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Veröffentlicht am 10.09.2019

Realität in der Rechtsmedizin - informativ und spannend!

Schwimmen Tote immer oben?
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In seinem neuen Sachbuch beschäftigt sich Michael Tsokos mit häufigen Klischees und Irrtümern der Rechtsmedizin, wie sie oft aus Fernseh-Krimis und Serien wie CSi und ähnlichen bekannt sind.
Außerdem gibt ...

In seinem neuen Sachbuch beschäftigt sich Michael Tsokos mit häufigen Klischees und Irrtümern der Rechtsmedizin, wie sie oft aus Fernseh-Krimis und Serien wie CSi und ähnlichen bekannt sind.
Außerdem gibt er Einblicke in die Arbeit in der Rechtsmedizin und stellt auch hier Irrtümer richtig bzw. klärt falsche Vorstellungen auf und verblüfft mit interessanten Zahlen und Fakten.

Für mich war dies das erste Sachbuch, das ich von Michael Tsokos zu diesem Thema gelesen habe.
Da ich leidenschaftlich gerne Krimis und Krimi-Serien im Fernsehen schaue und natürlich auch entsprechende Bücher lese, hat mich natürlich interessiert, welche Irrtümer hier aufgeklärt bzw. richtig gestellt werden.
Jetzt nach der Lektüre weiß ich, dass sich Krimi- und Drehbuchautoren vielerlei Kniffe bedienen, um die Dramaturgie zu steigern.

Mit insgesamt 30 solcher Irrtümer beschäftigt sich Michael Tsokos in diesem Buch.
Da geht es um Wasserleichen und ob diese tatsächlich immer auf dem Rücken an der Wasseroberfläche treiben, um den Unterschied von Stich- und Schnittverletzungen sowie dem Unterschied zwischen Ein- und Ausschussverletzung, mumifizierte Leichname oder ob der Polizeiermittler und der Rechtsmediziner tatsächlich ein festes Team sind, ähnlich Boerne und Thiel aus dem beliebten Münster-Tatort.

„Wir sind nicht der viel zitierte »Anwalt der Toten« oder »Detektiv in Weiß«, aber wir wissen alles, können alles, und kommen doch leider immer zu spät…
(Zitat, Seite 24)

Tsokos gibt aber auch interessante Einblicke in die tägliche Arbeit im Obduktionssaal, erklärt neue Entwicklungen in der Rechtsmedizin und Forensik und erläutert den Respekt vor den Verstorbenen, den er bei seiner Arbeit nie aus den Augen verliert.
Es gibt eine Menge medizinische Details zu Todesursachen und auch das Mysterium Scheintod macht Tsokos zum Thema.

Als das erklärt er sehr informativ, sogar unterhaltsam und vor allem so, dass jeder Laie es verstehen und nachvollziehen kann.
Das hat mir außerordentlich gut gefallen und die Lektüre trotz des eher tragischen Themas zum Vergnügen gemacht.
Die einzelnen Kapitel sind mit Zeichnungen zum jeweiligen Thema versehen, die nicht nur gut gelungen sind sondern auch viel schwarzen Humor zeigen. Das ist eine wunderbare Ergänzung, die das ganze Buch auflockert.

Dieses Buch sollten Krimi-, Thriller und Drehbuchautoren gelesen haben, denn dann würden viele Fehler nicht entstehen, auch wenn sie vielleicht aus dramaturgischen Gründen trotzdem gemacht würden.
Tsokos zieht bei seinen Erläuterungen auch immer wieder Vergleiche zu bekannten Fernseh-Krimis und klärt auf, was falsch ist aber auch, warum oft zu diesen „Tricks“ gegriffen wird.

