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Veröffentlicht am 10.09.2019

Eine Protagonistin, die sich von einer naiven zu einer selbstbewussten Frau entwickelt

Herbstblüten und Traubenkuss
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Mona ist ohne Arbeit und Wohnung. Das möchte sie schnellstens ändern. In einer Detektei bekommt sie einen Job in Aussicht gestellt. Sie soll Oliver Feeberger finden und ihn überreden, zurück zum großelterlichen ...

Mona ist ohne Arbeit und Wohnung. Das möchte sie schnellstens ändern. In einer Detektei bekommt sie einen Job in Aussicht gestellt. Sie soll Oliver Feeberger finden und ihn überreden, zurück zum großelterlichen Weingut zukehren, bevor dieses verkauft wird. Sie findet ihn. Doch dann läuft alles ganz anders als geplant und Mona findet sich auf einem Weingut außerhalb von Wien wieder. Entdeckt dabei, dass das Leben viel mehr zu bieten hat, als das was sie bisher kennengelernt hat......

"Herbstblüten und Traubenkuss" ist aus Sicht der Hauptprotagonistin Mona geschrieben. Diese hat es mir, gerade am Anfang, nicht immer leicht gemacht, ihre Handlungen zu verstehen. Sie läuft ein bisschen naiv durchs Leben. Lässt sich ausnutzen. Das Wort "Nein" scheint ihr fremd. Sie ist gerne für sich. Fühlt sich in der Welt der Zahlen wohl. Im Laufe der Geschichte ist sie mir jedoch sehr ans Herz gewachsen. Macht eine positive Entwicklung durch. Wozu auch Oliver und seine Familie beitragen. Zum ersten Mal in ihrem Leben lernt sie was Herzlichkeit ist. Das hat sie selbst durch ihre Eltern nicht kennengelernt. Der Schreibstil von Emilia Schilling ist leicht, angenehm flüssig und bildlich. So konnte ich mir prima das Weingut Feeberger mit seiner Buschenschänke und die ganzen Personen vorstellen. Besonders gut haben mir einige witzige Szenen gefallen, die das Ganze aufgelockert haben. Ein bisschen Liebe darf natürlich auch nicht fehlen.
Fazit: Ein Roman über eine Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte von einer naiven zu einer selbstbewussten Frau entwickelt. Mit viel Wiener Flair. Teilweise humorvoll geschrieben. Mit ein bisschen Liebe und noch einiges mehr. Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Krimikomödie mit bayrischen Humor

KAMASUTRA IN UNTERFILZBACH
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Hansi ist Bauhofangestellter in Unterfilzbach. Bei einem seiner Winterdienste, findet er die Leiche des Apothekers. Ein Unfall sagt die Polizei. Hansi glaubt nicht recht daran. Als kurze Zeit später auch ...

Hansi ist Bauhofangestellter in Unterfilzbach. Bei einem seiner Winterdienste, findet er die Leiche des Apothekers. Ein Unfall sagt die Polizei. Hansi glaubt nicht recht daran. Als kurze Zeit später auch noch die Metzgereiverkäuferin Sandra tot im Kühlhaus ihrer Arbeitsstelle gefunden wird und auch hier die Polizei von einem Unfall ausgeht, reicht es Hansi. Er und sein Freund Sepp stellen eigene "diskrete" Ermittlungen an. Dabei gerät auch der Esoterik-Guru Ashanti in ihr Visier......

"Kamasutra in Unterfilzbach" ist eine Krimikomödie, die das bayrische Dorfleben auf die Schippe nimmt und sich dabei einiger Klischees bedient. Da gibt es die obligatorischen Dorffeste, den Tratsch beim Friseur und an der Supermarktkasse, die Feindschaft mit dem Nachbarort Oberfilzbach und natürlich den Bauhof. Auf humorvolle bayrische Art werden die Leute, ihr Handeln und deren Leben beschrieben. Das hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Eingebettet ist das ganze noch in die Miss Marple ähnlichen Ermittlungen von Hansi und Sepp, die wirklich sehr "unauffällig" sind. Eva Adam hat einen lockeren Schreibstil. Dadurch lässt sich das Buch schnell lesen. Ab und an werden bayrische Ausdrücke eingefügt, die aber wie nebenbei erklärt werden. Anfangs hatte mir die Geschichte fast zuviel Klamauk rund um die Protagonisten. Das hat sich aber im Laufe des Lesens mehr und mehr gelegt. Sich zu einer unterhaltsamen und lustigen Geschichte entwickelt, die ich gerne gelesen habe.
Fazit: Eine Krimikomödie, bei der die Autorin ihre bayrischen Landsleute und das Leben im Dorf auf die Schippe nimmt. Anfangs etwas übertrieben, entwickelt sich das Ganze immer mehr zu einer unterhaltsamen und lustigen Geschichte rund um das fiktive Dorf Unterfilzbach und deren Bewohner. Allen voran Hansi, den ich richtig liebgewonnen habe. Wer bayrischen Humor und Krimikomödien mag, ist hier gut bedient. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Gelungener Abschluss der Mostviertler Krimi Trilogie

