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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2023

Hat mir nicht besonders gefallen

Talberg 1935
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Oberstudienrat Wilhelm Steiner hat auf dem Friedrichsberg einen Aussichtsturm errichten lassen. Zu Vermessungszwecken, sagt er, Um seine Frau Elisabeth dort hinunter zu werfen, munkeln die Dorfbewohner. ...

Oberstudienrat Wilhelm Steiner hat auf dem Friedrichsberg einen Aussichtsturm errichten lassen. Zu Vermessungszwecken, sagt er, Um seine Frau Elisabeth dort hinunter zu werfen, munkeln die Dorfbewohner. Elisabeth wird eines nachts von ihrem Schwiegervater, dem Waldbauern Josef Steiner, aus dem Haus geholt. Denn: am Fuße des Aussichtsturms liegt ihr Mann mit eingeschlagenem Schädel. Anscheinend kein Selbstmord. Der alte Steiner verlangt Aufklärung.

Die Handlung spielt 1935, als Hitler gerade die Macht übernommen hat. Das spielt aber nur indirekt eine Rolle. Ich hatte ehrlich gesagt Schwierigkeiten, mich in das Buch reinzufinden. Der Schreibstil ist sehr ausschweifend und zu ausführlich bei Nebensächlichkeiten. So wird gleich anfangs seitenlang über den Berg und seinen Namen geschrieben. Dazu auch noch mit ellenlangen Sätzen. "Egal, wen man fragte, ob jung oder alt, ob Häusler oder Bauersleut, ob Steinhauer, Holzarbeiter, Weber oder Handwerker, ob Tagelöhner, Knecht oder Magd, ob Großvater oder Großmutter, ob abergläubisch oder gottesfürchtig, es schien, als hätte jeder seine Geschichte dazu, und wer seine Sinne einigermaßen beieinanderhatte, glaubte keine davon zur Gänze.." Auch im weiteren Handlungsverlauf gab es immer wieder Abschweifungen, die mir den Lesefluss erschwerten. Die Charaktere sind allesamt unsympathisch, bis auf Elisabeth. Eine erst 24-jährige Frau und nun Witwe. Im Dorf mit Skepsis betrachtet, aufgrund ihrer Charakterstärke und weil sie die Tochter der Hexe ist. Unter ihrem Mann und Schwiegervater hat sie es nicht leicht gehabt. Dann ist da noch ihr Schwager Johannes, der 1918 im Krieg seinen Arm verloren hat. Mit dem Arm auch seine Seele, meint er. In der Tat ein grausamer Mann. Die Handlung ist insgesamt recht düster, wie der Ort und die Zeit. Eigentlich nicht schlecht geschrieben, zumindest für die Leser, die es gern düster und ausführlich mögen, aber einfach nicht mein Fall. So werde ich auch die beiden Fortsetzungen nicht lesen.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Hatte mehr erwartet

Todesfall
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Bei den Extremsportwochen in einem kleinen Ort in Norwegen stürzt eine der Formationsspringerin ab. Ihr Fallschirm öffnet sich nicht. Starreporterin Agnes Tveit ist direkt dabei. Sie ist gerade zurück ...

Bei den Extremsportwochen in einem kleinen Ort in Norwegen stürzt eine der Formationsspringerin ab. Ihr Fallschirm öffnet sich nicht. Starreporterin Agnes Tveit ist direkt dabei. Sie ist gerade zurück nach Voss gekommen, ihren Heimatort. Sie erfährt von ihrem bei der Polizei arbeitenden Jugendfreund, dass der Fallschirm manipuliert wurde. Also war es Mord. Wer hatte es auf die Mutter von Zwillingen abgesehen? Agnes will das unbedingt herausfinden, was nicht jedem gefällt.

Dieses ist der erste Band um Agnes Tveit als Ermittlerin. Sie hat zwar ihre Sache gut gemacht, ist dem Täter, der durchaus überraschend war, auf die Spur gekommen, aber mehr möchte ich um Agnes nicht lesen, vor allem nicht, da das Buch anfänglich recht zäh zu lesen war. Es passierte so gar nichts. Immer wieder lässt uns die Autorin an Agnes Erinnerungen aus ihrer Jugend teilhaben, was mich nicht sonderlich interessierte. Außerdem mühen Agnes und ihr Freund sich ab, ein Kind zu zeugen. Auch hier interessierte mich nicht, wieviele Schwangerschaftstests negativ ausfielen. Und anscheinend ist Agnes dazu wohl doch nicht wirklich bereit. So wird das Thema auch im nächsten Band sicher weitergehen. Es war mir insgesamt einfach zu viel Unwichtiges und zu wenig Krimi, obwohl der letzte Teil ganz gelungen war. Mehr als drei Sterne ist aber im Vergleich zu anderen skandinavischen Krimis nicht drin.

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Veröffentlicht am 11.09.2019

Nicht das, was ich erwartet hatte

Die einzige Zeugin
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Mitte der 90iger Jahre wurde in Beckomberga eine psychiatrische Anstalt aufgegeben. Auf dem alten Anstaltsgelände entstand später ein exklusives Wohnviertel, in das gerade Svante Levander mit seiner neuen ...