Mich hat das Buch begeistert, denn es zeigt informativ, packend und spannend mit viel Hintergrundwissen die Realität in der Arbeit der Gerichtsmedizin.
Auch wenn man mit diesem Wissen im Alltag sicherlich nicht viel anfangen kann, haben mich diese vielen Informationen fasziniert.
Und ganz wichtig: Die Freude, Krimis zu lesen oder im Fernsehen anzuschauen ist durch dieses Buch nicht verloren gegangen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 05.09.2019

Schöne, fesselnde und unterhaltsame Familiengeschichte

Das Schmetterlingszimmer
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Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Posy Montague, die kurz vor ihrem
70. Geburtstag steht und allein in ihrem elterlichen Haus „Admiral House“ lebt. Posy liebt dieses riesige Anwesen und hat vor Jahren ...

Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Posy Montague, die kurz vor ihrem
70. Geburtstag steht und allein in ihrem elterlichen Haus „Admiral House“ lebt. Posy liebt dieses riesige Anwesen und hat vor Jahren einen prachtvollen Garten dort angelegt, den sie immer noch pflegt und sehr liebt.
Als Kind musste sie ihr Elternhaus verlassen, als ihr Vater starb und sie wuchs dann bei ihrer Großmutter auf, da es ihre Mutter in die Welt zog.
Erst als erwachsene Frau kam sie mit ihrer Familie zurück nach Admiral House. Nie wieder betreten hat sie jedoch seit damals das Schmetterlingszimmer ihres Vaters, das sich in einem Turm etwas abseits vom Haupthaus befindet. Zu schlimm sind die Erinnerungen, die sie damit verbindet.
Durch einen Zufall begegnet sie im nahe gelegenen Ort Freddie wieder, der vor rund fünfzig Jahren ihre erste große Liebe war und der sie ohne ein Wort oder erkennbaren Grund damals verlassen hatte.
Sie ahnt nicht, welches Geheimnis Freddie seit damals mit sich herum trägt. Dennoch lässt sie sich auf ihn ein und beginnt zumindest eine vorsichtige Freundschaft mit ihm.

Doch in diesem schönen Roman geht es nicht nur um Posy.
Auch ihre beiden Söhne Sam und Nick spielen eine Rolle und noch einige andere Nebenfiguren.
Nick kehrt nach 10 Jahren in Australien zurück nach England. Seine Geschichte, die Gründe warum er damals England verließ und sein Neuanfang spielt ebenfalls eine Rolle, die natürlich auch Berührungspunkte zu Posy hat.
Sam lebt mit seiner Frau Amy und zwei Kindern in der Nähe von Admiral House. Auch diese kleine Familie hat ihr Schicksal, an dem natürlich auch Posy teil hat.
Und so entwickelt sich der Roman nach einem ruhigen Anfang zu einer teilweise dramatischen Familiengeschichte.
Es gibt immer wieder Rückblicke in Posy Kindheit und Jugend in den Jahren 1943 bis 1958, so dass man praktisch Posys ganzes Leben bis in die Gegenwart, die im Jahr 2006 spielt, miterleben kann.
Und so nähert man sich dann ganz allmählich dem großen Geheimnis des Schmetterlingszimmers, denn das kleine Geheimnis über die Schmetterlinge, das Posy schon in ihrer Kindheit entdeckt hat, ist längst nicht alles.

Im Verlauf des Romans bekommt der Leser es mit vielen Personen zu tun, die aber alle nach und nach eingeführt werden, so dass man nicht den Überblick verliert.
Nicht alle waren sympathisch aber alle waren authentisch dargestellt und ich konnte mit allen mitfühlen und ihre Geschichten hautnah miterleben.
Posy als Hauptprotagonistin hat mir sehr gut gefallen, denn sie ist warmherzig und liebevoll.

„Das Schmetterlingszimmer“ ist eine komplexe und vielschichtige Familiengeschichte, die viele Themen berührt, wie z. B. familiären Zusammenhalt, Liebe, Betrug, Krankheit, häusliche Gewalt und Tod.
Dabei bleibt aber stets Posy im Mittelpunkt und am Ende führen alle Fäden zu ihr.
Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend und hat mich immer wieder neugierig auf den Fortgang der Geschichte gemacht. Durch häufige Perspektivwechsel und so einige Geheimnisse, die gelüftet werden müssen, ist in gewisser Weise auch ein bisschen Spannung vorhanden.

