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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2024

Sie ist du

Wer zuerst lügt
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Ich liebe Bücher, in denen es um Trickbetrügereien geht - und wenn dann noch ein bisschen Mord mit dabei ist, dann kann es ja nur spannend werden. Mit dieser Intention bin ich an das Buch herangegangen ...

Ich liebe Bücher, in denen es um Trickbetrügereien geht - und wenn dann noch ein bisschen Mord mit dabei ist, dann kann es ja nur spannend werden. Mit dieser Intention bin ich an das Buch herangegangen und ich wurde nicht enttäuscht - auch wenn manche Bookstagramer das anders sehen.

Den Aufbau des Buches fand ich super. Man lernt die Protagonistin Evie Porter kennen und der Großteil des Thrillers spielt auch in der Gegenwart. Zwischendurch gibt es aber immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit zu ihren früheren Aufträgen, sodass man mehr über sie und ihre "Karriere" erfährt. Und hier sollte man meiner Meinung nach genau lesen, denn das lohnt sich.

Gefallen hat mir auch der trockene, fast schon sachliche Erzählstil. Hier ist nichts blutrünstig oder aufgebauscht, sondern es kommen vor allem Fakten auf den Tisch. Trotzdem wird es nicht langatmig oder langweilige, denn man bekommt immer wieder neue Infos, die sich langsam aber sicher zu einem großen Ganzen zusammenfügen.

Obwohl sie eigentlich eine Verbrecherin ist, sympathisiert man als Leser mit Evie aka Lucca. Das liegt vor allem daran, dass man deutlich merkt, dass sie keine gefühlskalte Maschine ist - auch wenn sie das Gesetz übertritt, Straftaten begeht und anderen Leuten richtig Ärger macht. Und das ist mir beim Lesen schon wichtig: Ich muss die Hauptpersonen mögen.

In den eher negativen Meinungen, die ich zu diesem Buch gelesen habe, ging es u. a. auch darum, dass es sehr vorhersehbar ist. Dem kann ich mich gar nicht anschließen. Im Gegenteil, ich wurde am Ende richtig überrascht. Und dabei sehe ich mich als geübte Krimi- und Thriller-Leserin, die einen Plottwist schon lange im Voraus erkennt.

Deswegen: Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.01.2022

Schuldig oder Opfer?

Die Nacht zuvor
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Ein bisschen was verrät ja schon der Klappentext, trotzdem hat es etwas gedauert, bis ich mich in das Buch hineingefunden habe. Es wechseln die Perspektiven und Zeiten ab, es gibt auch Einschübe von Therapiegesprächen ...

Ein bisschen was verrät ja schon der Klappentext, trotzdem hat es etwas gedauert, bis ich mich in das Buch hineingefunden habe. Es wechseln die Perspektiven und Zeiten ab, es gibt auch Einschübe von Therapiegesprächen von Laura. Wenn man aber einmal drin ist, dann lässt einen das Buch nicht mehr los.

Es herrscht eine ganz komische Atmosphäre, die ich nur mit dem Wort "beklemmend" beschreiben kann. Man fiebert mit Rosie mit, die sich um ihre Schwester sorgt. Allerdings hängen immer Zweifel im Raum, ob man wirklich um Laura bangen muss - oder ob sie nicht diejenige ist, vor der man Angst haben muss. Das war richtig gut gemacht und deshalb hebt sich dieser Thriller meiner Meinung nach auch von der Masse ab.

Man ist gefühlt die ganze Zeit an Rosies Seite, die mir wirklich leid getan hat. Sie ist so bemüht, herauszufinden, was passiert ist, dass sie sich selbst dabei vergisst. Das war wirklich sehr authentisch und zeigt, wie tief die Verbundenheit zwischen Geschwistern sein kann. Eine wirklich tolle Protagonistin!

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Zwar war er auch sehr gedanken- und gefühlslastig, was manchmal zu kleinen Längen geführt hat, aber um die Stimmung richtig rüberzubringen, war es genau richtig so.