Mostviertler Jagd
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Kommissar Brandner vom LKA in Sankt Pölten bekommt es mit einem Wilderer zu tun. Erst vor kurzem hat er vom BKA Wien hierher gewechselt. Das hat er seinem letzten Fall zu verdanken, bei dem er nicht gut ...

Kommissar Brandner vom LKA in Sankt Pölten bekommt es mit einem Wilderer zu tun. Erst vor kurzem hat er vom BKA Wien hierher gewechselt. Das hat er seinem letzten Fall zu verdanken, bei dem er nicht gut ausgesehen hat. Er ist nicht gerade erfreut, dass man ihm den Wilderer Fall zugewiesen hat. Auch privat läuft es alles andere als gut. Seine Familie möchte nicht aus Wien wegziehen. Doch dann spitzt sich die Lage zu. Ein Mensch wird erschossen. Kam er dem Wilderer in die Quere? Bevor Brandner sich versieht, steckt er mitten in einer schwierigen Ermittlung, die ihn auch auf die Spur alter Bekannter führt.......

"Mostviertler Jagd" ist der Abschluss einer Krimi Trilogie, die rund um das Mostviertel angesiedelt ist. Man muss die Vorgänger nicht zwingend gelesen haben. Im Text fließen die wichtigsten Infos aus den anderen Bänden mit ein. Ein paar Anfangsschwierigkeiten hatte ich jedoch, weil ich die Protagonisten erst kennenlernen musste. Doch schon nach kurzer Zeit wurde es besser und ich war gefangen in diesen spannenden Kriminalroman. Helmut Scharner hat einen detaillierten, aber nicht zu ausufernden Schreibstil. Dadurch konnte ich mir die Szenen und die Landschaft sehr gut vorstellen. Die Spannung bleibt gleichzeitig erhalten. Hilfreich, um die Protagonisten besser zu verstehen, sind deren Gedanken, die durch einen kursiv gedruckten Text hervorgehoben werden. Lange habe ich gerätselt. Viele haben sich verdächtig verhalten. Aber der Autor hat es auch verstanden falsche Fährten zu legen. Zum Schluss konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Wozu auch die kurzen Kapitel beitragen. Das Ende ist stimmig und jeder bekommt was er verdient.
Fazit: Ein gelungener Abschluss der Mostviertel Krimi Trilogie. Spannung, aber auch Lokalkolorit. Wer sich jedoch nicht spoilern möchte und die Protagonisten noch besser kennenlernen möchte, sollte mit Band 1 anfangen. Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Eine Zeitreise in die DDR der 80er Jahre

Leninplatz
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Mit "Leninplatz" habe ich das erste Mal überhaupt ein Buch gelesen, welches in der DDR spielt. Mark Scheppert, aufgewachsen in Ostberlin, hat in Form von Kurzgeschichten Erlebnisse aus seiner Jugendzeit ...

Mit "Leninplatz" habe ich das erste Mal überhaupt ein Buch gelesen, welches in der DDR spielt. Mark Scheppert, aufgewachsen in Ostberlin, hat in Form von Kurzgeschichten Erlebnisse aus seiner Jugendzeit aufgeschrieben. Diese beginnen im November 1987 mit einer Schmiererei auf der Außenwand einer Schule. Noch während der 17-jährige Mark und seine Freunde darüber nachdenken, was der Satz "Freiheit ist auch immer die Freiheit des A" bedeutet, sieht man schon in der nächsten Pause nichts mehr davon. Dafür befragen zwei übelgelaunte Herren, die bei der Direktorin sitzen, die Schüler. Doch keiner weiß etwas, keiner hat etwas gesehen. Die weiteren Geschichten springen zurück ins Jahr 1984 und werden in einem lockeren, authentischen Erzählstil und einer losen Reihenfolge, weitererzählt. Dazu gehören auch Begriffe und Dinge, die wohl nur derjenige kennt, der in der DDR aufgewachsen ist. Schade, dass es kein Glossar gibt. Mich hätte es jedenfalls sehr interessiert. Bin ich doch auch in den 80ern aufgewachsen, jedoch im Westen. Mark Scheppert nimmt kein Blatt vor den Mund und gibt einen tiefen Einblick in seinen damaligen Alltag. Gelernt habe ich, dass viel getrunken, geraucht und geklaut wurde. Aber auch, dass der Zusammenhalt sehr groß war. Am Ende ist Mark im Januar 1988 angekommen. Der Kreis schließt sich und ihm wird klar, was die Schmiererei zu bedeuten hat. Er ist mittendrin in der Wende. Am 9.11.2019 jährt sich der Mauerfall zum dreißigsten Mal und der Autor war irgendwie mit dabei. Es gibt noch vier Zusatzgeschichten, die das Gelesene abrunden.