Dieser Roman zeigt mal eine andere Lucinda Riley und mit dieser schönen Familiengeschichte hat sich mich wunderbar unterhalten!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 12.08.2019

Häuslebau mit Renate Bergmann - witzig, charmant und unterhaltsam!

Das Dach muss vor dem Winter drauf
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Endlich gibt es wieder was Neues von der kultigen Online-Omi Renate Bergmann. Neffe Stefan, der Renate schon seit Jahren geduldig in allen technischen Belangen hilft, und seine Frau Ariane erwarten ihr ...

Endlich gibt es wieder was Neues von der kultigen Online-Omi Renate Bergmann. Neffe Stefan, der Renate schon seit Jahren geduldig in allen technischen Belangen hilft, und seine Frau Ariane erwarten ihr zweites Kind. Renate fackelt nicht lange und stellt den beiden ein geerbtes Grundstück zur Verfügung, wo für die junge Familie ein Haus gebaut werden soll. Schließlich sollte jeder Mann in seinem Leben ein Haus gebaut, einen Sohn gezeugt und einen Baum gepflanzt haben.
Das mit dem Sohn wird zwar nichts, denn auch das zweite Kind wird ein Mädchen. Aber der Hausbau soll nun Realität werden. Und wie wir es von Renate Bergmann gewöhnt sind, übernimmt sie die Oberaufsicht über das ganze Unternehmen, wie immer kräftig unterstützt von ihren Freunden Ilse, Kurt und Gertrud.
Angefangen bei der Auswahl des Architekten über den Bauantrag, den Renate mit ihrer typischen List etwas beschleunigt. Auch die Aufsicht über die Bauarbeiter und die Handwerker übernimmt Renate und versorgt sie natürlich auch jeden Tag mit einem guten Frühstück.

Mit viel Charme und Humor und so einigen Lebensweisheiten gewürzt erzählt uns Renate die Geschichte des Hausbaus.
Natürlich geht zwischendurch auch mal was schief, aber es gibt ja nichts, was eine Renate Bergmann nicht wieder hinbekommt.
In ihren Erzählungen schweift Renate auch immer wieder mal ab und erzählt witzige Anekdoten nebenbei.
Ihr Humor und ihre oft listigen Tricks haben mich in diesem Buch wieder begeistert und es gab viel zu lachen.
Sehr amüsant war Renates „Kritik“ an den „jungen Dingern“, die ja immer alles ganz anders haben wollen und natürlich die Hilfe auf der Baustelle durch Renate und ihre Freunde. Besonders Kurt hatte diesmal viele Möglichkeiten, sich einzubringen.
Neben den vielen oft urkomischen Situationen gab es aber auch wieder viele Dinge, wie sie das Leben oft so schreibt und einige "Wahrheiten" die man vielleicht im Alltag nicht immer so wahrnimmt.

Renates Abenteuer beim Hausbau war sehr unterhaltsam, amüsant und enthielt auch wieder viele Lebensweisheiten.
Mit ihrer unnachahmlichen Art hat sie alles zu einem guten Ende geführt, auch wenn am Schluss der eigentliche Einzug noch nicht stattgefunden hat.
Auch die für Renate gedachte Einliegerwohnung wird vorerst leer bleiben, denn Renate möchte sich den jungen Leuten ja noch nicht aufdrängen.
Aber wer weiß, vielleicht erleben wir das in ihrem nächsten Abenteuer!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 10.08.2019

Undurchsichtiger und actionreicher Fall für den Landarzt!

Schatten über Brodersby
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Bereits zum dritten Mal sind wir zu Gast im idyllischen Brodersby, wo der Landarzt Jan Storm sich vor einiger Zeit niedergelassen hat.
Inzwischen ist er integriert in die dörfliche Gemeinschaft und genießt ...