Das Ende hat mich leider nicht mehr ganz so überrascht. Es passt dann alles zusammen und ist schlüssig, trotzdem hätte ich mir hier noch einen größeren Aha-Moment erhofft.

Von mir gibt es 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Tragische Familienkonstellation

Sommer der Wahrheit (Sheridan-Grant-Serie 1)
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"Sommer der Wahrheit" ist der Auftakt rund um das Mädchen Sheridan Grant, das als Adoptivkind im Mittleren Westen der USA auf einer Farm aufwächst.
Eigentlich sind solche Familiendramen nicht unbedingt ...

"Sommer der Wahrheit" ist der Auftakt rund um das Mädchen Sheridan Grant, das als Adoptivkind im Mittleren Westen der USA auf einer Farm aufwächst.
Eigentlich sind solche Familiendramen nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre, allerdings mag ich den Schreibstil der Autorin sehr und warum nicht mal etwas anderes...
Ich wurde nicht enttäuscht: Nach kurzen Startschwierigkeiten, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen.
Das Leben von Sheridan ist erschütternd und bewegend, sie muss mit vielen Widrigkeiten kämpfen, um ihren Weg zu gehen.
Die Schilderung des Lebens in einer amerikanischen Kleinstadt in den 80ern und 90ern hatte etwas bedrückendes und ich habe mitgelitten, wenn Vorurteile oder Heuchelei dein Leben bestimmen.
Obwohl es kein Krimi ist, kommt Spannung nicht zu kurz, denn ein dunkles Familiengeheimnis wartet darauf, ans Licht zu kommen. Hier hatte ich schon beim Lesen eine Ahnung, die schließlich bestätigt wurde, was ich aber nicht schlimm fand.
Insgesamt hat mir der Reihenauftakt so gut gefallen, dass ich mir schon die beiden nächsten Teile auf den reader geladen habe.

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Sehr spannend!

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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Die Grundidee, dass der Protagonist oder die Protagonistin sich durch die Wildnis schlagen muss und dabei ums Überleben kämpft, ist jetzt nichts neues. Trotzdem finde ich das Thema immer wieder spannend, ...

Die Grundidee, dass der Protagonist oder die Protagonistin sich durch die Wildnis schlagen muss und dabei ums Überleben kämpft, ist jetzt nichts neues. Trotzdem finde ich das Thema immer wieder spannend, deswegen hat mich "Free Fall" auch direkt angesprochen. Was ein großer Pluspunkt ist: Nicht nur in der Natur muss sich Ally behaupten, sie wird - wie im Klappentext schon verraten wird - von jemanden verfolgt.

Hier muss ich sagen, dass es schade war, dass der Klappentext schon einiges vorweg nimmt. Trotzdem wird die Spannung dadurch nicht erheblich beeinflusst, da man nicht weiß, wer der Verfolger ist und aus welchem Grund Ally überhaupt verfolgt wird.

Auch super ist der Aufbau: Immer abwechselnd wird aus der Sicht von Ally, die mit dem Flugzeug abgestürzt ist, und der Sicht ihrer Mutter Maggie erzählt. Die beiden Seiten stehen in einem starken Kontrast zueinander: Die trauernde Mutter gegen die willensstarke Tochter. Durch die Sicht von Maggie erfährt der Leser viel über die Vergangenheit der Tochter und bringt so Stück für Stück - aber eben schön langsam, damit es spannend bleibt - Licht ins Dunkle.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn er passt zu den jeweiligen Perspektiven. Wenn man sich mit Ally durch die Rocky Mountains schlägt, dominieren Gedanken und Gefühle, aber auch sehr anschauliche Beschreibungen. Die Kapitel von Maggie dagegen sind geprägt von Dialogen und Lebendigkeit. Das hat die beiden Gegensätze noch mehr hervorgehoben.

