau wie die Bilder mehr und mehr aufhellt.

Für mich sind die Bücher des Autoren, in Zusammenarbeit mit Emilia Dziubak, auf jeden Fall nicht nur einfache Kinderbücher, sondern Kunstwerke, die eigentlich viel zu schade sind, um sie nur ins Regal zu stellen. Und ich freue mich schon, ein weiteres dieser Kunstwerke zu lesen.