Fazit: Leninplatz ist eine Zeitreise in die 80er Jahre der DDR und gewährt einen tiefen Einblick in den damaligen Alltag des Autors. Manche Kurzgeschichten fand ich interessant, manche weniger. Einige haben mich zum Schmunzeln gebracht. Anfangs war ich etwas verwirrt, aber schon bald konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mir hat der Ausflug in die DDR kurz vor dem Mauerfall gut gefallen. Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Unkonventionelle Ermittlungsmethoden

Architekt des Bösen
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Hauptkommisar Lehmann vom BKA jagd schon seit Jahren ein Phantom. Den Architekten, der angeblich kriminellen Organisationen Pläne für perfekte Raubzüge entwirft. Aber er ist der Einzige, der an ihn glaubt. ...

Hauptkommisar Lehmann vom BKA jagd schon seit Jahren ein Phantom. Den Architekten, der angeblich kriminellen Organisationen Pläne für perfekte Raubzüge entwirft. Aber er ist der Einzige, der an ihn glaubt. Jetzt hat er aber ein ganz anderes Problem. Bruno Sander, der Kopf einer schlagfertigen Organisation der Reichsbürger, steht in Verdacht etwas großes zu planen. Deshalb lässt sich Lehmann dort als verdecker Ermittler einschleusen. Gleichzeitig fangen auch die Eichborns, früher auch bei der Behörde, jetzt im privaten Bereich tätig, gegen die Organisation zu ermitteln, da ein ehemaliger Kollege von einem Reichsbürger angeschossen wurde. Noch ahnt keiner wie nahe sie dem Architekten kommen.......

"Architekt des Bösen" ist der 5. Band der Reihe um Helen und Nicolas Eichborn. Man muss die Vorgänger nicht zwingend gelesen haben, wäre aber ratsam, da viele Protagonisten nicht mehr extra eingeführt werden. Anfangs hatte ich deshalb ein paar Probleme. Waren mir doch die Personen bei der Behörde und die Umstände um die Hauptprotagonisten Helen und Nicolas Eichborn nicht bekannt. Zudem war der Anfang etwas verwirrend, weil die Szenen in kurzen Kapiteln häufig gewechselt haben. Nach und nach habe ich mich jedoch besser zurecht gefunden und die Story hat langsam aber stetig an Spannung zugenommen, bis sie in einem dramatischen Finale geendet hat. Die Geschichte selbst ist schnell und flüssig zu lesen. Wozu auch die angenehm kurzen Kapitel beigetragen haben. Aber auch teilweise witzige Dialoge, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Besonders erwähnen möchte ich die Überschriften der einzelnen Kapitel. Diese beginnen mit einem Zitat aus dem Inhalt und wer es gesagt hat. Ich habe förmlich immer auf diesen Satz gewartet. Der Fokus liegt auf den Ermittlungen. Aus dem Privatleben der Protagonisten erfährt man nichts. So konnte ich keine Emotionen zu ihnen aufbauen. Jedoch habe ich sie immer besser verstanden, je weiter ich gelesen habe. Vor allem die Eichborns, die mit ihren unkonventionellen Ermittlungsmethoden punkten konnten. Ein paar Details wurden nicht geklärt. So muss ich geduldig auf Band 6 warten.
Fazit: Ein Thriller mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Der ein Thema aufgreift, bei dem ich mir gar nicht vorstellen möchte, wenn das Wirklichkeit werden würde. Leseempfehlung für alle, die mal eine andere Art von Thriller lesen möchten. Ich bin froh die Reihe kennengelernt zu haben.