Mitte der 90iger Jahre wurde in Beckomberga eine psychiatrische Anstalt aufgegeben. Auf dem alten Anstaltsgelände entstand später ein exklusives Wohnviertel, in das gerade Svante Levander mit seiner neuen Freundin eingezogen ist. Seine Exfrau Eva beobachtet ihn eines abends durch die Fenster. Denn obwohl sie sich hatte scheiden lassen, kann sie es nicht ertragen, ihn mit seiner neuen Liebe zu sehen. Als Svante Kautabak holen geht, folgt sie ihm, da sie mit ihm noch einmal reden will. Vor dem Geschäft, in dem Svante einkauft, bedrängt sie eine rumänische Bettlerin. Eva reagiert recht unwirsch. Das kurze Treffen danach mit Svante verläuft nicht wie erhofft. Er will sie nicht wiedersehen und lässt sie einfach stehen. Plötzlich wird Eva hinterrücks niedergeschlagen. Als sie im Rinnstein aufwacht, nimmt sie noch an, dass Svante sie niedergeschlagen hat, doch etwas später findet sie ihn tot im Gebüsch. Eva verständigt den Notruf, kommt selbst ins Krankenhaus. Dort nimmt man sie wenig später als Mordverdächtige fest. Eva muss die Rumänin finden, die sie entlasten könnte.

Das Buch thematisiert sehr ausführlich die Problematik der bettelnden Roma und auch ihre Situation in Rumänien. Das hatte ich nach dem Klappentext eigentlich nicht erwartet. Es geht aber auch um die alte Anstalt und einige Patienten und weitere Leichen. Mich konnte das Buch leider nicht fesseln, es gab anfangs zwar ein paar spannende Passagen, aber dann schweifte mir die Autorin zu sehr ab in gesellschaftspolitische Themen und der Mord wird nebensächlich. Mir waren auch die handelnden Personen allesamt nicht sympathisch, ich konnte mit keinem Charakter warm werden. Die Auflösung der Geschehnisse war vorhersehbar und auch nichts Besonderes. So wird das Buch schnell vergessen sein und es reicht bei mir nur für 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.05.2019

Enttäuschend

10 Stunden tot
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Wegen Unterbesetzung in seinem Team bei einer Mordserie muss Fabian Risk seine Kollegen unterstützen, obwohl er sich eigentlich noch in einer Auszeit befindet, da seine Tochter angeschossen wurde und noch ...

Wegen Unterbesetzung in seinem Team bei einer Mordserie muss Fabian Risk seine Kollegen unterstützen, obwohl er sich eigentlich noch in einer Auszeit befindet, da seine Tochter angeschossen wurde und noch im Krankenhaus liegt. Aber ein kleiner ausländischer Junge wurde ermordet sowie weitere Personen. Einen Zusammenhang können die Ermittler nicht feststellen und Astrid, Fabians Cheffin, will sich ebenfalls eine Auszeit nehmen und sich um ihr Alkoholproblem kümmern.

Fabian springt ein, obwohl er einiges andere im Kopf hat. Zum einen stimmt es zwischen Sonja und ihm nicht mehr und zum anderen möchte er auch privat den Ermittlungen seines Kollegen Elvin, der angeblich Selbstmord begangen hat, folgen. Dessen Ermittlungen richten sich gegen einen anderen Kollegen aus Fabians Team.

Das Buch hat mehrere Handlungsstränge. Und natürlich passieren mehrere Morde. Ich fand es zunächst spannend, aber je mehr man sich dem Ende näherte, desto mehr fragte man sich, wie der Autor bis zum Schluss noch alles auflösen will. Und dann war das Buch plötzlich zu Ende und von Auflösung keine Rede! Das fand ich sehr enttäuschend. Ich fand es schon hier nicht gut, dass vieles aus dem Vorgängerband noch hineinspielte, wo ich doch zwischen den Büchern so viel vergessen hatte. Wenn nun im nächsten Band wieder vorausgesetzt wird, man wisse noch all die losen Enden aus diesem Band? Ich glaube ich werde nicht weiterlesen.

Veröffentlicht am 27.07.2024

Ich hatte mehr erwartet

Wenn sie lügt
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Vor vielen Jahren war Goran in seiner Jugend in Norah verliebt. Sie war aber mit dem älteren David zusammen. Dann tötet David ein Pärchen, er wurde aber nie gefasst. Angeblich ertrank er auf der Flucht ...

Vor vielen Jahren war Goran in seiner Jugend in Norah verliebt. Sie war aber mit dem älteren David zusammen. Dann tötet David ein Pärchen, er wurde aber nie gefasst. Angeblich ertrank er auf der Flucht mit einem gestohlenen Boot. Norah galt fortan als die Freundin des Killers, ihre Clique zerbrach und Goran ging fort. Nun bittet ihn Norahs Mutter um Hilfe. Norah erhält Drohbriefe, es scheint, als kämen sie von David.

Bücher von Linus Geschke lese ich eigentlich sehr gern, finde sie immer sehr spannend. Dieses leider nicht. Ich fand es relativ langweilig, es hat mich nicht gefesselt und zwischendurch hatte ich Mühe, dabei zu bleiben. Die häufigen Andeutungen, dass auch Norah etwas verbirgt (und nicht nur sie) sowie die detaillierten, mir viel zu ausführlichen Rückblenden haben mich eher genervt, als Spannung aufkommen zu lassen. Meiner Meinung nach ist das bisher Geschkes schlechtestes Buch. Schade.

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