Bereits zum dritten Mal sind wir zu Gast im idyllischen Brodersby, wo der Landarzt Jan Storm sich vor einiger Zeit niedergelassen hat.
Inzwischen ist er integriert in die dörfliche Gemeinschaft und genießt das Vertrauen der Bewohner. Auch Freundschaften konnte er schließen und die Liebe hat mit seiner Freundin Lena Einzug gehalten. Alles geht seinen Gang und außer einer Grippewelle ist nichts Besonderes los in Brodersby.
Da hört man plötzliche von einem Drogenproblem an einer Schule und die „Stieftochter“ von Jans Freund Jörg wird erpresst.
Jörg, der bei der Kieler Polizei ist, will sich mit dem Täter treffen und die Sache in Ordnung bringen. Doch am Treffpunkt kommt es zu einem Zwischenfall und am Ende ist der jugendliche Erpresser tot und Jörg wird verdächtigt. Da ist es klar, dass Jan und seine Freunde mit Ermittlungen beginnen, denn sie wollen Jörg helfen und auch etwas über die Drogenszene herausfinden. Aber jemand in Jörgs nächster Umgebung scheint alles zu wissen, was die Freunde so planen.
Dazu kommt noch, dass Lena, Jörgs Freundin und Lebensgefährtin, sich plötzlich sehr merkwürdig verhält und ein Geheimnis zu haben scheint.
Hat Lena etwas mit der Sache zu tun?

Es war schön wieder mit Jörg und seinen Freunden im schönen Brodersby und der wunderbaren Umgebung unterwegs zu sein.
Wie auch in den Vorgängerbänden ermittelt Jan auf eigene Faust und unterstützt seine Freunde von der Kieler Polizei. Auch der inzwischen pensionierte Dorfpolizist hilft mit seinen Verbindungen und Kontakten bei den Ermittlungen. Denn eins steht für die Freunde fest: Jörg hat den Jugendlichen ganz sicher nicht getötet und irgendwie hat das alles mit den Vorfällen an der Schule und Drogen zu tun.
Der Fall ist sehr komplex und es dauert ziemlich lange, bis die Freunde einen Ansatz haben und Ideen, wie alles zusammenhängen könnte. Aber dann muss man den/die Täter ja auch noch überführen und alles beweisen können. Das bedeutet viel Arbeit und gute Planungen für Jan und seine Freunde.
Für mich war es wie ein Wiedersehen mit alten Freunden, denn die hauptsächlichen Protagonisten sind ja schon aus den Vorgängerbänden bekannt und so konnte ich schnell in die Geschichte eintauchen.
Und auch die schöne Landschaft an der Schlei hatte ich schnell wieder vor meinem inneren Auge.
Der Krimi bietet viel Action und ist temporeich. Da gibt es halsbrecherische Verfolgungsjagden von Jan auf seinem geliebten Motorrad und trickreiche „Fallen“, alles im Dienst der Wahrheit.
Aber auch Jans Privatleben und seine Praxis kommen nicht zu kurz. Jans Beziehung zu Lena wird durch Lenas geheimnisvolles Verhalten belastet und in der Praxis ist viel los, da eine Grippewelle im Ort umgeht.
Für amüsante Momente sorgt auch wieder Jans Sprechstundenhilfe mit ihrer patenten und direkten Art.

Der dritte Landarzt-Krimi mit Jan Storm und seinen Freunden hat mich wirklich begeistert, weil der Fall undurchsichtig war, er viel Action bietet und die Entwicklungen der Figuren schlüssig weiter führt.
Stefanie Ross hat wieder für perfekte Krimi-Unterhaltung gesorgt und ich freue mich auf weitere Fälle mit dem ungewöhnlichen Landarzt Jan Storm!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 08.08.2019

Gefühlvolle und teilweise dramatische Familiengeschichte

Ein Platz in deinem Herzen
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Der Gastronom Victor ist von seiner Frau Kelly getrennt und die gemeinsamen Kinder, der kleine Max und die dreizehnjährige Ava, leben bei ihrer Mutter Kelli.
Victor lebt inzwischen mit Grace zusammen und ...