Lange habe ich im Dunkeln getappt, was hinter allem stecken könnte. Und ich hätte nicht damit gerechnet, dass der Plot so tief geht. Die Hintergründe sind nämlich alles andere als oberflächlich und gerade deswegen sehr erschreckend. Es hat wirklich Spaß gemacht, das nach und nach herauszufinden. Dadurch wird auch Allys Handeln sehr gut erklärt und man kann nachvollziehen, warum sie unbedingt zurück in die Zivilisation finden möchte.

Am Ende geht es dann Schlag auf Schlag. Es bleiben keine Fragen offen und die Geschichte wird sehr gut abgerundet. Ich bin zufrieden!

Für mich war das ein richtiger Pageturner, deswegen gibt es von mir 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 10.09.2019

Was damals geschah...

Bis ihr sie findet
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Lange muss man nicht warten, denn bereits im Prolog wird die Leiche der schon lange vermissten Aurora gefunden - der Einstieg in das Buch war also schnell und ohne lange Vorrede. Das hat mir sehr gut gefallen, ...

Lange muss man nicht warten, denn bereits im Prolog wird die Leiche der schon lange vermissten Aurora gefunden - der Einstieg in das Buch war also schnell und ohne lange Vorrede. Das hat mir sehr gut gefallen, denn ab diesem Zeitpunkt ging es daran, den Fall aufzuklären.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Ermittler immer wieder an ihre Grenzen stoßen, da der Vermisstenfall schon so lange in der Vergangenheit liegt. Vor 30 Jahren ist das Mädchen spurlos verschwunden, jetzt mit ihrem Auffinden scheinen allerdings alle Spuren kalt zu sein. Dass es eben nicht sofort DIE eine Lösung gab, sondern man auch als Leser vor einem großen Haufen Fragezeichen stand, wirkte sehr realistisch und dadurch sehr spannend.

Was mich aber wirklich davon abgehalten hat, das Buch aus der Hand zu lesen, waren die unterschiedlichen Perspektiven. Zwischen den Kapiteln, die in der Gegenwart spielen, werden nämlich immer wieder Szenen aus der besagten Nacht von Auroras Verschwinden eingestreut. Man erlebt den Tag und die Nacht mit ihren Augen. Ich hatte richtig Gänsehaut, weil man ja schon weiß, dass sich ein Unglück anbahnt, das Mädchen aber eben nicht. Und man will natürlich wissen, ob sich die Spekulationen, die in der Gegenwart gemacht werden, auch bewahrheiten. Für mich war das wirklich ein Grund, immer weiter zu lesen.

Leider hatte ich aber an der ein oder anderen Stelle auch meine Probleme. Mit dem Ermittler konnte ich nicht wirklich etwas anfangen, was vor allem an seinem Verhalten in der Gegenwart liegt - bedingt durch die Vergangenheit. Dies kann ich leider nicht näher beschreiben ohne zu spoilern.

Gut hingegen waren die anderen Personen, die Schwester und Freunde von Aurora, die in dieser Nacht gemeinsam mit ihr gecampt haben. Hiermit meine ich aber wie authentisch sie beschrieben wurden und wie gut sie "gezeichnet" waren. Sympathisch sind sie nämlich nicht unbedingt. Aber jeder hat auf seine Art eine Entwicklung durchgemacht, die ihr Handeln in der Gegenwart nachvollziehbar gemacht hat. Als Leser merkt man, dass nicht nur einer etwas zu verbergen hat, bekommt diejenigen aber auch nicht wirklich zu fassen. Hier wären ein paar Hinweise seitens der Autorin schön gewesen, um etwas mehr miträtseln zu können.

Das Ende konnte mich dann nämlich sehr überraschen. Es hat mich sogar richtig traurig gemacht, weil es die dunkle Seite im Menschen aufzeigt. Aber es hat sehr gut zum Buch gepasst und war absolut glaubwürdig.

Kleine Abzüge gibt es von meiner Seite für den Ermittler, ansonsten wurde ich aber gut unterhalten und habe Aurora richtig ins Herz geschlossen. Von mir gibt es 4,5 Sterne!