Der Gastronom Victor ist von seiner Frau Kelly getrennt und die gemeinsamen Kinder, der kleine Max und die dreizehnjährige Ava, leben bei ihrer Mutter Kelli.
Victor lebt inzwischen mit Grace zusammen und die beiden haben sich gerade verlobt.
Da kommt Kelli ganz plötzlich und unter mysteriösen Umständen ums Leben und für alle verändert sich das Leben.
Grace, die selber nie Kinder wollte, sieht sich plötzlich in der Rolle der „bösen Stiefmutter“, denn Victor holt natürlich seine Kinder in das gemeinsame Zuhause.
Grace steht vor großen Herausforderungen. Plötzlich hat sie zwei Kinder im Haus, die um ihre Mutter trauern und ihr skeptisch gegenüber stehen. Außerdem denken sie, dass sie ihrem Vater verlieren könnten, als sie von der Verlobung von Grace und Victor erfahren.
Werden sich die vier zusammen raufen können?

Die Geschichte besteht aus mehreren Handlungssträngen bzw. aus mehreren Perspektiven. Grace und auch Ava erzählen in der Ich-Form und Rückblicke, die aus Kellis Leben erzählen sind in der 3. Person verfasst. Dadurch erfährt man viel aus den Gedanken und Gefühlen der jeweiligen Protagonisten. Aber auch Victor selbst kommt nicht zu kurz und hat seinen Anteil.
Kellis Geschichte ist mir sehr unter die Haut gegangen, denn sie hatte es wirklich nicht leicht in ihrem Leben von der Kindheit bzw. Jugendzeit angefangen.
Victor ist fleißig, hat sich als Gastronom einen Namen gemacht und liebt seine Kinder sehr. Auch nach der Trennung von Kelli ist er immer für sie da.
Grace ist eine sympathische Figur, in die ich mich schnell hinein versetzen konnte. Sie liebt ihren Beruf, in dem sie sich für misshandelte Frauen einsetzt. Aber ihr Beruf bzw. ihre Karriere sind nicht der Grund für ihre Entscheidung, kinderlos bleiben zu wollen. Die Gründe dafür liegen in ihrer Jugend und man erfährt sie im Verlauf der Geschichte.
Ich hatte wirklich Hochachtung vor Grace, wie sie mit dieser unerwarteten und sehr schweren Situation umgeht.
Sie bemüht sich mit allen Kräften, für die Kinder da zu sein und ihnen Unterstützung und Hilfe anzubieten. Besonders Ava steht dem recht ablehnend gegenüber aber Grace gibt nicht auf.
Victor ist ihr dabei kaum eine Hilfe, denn er ist innerlich total zwiegespalten, denn er teilt sich zwischen Beruf und den Kindern und hat dabei Sorge, den Kindern kein guter Vater zu sein.
Darunter leidet natürlich die Beziehung zu Grace ein bisschen.
Bei Ava spürt man die typische Zerrissenheit eines dreizehnjährigen jungen Mädchens. Sie hängt sehr an ihrer Mutter, die nun nicht mehr da ist, sehnt sich aber andererseits auch nach Wärme und Geborgenheit.

Amy Hatvany hat hier eine Geschichte geschrieben, die stellenweise wirklich unter die Haut geht.
Es ist ihr wunderbar gelungen die vielen unterschiedlichen Emotionen der Protagonisten zu transportieren und ich konnte alle Sorgen und Nöte gut nachempfinden. Dabei schildert Amy Hatvany alles sehr realistisch ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken oder gar in den Bereich Kitsch abzugleiten.
Die Geschichte verläuft ruhig und mit leisen Tönen aber zeigt sehr gut, wie sich alle der Herausforderung stellen und versuchen, in dieser schweren Zeit das Richtige zu tun.
Es gibt sehr viele bewegende Momente und tolle Dialoge, besonders auch zwischen Grace und Ava. Der kleine Max sorgt mit seiner kindlichen Direktheit auch mal für ein Schmunzeln.

Insgesamt ist diese Geschichte eine sehr gefühlvolle Familiengeschichte mit dramatischen aber auch sehr schönen Momenten. Durch den wirklich einfühlsamen Schreibstil hat das Buch einen Platz in meinem Herzen gefunden!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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